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Silke
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zuletzt 5. Juli

Marley pöbelt draußen alles und jeden an

Liebe Community, ich bin neu hier und für jede Hilfe dankbar. Seit knapp vier Wochen habe ich einen Schäferhund-Mix aus dem Tierschutz. Bevor er bei mir eingezogen ist, hat er bei einer jungen Frau in Berlin in einer Wohnung gelebt. Marley wurde als verschmuster und unproblematischer Hund dargestellt, der die Pubertät schon hinter sich hat. Hier stellt sich die Sache aber ganz anders dar, viele Baustellen. Er ist schon ruhiger geworden und die Erziehung fruchtet langsam (Sitz, Platz, die unmittelbaren Nachbarn nicht mehr anbellen). Mein größtes Problem ist, dass er draußen alles und jeden anpöbelt, Menschen, Fahrradfahrer, Motorradfahrer, Autos und hinterher springen will. Ich wohne auf dem Dorf und raus gehen ist für mich momentan sehr anstrengend. Marley lässt sich draußen auch nicht durch Sitz und Leckerli ablenken, er ist richtig abwesend. Hier wäre ich für hilfreiche Tipps wirklich sehr dankbar! Liebe Grüße, Silke
 
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Silke
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2. Juli 09:28
Ich danke euch für eure lieben Tipps! Ich denke auch, dass Marley all diese Dinge nicht kennt und er die ganzen neuen Eindrücke auch erstmal deuten und verarbeiten muss. Eine große Baustelle für alle Beteiligten! Und ja, es wurde von der Vorbesitzerin gelogen, ich denke dass sie in der Wohnung mit Marley komplett überfordert war. Der Tierschutzverein hat sich dann auf ihre Aussage verlassen. Habe auch schon Kontakt aufgenommen, dass Marley ein völlig anderer Hund ist als angegeben. Ich könnte ihn wieder zur Vermittlung freigeben, aber er kann nichts dafür, dass gelogen wurde und ich würde mich da versuchen durchzubeißen.
 
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Sonja
2. Juli 08:46
Da hilft nur üben üben, vier wochen ist nix ...ihr müsst euch gegenseitig kennenlernen. Der Hund ist noch nicht wirklich "angekommen" das dauert im Schnitt mindestens 3-4 Monate. Am besten ist einfach sein "pöbeln" ignorieren, also den Hund kurz nehmen, Kurzführer oder direkt ins Halsbsnd/Geschirr greiffen, und ihn "bei Fuss" auf der angewandten seite nehmen. Zügig weiter gehen. Wenn möglich Abstand vergrößern. Da es ein SH-Mix ist, also ein Hund der gerne arbeitet und es auch braucht, würde ich mit ihm die Hundeschule gehen. Viele Hundeschulen bieten z.b. Spasskurse/ Beschäftigungskurse an: also Kurse wo verschiedene "Hundesport-Arten" wie z.b Nasenarbeit, Agility, Hoopers, Suchaufgaben ( Flächensuche/Mantrail) etc. ausprobiert werden können. Je mehr du mit dem Hund machst "kleine und grosse Abenteuer" (also nicht nur Gassigehen, also auch mal irgendwohin, Picknick, Tierparks, Parks, Shopping-ausflüge ( z.b. Baumarkt....)etc. Je mehr orientiert er sich an dir. Auch Sozialwalks etc. können helfen...
 
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Armin
2. Juli 08:56
Hallo Silke,uns geht's gerade ganz ähnlich. Unsere 10 Monate alte Hündin (seit 4 Wochen bei uns) eskaliert draußen auch leidenschaftlich 🙈 fremde Menschen sind noch in Griff zu bekommen (meistens inzwischen) .... aber Hundebegegnungen enden fast immer mit einem Hund der voll in der Leine hängt und pöbelt. Selten bleibt sie ansprechbar obwohl sie einen tollen Grundgehorsam (in "reizfreier" Umgebung) hat. Eins mal vorweg - unsere Süße ist mein 5. Hund und noch nie war ich vor solche Probleme gestellt. Da ich in den letzten Jahren echt viel erlebt habe wenn ich mit meinem, völlig entspannten, Jack Russell unterwegs war (der würde nicht hochschauen, und wenn da 10 Hunde vorbeilaufen) ..... nehm ich mir das Recht jetzt auch entspannt zu bleiben wenn mein Hund gerade noch nicht angemessen reagiert. Heute morgen hatten wir echt richtig Glück - wir haben eine total tiefenentspannte Halterin mit ihrer Freundin und einem Beagle getroffen. Die Halterin hat ihren Hund entscheiden lassen ob er sich das Getöse freiwillig antun will - und er wollte. Und plötzlich hab ich "Leinen-Limbo" mit zwei spielenden Hunden gemacht und unsere Süße hat sich noch Streicheleinheiten von zwei Fremden (!!!) abgeholt. Training mega positiv beendet und ein riesen Erfolg für uns. Wir werden weiterhin aktiv die Situation suchen in der es nicht klappt, klären andere Leute darüber auf das wir gerade trainieren .... und manchmal,so wie heute, nimmt sich jemand die Zeit ein bisschen mitzumachen.
 
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Silke
2. Juli 09:03
Da hilft nur üben üben, vier wochen ist nix ...ihr müsst euch gegenseitig kennenlernen. Der Hund ist noch nicht wirklich "angekommen" das dauert im Schnitt mindestens 3-4 Monate. Am besten ist einfach sein "pöbeln" ignorieren, also den Hund kurz nehmen, Kurzführer oder direkt ins Halsbsnd/Geschirr greiffen, und ihn "bei Fuss" auf der angewandten seite nehmen. Zügig weiter gehen. Wenn möglich Abstand vergrößern. Da es ein SH-Mix ist, also ein Hund der gerne arbeitet und es auch braucht, würde ich mit ihm die Hundeschule gehen. Viele Hundeschulen bieten z.b. Spasskurse/ Beschäftigungskurse an: also Kurse wo verschiedene "Hundesport-Arten" wie z.b Nasenarbeit, Agility, Hoopers, Suchaufgaben ( Flächensuche/Mantrail) etc. ausprobiert werden können. Je mehr du mit dem Hund machst "kleine und grosse Abenteuer" (also nicht nur Gassigehen, also auch mal irgendwohin, Picknick, Tierparks, Parks, Shopping-ausflüge ( z.b. Baumarkt....)etc. Je mehr orientiert er sich an dir. Auch Sozialwalks etc. können helfen...
Liebe Sonja, ich habe in den letzten 25 Jahren immer einen Hund gehabt, vor Marley einen sehr selbstbewussten Labrador-Schäferhund-Mix (43 kg), auch hier war viel Arbeit und Geduld erforderlich. Hundeschule hatte ich damals auch versucht, dort wurde nur Clicker-Training angeboten, hat mein Hund komplett verweigert. Letztendlich haben wir das Gepöbel selbst in den Griff bekommen durch Ablenkung und Sitz/Leckerlis in der jeweiligen Situation. Aber Marley ist da echt noch eine ganz andere Herausforderung. Ich danke dir trotzdem ganz herzlich für deinen Rat!
 
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Silke
2. Juli 09:09
Hallo Silke,uns geht's gerade ganz ähnlich. Unsere 10 Monate alte Hündin (seit 4 Wochen bei uns) eskaliert draußen auch leidenschaftlich 🙈 fremde Menschen sind noch in Griff zu bekommen (meistens inzwischen) .... aber Hundebegegnungen enden fast immer mit einem Hund der voll in der Leine hängt und pöbelt. Selten bleibt sie ansprechbar obwohl sie einen tollen Grundgehorsam (in "reizfreier" Umgebung) hat. Eins mal vorweg - unsere Süße ist mein 5. Hund und noch nie war ich vor solche Probleme gestellt. Da ich in den letzten Jahren echt viel erlebt habe wenn ich mit meinem, völlig entspannten, Jack Russell unterwegs war (der würde nicht hochschauen, und wenn da 10 Hunde vorbeilaufen) ..... nehm ich mir das Recht jetzt auch entspannt zu bleiben wenn mein Hund gerade noch nicht angemessen reagiert. Heute morgen hatten wir echt richtig Glück - wir haben eine total tiefenentspannte Halterin mit ihrer Freundin und einem Beagle getroffen. Die Halterin hat ihren Hund entscheiden lassen ob er sich das Getöse freiwillig antun will - und er wollte. Und plötzlich hab ich "Leinen-Limbo" mit zwei spielenden Hunden gemacht und unsere Süße hat sich noch Streicheleinheiten von zwei Fremden (!!!) abgeholt. Training mega positiv beendet und ein riesen Erfolg für uns. Wir werden weiterhin aktiv die Situation suchen in der es nicht klappt, klären andere Leute darüber auf das wir gerade trainieren .... und manchmal,so wie heute, nimmt sich jemand die Zeit ein bisschen mitzumachen.
Hallo Armin, ich fühle komplett mit dir! Marley ist mein vierter eigener Hund und ich stand nie vor so einer Herausforderung. Obwohl er "nur" 30 kg hat, ist es für mich sehr aufwendig ihn zu halten.
Ich hatte schon überlegt, ob ich mal schaue einen Spazier-Partner zu finden, der vielleicht tolerant ist und Lust hat mit uns Hundebegegnungen zu üben.
Ich wünsche dir/euch auf jeden Fall weiterhin viel Erfolg! 😅
 
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Nicole
2. Juli 09:14
Hallo,
Ich würde mir eine gute Hundeschule suchen und das vernünftig aufbauen und trainieren.
Wir haben auch einen Hund aus dem Tierschutz und haben versucht das selbst in den Griff zu bekommen und haben so viel Zeit vergeudet. Bis wir das mit einem Hundetrainer richtig gut in den Griff bekommen haben.
Kleiner Tipp: Wichtig ist eine gute Leinenführung ,also der Mensch übernimmt die Führung. Und das Training fängt oft zuhause an, wenn er zuhause das das sagen hat, dann draußen erst recht! ;-)
Viel Glück
 
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Sandra
2. Juli 09:17
Hallo, Ich würde mir eine gute Hundeschule suchen und das vernünftig aufbauen und trainieren. Wir haben auch einen Hund aus dem Tierschutz und haben versucht das selbst in den Griff zu bekommen und haben so viel Zeit vergeudet. Bis wir das mit einem Hundetrainer richtig gut in den Griff bekommen haben. Kleiner Tipp: Wichtig ist eine gute Leinenführung ,also der Mensch übernimmt die Führung. Und das Training fängt oft zuhause an, wenn er zuhause das das sagen hat, dann draußen erst recht! ;-) Viel Glück
Das klingt mir viel eher nach „kennt nix bzw. hat bisher nicht viel kennengelernt + ist unsicher“ als nach „die Weltherrschaft für mich❗️“.

Aber wissen, was tatsächlich die Ursache ist, können wir auf die Ferne natürlich alle nicht.
 
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Marion
2. Juli 09:17
Hallo Silke,
Wir haben im Februar einen 4 Jahre alten Mittelspitz übernommen. Selbes Problem, selbe Lügen der Vorbesitzer, etc.
Mila ist unser achter Hund, und wir brauchten eigentlich nie Hilfe von außen, aber sie hat uns auch an unsere Grenzen gebracht mit ihrer Pöbelei bei jedem und allem. Jetzt bin ich mit ihr in der Hundeschule, und bereits nach 4 Stunden zeigt sie deutliche und ganz tolle Erfolge. Es ist bei "Problematischen Hunden" wirklich nochmal ne andere Hausnummer, ob man es selbst versucht, oder ob ein Profi einem wirklich Tipps gibt. Es sind meistens nur Kleinigkeiten, wo man besonders drauf achten muß. Mila kann jetzt schon zu 90% Begegnungen mit Menschen, Hunden, oder mehreren Hunden aushalten, ohne daß sie austickt. Zwar noch am Wegesrand sitzend, aber da läßt sie Hunde vorbeigehen, ohne durchzudrehen. Es wird jeden Tag besser, vorausgesetzt du übst auch regelmäßig. Ich würde dir Hundeschule empfehlen.
 
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Silke
2. Juli 09:28
Ich danke euch für eure lieben Tipps! Ich denke auch, dass Marley all diese Dinge nicht kennt und er die ganzen neuen Eindrücke auch erstmal deuten und verarbeiten muss. Eine große Baustelle für alle Beteiligten! Und ja, es wurde von der Vorbesitzerin gelogen, ich denke dass sie in der Wohnung mit Marley komplett überfordert war. Der Tierschutzverein hat sich dann auf ihre Aussage verlassen. Habe auch schon Kontakt aufgenommen, dass Marley ein völlig anderer Hund ist als angegeben. Ich könnte ihn wieder zur Vermittlung freigeben, aber er kann nichts dafür, dass gelogen wurde und ich würde mich da versuchen durchzubeißen.
 
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Silke
2. Juli 09:30
Das klingt mir viel eher nach „kennt nix bzw. hat bisher nicht viel kennengelernt + ist unsicher“ als nach „die Weltherrschaft für mich❗️“. Aber wissen, was tatsächlich die Ursache ist, können wir auf die Ferne natürlich alle nicht.
Hallo Sandra, so sehe ich es auch "kennt nix + unsicher".
 
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Sandra
2. Juli 09:34
Hallo Sandra, so sehe ich es auch "kennt nix + unsicher".
Ich weiß wovon ich rede - ich hab auch so‘n Kaliber der ganz besonderen Art. Und jeder Vorbesitzer von den mindestens fünfen, bevor sie zu uns kam, hat genauso „beschönigt“. Und ja, mein Hund war ein „Wanderpokal“. Nicht schön, aber irgend jemand muss diese Arbeit machen. Es gibt viel zu wenige Stellen, die bereit sind, sich dermaßen „durchzubeißen“ (der Besitzer - nicht der Hund ;0)