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Lara
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Anzahl der Antworten 35
zuletzt 13. Okt.

Leinenführigkeit Hütehund

Hi, ich bin sehr zufrieden mit dem Trainingsstand unserer Leinenführigkeit. Wir unterscheiden zwischen Halsband und kurzer Führleine, bei denen sie neben mir gehen soll und Geschirr und langer Leine, bei denen sie vorgehen darf und im "Freizeitmodus" ist. Sie kann das trotz Außenreizen, auch Hunden, sehr gut und orientiert sich viel an mir. Nun zu meinem Problem: Wenn wir mit Familie / Freunden spazieren gehen und die vorausgehen, ist sie nur im Zug. Ich bekomme dann teilweise auch nicht mehr ihre Orientierung zurück. Tagesformabhängig ist sie auch nicht mehr ansprechbar und sichtbar im Stress, sodass ich schon zweimal umdrehen musste. Mir gehen so ein bisschen die Ideen aus, wie ich das trainieren kann. Unser bisheriges Leinenführigkeitstraining ging vergleichsweise einfach, weil die Außenwelt lange nicht so interessant gewesen zu sein scheint wie ihre Menschen. Rosi ist generell sehr menschenbezogen und sieht es als Hüti natürlich gar nicht gern, wenn eins ihrer Schäfchen die Frechheit besitzt, sich von der Herde zu entfernen. In anderen Situationen, bspw. Restaurantbesuchen, nimmt sie das aber deutlich cooler. Dennoch würde ich gern dran üben, da ich ungern immer vorgehen oder sie im Zug haben möchte. Ich freue mich über Tipps und Erfahrungsberichte! 🐾
 
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C
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13. Okt. 05:29
Ich muss es im Nachhinein korrigieren weil ichs in der Welpenzeit verpeilt hab an Fokus und Orientierung zu arbeiten bzw ihm das beizubringen. War ja die ersten anderthalb Jahre allein auf mich gestellt und hab da eben Anfängerfehler gemacht die ich im Nachhinein ausbügeln muss. Plus das ich eben auch lange brauchte das richtige zu finden. Er braucht viel Führung und Grenzsetzung, daher ists eben nochmal schwieriger das alles zu korrigieren. Durch meine Erkrankungen hab ich ja eben auch in bestimmten Situationen sehr Probleme und das sind auch die Situationen wo er besonders viel Übung gebraucht hätte weshalb das für uns beide einfach sehr schwer war. Aber es ist alles auf nem guten Weg. Es fällt ihm einfach sehr schwer sich zu konzentrieren auf mich und sich nicht ablenken zu lassen weil ers damals nicht gelernt hat. Aber er macht jetzt durch die richtige Methode wieder sehr Fortschritte. Hat nix mit Freudlosigkeit zu tun, er lässt sich nur schnell ablenken und will dann auf alles achten, überfordert sich dann damit was eben so stresst. Dadurch das er jetzt mehr Führung und Grenzen bekommt wirds ja auch viel besser, braucht nur eben seine Zeit bis das korrigiert ist da es so lange falsch lief.
Lianes Skepsis ist in dem Zusammenhang tatsächlich nicht ungerechtfertigt.
In der Assistenzhundearbeit steht an oberster Stelle, dass der Hund zuverlässig, stabil, stressfrei und vertrauensvoll mitarbeitet. Ein Training, das auf aversiven Reizen oder positiver Strafe basiert, ist mit diesen Zielen im Grunde nicht vereinbar.

Die von dir beschriebene Technik kenne ich noch aus früheren Trainingsansätzen. Heute wird sie für diesen Zweck aber kaum noch angewendet. Positive Strafen haben zwar grundsätzlich ihre Daseinsberechtigung – etwa dort, wo gezielt eine Hemmung erreicht werden soll – sie wirken jedoch nur, wenn sie immer, im richtigen Moment und in passender Intensität erfolgen. In der Praxis ist das bei den meisten Teams kaum sauber umsetzbar.

Mir ist wichtig zu betonen: Ich möchte dich weder bewerten noch kritisieren – ich kenne dich und deinen Hund nicht. Es geht mir ausschließlich darum, lerntheoretisch einzuordnen, warum diese Technik heute nicht mehr zur Förderung des Innenfokus genutzt wird.

Innenfokus ist ein erlernbares Verhalten, das nicht durch Hemmung aufgebaut werden kann. Früher hat man hocherregte Hunde häufig über Griffe ins Fell (meist Nackenfell) oder ähnliche Maßnahmen gehemmt. Das führte jedoch oft zu Vertrauensverlust zwischen Hund und Halter sowie zu unerwünschten Fehlverknüpfungen auf Außenreize oder Situationen, weil der Hund die Strafe in solchen Momenten nicht mit seinem inneren Kontrollverlust verknüpfen kann.

Nachhaltiger und fairer ist es, den Innenfokus systematisch aufzubauen – also mit klarer Struktur, kleinschrittigem Training und positiver Verstärkung.

Der Fairness halber muss man aber auch sagen: Das Training des Innenfokus hat seine Grenzen, wenn ungünstige Faktoren zusammentreffen – z. B. schlechte Zuchtauswahl, unpassende Aufzucht oder unerfahrene Halter/innen (ohne dass ich das bei euch beurteilen möchte).
Ein Beispiel aus meiner eigenen Erfahrung: Ich habe vor einigen Jahren mit einem erwachsenen Schäferhundmix gearbeitet, bei dem sehr viel schiefgelaufen war. Für ihn waren schon vom Baum fallende Blätter ein zu starker Reiz, den er ausdauernd verbellte. Durch strukturiertes Training konnte man das gut adressieren, aber er blieb sein Leben lang anfällig für diese Reaktionsmuster.
 
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Iris
10. Okt. 17:00
Unsere läuft auch gut nur nicht in der Gruppe
Daher gehen wir mit weniger Leuten also nur zu dritt oder zu viert
Das liegt dem Hütehund im Blut
Wann kann nicht alles abtrainieren
Im Freilauf läuft unsere besser mit
Passt aber auf alle auf und umkreist alle regelmäßig
Aber sie gut auch das langsame mitkommen was meiner Mutter gut gefällt die immer viel langsamer ist
Vorgehen ist auch eine Lösung wenn die hinteren nicht zu weit rückfallen
Es gibt auch noch wanderkurse mit hundetrainer das haben wir noch nicht probiert weil wir auch in Kleingruppe gut laufen
soll aber helfen und relativ schnell gehen dass alle hundeteams gut laufen
 
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Lisa-Eileen
12. Okt. 12:58
Ist auch noch so ein Punkt bei mir, Rocket dreht da hoch und stresst sehr rum.
Hab mittlerweile rausgefunden das ich ihn da konsequent korrigieren muss und ihm halt zeigen muss das er sich auf mich zu konzentrieren hat und nicht auf die anderen.
Freizeitmodus geht da erstmal noch garnicht weil er da zu sehr sich ins rumstressen sonst reinsteigert.
Gestern auch bei unserer Trainingsgruppe, als Ansprache halt garnicht gefunzt hat einmal ordentlich ins Fell gepackt und ein pissiges "lass es", zack war Ruhe und der Fokus war wieder da.
Danach langte es meistens ihn anzusprechen oder eben mit der Hand mal anzustupsen wenn er wieder aus unserem Gespräch ausstieg.
Seit ich mir es von Hunden abschaue wie sie agieren und korrigieren läufts viel besser.
Kann dir da die Webinare von Dog Life Coaching und Doguniversity sehr empfehlen, die haben mich sehr weitergebracht.
 
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Lara
12. Okt. 12:59
Ich glaube, wir reden ein bisschen aneinander vorbei ☺️
Es ist bei uns schon so, dass nur ich (oder mein Partner) sie an der Leine haben und sie es nicht kann, dass ihre anderen Menschen vor ihr laufen. Dass Familie / Freunde sie an der Leine haben, kommt nicht vor :)

Einmal haben wir es so gemacht, dass wir sie zwischen uns genommen haben und die Füße so gestellt haben, dass sie nicht groß vor kann. Das ging ganz gut, aber ich blocke nicht gern, weil es auch nicht nachhaltig war.
Ganz kurz genommen hatte ich sie auch schon (um die Leinenführigkeit nicht komplett zu "zerstören"). Allerdings geht es mir ja auch um ihren Stress, den sie dabei hat 🙁
 
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Lara
12. Okt. 13:07
Ist auch noch so ein Punkt bei mir, Rocket dreht da hoch und stresst sehr rum. Hab mittlerweile rausgefunden das ich ihn da konsequent korrigieren muss und ihm halt zeigen muss das er sich auf mich zu konzentrieren hat und nicht auf die anderen. Freizeitmodus geht da erstmal noch garnicht weil er da zu sehr sich ins rumstressen sonst reinsteigert. Gestern auch bei unserer Trainingsgruppe, als Ansprache halt garnicht gefunzt hat einmal ordentlich ins Fell gepackt und ein pissiges "lass es", zack war Ruhe und der Fokus war wieder da. Danach langte es meistens ihn anzusprechen oder eben mit der Hand mal anzustupsen wenn er wieder aus unserem Gespräch ausstieg. Seit ich mir es von Hunden abschaue wie sie agieren und korrigieren läufts viel besser. Kann dir da die Webinare von Dog Life Coaching und Doguniversity sehr empfehlen, die haben mich sehr weitergebracht.
Freizeitmodus wäre in der Situation undenkbar 😅

Eine Korrektur bringt da leider gar nicht. Die könnte sie nicht weniger interessieren, weil sie so im Stress ist, dass die anderen gerade vorgehen.
Sie guckt mich ja auch kurz an und versucht auch zu machen, was sie soll. Aber schafft es halt nicht richtig. Ich frage mich, was die Vorstufe wäre das zu trainieren?

Wenn es mal besser läuft und sie "nur" vorrennt, dann hole ich zurück ehe die Leine gespannt ist. Dann kommt sie auch und wir gehen zusammen weiter, aber da ist auch schon richtig Stress drin. Wehe wir sind da zu langsam hinterher!

Und ansonsten kann sie das wirklich so gut.
Auch wenn ich es mit meinem Partner trainiere, dass er ein Stücke vorgeht, dann kann sie das. Ich glaube allerdings, hier merkt sie die Trainingssituation.
 
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Liane
12. Okt. 14:24
Ein Aussie bezieht Lob und Tadel immer auf die aktuelle Situation. Bist du nur ein paar Sekunden zu spät dran, verknüpft er eine Belohnung nicht mehr mit dem Verhalten vor wenigen Augenblicken, sondern mit dem was er gerade in diesem Moment macht. Eine Bekannte hat auch Aussies. Sie hat ihnen als erstes Ruhe beigebracht, dann eine Alternative. ZB Dummy tragen. Sie macht auch trickdogs mit ihnen. Aussies brauchen eine Aufgabe, wenn sie keine haben hüten sie halt während des Gassi gehns. Achte mal drauf wie du belohnst. Noch während du sie zu dir rufst? Dann belohnst du sie fürs hüten. Lass dich mal filmen und schau es dir an. Viel Spaß, hast ne süße Maus.
 
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Liane
12. Okt. 14:32
Egal wenn andere mit deinem Hund anders umgehen, sie wissen wo sie was wie machen sollen und bei wem. Mein Mann sieht auch alles lockerer, da ziehen sie an der Leine. Bei mir wisse sie, das geht gar nicht. Ich bin auch sehr konsequent, Regeln werden eingehalten da diskutierte ich nicht und muss es auch nicht.
 
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Lara
12. Okt. 14:36
Ein Aussie bezieht Lob und Tadel immer auf die aktuelle Situation. Bist du nur ein paar Sekunden zu spät dran, verknüpft er eine Belohnung nicht mehr mit dem Verhalten vor wenigen Augenblicken, sondern mit dem was er gerade in diesem Moment macht. Eine Bekannte hat auch Aussies. Sie hat ihnen als erstes Ruhe beigebracht, dann eine Alternative. ZB Dummy tragen. Sie macht auch trickdogs mit ihnen. Aussies brauchen eine Aufgabe, wenn sie keine haben hüten sie halt während des Gassi gehns. Achte mal drauf wie du belohnst. Noch während du sie zu dir rufst? Dann belohnst du sie fürs hüten. Lass dich mal filmen und schau es dir an. Viel Spaß, hast ne süße Maus.
Ja, genau das ist auch meine Überlegung, warum es für gerade nicht passt hochfrequent Leckis reinzudrücken.
Wenn ich merke, dass sie so sehr im außen ist, würde ich sie mit Lob oder Leckis für die falsche Sache belohnen.
Da versuche ich tatsächlich sehr drauf zu achten. Es zu filmen ist eine sehr gute Idee, um zu gucken, ob es auch funktioniert. Danke! ☺️

Auch das mit dem Dummy ist ein guter Tipp. Der hat uns schon mal gut geholfen. Auf die einfachsten Sachen kommt man manchmal nicht! Vielen lieben Dank 🥰
 
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Liane
12. Okt. 14:39
Ja, genau das ist auch meine Überlegung, warum es für gerade nicht passt hochfrequent Leckis reinzudrücken. Wenn ich merke, dass sie so sehr im außen ist, würde ich sie mit Lob oder Leckis für die falsche Sache belohnen. Da versuche ich tatsächlich sehr drauf zu achten. Es zu filmen ist eine sehr gute Idee, um zu gucken, ob es auch funktioniert. Danke! ☺️ Auch das mit dem Dummy ist ein guter Tipp. Der hat uns schon mal gut geholfen. Auf die einfachsten Sachen kommt man manchmal nicht! Vielen lieben Dank 🥰
Gerne, das wird schon sie ist ja noch so jung. Was du noch machen kannst, impullskontrolle, da lernen sie auch sich zurück zu nehmen. Das reicht wenn du das jeden Tag für 10 Minuten übst.
 
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Lara
12. Okt. 15:59
Gerne, das wird schon sie ist ja noch so jung. Was du noch machen kannst, impullskontrolle, da lernen sie auch sich zurück zu nehmen. Das reicht wenn du das jeden Tag für 10 Minuten übst.
Machen wir regelmäßig :)
 
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Lisa-Eileen
12. Okt. 17:27
Freizeitmodus wäre in der Situation undenkbar 😅 Eine Korrektur bringt da leider gar nicht. Die könnte sie nicht weniger interessieren, weil sie so im Stress ist, dass die anderen gerade vorgehen. Sie guckt mich ja auch kurz an und versucht auch zu machen, was sie soll. Aber schafft es halt nicht richtig. Ich frage mich, was die Vorstufe wäre das zu trainieren? Wenn es mal besser läuft und sie "nur" vorrennt, dann hole ich zurück ehe die Leine gespannt ist. Dann kommt sie auch und wir gehen zusammen weiter, aber da ist auch schon richtig Stress drin. Wehe wir sind da zu langsam hinterher! Und ansonsten kann sie das wirklich so gut. Auch wenn ich es mit meinem Partner trainiere, dass er ein Stücke vorgeht, dann kann sie das. Ich glaube allerdings, hier merkt sie die Trainingssituation.
Ist sie auch gestresst wenn ihr nur in der Gruppe lauft oder ist sie da wirklich tiefenentspannt solang sich keiner entfernt?
Ansonsten würd ich eben da schon ansetzen das mehr zu festigen mit Fokus usw.
Außerdem lauft ihr an festen Plätzen wenn ihr in der Gruppe lauft oder wuseln alle mal mit mehr oder weniger Abstand um euch rum?
Macht halt auch nochmal mehr nen Unterschied.
Auch würde ich die Situation sehr entschleunigen als das du mit ihr schön langsam läufst, das hilft Rocket zumindest sehr, umso mehr Dynamik aufkommt umso gestresster ist er.
Generell Raum verwalten und eben die Erregung runterregulieren durch gezielte Korrekturen wenn sie hochdreht.
Vielleicht kommst du ja doch mal zu ner Runde mit, dann kann ichs dir zeigen und mal draufschauen... so ohne euch/ die Situation zu sehen ists bissi schwer da zu sagen wo es hakt.