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Rusty -
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 38
zuletzt 13. Okt.

Leinenführigkeit beim Malinois

Guten Abend zusammen, gibt es hier Malinois die bei Fuss laufen (ohne Futtertreiben) ? Und gibt es hier M's bei denen die Leinenführigkeit einwandfrei und entspannt funktioniert ? Ich bräuchte da mal etwas Austausch, bevor ich verzweifle 😩 Bitte meldet euch 👀
 
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Sonja
13. Okt. 10:47
Das ist aber wiederum Aversiv. Und bei schweren Fällen kann das auch fürn Anfang nötig sein. Es ist nicht per se etwas böses. Wenn man halt nen kaputten Hund schon so bekommt oder eben wie bei mir durch viele negativen Umwelteinflüsse und anfänglicher Unwissenheit Fehler macht muss das eben korrigiert werden. Ziel ist es ja das das iwann nicht mehr nötig ist. Wenn man gleich von Anfang an perfekt alles macht und nichts dazwischen kommt brauch man sowas natürlich auch garnicht erst. Ich habs anfangs mit rein positiv versucht weil ich mich von unwissenden Leuten verunsichern lassen hab. Was er aber brauchte ist Führung und kein Tricks üben.
Ich habe keinen einzigen Hund, bei dem alles von Anfang an perfekt gemacht wurde. Wir kommen mit rein positivem Training wunderbar klar, und vor allem viel besser, als mit Strenge, Befehlen und positiven Strafen. Ich war mal genauso unterwegs wie Du, kenne also beide Methoden.

Aversiv ist auch das, was ich von Dir gelesen habe. Da Du die Ansicht meiner Trainerin bezüglich der Notwendigkeit (!) von Strom teilst, und für Deine aversive Vorgehensweise eine Rechtfertigung nach der anderen anführst, können wir wohl feststellen, dass wir nie einer Meinung sein werden.

Ich bleibe zum Wohl meiner Hunde eine Positiv-Petra. Dass man damit von Anhängern aversiver Methoden lächerlich gemacht wird, halte ich gerne aus.
 
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Sonja
13. Okt. 11:01
Das ist wieder ein bisschen ab vom eigentlichen Thema, aber da gerade wieder die Art und Weise von Korrekturen hier kontrovers diskutiert wird, würde ich meinen Senf auch gerne dazutun. Es läuft irgendwie immer auf ein schwarz/weiß-Denken hinaus. Nur Maßregel gegen ausschließlich positives Arbeiten ohne Nein. Aber das ist es doch beides nicht die Wahrheit. Die Wahrheit liegt dazwischen, in dem riesigen Bereich der Grautöne. Jeder Hund ist einzigartig und man tastet sich ran. Ich fange eine Korrektur nicht mit Härte an. Ich beobachte, ob ich deutlich in meiner Körpersprache bin und ob der Hund mich nicht versteht oder ob er mich ignoriert. DAS ist ein Unterschied, den der Hund mir mit seinem Verhalten, seiner Reaktion deutlich zeigt. Ignorieren lasse ich nicht zu und dann werde ich deutlicher und auch penetranter. Das alleine ist schon unangenehm für den Hund und da habe ich ihn noch kein einziges Mal berührt. Ich muss die Hunde selten, bis gar nicht berühren. Berührungen nutze ich hauptsächlich für soziale Zuwendung und bei der Hilfe zur Regulation in Form von an der Brust einfach nur halten und Ruhe übertragen. Korrekturen sind dafür da, dass man sie nicht mehr braucht. Das ist das Ziel, so wie es Jörg oben beschrieben hat. Lob und positive Bestätigung öfter als eine Korrektur anzuwenden ist der wichtige Punkt. Es soll ja zukünftig keine oder möglichst nur noch selten Korrekturen geben müssen. Um einen Unterschied zwischen erwünschten und unerwünschten Verhalten zu erkennen, muss der Hund unerwünschtes Verhalten ganz deutlich von erwünschten Verhalten unterscheiden lernen und das geht definitiv nicht damit, dass man jedes unerwünschte Verhalten ignoriert. Man muss klar kommunizieren, alles andere ist einfach dem Hund gegenüber unfair. Und ja, für Aufmerksamkeit bei Fehlverhalten gibt es mal einen Schreckreiz, wie ein „Hey“ oder ich schleudere mir die Leine um die Hüfte, was auch ein Geräusch erzeugt, das ein Hund unangenehm findet. Habe ich die Aufmerksamkeit, dann lade ich den Hund zu mir ein, er wird gestreichelt und alles ist wieder gut. Und wer jetzt glaubt, dass die Hunde mich ja eigentlich meiden müsste, wenn ich ihnen mit dieser Art Korrektur unangenehme Gefühle bereite, der wird sich wundern, dass jeder Hund gerne zu mir kommt. Denn nah bei mir, gibt es nur schöne, angenehme Erfahrungen, da gibt es keinen harschen Ton oder ähnliches. Nah bei mir ist es immer ausschließlich toll. Ich möchte nämlich Hunde, die gerne und zuverlässig zu mir kommen. Also schließe ich jede Korrektur mit Lob und sozialer Zuwendung ab. Alles abgestimmt auf den jeweiligen Charakter und dem, was er mag. Läuft mir ein Hund absichtlich in den Weg, dann laufe ich auch weiter und dann gibt es auch eine Berührung, ist dann halt Pech. Das passiert dann erstmal nicht mehr. Sehe ich aber, dass er aus Versehen da landet, dann stoppe ich auch kurz und laufe nicht weiter. Die Körpersprache des Hundes ist bei einem Versehen aber auch eine ganz andere, als bei einem absichtlichen Ausbremsen. Immer ruhig bleiben. Wut oder Frust des Menschen, gehört nicht ins Hundetraining. Klare und faire Kommunikation mit deutlichen Grenzen und ein wohlwollender angenehmer Abschluss, gehört zu jeder Situation und Interaktion dazu. Letztlich ist auch jeder Mensch individuell in seinen Kommunikationsmöglichkeiten, seiner Wahrnehmung und dem Zusammenspiel aus Wahrnehmung, Interpretation und seiner jeweiligen Entscheidung in seinem Handeln (und seinem Charakter 😅).
Ich stimme Dir in ganz vielen Punkten zu. Aber eins habe ich gelernt: Wer meint, dass man nur mit einem unangenehmen Reiz weiter kommt, hat einfach nur keine Idee, wie es auch positiv ginge. Sobald man sich aber damit auseinandersetzt, kreativ wird, oder sich Hilfe holt, und einen positiven Ansatz findet, kann man im Gegensatz zum unangenehmen Reiz viel nachhaltiger trainieren und einfach netter mit dem Hund umgehen. Ich verstehe nicht, warum sich so viele Leute so sehr dagegen wehren.

Ein Beispiel, dass Lisa-Eileen und Du gebracht habt, ist die Aufmerksamkeit des Hundes. Da mache ich mir halt die Mühe, ein positives Aufmerksamkeitssignal zu trainieren, dann muss ich den Hund nicht mit scharfen Worten oder Stupsern verunsichern. Oder glaubt Ihr wirklich, dass das dem Hund gleichgültig ist?

Nein, meiden werden Euch Eure Hunde nicht. Selbst Hunde, die jeden Tag aufs übelste misshandelt werden, meiden ihre Bezugsperson in der Regel nicht. (Meideverhalten, Calming Signals, zeigen sie schon.) Ist das wirklich eine Rechtfertigung dafür, sie so zu behandeln?
 
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Rusty -
13. Okt. 11:08
LEUTE 😳🫤 SORRY das ich eure "private Diskussion" unterbrechen aber könnt ihr euren "Streit" in einem anderen Thread oder per Nachrichten führen ? 🫤 Das wäre echt nett 😳
 
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Yvonne
13. Okt. 11:13
LEUTE 😳🫤 SORRY das ich eure "private Diskussion" unterbrechen aber könnt ihr euren "Streit" in einem anderen Thread oder per Nachrichten führen ? 🫤 Das wäre echt nett 😳
Das ist ja kein Streit. Das ist eine Diskussion mit verschiedenen Meinungen.
Aber Du hast vollkommen Recht.
Aber irgendwie gehört es doch alles zusammen.
Du willst doch wissen, wie Du den Malinois leinenführig bekommst und da gehören die kontrovers diskutierten Dinge eben auch dazu 😅🤷🏻‍♀️

Aber es ist Dein Thread und Du hast hier Hausrecht.
Sorry, fürs Abschweifen.
 
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Rusty -
13. Okt. 11:35
Das ist ja kein Streit. Das ist eine Diskussion mit verschiedenen Meinungen. Aber Du hast vollkommen Recht. Aber irgendwie gehört es doch alles zusammen. Du willst doch wissen, wie Du den Malinois leinenführig bekommst und da gehören die kontrovers diskutierten Dinge eben auch dazu 😅🤷🏻‍♀️ Aber es ist Dein Thread und Du hast hier Hausrecht. Sorry, fürs Abschweifen.
Was bringt es mir denn wenn der eine die Handhabe des anderen runter redet ? 🤷
 
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Maria
13. Okt. 11:38
Ich finde die ersten posts hier haben schon einiges wertvolles gegeben.
Gerade Orientierung ist total wichtig..

Ich hab zwar auch keinen mali aber einen weißen schäferhund.

Erstmal habe ich mich vom "neben mir laufen" oder gar "hinter mir laufen" in der leinenführigkeit verabschiedet. Er läuft gerne vor mir, das finde ich in der leinenführigkeit völlig in Ordnung. Dabei spreche ich vom freizeitmodus - Geschirr, 2.5m oder 3m leine oder auch an kurzer Leine, da reicht mir zur Not das er mit der Schulter neben mir is.
Wichtig war bei uns, ihm die gewisse Länge der leine zu geben, mit dauerhaft nur 1m würde er auch nur ziehen. Er geht auch einfach schneller als ich. 😀

Zum Fuß laufen:
Wir haben "arbeits / sport" "fuß " signal, das mehr oder weniger wie ein trick aufgebaut wurde und auch hauptsächlich der auslastung dient. Wird im Alltag nicht genutzt.

Für den Alltag ohne leine oder an der 3m Leine am Geschirr haben wir ein "bei mir". Hier kein schnüffeln etc. Aber eng bei mir bleiben. Wird nicht längere Zeit genutzt, sondern meist um einen kurzen Reiz auszustehen (hundebegegnung) danach darf er wieder in den alltagsmodus. Hier hab ich auch über lange Zeit aufgebaut mit leckerli/ verbalem Lob etc. Auch wie ein trick.
Wenn er in diesem Modus die Aufmerksamkeit verliert spreche ich ihn an, oder er hat ein schau.
Wird das auch ignoriert oder er löst das selbstständig auf, gibt es auch das abbruch Signal, er sollte sich wieder einordnen bis er freigegeben wird. Und ja, ich stubse ihn auch mal an, gerade wenn es die Umgebung und sein trainingszustand es hergeben sollten, dass er das signal auch einhält. Ich setze Kommandos sehr konsequent durch, heißt aber auch, dass ich es eben nicht gebe, wenn der hund dies gerade nicht leisten kann.
Anfangs zum Aufbau natürlich viel pos. Verstärkung in verschiedensten Umgebungen...
Beim "bei mir" Arbeite ich auch mit körpersprache zum Aufbau. Also einladen zum Beginn, zu ihm drehen, wenn wir anhalten um den Raum zu schließen.

Dann leinenführigkeit allgemein: ist bei uns am halsband und kurze leine. Meist gibt es dabei noch die banale Ankündigung: "kurz" - heißt für mich auch mal einen etwas längeren Zeitraum an kurzer leine leinenführig gehen können. Dabei darf die Nase auch auf dem Boden sein, es ist aber ein eher enger Raum z.b. im städtischen Umfeld, wenn ein größerer radius nicht angebracht ist.
Das habe ich auch komplett aufgebaut. Finde ich ist für die meisten schneller laufenden hunde total schwer. Hierbei habe ich für den Anfang Strecken gewählt wo oft richtungswechsel dabei sind, (kein unangekündigtes umdrehen oder so!) Das fiel unserem leichter sich dann an mir zu orientieren. Wenn er locker bzw. Aufmerksam gelaufen ist gab es Lob (verbal) oder eben auch mal nen keks.
Haben wir in sehr kurzen Intervallen und anfangs in bekannter wenig reizvoller Umgebung geübt und dann ausgedehnt.
Uns hat es viel gebracht eben auch das orientierte laufen nochmal richtig aufzubauen, mit Lob wo es angebracht ist.

Eine Pause gab es dann wenn er vorgesprecht ist, ich versuche ihn dann abzufangen und ihn so runterzuregulieren das er noch ein paar Meter konzentriert gehen kann, also bei mir ist.

Wenn es gar nicht geht, zu stressig ist, dann kommt die leine ans Geschirr... ziehen am halsband versuche ich so gut es geht zu vermeiden.

Was bei uns gerade in spannender neuer Umgebung schwer ist: gleich von Anfang an mit leinenführigkeit zu starten, die ersten 5 min gebe ich ihm da meist und setze keine leinenführigkeit voraus (heißt nicht das er mich dabei grundlegend durch die Gegend zieht, er bekommt einfach kurz die Freiheit um zu.b aufgestauten stress abzuschnüffeln/ abzulaufen).

Mit dante bin ich jetzt 3-3.5 Jahre in der erziehung und natürlich arbeiten wir noch immer dran. Es war ein langer Weg und ich hatte auch viele Probleme bis wir einen gemeinsamen guten Weg gefunden haben. Mit einem Mali, gerade wenn er nicht häufig bei dir ist Stelle ich es mir nochmal schwerer vor.
Sowieso viel erfolg.
 
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Maria
13. Okt. 11:46
Vielleicht hilft es dir ein klares "bei dir laufen" ohne ziehen nochmal aufzubauen (wenn er nicht schon sowas kennt) und die Dauer am Anfang eben kurz zu halten. Frage ist ja auch in welchen Situationen er zieht und in welchen er das nicht tun sollte. Ist das die gesamte gassi Runde oder eher der Weg von zuhause zur Wiese oder so.
Also wie lang muss Rusty das Fuß laufen halten und wann und wie lang darf er zum Beispiel an der schleppleine etwas mehr Freiheit haben.
 
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Rusty -
13. Okt. 11:57
Vielleicht hilft es dir ein klares "bei dir laufen" ohne ziehen nochmal aufzubauen (wenn er nicht schon sowas kennt) und die Dauer am Anfang eben kurz zu halten. Frage ist ja auch in welchen Situationen er zieht und in welchen er das nicht tun sollte. Ist das die gesamte gassi Runde oder eher der Weg von zuhause zur Wiese oder so. Also wie lang muss Rusty das Fuß laufen halten und wann und wie lang darf er zum Beispiel an der schleppleine etwas mehr Freiheit haben.
Der Weg von Zuhause in den Wald mit "hierhin" wobei das ums Haus Rum eigentlich nur ist sprich 100 m vielleicht 😳 aber selbst da hängt er immer in der Leine.....ich merke ich bin absolut nicht konsequent genug 😳🙈
Hatte auch noch nie so einen Hund 😄 meine Hündin damals war total pflegeleicht und nicht so stur 🤣
 
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Yvonne
13. Okt. 11:58
Was bringt es mir denn wenn der eine die Handhabe des anderen runter redet ? 🤷
Du ziehst Dir das heraus, was Du für Dich als sinnvoll erachtest.
Durch die verschiedenen Sichtweisen, erweitert sich Dein Horizont. Es gibt nunmal kein Patentrezept 🤷🏻‍♀️

Ich mag zum Beispiel kein Methodendenken, sondern praktiziere einfach Kommunikation über Körpersprache, aber habe trotzdem das ein oder andere irgendwelcher „Methoden“ mit in der Werkzeugkiste. Das überschneidet sich.
Ich nutze sehr viel positive Bestätigung und Verstärkung, aber setze trotzdem eine Grenze, wenn es ein „Notfall“ erfordert.
Und die Momente „Das hat er/sie ja noch nie gemacht!“, die hat einfach jeder irgendwann mal.
Wer das leugnet, lügt 😏
 
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Maria
13. Okt. 12:23
Der Weg von Zuhause in den Wald mit "hierhin" wobei das ums Haus Rum eigentlich nur ist sprich 100 m vielleicht 😳 aber selbst da hängt er immer in der Leine.....ich merke ich bin absolut nicht konsequent genug 😳🙈 Hatte auch noch nie so einen Hund 😄 meine Hündin damals war total pflegeleicht und nicht so stur 🤣
Ich denke da spielt dann auch eine große Portion erwartungshaltung mit.

Er weis/ kennt den Weg zum Wald und weis da gibt es gleich Spaß/ Action etc.
Wenn du ihn öfter hättest würde ich raten den weg zu gehen ohne das dann etwas passiert oder ihr vor dem Wald umdreht oder eine ruheübung macht aber das wird wohl schwer.

Versuche nach der "auslastung" aktiv die leinenführigkeit zu üben, wäre meine Tipp. Dann baust du die Übungen, wenn er diese gut verstanden hat auch auf dem Hineweg zum wald ein, oder pausierst den Weg kurz für eine solche Übung oder die ersten Meter vom Wald sind dann Übung oder eben die 100m um das Haus herum. Dafür muss er das ja aber erstmal lernen und da kann man nur üben, wenn die hunde auch zuhören und lernen können. Zu hohe erregung heißt meist schlechter zuhören.