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Rusty -
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Anzahl der Antworten 38
zuletzt 13. Okt.

Leinenführigkeit beim Malinois

Guten Abend zusammen, gibt es hier Malinois die bei Fuss laufen (ohne Futtertreiben) ? Und gibt es hier M's bei denen die Leinenführigkeit einwandfrei und entspannt funktioniert ? Ich bräuchte da mal etwas Austausch, bevor ich verzweifle 😩 Bitte meldet euch 👀
 
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Yvonne
Beliebteste Antwort
12. Okt. 21:53
Möchtest Du eine Leinenführigkeit oder ein bei Fuß laufen?
Futtertreiben ist nur für das Fuß beim Sport sinnvoll, für eine alltagstaugliche Leinenführung ist das ungeeignet.

Meiner Meinung nach, gehört zur Leinenführigkeit grundsätzlich eine geklärte Beziehung, bei der Du in vielen anderen Bereich wirklich die Aufmerksamkeit Deines Hundes einfordern kannst.
Wenn das gegeben ist, dann kannst Du vernünftig an der Leinenführigkeit arbeiten.

Als erstes musst Du ein klares Bild vor Augen haben, wie Du Leinenführigkeit für euren Alltag definierst. Wo soll er laufen? Hinter Dir, neben Dir, ein bisschen vor Dir, nah bei Dir oder mit etwas Abstand? Darf er schnüffeln oder nicht?
Diese Fragen sollten geklärt sein und Dein Bild als solches in den Situationen, wo Du diese Leinenführigkeit einforderst, möglichst gleich bleiben.

Mit diesem Bild arbeitest Du dann kleinschrittig, indem Du die Momente belohnst, wo er gerade gut läuft. Da ist das Timing wichtig.
Dann reagiere frühzeitig mit Korrekturen, z. B. einem verbalen Ä-Ä, wenn Du schon im Ansatz siehst, dass er Dein „Bild“ verlässt. Nicht erst, wenn er schon ziehend in der Leine hängt. Wie gesagt, das Timing ist wichtig!

Was alles noch etwas erleichtert ist, wenn Du zwischen der Leinenführigkeit und dem Freigeben unterscheidest. Du übst ein paar Minuten und gibst ihn nach einer guten Situation zur Belohnung frei, so dass er kurz mal „Dampf“ ablassen kann.
Üben ist für Hunde Höchstleistung und sie müssen zwischendurch mal Pausen machen dürfen.

Mit einer aktiven Rasse, wie einem Malinois, ist es meiner Erfahrung nach sehr wichtig, auf eine gesunde Balance zwischen aktiven Phasen und Ruhephasen auf einem Spaziergang zu achten.

Es ist schwieriger einen Ratschlag schriftlich zu geben. Ich kann nur darauf hinweisen, dass Leinenführigkeit nicht separat betrachtet werden kann. Die Beziehung ist wichtig, die Aufmerksamkeit seines Hundes immer einfordern zu können ist super wichtig. Das ist ein langer gemeinsamer Prozess über viele Monate hinweg. Darüber solltest Du Dir im Klaren sein.

Ich wünsche Dir und Deinem Hund viel Erfolg beim Zusammenwachsen zu einem funktionierenden Team!
 
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Yvonne
12. Okt. 21:53
Möchtest Du eine Leinenführigkeit oder ein bei Fuß laufen?
Futtertreiben ist nur für das Fuß beim Sport sinnvoll, für eine alltagstaugliche Leinenführung ist das ungeeignet.

Meiner Meinung nach, gehört zur Leinenführigkeit grundsätzlich eine geklärte Beziehung, bei der Du in vielen anderen Bereich wirklich die Aufmerksamkeit Deines Hundes einfordern kannst.
Wenn das gegeben ist, dann kannst Du vernünftig an der Leinenführigkeit arbeiten.

Als erstes musst Du ein klares Bild vor Augen haben, wie Du Leinenführigkeit für euren Alltag definierst. Wo soll er laufen? Hinter Dir, neben Dir, ein bisschen vor Dir, nah bei Dir oder mit etwas Abstand? Darf er schnüffeln oder nicht?
Diese Fragen sollten geklärt sein und Dein Bild als solches in den Situationen, wo Du diese Leinenführigkeit einforderst, möglichst gleich bleiben.

Mit diesem Bild arbeitest Du dann kleinschrittig, indem Du die Momente belohnst, wo er gerade gut läuft. Da ist das Timing wichtig.
Dann reagiere frühzeitig mit Korrekturen, z. B. einem verbalen Ä-Ä, wenn Du schon im Ansatz siehst, dass er Dein „Bild“ verlässt. Nicht erst, wenn er schon ziehend in der Leine hängt. Wie gesagt, das Timing ist wichtig!

Was alles noch etwas erleichtert ist, wenn Du zwischen der Leinenführigkeit und dem Freigeben unterscheidest. Du übst ein paar Minuten und gibst ihn nach einer guten Situation zur Belohnung frei, so dass er kurz mal „Dampf“ ablassen kann.
Üben ist für Hunde Höchstleistung und sie müssen zwischendurch mal Pausen machen dürfen.

Mit einer aktiven Rasse, wie einem Malinois, ist es meiner Erfahrung nach sehr wichtig, auf eine gesunde Balance zwischen aktiven Phasen und Ruhephasen auf einem Spaziergang zu achten.

Es ist schwieriger einen Ratschlag schriftlich zu geben. Ich kann nur darauf hinweisen, dass Leinenführigkeit nicht separat betrachtet werden kann. Die Beziehung ist wichtig, die Aufmerksamkeit seines Hundes immer einfordern zu können ist super wichtig. Das ist ein langer gemeinsamer Prozess über viele Monate hinweg. Darüber solltest Du Dir im Klaren sein.

Ich wünsche Dir und Deinem Hund viel Erfolg beim Zusammenwachsen zu einem funktionierenden Team!
 
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Rusty -
12. Okt. 22:05
Möchtest Du eine Leinenführigkeit oder ein bei Fuß laufen? Futtertreiben ist nur für das Fuß beim Sport sinnvoll, für eine alltagstaugliche Leinenführung ist das ungeeignet. Meiner Meinung nach, gehört zur Leinenführigkeit grundsätzlich eine geklärte Beziehung, bei der Du in vielen anderen Bereich wirklich die Aufmerksamkeit Deines Hundes einfordern kannst. Wenn das gegeben ist, dann kannst Du vernünftig an der Leinenführigkeit arbeiten. Als erstes musst Du ein klares Bild vor Augen haben, wie Du Leinenführigkeit für euren Alltag definierst. Wo soll er laufen? Hinter Dir, neben Dir, ein bisschen vor Dir, nah bei Dir oder mit etwas Abstand? Darf er schnüffeln oder nicht? Diese Fragen sollten geklärt sein und Dein Bild als solches in den Situationen, wo Du diese Leinenführigkeit einforderst, möglichst gleich bleiben. Mit diesem Bild arbeitest Du dann kleinschrittig, indem Du die Momente belohnst, wo er gerade gut läuft. Da ist das Timing wichtig. Dann reagiere frühzeitig mit Korrekturen, z. B. einem verbalen Ä-Ä, wenn Du schon im Ansatz siehst, dass er Dein „Bild“ verlässt. Nicht erst, wenn er schon ziehend in der Leine hängt. Wie gesagt, das Timing ist wichtig! Was alles noch etwas erleichtert ist, wenn Du zwischen der Leinenführigkeit und dem Freigeben unterscheidest. Du übst ein paar Minuten und gibst ihn nach einer guten Situation zur Belohnung frei, so dass er kurz mal „Dampf“ ablassen kann. Üben ist für Hunde Höchstleistung und sie müssen zwischendurch mal Pausen machen dürfen. Mit einer aktiven Rasse, wie einem Malinois, ist es meiner Erfahrung nach sehr wichtig, auf eine gesunde Balance zwischen aktiven Phasen und Ruhephasen auf einem Spaziergang zu achten. Es ist schwieriger einen Ratschlag schriftlich zu geben. Ich kann nur darauf hinweisen, dass Leinenführigkeit nicht separat betrachtet werden kann. Die Beziehung ist wichtig, die Aufmerksamkeit seines Hundes immer einfordern zu können ist super wichtig. Das ist ein langer gemeinsamer Prozess über viele Monate hinweg. Darüber solltest Du Dir im Klaren sein. Ich wünsche Dir und Deinem Hund viel Erfolg beim Zusammenwachsen zu einem funktionierenden Team!
Dankeschön für deine Antwort, allerdings sind wir Beide etwas gehandicapt da er nur am WE oder im Urlaub bei mir ist (Erklärung dazu sind in unserem Profiltext zu lesen 😉)
 
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Rusty -
12. Okt. 22:08
Möchtest Du eine Leinenführigkeit oder ein bei Fuß laufen? Futtertreiben ist nur für das Fuß beim Sport sinnvoll, für eine alltagstaugliche Leinenführung ist das ungeeignet. Meiner Meinung nach, gehört zur Leinenführigkeit grundsätzlich eine geklärte Beziehung, bei der Du in vielen anderen Bereich wirklich die Aufmerksamkeit Deines Hundes einfordern kannst. Wenn das gegeben ist, dann kannst Du vernünftig an der Leinenführigkeit arbeiten. Als erstes musst Du ein klares Bild vor Augen haben, wie Du Leinenführigkeit für euren Alltag definierst. Wo soll er laufen? Hinter Dir, neben Dir, ein bisschen vor Dir, nah bei Dir oder mit etwas Abstand? Darf er schnüffeln oder nicht? Diese Fragen sollten geklärt sein und Dein Bild als solches in den Situationen, wo Du diese Leinenführigkeit einforderst, möglichst gleich bleiben. Mit diesem Bild arbeitest Du dann kleinschrittig, indem Du die Momente belohnst, wo er gerade gut läuft. Da ist das Timing wichtig. Dann reagiere frühzeitig mit Korrekturen, z. B. einem verbalen Ä-Ä, wenn Du schon im Ansatz siehst, dass er Dein „Bild“ verlässt. Nicht erst, wenn er schon ziehend in der Leine hängt. Wie gesagt, das Timing ist wichtig! Was alles noch etwas erleichtert ist, wenn Du zwischen der Leinenführigkeit und dem Freigeben unterscheidest. Du übst ein paar Minuten und gibst ihn nach einer guten Situation zur Belohnung frei, so dass er kurz mal „Dampf“ ablassen kann. Üben ist für Hunde Höchstleistung und sie müssen zwischendurch mal Pausen machen dürfen. Mit einer aktiven Rasse, wie einem Malinois, ist es meiner Erfahrung nach sehr wichtig, auf eine gesunde Balance zwischen aktiven Phasen und Ruhephasen auf einem Spaziergang zu achten. Es ist schwieriger einen Ratschlag schriftlich zu geben. Ich kann nur darauf hinweisen, dass Leinenführigkeit nicht separat betrachtet werden kann. Die Beziehung ist wichtig, die Aufmerksamkeit seines Hundes immer einfordern zu können ist super wichtig. Das ist ein langer gemeinsamer Prozess über viele Monate hinweg. Darüber solltest Du Dir im Klaren sein. Ich wünsche Dir und Deinem Hund viel Erfolg beim Zusammenwachsen zu einem funktionierenden Team!
Beides möchte ich. Entspannt an der Leine oder es dem Freilauf zu mir ran (bei Fuss).
 
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Lisa-Eileen
12. Okt. 23:01
Yvonne hat ja vieles schon gut gesagt, wenn das alles soweit läuft und einigermaßen stimmig ist kann man dann auch ordentlich dran arbeiten.
Das läuft dann über Raumverwaltung, wie Yvonne ja schon sagte musst du erstmal wissen wo er laufen soll.
Bei Rocket zb hab ich 3 Leinenführigkeitsmodi.

Strenger Arbeitsmodus:
Fuß laufen mit angucken.

Leichter Arbeitsmodus:
Bei mir laufen, muss mich nicht die ganze Zeit anglotzen aber sollte mit dem Kopf bei mir sein.
Kein Schnüffeln, markieren usw.

Freizeitmodus an der Leine:
Er darf sich auf der angewiesenen Seite (links oder rechts) in einem 2 Meter Radius neben mir frei bewegen, Schnüffeln, Markieren usw erlaubt.

Je nach Modus korrigiere ich auch anders.
Generell grenze ich körperlich ein indem ich vor ihn gehe und eventuell blocke oä falls er aus dem erlaubten Radius sich wegbewegen will oder zu schnell losgeht, allein wenn er dazu ansetzt korrigier ich schon.
Das richtige Timing ist super wichtig und meist der größte Fehler, bedarf halt auch einfach viel Übung bis man da den Dreh raus hat, grad bei so flinken Stressicas.
Da hatte ich Anfangs auch sehr Probleme.
Generell gibts sonst auch mal ein scharfes ä ä oder "ey" wenn er zu unaufmerksam ist.
Bei den Arbeitsmodi gibts als Steigerung nen Klapps mit der Rückhand im Bereich Schulter/ Rippen oder touchieren mitm Knie, je nach dem was grade besser möglich ist.
Bei sehr starker Ablenkung oder wenn er eben sehr ausm Gespräch aussteigt pack ich kurz ins Fell und es gibt ein pissiges "lass es" dazu.
Ich orientiere mich mittlerweile an der hündischen Kommunikation wie da eben korrigiert wird usw, seitdem läufts alles viel besser.
Alles andere vorher hat ihn nie gejuckt und/ oder nicht nachhaltig geholfen.
Solang er im Arbeitsmodus gut läuft und wenn er soll auch zu mir geguckt wird lobe ich mehr oder weniger durchgängig verbal, ich zähl immer bis 3 (mittlerweile gehts schon länger) während er zu mir guckt und dann gibts n Leckerlie.
Ist halt auch wichtig immer dran zu bleiben und nicht mal so mal so.
Wenn man weiß man hat grad eh nicht den Kopf dafür es durchzuziehen dann eben nur ne Gammel Lulu Runde oder das man Situationen dann aus dem Weg geht wo man es einfordern müsste damit man sich das Training nicht kaputt macht.
Für Hunde ist halt auch Verlässlichkeit super wichtig damit sie einem eben auch als kompetenten Führer vertrauen können.
 
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Yvonne
13. Okt. 04:50
Dankeschön für deine Antwort, allerdings sind wir Beide etwas gehandicapt da er nur am WE oder im Urlaub bei mir ist (Erklärung dazu sind in unserem Profiltext zu lesen 😉)
Hab‘ mir die Geschichte durchgelesen. Das ändert nichts am Umgang, es dauert dann nur ein bisschen länger.
Ich bin Gassigängerin und habe, je nachdem, die Hunde in der Regel 1x oder 2x die Woche für 3 Stunden.
Ich kann wieder nur aus meiner Erfahrung sprechen. Wenn Du genau weißt, was Du möchtest und was Du nicht möchtest, dann greifst Du früh genug ein und formst das Verhalten.
Was das Lernen noch fördert und zu deutlich schnelleren verbesserten Verhalten führt ist, dass Du nach Korrekturen unbedingt mit sozialer Zuwendung lobst. Das kann, je nach Situation, ein ruhiges Wort sein oder ein ruhiges Abstreichen der Brust (kein Wuscheln).
Bei der Leinenführigkeit arbeite ich am meisten mit ruhigen Worten als Lob, die ich als Markerwort aufbaue. Z. B. ein Prima.
Es muss beim Hund aber erkennbar als Lob ankommen, das ist auch wichtig. Nicht jeder Hund lässt sich z. B. in bestimmten Situationen gerne anfassen.
Du musst den Hund lesen können.

Ein zeitliches Beispiel, was aber absolut vom Hund und auch von der gegenseitigen Sympathien abhängig ist:
Dobermann Hündin, damals 4 Jahre alt, beim Halter nur am Ziehen, Jagen, Objektfixiert auf Bälle. Das war die Ausgangssituation. Ich hatte diese Hündin 3-4x die Woche mit.
Nach zwei Wochen war sie bei mir leinenführig und im sicheren Freilauf hatte ich sie nach 4 Monaten.
Weil ich auf die Einhaltung der Gruppenregeln und unseres Gassiknigges bestanden habe ohne Ausnahmen. Mit Struktur und immer gleichen Abläufen. Hunde brauchen viele Wiederholungen, um zu begreifen, was richtig ist. Das gilt nicht nur für Tricks, sondern auch für alles andere.

Dein Training muss einen erkennbaren roten Faden haben. Das, was Du möchtest, muss für den Hund einen Sinn ergeben.
Du selbst bleibst in der Kommunikation mit dem Hund ruhig, konsequent, standhaft.
Gerade ruhig zu bleiben, fällt vielen Menschen schwer. Gerade bei „Fehlverhalten“ wird ein Mensch schnell ungeduldig, hektisch und letztlich unfair.
Reflektiere immer die ganze Situation, kann der Hund das, was ich will, gerade leisten oder gibt es irgendwo einen Reiz, den er noch nicht schafft.

Ist wieder lang geworden, aber das Thema Kommunikation mit Hund ist einfach riesig. Das ist nicht einfach nur separat betrachtet „Leinenführigkeit“, „Rückruf“ oder „Sitz“, „Platz“, „Fuß“.
Das ist Hinschauen, Erkennen, Anpassen und ganz viel ehrliche Zuwendung, ehrliches Interesse an den Bedürfnissen des Hundes.
In jeder einzelnen Situation.
 
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Kati
13. Okt. 05:26
Ich habe jetzt "nur" einen DSH, aber antworte mal trotzdem😅

Leinenführung ist bei solch reizoffenen Rassen ne Hausnummer. Und wie schon gesagt, da spielt viel mehr rein, als der Moment, wo ihr lauft.

Oftmals ist aber schon der Beginn des Spaziergangs das Problem.
Also wie geht ihr los, wie ist die Energie beim Hund? Wie schnell lauft ihr? Wie viel ist um euch los und wie viel kennt der Hund auch? Du schreibst ja, dass er bei einem älteren Herrn lebt, wahrscheinlich war da eher weniger Sozialisierung?

Nur mal kurz umrissen, wie das bei uns explizit in aufregenden Umgebungen läuft: gehen wir davon aus wir kommen mit dem Auto an, dann muss er sich noch in der Box regulieren. Also Box auf, er darf schauen, aber ausgestiegen wird auf mein Zeichen. Und auch dann wird nicht gleich los getigert, sondern gesittet gewartet, bis alles so weit ist.
Und dann gehen wir bewusst langsam los. Also wirklich langsam!
Ich blocke meinen Hund im Zweifel auch (ja ich bin so gemein), bedeutet, wenn er vorprellt mache ich entweder eine 90Grad Kurve auf ihn zu oder aber stelle mich frontal zu ihm. Da empfehle ich aber tatsächlich sich mal von einem Trainer anleiten zu lassen. Das muss ja auch zu euch als Team passen.
Für Bero elementar ist wirklich die Zeit sich mit der Umgebung auseinander setzen zu können. Das ist auch als Mensch anstrengend, aber hilft ja nichts.

Wo der Hund läuft (also wirklich hinter dir, neben dir...) finde ich darf auch etwas am Hund angepasst sein. Es gibt Charaktere, die mit der Nasenspitze hinter deinen Knien besser bedient sind, es gibt aber auch die Hunde, die mal etwas vorlaufen können sollten. Finde ich jedenfalls.
Persönlich habe ich das unter Kommando. Also bei "Ran" läuft Herr Hund bitte so auf einen Meter neben mir, er darf mit Schulter auf Kniehöhe sein, aber die Leine hängt durch.

Und wichtig ist das eigene Mindset. Nur wer einen Plan hat kann führen. Also Blick hoch, Brust raus und feste Schritte.
 
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Yvonne
13. Okt. 07:15
Ich habe jetzt "nur" einen DSH, aber antworte mal trotzdem😅 Leinenführung ist bei solch reizoffenen Rassen ne Hausnummer. Und wie schon gesagt, da spielt viel mehr rein, als der Moment, wo ihr lauft. Oftmals ist aber schon der Beginn des Spaziergangs das Problem. Also wie geht ihr los, wie ist die Energie beim Hund? Wie schnell lauft ihr? Wie viel ist um euch los und wie viel kennt der Hund auch? Du schreibst ja, dass er bei einem älteren Herrn lebt, wahrscheinlich war da eher weniger Sozialisierung? Nur mal kurz umrissen, wie das bei uns explizit in aufregenden Umgebungen läuft: gehen wir davon aus wir kommen mit dem Auto an, dann muss er sich noch in der Box regulieren. Also Box auf, er darf schauen, aber ausgestiegen wird auf mein Zeichen. Und auch dann wird nicht gleich los getigert, sondern gesittet gewartet, bis alles so weit ist. Und dann gehen wir bewusst langsam los. Also wirklich langsam! Ich blocke meinen Hund im Zweifel auch (ja ich bin so gemein), bedeutet, wenn er vorprellt mache ich entweder eine 90Grad Kurve auf ihn zu oder aber stelle mich frontal zu ihm. Da empfehle ich aber tatsächlich sich mal von einem Trainer anleiten zu lassen. Das muss ja auch zu euch als Team passen. Für Bero elementar ist wirklich die Zeit sich mit der Umgebung auseinander setzen zu können. Das ist auch als Mensch anstrengend, aber hilft ja nichts. Wo der Hund läuft (also wirklich hinter dir, neben dir...) finde ich darf auch etwas am Hund angepasst sein. Es gibt Charaktere, die mit der Nasenspitze hinter deinen Knien besser bedient sind, es gibt aber auch die Hunde, die mal etwas vorlaufen können sollten. Finde ich jedenfalls. Persönlich habe ich das unter Kommando. Also bei "Ran" läuft Herr Hund bitte so auf einen Meter neben mir, er darf mit Schulter auf Kniehöhe sein, aber die Leine hängt durch. Und wichtig ist das eigene Mindset. Nur wer einen Plan hat kann führen. Also Blick hoch, Brust raus und feste Schritte.
Super Ergänzung, mit dem richtigen Start 👍
Das hatte ich ganz vergessen, zu erwähnen.
Das läuft bei mir in der Hundegruppe auch immer gleich ab und fängt beim Fertigmachen zum Aussteigen aus dem Auto an. Und sind alle draußen, dann geht es erst los, wenn ich die Aufmerksamkeit von allen habe und die Gruppendynamik runtergefahren ist.
Aufmerksamkeit ist bei mir z.B., dass mir alle einmal gleichzeitig in die Augen schauen, nicht nur eine Millisekunde, sondern richtig, dass ich spüre „Aha, der Hund ist jetzt bei mir und nicht im Außen!“.
Erst dann geht es los.
Die gleiche Vorgehensweise passiert beim Freigeben in den Freilauf.
So startet der Spaziergang gesittet und mit einer guten, kontrollierbaren Energie.
 
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Juli
13. Okt. 08:31
Möchtest Du eine Leinenführigkeit oder ein bei Fuß laufen? Futtertreiben ist nur für das Fuß beim Sport sinnvoll, für eine alltagstaugliche Leinenführung ist das ungeeignet. Meiner Meinung nach, gehört zur Leinenführigkeit grundsätzlich eine geklärte Beziehung, bei der Du in vielen anderen Bereich wirklich die Aufmerksamkeit Deines Hundes einfordern kannst. Wenn das gegeben ist, dann kannst Du vernünftig an der Leinenführigkeit arbeiten. Als erstes musst Du ein klares Bild vor Augen haben, wie Du Leinenführigkeit für euren Alltag definierst. Wo soll er laufen? Hinter Dir, neben Dir, ein bisschen vor Dir, nah bei Dir oder mit etwas Abstand? Darf er schnüffeln oder nicht? Diese Fragen sollten geklärt sein und Dein Bild als solches in den Situationen, wo Du diese Leinenführigkeit einforderst, möglichst gleich bleiben. Mit diesem Bild arbeitest Du dann kleinschrittig, indem Du die Momente belohnst, wo er gerade gut läuft. Da ist das Timing wichtig. Dann reagiere frühzeitig mit Korrekturen, z. B. einem verbalen Ä-Ä, wenn Du schon im Ansatz siehst, dass er Dein „Bild“ verlässt. Nicht erst, wenn er schon ziehend in der Leine hängt. Wie gesagt, das Timing ist wichtig! Was alles noch etwas erleichtert ist, wenn Du zwischen der Leinenführigkeit und dem Freigeben unterscheidest. Du übst ein paar Minuten und gibst ihn nach einer guten Situation zur Belohnung frei, so dass er kurz mal „Dampf“ ablassen kann. Üben ist für Hunde Höchstleistung und sie müssen zwischendurch mal Pausen machen dürfen. Mit einer aktiven Rasse, wie einem Malinois, ist es meiner Erfahrung nach sehr wichtig, auf eine gesunde Balance zwischen aktiven Phasen und Ruhephasen auf einem Spaziergang zu achten. Es ist schwieriger einen Ratschlag schriftlich zu geben. Ich kann nur darauf hinweisen, dass Leinenführigkeit nicht separat betrachtet werden kann. Die Beziehung ist wichtig, die Aufmerksamkeit seines Hundes immer einfordern zu können ist super wichtig. Das ist ein langer gemeinsamer Prozess über viele Monate hinweg. Darüber solltest Du Dir im Klaren sein. Ich wünsche Dir und Deinem Hund viel Erfolg beim Zusammenwachsen zu einem funktionierenden Team!
Richtig gut erklärt 👏🏻!
 
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Juli
13. Okt. 08:50
Ich war auch manchmal verzweifelt und kann dich gut verstehen. Ich habe zwar keinen Malinois, aber einen Jagdhundmischling namens Eddie mit ordentlich Power im Poppes. Bei ihm war es auch sehr schwierig, wobei ich aber auch nicht erwarte, dass er die ganze Zeit "bei Fuß" läuft.
Auf dem Hundeplatz ist Arbeitsmodus - also wirklich "bei Fuß".
Leinenführigkeit bedeutet bei mir (außerhalb des Hundeplatzes):
- Ist die Führleine am Halsband befestigt, muss er sich innerhalb dieses Radius an mir orientieren, die Leine sollte aber nicht straff sein. Er darf dann auch schnüffeln, sich lösen, ...
Wenn ich ihn in bestimmten Situationen kürzer nehme, muss er dann auch eng bei mir bleiben.
- Ist die Leine (Schleppleine) am Geschirr befestigt, hat er Freizeit und darf - natürlich innerhalb bestimmter Grenzen- seinen hündischen Hobbys nachgehen, vorlaufen, sich zurück fallen lassen, usw.
Bei Lizzy war das alles kein Problem, ich glaube, sie ist leinenführig auf die Welt gekommen 🤭.
Ansonsten: Yvonne hat schon alles super erklärt. Nicht aufgegeben und weiter üben!
 
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Juli
13. Okt. 08:56
Yvonne hat ja vieles schon gut gesagt, wenn das alles soweit läuft und einigermaßen stimmig ist kann man dann auch ordentlich dran arbeiten. Das läuft dann über Raumverwaltung, wie Yvonne ja schon sagte musst du erstmal wissen wo er laufen soll. Bei Rocket zb hab ich 3 Leinenführigkeitsmodi. Strenger Arbeitsmodus: Fuß laufen mit angucken. Leichter Arbeitsmodus: Bei mir laufen, muss mich nicht die ganze Zeit anglotzen aber sollte mit dem Kopf bei mir sein. Kein Schnüffeln, markieren usw. Freizeitmodus an der Leine: Er darf sich auf der angewiesenen Seite (links oder rechts) in einem 2 Meter Radius neben mir frei bewegen, Schnüffeln, Markieren usw erlaubt. Je nach Modus korrigiere ich auch anders. Generell grenze ich körperlich ein indem ich vor ihn gehe und eventuell blocke oä falls er aus dem erlaubten Radius sich wegbewegen will oder zu schnell losgeht, allein wenn er dazu ansetzt korrigier ich schon. Das richtige Timing ist super wichtig und meist der größte Fehler, bedarf halt auch einfach viel Übung bis man da den Dreh raus hat, grad bei so flinken Stressicas. Da hatte ich Anfangs auch sehr Probleme. Generell gibts sonst auch mal ein scharfes ä ä oder "ey" wenn er zu unaufmerksam ist. Bei den Arbeitsmodi gibts als Steigerung nen Klapps mit der Rückhand im Bereich Schulter/ Rippen oder touchieren mitm Knie, je nach dem was grade besser möglich ist. Bei sehr starker Ablenkung oder wenn er eben sehr ausm Gespräch aussteigt pack ich kurz ins Fell und es gibt ein pissiges "lass es" dazu. Ich orientiere mich mittlerweile an der hündischen Kommunikation wie da eben korrigiert wird usw, seitdem läufts alles viel besser. Alles andere vorher hat ihn nie gejuckt und/ oder nicht nachhaltig geholfen. Solang er im Arbeitsmodus gut läuft und wenn er soll auch zu mir geguckt wird lobe ich mehr oder weniger durchgängig verbal, ich zähl immer bis 3 (mittlerweile gehts schon länger) während er zu mir guckt und dann gibts n Leckerlie. Ist halt auch wichtig immer dran zu bleiben und nicht mal so mal so. Wenn man weiß man hat grad eh nicht den Kopf dafür es durchzuziehen dann eben nur ne Gammel Lulu Runde oder das man Situationen dann aus dem Weg geht wo man es einfordern müsste damit man sich das Training nicht kaputt macht. Für Hunde ist halt auch Verlässlichkeit super wichtig damit sie einem eben auch als kompetenten Führer vertrauen können.
Liebe Lisa-Eileen, solche Korrekturen (Klaps, mit dem Knie touchieren, ins Fell packen), wie du sie bei deinem Hund vornimmst, würde ich bei unseren Hunden nicht machen und ist meines Erachtens (auch gerade in diesem Übungsbereich) nicht ratsam.