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Rusty -
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 38
zuletzt 13. Okt.

Leinenführigkeit beim Malinois

Guten Abend zusammen, gibt es hier Malinois die bei Fuss laufen (ohne Futtertreiben) ? Und gibt es hier M's bei denen die Leinenführigkeit einwandfrei und entspannt funktioniert ? Ich bräuchte da mal etwas Austausch, bevor ich verzweifle 😩 Bitte meldet euch 👀
 
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Lisa-Eileen
13. Okt. 09:08
Liebe Lisa-Eileen, solche Korrekturen (Klaps, mit dem Knie touchieren, ins Fell packen), wie du sie bei deinem Hund vornimmst, würde ich bei unseren Hunden nicht machen und ist meines Erachtens (auch gerade in diesem Übungsbereich) nicht ratsam.
Wenns um Erziehung geht muss man auch Grenzen setzen, grad wenn etwas wieder rauskorrigiert werden muss was sich längere Zeit falsch eingeschlichen hat kann man nicht mit Dutzi Dutzi kommen.
Erziehung ist was anderes als Tricks üben, Leinenführigkeit die wie ein Trick aufgebaut wird was ja bei Positiv Petras oft beworben wird bringt halt langfristig nix.
Man muss Regeln halt auch klar machen und durchsetzen, das geht am besten eben Taktil.
Mit Arbeitsrassen muss man konsequent durchgreifen, sonst tanzen die einem auf der Nase rum, grad Hütis nutzen jedes bisschen aus wo du nen Fehler machst und das wieder auszubügeln ist schwierig.
Da muss man viel Grenzen setzen.
Er ist sehr hoch im Trieb, daher muss man in schweren Situationen derzeit auch stärker reagieren weils sonst nicht ankommt.
Ist was anderes als so Jagdhunde, muss halt jeder entsprechend gehändelt werden.
Korrekturen sind nichts schlimmes und gehören zur Kommunikation dazu.
Ein souveräner Hund lässt sich unhöfliches Verhalten von nem anderen auch nicht gefallen und weist ihn dann zurecht.
Hier gehts um die soziale Ebene/ Erziehung/ Beziehung und eben nicht um Tricks üben, das sind ganz verschiedene Sachen.
Wenns bei euch nicht nötig ist und anders klappt könnt ihrs ja so machen, bei mir gehts eben so, Arbeitsrassen sind halt nochmal n anderes Level als normalere Hunde.
Da sind Regeln und Ansagen sehr wichtig damit sie sich benehmen.
 
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Sonja
13. Okt. 09:24
Wenns um Erziehung geht muss man auch Grenzen setzen, grad wenn etwas wieder rauskorrigiert werden muss was sich längere Zeit falsch eingeschlichen hat kann man nicht mit Dutzi Dutzi kommen. Erziehung ist was anderes als Tricks üben, Leinenführigkeit die wie ein Trick aufgebaut wird was ja bei Positiv Petras oft beworben wird bringt halt langfristig nix. Man muss Regeln halt auch klar machen und durchsetzen, das geht am besten eben Taktil. Mit Arbeitsrassen muss man konsequent durchgreifen, sonst tanzen die einem auf der Nase rum, grad Hütis nutzen jedes bisschen aus wo du nen Fehler machst und das wieder auszubügeln ist schwierig. Da muss man viel Grenzen setzen. Er ist sehr hoch im Trieb, daher muss man in schweren Situationen derzeit auch stärker reagieren weils sonst nicht ankommt. Ist was anderes als so Jagdhunde, muss halt jeder entsprechend gehändelt werden. Korrekturen sind nichts schlimmes und gehören zur Kommunikation dazu. Ein souveräner Hund lässt sich unhöfliches Verhalten von nem anderen auch nicht gefallen und weist ihn dann zurecht. Hier gehts um die soziale Ebene/ Erziehung/ Beziehung und eben nicht um Tricks üben, das sind ganz verschiedene Sachen. Wenns bei euch nicht nötig ist und anders klappt könnt ihrs ja so machen, bei mir gehts eben so, Arbeitsrassen sind halt nochmal n anderes Level als normalere Hunde. Da sind Regeln und Ansagen sehr wichtig damit sie sich benehmen.
Vor einigen Wochen habe ich mir von einer Hundetrainerin, die überwiegend mit Motivation arbeitet, anhören müssen, dass es bei einem Border Collie, der ein Mal Jagderfolg hatte, kein anderes Mittel gäbe, ihn vom Jagen abzubringen, als Strom. Und dass Strom gar nicht so schlimm sei, ihre Schafe würden oft in den Stromzaun laufen. Meine Gegenargumentation wurde weggewischt mit dem Argument, dass so ein hochtriebiger Border Collie eben was anderes sei, als meine Familienhunde.
Ich bin erschrocken über die vielen Parallelen zu Deiner Argumentation. 😪

Da ich einen hochtriebigen Jagdhund habe, bin ich im Austausch mit anderen Jagdhundhaltern, und schaue mir oft deren Videos an, lese ihre Geschichten. Daher weiß ich, dass es auch rein positiv geht. Man muss dann halt trainieren statt "korrigieren".
 
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Jörg
13. Okt. 09:39
Vor einigen Wochen habe ich mir von einer Hundetrainerin, die überwiegend mit Motivation arbeitet, anhören müssen, dass es bei einem Border Collie, der ein Mal Jagderfolg hatte, kein anderes Mittel gäbe, ihn vom Jagen abzubringen, als Strom. Und dass Strom gar nicht so schlimm sei, ihre Schafe würden oft in den Stromzaun laufen. Meine Gegenargumentation wurde weggewischt mit dem Argument, dass so ein hochtriebiger Border Collie eben was anderes sei, als meine Familienhunde. Ich bin erschrocken über die vielen Parallelen zu Deiner Argumentation. 😪 Da ich einen hochtriebigen Jagdhund habe, bin ich im Austausch mit anderen Jagdhundhaltern, und schaue mir oft deren Videos an, lese ihre Geschichten. Daher weiß ich, dass es auch rein positiv geht. Man muss dann halt trainieren statt "korrigieren".
Wo ich dir Recht gebe ist das Strom Blödsinn ist. Jetzt zur Korrektur das ist nichts negatives so lange sie nicht dauerhaft angewendet wird. Denn dann hat der Hund die Korrektur nicht verstanden. Klar sollte zur Korrektur auch sein das es zum Hund passen muss. Es ist nichts schlimmes mal dem Hund den Weg ab zu schneiden oder mal in ihn rein zu laufen. Und wenn der Hund dabei mal das Knie abbekommt dann hat der Hund ja nicht auf seinen Halter geachtet sonst wäre er doch ausgewichen. Nur positives fällt einem irgendwann auf die Füße.
 
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Juli
13. Okt. 09:48
Wenns um Erziehung geht muss man auch Grenzen setzen, grad wenn etwas wieder rauskorrigiert werden muss was sich längere Zeit falsch eingeschlichen hat kann man nicht mit Dutzi Dutzi kommen. Erziehung ist was anderes als Tricks üben, Leinenführigkeit die wie ein Trick aufgebaut wird was ja bei Positiv Petras oft beworben wird bringt halt langfristig nix. Man muss Regeln halt auch klar machen und durchsetzen, das geht am besten eben Taktil. Mit Arbeitsrassen muss man konsequent durchgreifen, sonst tanzen die einem auf der Nase rum, grad Hütis nutzen jedes bisschen aus wo du nen Fehler machst und das wieder auszubügeln ist schwierig. Da muss man viel Grenzen setzen. Er ist sehr hoch im Trieb, daher muss man in schweren Situationen derzeit auch stärker reagieren weils sonst nicht ankommt. Ist was anderes als so Jagdhunde, muss halt jeder entsprechend gehändelt werden. Korrekturen sind nichts schlimmes und gehören zur Kommunikation dazu. Ein souveräner Hund lässt sich unhöfliches Verhalten von nem anderen auch nicht gefallen und weist ihn dann zurecht. Hier gehts um die soziale Ebene/ Erziehung/ Beziehung und eben nicht um Tricks üben, das sind ganz verschiedene Sachen. Wenns bei euch nicht nötig ist und anders klappt könnt ihrs ja so machen, bei mir gehts eben so, Arbeitsrassen sind halt nochmal n anderes Level als normalere Hunde. Da sind Regeln und Ansagen sehr wichtig damit sie sich benehmen.
Regeln, Konsequenz und Ansagen sind SEHR wichtig und Erziehung ohne Grenzen funktioniert nicht, da gebe dir völlig recht. Meiner Meinung nach muss das aber verhältnismäßig sein.
Ein souveräner Hund lässt sich Unhöflichkeit sicher nicht gefallen, das stimmt. Ich bin mir aber nicht sicher, ob es aus Hundesicht unhöflich ist, sich mehr als 50 cm voneinander zu entfernen 🤔😉.
Was ganz anderes: Glaubst du wirklich, dass ein Jagdhund (z.B. Deutsch Drahthaar) aus einer Arbeitslinie leichter zu händeln ist? Das bezweifle ich😉.
Eine andere Frage (aus Interesse): Ist dein Hund auch aus einer Arbeitslinie oder sprichst du von Arbeitsrasse, weil es ein Border Collie ist🤔?
 
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Yvonne
13. Okt. 10:30
Das ist wieder ein bisschen ab vom eigentlichen Thema, aber da gerade wieder die Art und Weise von Korrekturen hier kontrovers diskutiert wird, würde ich meinen Senf auch gerne dazutun.
Es läuft irgendwie immer auf ein schwarz/weiß-Denken hinaus.
Nur Maßregel gegen ausschließlich positives Arbeiten ohne Nein.
Aber das ist es doch beides nicht die Wahrheit.

Die Wahrheit liegt dazwischen, in dem riesigen Bereich der Grautöne.
Jeder Hund ist einzigartig und man tastet sich ran. Ich fange eine Korrektur nicht mit Härte an. Ich beobachte, ob ich deutlich in meiner Körpersprache bin und ob der Hund mich nicht versteht oder ob er mich ignoriert. DAS ist ein Unterschied, den der Hund mir mit seinem Verhalten, seiner Reaktion deutlich zeigt.
Ignorieren lasse ich nicht zu und dann werde ich deutlicher und auch penetranter. Das alleine ist schon unangenehm für den Hund und da habe ich ihn noch kein einziges Mal berührt.
Ich muss die Hunde selten, bis gar nicht berühren. Berührungen nutze ich hauptsächlich für soziale Zuwendung und bei der Hilfe zur Regulation in Form von an der Brust einfach nur halten und Ruhe übertragen.

Korrekturen sind dafür da, dass man sie nicht mehr braucht. Das ist das Ziel, so wie es Jörg oben beschrieben hat.
Lob und positive Bestätigung öfter als eine Korrektur anzuwenden ist der wichtige Punkt. Es soll ja zukünftig keine oder möglichst nur noch selten Korrekturen geben müssen.

Um einen Unterschied zwischen erwünschten und unerwünschten Verhalten zu erkennen, muss der Hund unerwünschtes Verhalten ganz deutlich von erwünschten Verhalten unterscheiden lernen und das geht definitiv nicht damit, dass man jedes unerwünschte Verhalten ignoriert.
Man muss klar kommunizieren, alles andere ist einfach dem Hund gegenüber unfair.

Und ja, für Aufmerksamkeit bei Fehlverhalten gibt es mal einen Schreckreiz, wie ein „Hey“ oder ich schleudere mir die Leine um die Hüfte, was auch ein Geräusch erzeugt, das ein Hund unangenehm findet.
Habe ich die Aufmerksamkeit, dann lade ich den Hund zu mir ein, er wird gestreichelt und alles ist wieder gut.
Und wer jetzt glaubt, dass die Hunde mich ja eigentlich meiden müsste, wenn ich ihnen mit dieser Art Korrektur unangenehme Gefühle bereite, der wird sich wundern, dass jeder Hund gerne zu mir kommt. Denn nah bei mir, gibt es nur schöne, angenehme Erfahrungen, da gibt es keinen harschen Ton oder ähnliches.
Nah bei mir ist es immer ausschließlich toll. Ich möchte nämlich Hunde, die gerne und zuverlässig zu mir kommen.
Also schließe ich jede Korrektur mit Lob und sozialer Zuwendung ab.
Alles abgestimmt auf den jeweiligen Charakter und dem, was er mag.

Läuft mir ein Hund absichtlich in den Weg, dann laufe ich auch weiter und dann gibt es auch eine Berührung, ist dann halt Pech. Das passiert dann erstmal nicht mehr.
Sehe ich aber, dass er aus Versehen da landet, dann stoppe ich auch kurz und laufe nicht weiter. Die Körpersprache des Hundes ist bei einem Versehen aber auch eine ganz andere, als bei einem absichtlichen Ausbremsen.

Immer ruhig bleiben. Wut oder Frust des Menschen, gehört nicht ins Hundetraining. Klare und faire Kommunikation mit deutlichen Grenzen und ein wohlwollender angenehmer Abschluss, gehört zu jeder Situation und Interaktion dazu.

Letztlich ist auch jeder Mensch individuell in seinen Kommunikationsmöglichkeiten, seiner Wahrnehmung und dem Zusammenspiel aus Wahrnehmung, Interpretation und seiner jeweiligen Entscheidung in seinem Handeln (und seinem Charakter 😅).
 
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Sonja
13. Okt. 10:35
Wo ich dir Recht gebe ist das Strom Blödsinn ist. Jetzt zur Korrektur das ist nichts negatives so lange sie nicht dauerhaft angewendet wird. Denn dann hat der Hund die Korrektur nicht verstanden. Klar sollte zur Korrektur auch sein das es zum Hund passen muss. Es ist nichts schlimmes mal dem Hund den Weg ab zu schneiden oder mal in ihn rein zu laufen. Und wenn der Hund dabei mal das Knie abbekommt dann hat der Hund ja nicht auf seinen Halter geachtet sonst wäre er doch ausgewichen. Nur positives fällt einem irgendwann auf die Füße.
Es ist mittlerweile hinreichend erforscht, dass Erziehung mit positiven Strafen (Hinzufügen eines unangenehmen Reizes, um unerwünschtes Verhalten zu unterbinden) Angst und Stress erzeugt, die Bindung beschädigt, zu Vermeidungsverhalten führt, Aggressionen aulösen kann, und vor allem nur das unerwünschte Verhalten unterdrückt, aber die Ursachen nicht löst. Als Management-Maßnahme mag das im Ausnahmefall noch angehen, aber in der Erziehung bringt es einfach nur Nachteile.

Ich habe Lisa-Eileen geantwortet. Sie hat ja beschrieben, was sie konkret für notwendig hält.
Sie grenzt Rocket ein oder blockt ihn. Sie hat ihm bisher also nichts beigebracht, er hält den Radius nach wie vor nicht ein und prescht zu schnell los. Weil das Blocken und Eingrenzen Management ohne Lerneffekt ist, keine Erziehung.
Noch kritischer sehe ich "ein scharfes ä ä oder ey wenn er zu unaufmerksam ist". Und "als Steigerung nen Klapps ..."
Klar, damit kriegt sie für den Moment seine Aufmerksamkeit. Aber das Problem der mangelnden Orientierung bleibt bestehen. Dabei ist das gerade bei Border Collies so leicht zu erreichen.
Überleg Dir mal, Du gehst mit einem Kumpel spazieren, und wenn Du mal etwas anschaust, was Dich interessiert, kommt ein scharfes "ey" oder ein Klapps auf den Rücken oder er pampt Dich an, während er Deinen Arm packt. Würde Dich das dazu bringen, ihm zukünftig mehr Aufmerksamkeit zu schenken?
Sie orientiert sich an der hündischen Kommunikation (?), über die sie sich aber ständig mit "geht gar nicht" in TutNix-Threads beklagt. Normale hündische Kommunikation kennt sie anscheinend nicht, obwohl es genug Informationsquellen zu dem Thema gibt. Hunde teilen sich gegenseitig verbal, durch Körperhaltung und durch Mimik mit, was sie sich vom Gegenüber wünschen. BEI HUNDEN ist das IMMER der erste Schritt. Menschen überspringen das leider meistens.

Wofür man ihren strengen Arbeitsmodus braucht, erschließt sich mir nicht. Aber dass ihr Hund nicht einfach zu händeln ist, glaube ich gerne, denn sie setzt ihn offensichtlich viel unter Druck, und wenn er nicht mitmacht (bei diesem hierarchischen Denken ist das nicht die richtige Formulierung), wird noch mehr Druck ausgeübt, in Form von "Korrekturen". Das sind aber keine Korrekturen, sondern positive Strafen, siehe oben. Damit torpediert sie ihr Training - wenn es denn überhaupt stattfindet.

Dass einem nur Postives irgendwann auf die Füße fällt, ist erst mal nur eine Behauptung. Für das Gegenteil gibt es mittlerweile zig Studien. Für Deine Behauptung ist mit mir kein verhaltensbiologischer Beleg bekannt.
 
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Lisa-Eileen
13. Okt. 10:36
Vor einigen Wochen habe ich mir von einer Hundetrainerin, die überwiegend mit Motivation arbeitet, anhören müssen, dass es bei einem Border Collie, der ein Mal Jagderfolg hatte, kein anderes Mittel gäbe, ihn vom Jagen abzubringen, als Strom. Und dass Strom gar nicht so schlimm sei, ihre Schafe würden oft in den Stromzaun laufen. Meine Gegenargumentation wurde weggewischt mit dem Argument, dass so ein hochtriebiger Border Collie eben was anderes sei, als meine Familienhunde. Ich bin erschrocken über die vielen Parallelen zu Deiner Argumentation. 😪 Da ich einen hochtriebigen Jagdhund habe, bin ich im Austausch mit anderen Jagdhundhaltern, und schaue mir oft deren Videos an, lese ihre Geschichten. Daher weiß ich, dass es auch rein positiv geht. Man muss dann halt trainieren statt "korrigieren".
Das ist aber wiederum Aversiv.
Und bei schweren Fällen kann das auch fürn Anfang nötig sein.
Es ist nicht per se etwas böses.
Wenn man halt nen kaputten Hund schon so bekommt oder eben wie bei mir durch viele negativen Umwelteinflüsse und anfänglicher Unwissenheit Fehler macht muss das eben korrigiert werden.
Ziel ist es ja das das iwann nicht mehr nötig ist.
Wenn man gleich von Anfang an perfekt alles macht und nichts dazwischen kommt brauch man sowas natürlich auch garnicht erst.
Ich habs anfangs mit rein positiv versucht weil ich mich von unwissenden Leuten verunsichern lassen hab.
Was er aber brauchte ist Führung und kein Tricks üben.
 
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Juli
13. Okt. 10:41
Das ist wieder ein bisschen ab vom eigentlichen Thema, aber da gerade wieder die Art und Weise von Korrekturen hier kontrovers diskutiert wird, würde ich meinen Senf auch gerne dazutun. Es läuft irgendwie immer auf ein schwarz/weiß-Denken hinaus. Nur Maßregel gegen ausschließlich positives Arbeiten ohne Nein. Aber das ist es doch beides nicht die Wahrheit. Die Wahrheit liegt dazwischen, in dem riesigen Bereich der Grautöne. Jeder Hund ist einzigartig und man tastet sich ran. Ich fange eine Korrektur nicht mit Härte an. Ich beobachte, ob ich deutlich in meiner Körpersprache bin und ob der Hund mich nicht versteht oder ob er mich ignoriert. DAS ist ein Unterschied, den der Hund mir mit seinem Verhalten, seiner Reaktion deutlich zeigt. Ignorieren lasse ich nicht zu und dann werde ich deutlicher und auch penetranter. Das alleine ist schon unangenehm für den Hund und da habe ich ihn noch kein einziges Mal berührt. Ich muss die Hunde selten, bis gar nicht berühren. Berührungen nutze ich hauptsächlich für soziale Zuwendung und bei der Hilfe zur Regulation in Form von an der Brust einfach nur halten und Ruhe übertragen. Korrekturen sind dafür da, dass man sie nicht mehr braucht. Das ist das Ziel, so wie es Jörg oben beschrieben hat. Lob und positive Bestätigung öfter als eine Korrektur anzuwenden ist der wichtige Punkt. Es soll ja zukünftig keine oder möglichst nur noch selten Korrekturen geben müssen. Um einen Unterschied zwischen erwünschten und unerwünschten Verhalten zu erkennen, muss der Hund unerwünschtes Verhalten ganz deutlich von erwünschten Verhalten unterscheiden lernen und das geht definitiv nicht damit, dass man jedes unerwünschte Verhalten ignoriert. Man muss klar kommunizieren, alles andere ist einfach dem Hund gegenüber unfair. Und ja, für Aufmerksamkeit bei Fehlverhalten gibt es mal einen Schreckreiz, wie ein „Hey“ oder ich schleudere mir die Leine um die Hüfte, was auch ein Geräusch erzeugt, das ein Hund unangenehm findet. Habe ich die Aufmerksamkeit, dann lade ich den Hund zu mir ein, er wird gestreichelt und alles ist wieder gut. Und wer jetzt glaubt, dass die Hunde mich ja eigentlich meiden müsste, wenn ich ihnen mit dieser Art Korrektur unangenehme Gefühle bereite, der wird sich wundern, dass jeder Hund gerne zu mir kommt. Denn nah bei mir, gibt es nur schöne, angenehme Erfahrungen, da gibt es keinen harschen Ton oder ähnliches. Nah bei mir ist es immer ausschließlich toll. Ich möchte nämlich Hunde, die gerne und zuverlässig zu mir kommen. Also schließe ich jede Korrektur mit Lob und sozialer Zuwendung ab. Alles abgestimmt auf den jeweiligen Charakter und dem, was er mag. Läuft mir ein Hund absichtlich in den Weg, dann laufe ich auch weiter und dann gibt es auch eine Berührung, ist dann halt Pech. Das passiert dann erstmal nicht mehr. Sehe ich aber, dass er aus Versehen da landet, dann stoppe ich auch kurz und laufe nicht weiter. Die Körpersprache des Hundes ist bei einem Versehen aber auch eine ganz andere, als bei einem absichtlichen Ausbremsen. Immer ruhig bleiben. Wut oder Frust des Menschen, gehört nicht ins Hundetraining. Klare und faire Kommunikation mit deutlichen Grenzen und ein wohlwollender angenehmer Abschluss, gehört zu jeder Situation und Interaktion dazu. Letztlich ist auch jeder Mensch individuell in seinen Kommunikationsmöglichkeiten, seiner Wahrnehmung und dem Zusammenspiel aus Wahrnehmung, Interpretation und seiner jeweiligen Entscheidung in seinem Handeln (und seinem Charakter 😅).
So ähnlich handhabe ich das auch🙂. Danke, Yvonne!
 
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Lisa-Eileen
13. Okt. 10:42
Regeln, Konsequenz und Ansagen sind SEHR wichtig und Erziehung ohne Grenzen funktioniert nicht, da gebe dir völlig recht. Meiner Meinung nach muss das aber verhältnismäßig sein. Ein souveräner Hund lässt sich Unhöflichkeit sicher nicht gefallen, das stimmt. Ich bin mir aber nicht sicher, ob es aus Hundesicht unhöflich ist, sich mehr als 50 cm voneinander zu entfernen 🤔😉. Was ganz anderes: Glaubst du wirklich, dass ein Jagdhund (z.B. Deutsch Drahthaar) aus einer Arbeitslinie leichter zu händeln ist? Das bezweifle ich😉. Eine andere Frage (aus Interesse): Ist dein Hund auch aus einer Arbeitslinie oder sprichst du von Arbeitsrasse, weil es ein Border Collie ist🤔?
Er ist Arbeitslinie, daher triebiger als Showlinie.
Stimm ich dir absolut zu und das raffen halt viele nicht.
Sobald man sagt das man korrigiert und nicht dauerhaft rumkekst wirds ja immer gleich ausgelegt als ob man voll der Tierquäler ist und den Hund verkloppen würde oder so obwohl man einfach nur taktil interagiert.
Und was du als Beispiel nimmst ist ja nicht das Problem sondern eben die Verbindlichkeit.
Hab ja auch nicht gesagt das Arbeitslinien aus anderen Gebieten leichter zu händeln wären sondern eben die Rassen die eben nicht so spezialisiert sind.
Und mir gings auch eher drum das ein Hüti ganz anders tickt als eben ein Jagdhund oä.
Kann man in gewissen Dingen nicht vergleichen.
 
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Lisa-Eileen
13. Okt. 10:45
Das ist wieder ein bisschen ab vom eigentlichen Thema, aber da gerade wieder die Art und Weise von Korrekturen hier kontrovers diskutiert wird, würde ich meinen Senf auch gerne dazutun. Es läuft irgendwie immer auf ein schwarz/weiß-Denken hinaus. Nur Maßregel gegen ausschließlich positives Arbeiten ohne Nein. Aber das ist es doch beides nicht die Wahrheit. Die Wahrheit liegt dazwischen, in dem riesigen Bereich der Grautöne. Jeder Hund ist einzigartig und man tastet sich ran. Ich fange eine Korrektur nicht mit Härte an. Ich beobachte, ob ich deutlich in meiner Körpersprache bin und ob der Hund mich nicht versteht oder ob er mich ignoriert. DAS ist ein Unterschied, den der Hund mir mit seinem Verhalten, seiner Reaktion deutlich zeigt. Ignorieren lasse ich nicht zu und dann werde ich deutlicher und auch penetranter. Das alleine ist schon unangenehm für den Hund und da habe ich ihn noch kein einziges Mal berührt. Ich muss die Hunde selten, bis gar nicht berühren. Berührungen nutze ich hauptsächlich für soziale Zuwendung und bei der Hilfe zur Regulation in Form von an der Brust einfach nur halten und Ruhe übertragen. Korrekturen sind dafür da, dass man sie nicht mehr braucht. Das ist das Ziel, so wie es Jörg oben beschrieben hat. Lob und positive Bestätigung öfter als eine Korrektur anzuwenden ist der wichtige Punkt. Es soll ja zukünftig keine oder möglichst nur noch selten Korrekturen geben müssen. Um einen Unterschied zwischen erwünschten und unerwünschten Verhalten zu erkennen, muss der Hund unerwünschtes Verhalten ganz deutlich von erwünschten Verhalten unterscheiden lernen und das geht definitiv nicht damit, dass man jedes unerwünschte Verhalten ignoriert. Man muss klar kommunizieren, alles andere ist einfach dem Hund gegenüber unfair. Und ja, für Aufmerksamkeit bei Fehlverhalten gibt es mal einen Schreckreiz, wie ein „Hey“ oder ich schleudere mir die Leine um die Hüfte, was auch ein Geräusch erzeugt, das ein Hund unangenehm findet. Habe ich die Aufmerksamkeit, dann lade ich den Hund zu mir ein, er wird gestreichelt und alles ist wieder gut. Und wer jetzt glaubt, dass die Hunde mich ja eigentlich meiden müsste, wenn ich ihnen mit dieser Art Korrektur unangenehme Gefühle bereite, der wird sich wundern, dass jeder Hund gerne zu mir kommt. Denn nah bei mir, gibt es nur schöne, angenehme Erfahrungen, da gibt es keinen harschen Ton oder ähnliches. Nah bei mir ist es immer ausschließlich toll. Ich möchte nämlich Hunde, die gerne und zuverlässig zu mir kommen. Also schließe ich jede Korrektur mit Lob und sozialer Zuwendung ab. Alles abgestimmt auf den jeweiligen Charakter und dem, was er mag. Läuft mir ein Hund absichtlich in den Weg, dann laufe ich auch weiter und dann gibt es auch eine Berührung, ist dann halt Pech. Das passiert dann erstmal nicht mehr. Sehe ich aber, dass er aus Versehen da landet, dann stoppe ich auch kurz und laufe nicht weiter. Die Körpersprache des Hundes ist bei einem Versehen aber auch eine ganz andere, als bei einem absichtlichen Ausbremsen. Immer ruhig bleiben. Wut oder Frust des Menschen, gehört nicht ins Hundetraining. Klare und faire Kommunikation mit deutlichen Grenzen und ein wohlwollender angenehmer Abschluss, gehört zu jeder Situation und Interaktion dazu. Letztlich ist auch jeder Mensch individuell in seinen Kommunikationsmöglichkeiten, seiner Wahrnehmung und dem Zusammenspiel aus Wahrnehmung, Interpretation und seiner jeweiligen Entscheidung in seinem Handeln (und seinem Charakter 😅).
Danke, nichts anderes mein ich.
Genau so mach ichs eben auch.
Ich kann mich leider nicht so gut ausdrücken.
Bei Rocket ists ja auch so das er seit ich besser kommuniziere, führe und begrenze er viel entspannter ist und besser zuhört usw.
Er hat dadurch auch gelernt Verantwortung abzugeben und sich bei mir Hilfe zu suchen wenn er mit etwas nicht klar kommt, das war vorher undenkbar.
Wenn ich ihn tatsächlich quälen würde wäre das ja auch nicht so.