Home / Forum / Erziehung & Training / Leinenführigkeit - Hund ist es egal

Verfasser-Bild
Carina
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 386
zuletzt 19. Nov.

Leinenführigkeit - Hund ist es egal

Vielleicht hat hier jemand noch einen Tip. Oder ich bin immer noch zu ungeduldig. Wir haben es bei ihm versäumt Leinenführigkeit zu üben. Bei meinem Ersthund war es nicht nötig. Seit Mitte September haben wir in der Schule Einzeltraining, da er für die Unterordnung noch nicht so weit ist( aufgrund mangelnder Leinenführigkeit) Wir benutzen ein Halsband. Sobald er zieht, kehre ich in die andere Richtung. Seit zwei Wochen bleibe ich stehen sobald er zieht und laufe ein paar Schritte zurück. Er kommt dann auch, setzt sich zu mir hin , läuft 3 Schritte mit lockerer Leine und zieht dann wieder. Egal was ich mache, er zieht dann wieder. Ich bin dann auch nicht interessant für ihn. Dann zwischendurch merkt er es und läuft paar Schritte locker. Ich belohne ihn bei lockerer Leine. Er bekommt das Leckerchen und zieht danach weiter, so nach dem Motto: Leckerchen abgeholt und weiter geht es mit Ziehen. Ich weiß, dass ich es zugelassen habe, dass er zieht. Wie lange dauert es denn angelerntes Verhalten zu ändern?
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Carina
6. Nov. 19:54
Mein erster Rüde war auch ein Leinenpöbler und nicht Leinenführig. Bei knapp 50kg ein No Go. Wir waren auch im Hundetraining und das war eine große Hilfe. Aus dem damals Gelernten kann ich den Tipp geben, viel mit Körpersprache zu arbeiten - so, wie die Hunde es selbst tun. D.h. du setzt dir eine imaginäre Grenze (bei mir ist es mein Knie) welche der Hund nicht durchbrechen darf. Wenn er vor die Grenze läuft sofort eindrehen und zwar mit dem kompletten Körper zum Hund, nicht nur das Bein vorschieben. Wichtig ist hier das Timing: sobald du siehst der Hund fängt an die Grenze zu überschreiten, sofort eindrehen - nicht warten, bis er erst vorbei ist. Zurückdrehen und dann muss der Hund gemeinsam mit dir losgehen. Prescht er vor wieder Eindrehen und ggf. Ein paar Schritte zurückdrängen. Relativ zügig dann auch wieder ins Gehen kommen. Loben natürlich nicht vergessen :). Als weitere Übung die mir geholfen hat: Einfach willkürlich die Richtung wechseln, immer mal wieder - das hilft dabei, dass der Hund lernt sich auf dich zu fokussieren. Am Wichtigsten ist dabei mEn dass man selbst Ruhe reinbringt und geduldig ist. Wenn ich selbst gestresst bin, wirkt sich das enorm auf meinen Hund aus und jegliches Training ist in dem Moment quasi für die Katz. Ich wünsche weiterhin gutes Durchhalten und Gelingen :)!
Danke dir.
Ich bin heute mal langsam gelaufen. Immer wieder mal stehen geblieben und mal einfach die Natur und die Leute beobachtet. Dann auf einer Bank pausiert. Er ist schnell zur Ruhe gekommen. Habe dann kleine Spiele während des Gassi gehens eingebaut, also zb ein Leckerchen suchen.
Bevor die Leine dann wieder stramm war hab ich ihn zurückgerufen . Wenn er dann kommt, mich anschaut , dann klicker und ein Leckerchen.
Hat soweit gut geklappt.
Es lag/liegt soviel auch an mir. Das war mir vorher nicht bewusst.
Sind dann auf zwei Hündinnen getroffen, dann war es vorbei. Aber das ist dann eine andere Baustelle, die wir lernen müssen. Eins nach dem anderen.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Meike
6. Nov. 19:59
Danke dir. Ich bin heute mal langsam gelaufen. Immer wieder mal stehen geblieben und mal einfach die Natur und die Leute beobachtet. Dann auf einer Bank pausiert. Er ist schnell zur Ruhe gekommen. Habe dann kleine Spiele während des Gassi gehens eingebaut, also zb ein Leckerchen suchen. Bevor die Leine dann wieder stramm war hab ich ihn zurückgerufen . Wenn er dann kommt, mich anschaut , dann klicker und ein Leckerchen. Hat soweit gut geklappt. Es lag/liegt soviel auch an mir. Das war mir vorher nicht bewusst. Sind dann auf zwei Hündinnen getroffen, dann war es vorbei. Aber das ist dann eine andere Baustelle, die wir lernen müssen. Eins nach dem anderen.
Eins nach dem anderen 🤗 wir wünschen euch auch den Fall alles gute 🤗🤗 ihr findet auf jedenfall euren Weg der ist ja bei niemanden gleich 🤗🤗
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Carina
6. Nov. 20:00
Eins nach dem anderen 🤗 wir wünschen euch auch den Fall alles gute 🤗🤗 ihr findet auf jedenfall euren Weg der ist ja bei niemanden gleich 🤗🤗
Danke.
Ja das stimmt.
Morgen haben wir Einzeltraining wieder. Mal sehen wie er morgen mitmacht.
Vielen Dank an alle. Habe das ganze nun aus einem anderen Blickwinkel gesehen.
Manchmal sieht man einfach nichts mehr 😄
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Judith
7. Nov. 09:08
Danke. Ja das stimmt. Morgen haben wir Einzeltraining wieder. Mal sehen wie er morgen mitmacht. Vielen Dank an alle. Habe das ganze nun aus einem anderen Blickwinkel gesehen. Manchmal sieht man einfach nichts mehr 😄
Bei mir lief es knapp zwei Jahre nicht. Habe die gängigen Methoden ausprobiert: Leckerli, sehr langsam gehen, Richtungswechsel, Blocken mit Knie (interessierte sie nicht, da kleiner Hund, Blocken mit Hand war deshalb nicht möglich), Hand in Jackentasche lassen, das Stehenbleiben, fokussiert auf Zwischenziele zulaufen, ohne den Hund zu beachten, nicht zu bestimmten Schnüffelstellen hinziehen lassen (optische Barriere habe ich allerdings nicht probiert)...das Verhalten des Hundes blieb gleich. Den Durchbruch habe ich mit einer Art Rückwärtsrichten erzielt: Start: Hund macht hinter einem Sitz, Leine ist locker, Hund soll zu mir kommen. Zieht der Hund auf dem Spaziergang, dann drehe ich mich zu ihr, stelle mich vor sie, und sie macht ein paar Schritte zurück bzw. ich gehe auf sie zu, damit sie das macht. Dann geht es weiter. Das habe ich ein paar Mal wiederholt, dann hat sie es verstanden. Bei den anderen Methoden wusste sie nicht, was ich von ihr wollte. Jetzt muss ich das nur noch selten machen, meist reicht ein ey. Mal Sitz oder Platz verlangen, ist auch gut. Schnüffeln nach hinten oder Stehenbleiben ist bei mir erlaubt, weil das Problem das Ziehen nach Vorne war. Eigenständige Seitenwechsel sowie das Ziehen nach Vorne oder zur Seite nach Schnüffelstellen allerdings nicht. Leinenarm hängt locker am Körper runter. Permanent längere Leine ist hier an verkehrsreichen Straßen oder engeren Stellen leider nicht möglich. Wichtig ist eigentlich nur, die Methode zu finden, die der Hund versteht und die auf den Spaziergängen auch praktisch umsetzbar ist. An dieser Methode sollte dann auch konsequent festgehalten werden, selbst wenn sie dann irgendwann durch andere Methoden, die weniger aufwendig sind, ergänzt werden sollte. Dafür ist grundsätzlich auch wichtig, eine eigene Vorstellung von Leinenführigkeit zu entwickeln: Wo soll der Hund laufen? Hinten, daneben, darf er vor Ihnen gehen, soll er eine bestimmte Position einhalten? An welcher Seite soll er laufen? Soll es eine feste Seite geben? Darf der Hund schnüffeln? Darf er nur an bestimmten Stellen schnüffeln? Am Anfang steht ratsächlich das Konzept der Leinenführigkeit. Wie soll das für Sie aussehen? Leinenführigkeit ist etwas anderes als bei Fuß.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Rita
7. Nov. 09:12
Ich hab dein „Atmen, gehen, stehen, nicht quatschen“ grad auf unserer Abendrunde angewandt. TOLL 🤩. Ich erlaube mir jetzt einmal in diesem Thread eine meine Situation betreffende Frage an dich zu stellen, du hast ja zwei ähnliche Racker wie ich: und zwar klappt mit den Mädels ALLEINE die Leinenführigkeit recht gut, gute Aufmerksamkeit, sie sind jeweils bei mir. Durchaus noch ausbaufähig, aber schon echt gut. Gehe ich mit beiden allerdings zusammen los - man, man, was für ein Unterschied, eine komplett andere Dynamik. Leider überträgt sich nicht das Ruhige der Großen auf die Lütte, sondern leider genau andersrum, das pubertär Blöde setzt sich durch, da macht die Große mit. Hast du da einen heißen Tipp, wie machst du es mit deinen beiden? Gerne auch per PN, ich will diesen, nicht meinen Thread nicht „missbrauchen“.
Das klappt natürlich nicht immer...die Dynamik überträgt sich gegenseitig auf die Hunde. Mit Übung klappt es immer besser. Habe jetzt bei meinem Trainer für eine Kleingruppe für Mehrhundehalter angefragt. Findet er gut... Ehrlich gesagt meide ich Spaziergänge mit beiden wo viel Trubel ist. Imani zieht massiv zu anderen Hunden hin, Ikoko dann natürlich mit. Da bekomme ich dann auch lange Arme und meine Atmung setzt aus🙄😋
Meine laufen an kurzer Leine einfach besser, vielleicht gibt es ihnen mehr Sicherheit und ich kann schneller Kontakt mit meinen Händen aufbauen... vor der Nase schnippen, leicht am Halsband korrigieren usw. Worte sind dann nur Schall und Rauch, wenn der Modus "Ich will dahin" eingeschaltet ist. Sie lernen aber auch kurze Leine Halsband ist Arbeit, lange Leine Geschirr ist Spass. Da ist auch schon mal Spannung drauf, ziehen unterbinde ich indem ich lange Leine sanft einziehe (mit Kommando 'Langsam') und kürze bis der Zug locker lässt.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Judith
7. Nov. 09:19
Bei mir lief es knapp zwei Jahre nicht. Habe die gängigen Methoden ausprobiert: Leckerli, sehr langsam gehen, Richtungswechsel, Blocken mit Knie (interessierte sie nicht, da kleiner Hund, Blocken mit Hand war deshalb nicht möglich), Hand in Jackentasche lassen, das Stehenbleiben, fokussiert auf Zwischenziele zulaufen, ohne den Hund zu beachten, nicht zu bestimmten Schnüffelstellen hinziehen lassen (optische Barriere habe ich allerdings nicht probiert)...das Verhalten des Hundes blieb gleich. Den Durchbruch habe ich mit einer Art Rückwärtsrichten erzielt: Start: Hund macht hinter einem Sitz, Leine ist locker, Hund soll zu mir kommen. Zieht der Hund auf dem Spaziergang, dann drehe ich mich zu ihr, stelle mich vor sie, und sie macht ein paar Schritte zurück bzw. ich gehe auf sie zu, damit sie das macht. Dann geht es weiter. Das habe ich ein paar Mal wiederholt, dann hat sie es verstanden. Bei den anderen Methoden wusste sie nicht, was ich von ihr wollte. Jetzt muss ich das nur noch selten machen, meist reicht ein ey. Mal Sitz oder Platz verlangen, ist auch gut. Schnüffeln nach hinten oder Stehenbleiben ist bei mir erlaubt, weil das Problem das Ziehen nach Vorne war. Eigenständige Seitenwechsel sowie das Ziehen nach Vorne oder zur Seite nach Schnüffelstellen allerdings nicht. Leinenarm hängt locker am Körper runter. Permanent längere Leine ist hier an verkehrsreichen Straßen oder engeren Stellen leider nicht möglich. Wichtig ist eigentlich nur, die Methode zu finden, die der Hund versteht und die auf den Spaziergängen auch praktisch umsetzbar ist. An dieser Methode sollte dann auch konsequent festgehalten werden, selbst wenn sie dann irgendwann durch andere Methoden, die weniger aufwendig sind, ergänzt werden sollte. Dafür ist grundsätzlich auch wichtig, eine eigene Vorstellung von Leinenführigkeit zu entwickeln: Wo soll der Hund laufen? Hinten, daneben, darf er vor Ihnen gehen, soll er eine bestimmte Position einhalten? An welcher Seite soll er laufen? Soll es eine feste Seite geben? Darf der Hund schnüffeln? Darf er nur an bestimmten Stellen schnüffeln? Am Anfang steht ratsächlich das Konzept der Leinenführigkeit. Wie soll das für Sie aussehen? Leinenführigkeit ist etwas anderes als bei Fuß.
Ganz wichtig ist auch das Thema Freilauf. Nicht den Hund immer freilaufen lassen, wenn bestimmte Stellen erreicht werden? Dadurch lernt er Ziehen. Dann besser mal dort hergehen, ohne den Hund von der Leine zu lassen. Das war ein Fehler, den ich leider gemacht habe.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Yvonne
7. Nov. 09:30
Dein Hund hat ein Jahr lang gelernt, dass ziehen ok ist? Dann kannst du nicht erwarten, dass er in 2 Monaten lernt, dass Ziehen jetzt nicht mehr gewünscht ist. Man sagt, es dauert oft doppelt so lange ein gewünschtes Verhalten zu erreichen wie das ungewünschte Verhalten gezeigt wurde.
Bei uns hat's viermal so lange gebraucht
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Jörg
7. Nov. 10:31
Dein Hund ist jetzt 1,5 Jahre alt und da sagt man es wäre zu früh für Unterordnung? Muss ich jetzt nicht verstehen oder?
Kann mir da jemand einen Grund nennen bis auf die Leinen Führung warum man damit wartet?
 
Beitrag-Verfasser-Bild
B
7. Nov. 10:50
https://youtu.be/7XghbMMdAOY?si=vyoF3KtaMNjf5chZ


Schaumal. Sehr schön erklärt und gut vorgeführt.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Carina
7. Nov. 10:52
https://youtu.be/7XghbMMdAOY?si=vyoF3KtaMNjf5chZ Schaumal. Sehr schön erklärt und gut vorgeführt.
Danke