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Annabell
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Anzahl der Antworten 40
zuletzt 9. Aug.

Menschen, die ins Training funken

Hallo zusammen. Zur Zeit bin ich dabei meinem milow (12 Wochen) die Umwelt und Umgebung zu zeigen. Dazu gehören auch mal parks, Cafés, Straßen, Menschen, Fußgängerzonen. Im training kommen uns ständig Menschen entgegen, die milow dann mit Gesten, Geräuschen etc anlocken, ihn streicheln wollen und so weiter, meistens nicht mal fragen. Ich musste schon diskutierten mit jmd der nicht einsehen wollte, dass ich nicht möchte, dass er mein Hund mit essensresten füttern soll. Ich weiß ja das die meisten das gar nicht böse meinen. Aber es ist irgendwann anstrengend, mich mit den Leuten auseinandersetzen, oder meinen Hund wieder bisschen zur Ruhe zu bringen. Auserdem stresst das milow auch. Wie seht ihr das denn? Ist meine Ansicht falsch? Wie geht ihr damit um? Habt ihr Tipps oder ideen? Welche Erfahrungen habt ihr schon gemacht?
 
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Sina
8. Aug. 14:57
Huhu danke für deine Antwort. Klar soll das locken etc alles trainiert werden. Aber soll aufeinedner aufbauen. im Moment ist ja der erste Schritt ihm erstmal die Welt da draußen zu zeigen. Er ist schnell überfordert dann. Er soll dann auch erst mal lernen ruhiger zu werden und zu entspannen. Unser Problem ist dass milow einfach jeden mag und aber auch an jedem dann Hochspringt. Und wenn er dann noch gelockt wird ist ganz vorbei. Manchmal hat er sich dann etwas entspannt im gras, dann lobe ich ihn und ich freue mich. Und zack kommt von weitem wieder ein locken. Das ärgert mich dann schon 🙈Im Sommer mit kurzen Hosen und seinen (noch) kleinen und spitzen krallen ist das auch nicht so toll Weil er ja dann direkt wieder drauf anspringt ..
Um ihm die Welt draussen zu zeigen und die ersten Schritte zu gehen, gehört das doch aber dazu. Er soll möglichst viele Sozialkontakte haben, möglichst viele unterschiedliche Menschen kennen lernen. Klein, Gross, jung, alt, etc.
Ich würde das nur unterbinden, wenn du merkst dass er überfordert ist und bei dir Schutz sucht.
Ansonsten ist das Teil einer guten Sozialisierung. Wenn du ihn dagegen abschirmst, tust du ihm auf Dauer keinen Gefallen.
Wenn du merkst, dass er Ruhe braucht, nimm ihn zu dir auf die Seite, oder zwischen die Beine, so dass ihn keiner stören kann.
Jetzt geht es doch erstmal darum die Welt kennen zu lernen. Fürs Trainieren bleibt noch eine Menge Zeit, in kleinem Schritten.
 
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Sonja
8. Aug. 15:06
Auch wenn ich gleich "gelyncht" werde, aber ich bin total anderer Meinung. Ich habe meinen Boxer Ben in dem Alter - und auch heute noch - ganz viel Kontakt zu allen möglichen Leuten - auch und gerade auf der Straße - ermöglicht. Teilweise habe sogar ich die Leute aktiv angesprochen, falls Ben z.B. durch einen mitgeführten Rollkoffer o. ä. verunsichert war. Meiner Meinung nach fördert dies die soziale Kompetenz deines Hundes. Und die Leckerlis habe ich den Leuten aus meinem Vorrat in die Hand gedrückt. Ben ist heute mit 14 Monaten ein tiefenentspannter, freundlicher Hund. Und keine Sorge! Weder rennt er auf alle zu und bettelt noch lässt er sich weg locken. Vielmehr entsteht durch meine vorausgehende Kommunikation mit den Menschen erst die "Freigabe" zur Kontaktaufnahme. Und wenn er nicht will, dann will er nicht. Was aber extrem selten vorkommt. Gern erkläre ich den Leuten dabei die richtige Herangehensweise, Hand von unten, zu Beginn nicht über den Kopf. Noch dazu ist es für mich immer wieder ein wunderschönes Erlebnis zu sehen, wie Kinder, die zunächst ängstlich auf so einen großen Hund reagieren, in kürzester Zeit auftauen und eine Riesenfreude haben, wenn dieser "bedrohliche" Hund sich hinsetzt, nur weil das Kind den Finger hochhebt. Und dann auch noch den Mut aufbringen, in dieses Riesenmaul ein Leckerli rein zu stecken. Viele Eltern haben sich bei mir und Ben schon für die tolle Erfahrung bedankt. Warum soll man die Fronten zwischen Hundehaltern und Nicht-Hundebesitzer durch ein ablehnendes Verhalten noch mehr belasten? Auch Kontakt ist Training! Das bei Fuß laufen kann ich nach der Unterbrechung immer noch weiter üben. Von meiner Seite daher ein klares Plädoyer für "Menschen, die ins Training funken"!
Es ist aber ein riesen Unterschied ob man Mensch Hundekontakt bewusst erlaubt, hab ich mit Rionnag auch so wie du gemacht/mache, oder ob der die Fremden den Hund einfach so anfassen.... Oder aber auch ob ein fremder dem Hund etwas eigener Tasche ins Maul Schiebt, wo man als Besitzer nicht weiss was es ist, oder ob man der Person Leckerlis aus eigenem Vorrat überlässt . 🤗. Man sollte den Hund nicht von fremden Menschen oder "seltsamen Alltagsdingen" wie z.b.Rollator, Rollstuhl, Kinderwagen Tretroller usw... abschotten, aber der Kontakt zu solchen Dingen/fremden Personen muss vom Hundebesitzer kontrolliert durchgeführt werden....
 
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Alexandra
8. Aug. 15:11
Ich finde deine Ansicht richtig und vertrete sie auch.
Ich möchte auch nicht, dass jeder kommt und meinen Hund streichelt, anlockt oder sogar Leckerlies geben möchte (was wir alles schon hatten) es ist dann immer unangenehm, die Menschen zu bitte das nicht zu tun, da man meist auf Unverständnis stößt.
Aber ich bleibe immer freundlich und bitte diese Menschen das zu unterlassen.
Ich habe auch schon den Fall gehabt:
Eine Frau lockt Ninja an.
Ich habe sie gebeten, dass zu unterlassen, da ich nicht möchte, dass er zu jedem hin geht.
Sie: „Aber ich bin ja nicht jeder.“
Darauf habe ich gesagt, dass sie aber eine Fremde ist und das auch nicht böse gemeint ist usw.
Doch sie meinte: „man kann es auch zu Ernst nehmen“ und das mein Verhalten ihr gegenüber unverschämt ist. Sie hätte schon einige Jahre Hunde und kennt sich mit ihnen aus.
Ich bin dann mit Ninja weiter gelaufen.
 
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Anna
8. Aug. 16:04
Zum Glück hatte ich bis auf einmal , wo eine Frau meinte, sie müsste von der anderen Straßenseite rüber kommen und ohne fragen und mich ignorierend versuchen Yuki zu streicheln, noch keine solche Erfahrungen. Ich hab die Dame aber direkt geblockt und gesagt,dass man erst mal fragt. Sie war perplex, hat aber dann gestammelt, ob sie darf und ich hab es erlaubt. Ansonsten werden wir in Ruhe gelassen beim Gassi und auch in Restaurants und Cafés. Yuki ist allerdings bei den meisten Menschen eh zurückhaltend und wenn die versuchen unvermittelt nach ihm zu greifen weicht er zurück.
Trotzdem hat er mit meiner Freigabe auch Kontakt zu Fremden, zb beim Gassi gehen, mit diesen Leuten schwätze ich aber auch kurz. Beim Einkaufen hat eine Mutter mit Tochter nett gefragt und sie durften ihn auch gern streicheln etc.

Ich denke die eigene Ausstrahlung ist das Entscheidende. Ich strahle unterwegs eher aus dass man uns in Ruhe lassen soll und Leute die Yuki anschmachten werden ignoriert und sie versuchen gar nicht erst zu locken oder gar Leckerli zu geben.😁 Bei dem süßen Flauschi habe ich Schlimmeres befürchtet, aber alles gut und die Kontakte bisher ohne Dramen.
Zu nett und harmlos dreinschauen lässt die Leute übergriffig werden, gleiches gilt,wenn man ein Baby hat.
 
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Evi
9. Aug. 00:50
Es ist aber ein riesen Unterschied ob man Mensch Hundekontakt bewusst erlaubt, hab ich mit Rionnag auch so wie du gemacht/mache, oder ob der die Fremden den Hund einfach so anfassen.... Oder aber auch ob ein fremder dem Hund etwas eigener Tasche ins Maul Schiebt, wo man als Besitzer nicht weiss was es ist, oder ob man der Person Leckerlis aus eigenem Vorrat überlässt . 🤗. Man sollte den Hund nicht von fremden Menschen oder "seltsamen Alltagsdingen" wie z.b.Rollator, Rollstuhl, Kinderwagen Tretroller usw... abschotten, aber der Kontakt zu solchen Dingen/fremden Personen muss vom Hundebesitzer kontrolliert durchgeführt werden....
Dann muss es wohl wirklich Rasse spezifisch sein. Ich habe bisher nicht erlebt, dass mein Boxer ungefragt gestreichelt oder etwas ins Maul geschoben wurde. Die Leute schauen eher interessiert und sprechen mich evtl an. Oder ich nehme den Kontakt auf, wenn ich sehe, dass sich jemand nicht traut, mich anzusprechen. Anscheinend verhält es sich mit den kleinen Wuschelhunden anders. Trotzdem bin ich der Meinung, dass die Kontakte eine Bereicherung für Hund und Mensch (Besitzer und Passant) sind. Man lernt so viele nette Menschen kennen, bekommt lustige und anrührende Geschichten erzählt. Und man hat mit so einer kleinen Geste, wie einen Hund streicheln zu dürfen, jemanden glücklich gemacht. Und dem Hund macht es in unserem Fall auch Spaß.
 
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Alexandra
9. Aug. 05:07
Dann muss es wohl wirklich Rasse spezifisch sein. Ich habe bisher nicht erlebt, dass mein Boxer ungefragt gestreichelt oder etwas ins Maul geschoben wurde. Die Leute schauen eher interessiert und sprechen mich evtl an. Oder ich nehme den Kontakt auf, wenn ich sehe, dass sich jemand nicht traut, mich anzusprechen. Anscheinend verhält es sich mit den kleinen Wuschelhunden anders. Trotzdem bin ich der Meinung, dass die Kontakte eine Bereicherung für Hund und Mensch (Besitzer und Passant) sind. Man lernt so viele nette Menschen kennen, bekommt lustige und anrührende Geschichten erzählt. Und man hat mit so einer kleinen Geste, wie einen Hund streicheln zu dürfen, jemanden glücklich gemacht. Und dem Hund macht es in unserem Fall auch Spaß.
Jeder ist da anders.
Ich möchte nicht, dass jeder meinen Hund anfasst und mein Hund zu jedem X beliebigen Menschen vertrauen hat und gleich hinrennt sobald er einen anderen Menschen sieht.
Es gibt zu kranke Menschen auf dieser Erde und ich möchte nicht, dass mein Hund von jedem gestreichelt wird, geschweige dem ein Leckerlie bekommt o.ä.
Ninja ist auch kein Wuschelhund.
Er ist ein großer Hund mit kurzem weißem Fell. Ich denke mal, dass viele Menschen einfach nur Welpen super niedlich finden und deshalb streicheln wollen.
Wenn du nicht solche Erfahrungen machen musstest, ist es doch toll.
Doch es nervt wenn jeder 2 deinen Hund streicheln will, deinen Hund mit irgendwelchen Leckerlies gelockt wird oder mit deinem Hund gesprochen wird, obwohl du am anderen Ende der Leine bist und vollkommen ignoriert wirst, als gäbe es dich gar nicht.
Das ist ein super merkwürdiges Gefühl.
 
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Antonella und Stefan
9. Aug. 06:52
Hallo Annabell,
das ist nachvollziehbar lästig. Ich zeige sich nähernden potentiellen Spontanstreichlern etc. einen ernsten Gesichtsausdruck und ziehe falls nötig unseren Welpen zwischen meine Füße. Er kann sich die Menschen so aus sicherer Position in Ruhe ansehen und lässt sie ruhig passieren. Das ist von der Körpersprache her so eindeutig, dass maximal noch ein: Och, ist der süß!", kommt, wenn ich darauf nichts erwidere, bleibt es auch dabei. Welpen sind einfach zu niedlich und die Menschen verinnerlichen nicht, dass ein normaler Spaziergang durch das mehrfach vorkommende Unterbrechen zum Spießrutenlauf wird und der Hund nicht adäquat erzogen werden kann.
 
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Jens
9. Aug. 10:40
Meine Ansage, die bis jetzt IMMER funktioniert hat:

"Bitte nicht stören, wir üben gerade. Vielen Dank für Ihr Verständnis!"
 
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Sandra
9. Aug. 10:59
" Die Welt hält nicht an, weil du in Erziehungsarbeit steckst " - Satz meiner Mutter.

Goldwert.

Hundehalter zu sein, heisst sich durchzusetzen, höflich zu sein und souverän zu bleiben.
Das ist massgeblich für die Hundeerziehung.

Was glaubst du wie die Leute auf unseren Eisbären mit 10 Wochen reagiert haben?
😍🥰❤️😍🥰❤️😍🥰❤️😍🥰

Leg dir ein paar Sätze im Vorfeld zu recht. Z.b. " ich füttere meinen Hund nicht mit Essensresten, da die zu stark gewürzt sind. Davon bekommen Hunde schlimme Magenkrämpfe" fertig.

Es macht dich gleich ungleich sympathischer. 👍
 
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Meike
9. Aug. 12:24
Meine Hunde meine Entscheidung, da hat sich niemand einzumischen. Wir haben so Themen auch ständig aber ich bleibe immer bei meiner Meinung natürlich freundlich die Ansichten von den Menschen ändern sich sowieso nicht wenn man denen erklärt warum man das nicht möchte 😅 genau wie wenn ich hier bei uns in der Stadt laufe irgendwie möchte jeder ohne Erlaubnis seinen Hund zu meine lassen das ist ein no go an der Leine aber wir haben das täglich hier.