Wie habt ihr die Orientierung geübt? Ich glaube, dass ist bei uns das Hauptthema.
Zuerst mal haben wir jede Kontaktaufnahme vom Hund beantwortet. Ein Blick in unsere Richtung? Lob oder Belohnung. Ein ohr dreht sich zu uns? Super! Er bleibt stehen und wartet auf uns? Ganz toll, je nachdem leckerli, Spiel oder gemeinsames Rennen! Geht natürlich nicht, wenn der Hund hinter uns läuft, weil da sehen wirs nicht 😜 Aber ich hab meinen generell gerne im Sichtfeld, weil er sehr reaktiv ist und jagt und ich so schnell eingreifen kann.
Dann hab ich den Platz an meiner Seite für ihn vorteilhaft gemacht. Wenn er da ist, regnet es Lob und hin und wieder auch was leckeres. Geblockt hab ich ihn tatsächlich nie, er reagiert darauf in entspannten Situationen zu sensibel und will dann erstmal gar nicht mehr neben mich kommen. Und wenn bisschen Aufregung dabei ist, müsste ich direkt schon so massiv werden, das will ich nicht.
Damit will ich nicht sagen, dass Blocken generell schlecht ist! Aber es passt einfach nicht zu mir und erst recht nicht zu meinem Hund und dem Umgang, den ich mit ihm haben will. (Er reagiert sogar, wenn ein Hund paar Meter vor uns geblockt wird. Erst mit Beschwichtigung, dann mit Bellen und ziehen aus überforderung. Darum laufe ich auch nicht hinter Leuten, die ihren Hund blocken.)
Das ist vielleicht auch noch einen Gedanken wert: es gibt durchaus Hunde, die ziehen weil sie gelernt haben, beim Halter ist es unangenehm, wenn ich an der Leine bin. Also wollen sie weg. Ich will damit nicht sagen, dass es bei euch so ist! Aber das als Grund auszuschließen ist ja auch schonmal was 😉
Wir haben dann weiter den Blickkontakt aufgebaut, indem wir Leckerlis in der Hand hatten, wenn der Hund dran wollte ging die Hand zu, nur auf Blickkontakt zu mir ging sie auf.
Und draußen, erst in ruhiger Umgebung, dann mit mehr Ablenkung: auf eine Wiese stellen, hund schnüffeln lassen. Wenn er zu mir kommt und mich anschaut, klicker und Keks fliegt. Dann umdrehen und einen Schritt gehen, während der Hund sucht. Und von vorne. Das kann man dann ausbauen und zwischen den Keksen auch immer längere Strecken gehen. Bei einem Spiel motivierten hund kann man natürlich auch mit spiel belohnen 😉
Auch super ist, wenn du spannende Sachen findest. Dein Hund apportiert gerne? Dann mach die verlorenensuche. Aber nur hin und wieder, nicht als dauerbespaßung! Irgendwann wird es schwierig, etwas zu verlieren, weil der Hund immer einen Blick bei dir hat in der Erwartung, dass du was findest.
Merk dir spannende Schnüffelstellen und zeige sie ihr. Vielleicht "findest" du unterwegs auch mal ihr Lieblingsspielzeug. Oder einen leckerlibaum.
Es muss sich lohnen, dich im Blick zu haben!