Ich sehe das ganz wie Sylvi, Du musst beiden gegenüber den Ton angeben. Alle Probleme, die Du schilderst, haben damit zu tun, dass die Hunde entscheiden und nicht Du.
Im Grunde ist es ganz einfach, mit ihnen jeweils etwas alleine zu machen. Dazu musst Du mit beiden Deckentraining machen, damit Du den, der nicht dran ist, wegschicken kannst. Und das solltest Du auch konsequent tun.
Das erste Training mit nur einem Hund ist im Grunde ein Training mit beiden. Beide werden auf ihre Decke geschickt, wobei die nicht direkt nebeneinander sein sollten. Dann rufst Du einen Hund zu Dir. Wenn er kommt, gibt es ein dickes ruhiges Lob. Dann sagst Du ihm Bleib und gehst zum anderen Hund, um ihn für das auf der Decke bleiben zu loben. Dann wieder zurück zum ersten, der für das Bleiben gelobt wird und mit einem Leckerli auf seine Decke geschickt wird. Nun rufst Du den anderen Hund zu Dir und es geht genauso weiter, nur mit vertauschten Rollen.
Beschäftige Dich nicht zu lange mit einem Hund, mach lieber schnelle Wechsel, aber trotzdem alles in Ruhe.
Bleibt ein Hund nicht dort, wo er soll, wird er kommentarlos zurückgebracht.
Wenn Du das jeden Tag kurz übst, hast Du bald den Grundstein dafür gelegt, längere Übungen mit nur einem Hund zu machen.
Ein Nebeneffekt, wenn Du das Heft in die Hand nimmst, ist, dass die Hunde Dir gegenüber eine Erwartungshaltung bekommen. Aktuell kommt von Dir nicht viel, warum sollen sie sich dann an Dir orientieren?
Ein zweiter Nebeneffekt ist, dass sie es bald gewohnt sein werden, auf ihre Decke geschickt zu werden und dort geduldig abzuwarten, bis sie dran sind. Das ist sehr hilfreich für das Training, alleine bleiben zu können.
Auch wichtig ist, dass Du Regeln durchsetzt. Wenn Dich ein Verhalten stört, musst Du ihnen das sagen. Wenn zum Beispiel einer sich beim Kraulen dazwischen drängelt, schiebst Du ihn sanft weg oder drehst Dich von ihm weg zum anderen hin, um dem Drängler zu sagen "so möchte ich das nicht". Dann kraulst Du den anderen Hund noch ein bisschen weiter. Nach relativ kurzer Zeit (damit das noch verknüpft werden kann mit dem Wegschieben) sagst Du dem gekraulten Hund, dass Du mit ihm fertig bist, und lockst den Drängler zu Dir zum Kraulen. So lernt er, dass nicht ER unerwünscht ist, sondern nur sein rüpelhaftes Verhalten.