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Carina
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Anzahl der Antworten 386
zuletzt 19. Nov.

Leinenführigkeit - Hund ist es egal

Vielleicht hat hier jemand noch einen Tip. Oder ich bin immer noch zu ungeduldig. Wir haben es bei ihm versäumt Leinenführigkeit zu üben. Bei meinem Ersthund war es nicht nötig. Seit Mitte September haben wir in der Schule Einzeltraining, da er für die Unterordnung noch nicht so weit ist( aufgrund mangelnder Leinenführigkeit) Wir benutzen ein Halsband. Sobald er zieht, kehre ich in die andere Richtung. Seit zwei Wochen bleibe ich stehen sobald er zieht und laufe ein paar Schritte zurück. Er kommt dann auch, setzt sich zu mir hin , läuft 3 Schritte mit lockerer Leine und zieht dann wieder. Egal was ich mache, er zieht dann wieder. Ich bin dann auch nicht interessant für ihn. Dann zwischendurch merkt er es und läuft paar Schritte locker. Ich belohne ihn bei lockerer Leine. Er bekommt das Leckerchen und zieht danach weiter, so nach dem Motto: Leckerchen abgeholt und weiter geht es mit Ziehen. Ich weiß, dass ich es zugelassen habe, dass er zieht. Wie lange dauert es denn angelerntes Verhalten zu ändern?
 
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Mel und
6. Nov. 13:00
Guten Morgen ☕, wir haben es gut hinbekommen mit dem "rucken". Das setzt vorraus,dass er vorbereitet wird. 1. Hole deinen Hund zu dir ran. Wenn du merkst er ist nicht " bei dir",ziehe die Leine immer kurz hoch. Bis die Aufmerksamkeit da ist. 2. Kürze dann die Leine und gehe weiter. 3. Wenn er anfängt zu ziehen, dann rucke einmal kräftig an der Leine. Du musst dabei aufpassen, das du hinter ihm stehst und die Leine über seinen Rücken läuft. Über eine Handbewegung bittest du ihn dann zurück. Dann wird es immer wieder wiederholt. Löse das irgendwann auf, indem du ihn ran holst und die Leine verlängert wird. Bitte nur ein kurzer aber kräftiger Ruck,der Hund soll nicht durch die Gegend fliegen 😉.
Frei nach dem Motto „bist du nicht willig,so brauch ich Gewalt „ toller Tipp 👎
 
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Rita
6. Nov. 15:16
Ich habe mit unserem Hundetrainer ein Achtsamkeitstraining mitgemacht. Da ging es hauptsächlich um uns Menschen und den Einfluß den wir unbewusst auf die Hunde ausüben. Erstmal gelernt zu atmen, dann gaaanz langsames gehen, bei sich selbst bleiben. 5 Schritte gehen...stehen bleiben...5x tief ein und ausatmen. Hund ist an ca. 1m Leine und wird nicht beachtet. Du achtest nur auf dich! Was soll ich sagen...Es ist unglaublich wie sich die Hunde auf dich einstellen. Es fällt mir selbst immer viel öfter auf, dass ich viel zu viel quatsche. Wichtiger ist die Körperhaltung und innere Ruhe. Ist man genervt oder aufgeregt riechen unsere Supernasen das Stresshormon sofort und wir wundern uns oft, warum die Hunde unruhig sind bzw. werden. Vielleicht erleichtert es für dich ein wenig den Lernprozess und gibt euch etwas Entspannung.😊
 
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Dogorama-Mitglied
6. Nov. 16:32
Da scheiden sich auch die Geister. Viele nutzen es, wirklich sanft, um den Hund auf sich aufmerksam zu machen. Ich bin der Meinung, wenn ich das brauche, hab ich vorher schon zu spät reagiert und in zu hoher Reizlage trainiert. Für mich eine Notlösung, um den Hund an etwas zu erinnern, aber kein ordentlicher Trainingsansatz. Dann lieber Situationen suchen, in denen ich es nicht brauche und den Hund durch stimme und Körpersprache aufmerksam machen kann. Beispiel: ich rufe meinen Hund, er sieht einen anderen Hund und reagiert nicht sofort. Durch wirklich leichtes wackeln an der Leine mach ich ihn auf mich aufmerksam. Das ist kein (Rückruf)Training, sondern in dem Moment nur ein kleines Hilfsmittel um die Aufmerksamkeit zu bekommen. Für ordentliches Training hätte ich mit mehr Abstand zum anderen Hund schon reagieren müssen.
Also Bertha darf vor mir laufen ich kann sie also nicht korrigieren wenn sie weiter läuft außer verbal. Das ist nicht immer optimal ich kann auch einfach die Richtung wechseln oder stehen bleiben oder eben an der Leine „ruckeln“ das darf dem Hund allerdings nicht weh tuen. Das kann man auch sehr gut am Geschirr machen außerdem sollte man den Hund vorher warnen. Wenn Bertha sich festgeschnüffelt hat dann sag ich komm und dann geh ich weiter und da kommt dann natürlich auch ein „Ruck“ an ihre Leine.

Aber mittlerweile sage ich komm und sie weiß wenn sie jetzt nicht geht geht die Leine trotzdem weiter. Der Hund lernt eigentlich schnell was das „komm“ und „hey“ bedeutet.

Die Leine ist ein verlängerter Arm mit dem Ich meinen Hund nicht verletze oder hinter mir her Schleife aber ich kann ihm damit von der Ferne zeigen was ich möchte.
 
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Dogorama-Mitglied
6. Nov. 18:03
Ich habe mit unserem Hundetrainer ein Achtsamkeitstraining mitgemacht. Da ging es hauptsächlich um uns Menschen und den Einfluß den wir unbewusst auf die Hunde ausüben. Erstmal gelernt zu atmen, dann gaaanz langsames gehen, bei sich selbst bleiben. 5 Schritte gehen...stehen bleiben...5x tief ein und ausatmen. Hund ist an ca. 1m Leine und wird nicht beachtet. Du achtest nur auf dich! Was soll ich sagen...Es ist unglaublich wie sich die Hunde auf dich einstellen. Es fällt mir selbst immer viel öfter auf, dass ich viel zu viel quatsche. Wichtiger ist die Körperhaltung und innere Ruhe. Ist man genervt oder aufgeregt riechen unsere Supernasen das Stresshormon sofort und wir wundern uns oft, warum die Hunde unruhig sind bzw. werden. Vielleicht erleichtert es für dich ein wenig den Lernprozess und gibt euch etwas Entspannung.😊
Ich hab dein „Atmen, gehen, stehen, nicht quatschen“ grad auf unserer Abendrunde angewandt. TOLL 🤩.
Ich erlaube mir jetzt einmal in diesem Thread eine meine Situation betreffende Frage an dich zu stellen, du hast ja zwei ähnliche Racker wie ich: und zwar klappt mit den Mädels ALLEINE die Leinenführigkeit recht gut, gute Aufmerksamkeit, sie sind jeweils bei mir. Durchaus noch ausbaufähig, aber schon echt gut. Gehe ich mit beiden allerdings zusammen los - man, man, was für ein Unterschied, eine komplett andere Dynamik. Leider überträgt sich nicht das Ruhige der Großen auf die Lütte, sondern leider genau andersrum, das pubertär Blöde setzt sich durch, da macht die Große mit. Hast du da einen heißen Tipp, wie machst du es mit deinen beiden?
Gerne auch per PN, ich will diesen, nicht meinen Thread nicht „missbrauchen“.
 
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Andrea
6. Nov. 19:17
An die Leute, die clickern: wann genau macht ihr das denn? Das Ziel in diesem Fall ist ja das Laufen an der lockeren Leine und nicht dass der Hund bei Fuß läuft und voll auf den Halter fokussiert ist. Dauerhaft clickern, wenn die Leine locker ist, funktioniert ja nicht, weil ich jedes Mal eine Belohnung geben muss. Immer kurz bevor die Leine zu Ende ist, führt nur dazu, dass der Hund lernt, dass es sich lohnt zum Ende der Leine zu laufen. Also wann ist der richtige Zeitpunkt?
 
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Meike
6. Nov. 19:25
An die Leute, die clickern: wann genau macht ihr das denn? Das Ziel in diesem Fall ist ja das Laufen an der lockeren Leine und nicht dass der Hund bei Fuß läuft und voll auf den Halter fokussiert ist. Dauerhaft clickern, wenn die Leine locker ist, funktioniert ja nicht, weil ich jedes Mal eine Belohnung geben muss. Immer kurz bevor die Leine zu Ende ist, führt nur dazu, dass der Hund lernt, dass es sich lohnt zum Ende der Leine zu laufen. Also wann ist der richtige Zeitpunkt?
Genau so 👍 irgendwann Clickert man ja nicht mehr wenn der Hund verstanden hat was zu tun ist dann lobt man nur noch das lockere Leine laufen mit supi oder sonst was 👍 schade das ich mein Video nicht mehr habe sonst hätte ich es rein gestellt. Hailey hat mit Blick für Chlick die Leinenführigekeit gelernt und nicht nur das alles was sie kann hab ich mir durch den chlicker nach und nach erarbeitet, sprich gutes Verhalten Punkt genau gelobt und schlechtes nicht geduldet. Sie hat gelernt das es sich lohnt 👍 klappt natürlich nicht immer bei jedem 👍
 
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Marie
6. Nov. 19:25
Das mit dem stehen bleiben funktioniert nur bei wenigen Hunden ,vor allem bei zb schnell abgelenkten Hunden . Man muss für jeden Hund eine passende Methode finden bei unserem Hund funktioniert das ,, ein paar Schritte laufen wenn er bis da hin nicht zieht bekommt er was . Dafür haben wir auch ein Kommando .Bei uns dauert das jetzt schon 13 Woche,da muss man Geduld haben
 
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Nadine
6. Nov. 19:30
An die Leute, die clickern: wann genau macht ihr das denn? Das Ziel in diesem Fall ist ja das Laufen an der lockeren Leine und nicht dass der Hund bei Fuß läuft und voll auf den Halter fokussiert ist. Dauerhaft clickern, wenn die Leine locker ist, funktioniert ja nicht, weil ich jedes Mal eine Belohnung geben muss. Immer kurz bevor die Leine zu Ende ist, führt nur dazu, dass der Hund lernt, dass es sich lohnt zum Ende der Leine zu laufen. Also wann ist der richtige Zeitpunkt?
Ich habe im 1m Umkreis von mir gemarkert (hab keinen clicker, aber ist ja das gleiche Prinzip). Und wenn er sich am Leinenende selbst reguliert und zu mir umorientiert hat. Und sowieso bei jeder Orientierung zu mir.

Wir haben anfangs aber auch bestimmte Übungsstrecken gemacht, wo ich wirklich sehr viel gemarkert habe. Und dann nach und nach den Zeitraum zwischen den Belohnungen ausgeweitet. Und dann die Strecke ausgeweitet.
 
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Esther
6. Nov. 19:36
Mein erster Rüde war auch ein Leinenpöbler und nicht Leinenführig. Bei knapp 50kg ein No Go. Wir waren auch im Hundetraining und das war eine große Hilfe. Aus dem damals Gelernten kann ich den Tipp geben, viel mit Körpersprache zu arbeiten - so, wie die Hunde es selbst tun.
D.h. du setzt dir eine imaginäre Grenze (bei mir ist es mein Knie) welche der Hund nicht durchbrechen darf. Wenn er vor die Grenze läuft sofort eindrehen und zwar mit dem kompletten Körper zum Hund, nicht nur das Bein vorschieben. Wichtig ist hier das Timing: sobald du siehst der Hund fängt an die Grenze zu überschreiten, sofort eindrehen - nicht warten, bis er erst vorbei ist.

Zurückdrehen und dann muss der Hund gemeinsam mit dir losgehen. Prescht er vor wieder Eindrehen und ggf. Ein paar Schritte zurückdrängen. Relativ zügig dann auch wieder ins Gehen kommen.
Loben natürlich nicht vergessen :).

Als weitere Übung die mir geholfen hat: Einfach willkürlich die Richtung wechseln, immer mal wieder - das hilft dabei, dass der Hund lernt sich auf dich zu fokussieren.

Am Wichtigsten ist dabei mEn dass man selbst Ruhe reinbringt und geduldig ist.
Wenn ich selbst gestresst bin, wirkt sich das enorm auf meinen Hund aus und jegliches Training ist in dem Moment quasi für die Katz.

Ich wünsche weiterhin gutes Durchhalten und Gelingen :)!
 
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Esther
6. Nov. 19:41
Ich habe mit unserem Hundetrainer ein Achtsamkeitstraining mitgemacht. Da ging es hauptsächlich um uns Menschen und den Einfluß den wir unbewusst auf die Hunde ausüben. Erstmal gelernt zu atmen, dann gaaanz langsames gehen, bei sich selbst bleiben. 5 Schritte gehen...stehen bleiben...5x tief ein und ausatmen. Hund ist an ca. 1m Leine und wird nicht beachtet. Du achtest nur auf dich! Was soll ich sagen...Es ist unglaublich wie sich die Hunde auf dich einstellen. Es fällt mir selbst immer viel öfter auf, dass ich viel zu viel quatsche. Wichtiger ist die Körperhaltung und innere Ruhe. Ist man genervt oder aufgeregt riechen unsere Supernasen das Stresshormon sofort und wir wundern uns oft, warum die Hunde unruhig sind bzw. werden. Vielleicht erleichtert es für dich ein wenig den Lernprozess und gibt euch etwas Entspannung.😊
Das ist super! So so wichtig, wir unterschätzen oft unsere eigene Rolle im Hundetraining. Aktuell lese ich das Buch "Entschleunigung für Mensch und Hund" und kann es bisher nur empfehlen - im ersten Kapitel geht es um genau das von dir angesprochene Thema: Unsere Rolle im Hundetraining, Stress, Achtsamkeit usw.