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Carina
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Anzahl der Antworten 386
zuletzt 19. Nov.

Leinenführigkeit - Hund ist es egal

Vielleicht hat hier jemand noch einen Tip. Oder ich bin immer noch zu ungeduldig. Wir haben es bei ihm versäumt Leinenführigkeit zu üben. Bei meinem Ersthund war es nicht nötig. Seit Mitte September haben wir in der Schule Einzeltraining, da er für die Unterordnung noch nicht so weit ist( aufgrund mangelnder Leinenführigkeit) Wir benutzen ein Halsband. Sobald er zieht, kehre ich in die andere Richtung. Seit zwei Wochen bleibe ich stehen sobald er zieht und laufe ein paar Schritte zurück. Er kommt dann auch, setzt sich zu mir hin , läuft 3 Schritte mit lockerer Leine und zieht dann wieder. Egal was ich mache, er zieht dann wieder. Ich bin dann auch nicht interessant für ihn. Dann zwischendurch merkt er es und läuft paar Schritte locker. Ich belohne ihn bei lockerer Leine. Er bekommt das Leckerchen und zieht danach weiter, so nach dem Motto: Leckerchen abgeholt und weiter geht es mit Ziehen. Ich weiß, dass ich es zugelassen habe, dass er zieht. Wie lange dauert es denn angelerntes Verhalten zu ändern?
 
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Carina
17. Nov. 06:37
Guten Morgen, bei meinem Rüden habe ich zuerst auch: Umdrehen, ignorieren, Leckerchen usw probiert, letztendlich hat Erziehung innerhalb von 5 Minuten geholfen. Sicher: dranbleiben und üben ist notwendig, doch nach 6 Trainerinnen die : erstmal schauen, erstmal was anderes trainieren, Loben, belohnen, nie strafen...war klar das ist teuer und hilft nicht.
Was hat dann letztendlich geholfen?
 
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Jochen
17. Nov. 06:43
Ich würde ihn nicht mit Leckerchen belohnen, das kann zu hohen Energielevel führen, ein ruhiges fein oder einfach ruhig über die Schnauze streicheln.
Für sehr viele Hunde ist das Streicheln keine Belohnung (auch wenn das so in unseren Menschenköpfen steht), wenn man ohne Leckerli auskommen will, Klicker oder Marker aufbauen.

Edit: Aber Futter ist ein guter Punkt. Hatte mal eine, die ist nach dem Fressen regelmäßig bewegungsaktiv durchgeknallt, bis wir das Futter im Energielevel gesenkt haben.
 
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Jörg
17. Nov. 06:56
Das ist eine spannende Ansicht. Wie hälst du des aus dem Sitz aufstehen beim Fuss, dort bist du auch auch nicht am Kommando auflösen und trotzdem soll er auf den ersten Schritt das Sitz auflösen und mit dir Fuss gehen. Kommt mir nicht ideal vor
Das stimmt nicht ganz wenn er sitzt und ich Laufe los sage ich auch gleich das Kommando Fuß und wenn ich will das er sitzen bleibt Laufe ich los ohne was zu sagen! Ich kann beim Laufen ein sitz erwarten wenn ich sitz sage und ich Laufe weiter und mein Hund bleibt sitzen. So sollte es zumindest sein und ich arbeite daran. Ich gebe ein Kommando und ich hebe es mit einem anderen Kommando auf. Kommandos müssen auch aus der Bewegung möglich sein. Das ist genauso mit Rückruf wenn mein Hund losrent um ein Ball zu holen und ich rufe hier muss er vor mir sitzen ohne Ball.
 
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Dogorama-Mitglied
17. Nov. 07:01
Für sehr viele Hunde ist das Streicheln keine Belohnung (auch wenn das so in unseren Menschenköpfen steht), wenn man ohne Leckerli auskommen will, Klicker oder Marker aufbauen. Edit: Aber Futter ist ein guter Punkt. Hatte mal eine, die ist nach dem Fressen regelmäßig bewegungsaktiv durchgeknallt, bis wir das Futter im Energielevel gesenkt haben.
Naja ich habe das bei vielen Hunden schon so gemacht und es hat funktioniert. Meine zum Beispiel nimmt gar keine Leckerchen.
Es ist auch kein richtiges streicheln gemeint sondern wirklich nur ein kurzes an der Schnauze entlang gehen, da es positiver Kontakt ist.
 
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Renate
17. Nov. 08:10
Lange.
 
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Dogorama-Mitglied
17. Nov. 09:09
Das stimmt nicht ganz wenn er sitzt und ich Laufe los sage ich auch gleich das Kommando Fuß und wenn ich will das er sitzen bleibt Laufe ich los ohne was zu sagen! Ich kann beim Laufen ein sitz erwarten wenn ich sitz sage und ich Laufe weiter und mein Hund bleibt sitzen. So sollte es zumindest sein und ich arbeite daran. Ich gebe ein Kommando und ich hebe es mit einem anderen Kommando auf. Kommandos müssen auch aus der Bewegung möglich sein. Das ist genauso mit Rückruf wenn mein Hund losrent um ein Ball zu holen und ich rufe hier muss er vor mir sitzen ohne Ball.
Absolut d'accord.

Hund an der Leine. Du sagst sitzt, der Hund sitzt. Du läufst mit Leine in der Hand los, es baut sich langsam Spannung auf. ---> ich erwarte dann von meinem Hund, in diesem Moment, dass er sich löst und mitgeht.
Die Leine ist ja nur mein verlängerter Arm und quasi Handsignal zum lösen.
Liegt die Leine auf dem Boden und ich laufe los bleibt der Hund im Sitz. Und ich muss ihn per Handzeichen oder Kommando lösen.

Verstehe mich nicht falsch. Am Ende funktioniert alles. Aber ich bin ein Freund davon möglichst wenig Kommandos zu nutzen. Ist dann einfacher für den Hund den roten Faden zu erkennen.

Und wenn wir los laufen oder den Gassi Gang starten weiß der Hund immer 0 Privilegien. Leinenführig, kein schnüffeln, nur folgen. Alles weitere oder freigeben kommen dann.

Bei sehr triebstarken und dominanten Hunden erzieht man so Recht schnell die Abfrage "darf ich" an.

Daher, um den Bogen wieder zur Leinenführigkeit zu schlagen, alles baut darauf auf. Die Leinenführigkeit ist bei mir die absolute Basis. Grunderwartung.

Und nochmal zu den Anderen Leuten mit dem Argument manche Hunde brauchen Zeit... Schwieriger Ansatz. Wenn ein Hund länger als 1 Woche braucht um das Grundthema zu verstehen ist es - und ich wiederhole mich - die falsche Herangehensweise. Ihr müsst verstehen dass der Hund Frust aufbaut. Das Tier ist ja nicht böse. Es versucht jeden Tag, 24h alles richtig zu machen. Der Hund möchte gefallen! Das müsst ihr endlich mal verstehen. Umso länger ihr das Tier mit einer Methode bearbeitet die einfach nicht verstanden wird, baut ihr lediglich Frust auf. Mehr nicht.
Ich rede nicht von einem perfekten Ergebnis, ich rede vom Grundverständnis der Erwartungshaltung. Alles weitere muss sich mit disziplinierten und geduldigen Training festigen. Seid klar und einfach zu lesen für euren Hund!
Ihr solltet die Leinenführigkeit als Grenzen setzen betrachten. Das ewige Keksen oder an der Futterhand andocken ist absolut fehl am Platz wenn es darum geht Fehlverhalten abzustellen.
 
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Dogorama-Mitglied
17. Nov. 09:16
Was hat dann letztendlich geholfen?
Ich möchte die Frage konkretisieren: Michael und Philipp, was genau habt ihr in den 5 bzw. 10 Minuten gemacht? Wie hat euer erstes Training genau begonnen, was dann den Schalter umgelegt hat? Wie habt ihr dieses „der Hund ist hinter mir und atmet“ begonnen und erreicht? Ihr beschreibt zu sehr das Ergebnis, aber nicht den Weg dahin.
Und ich meine diese Frage freundlich interessiert und ich glaube euch die Sache mit den 5 und 10 Minuten (und danach dann na klar üben, üben, üben und Konsequenz), hab es selbst bei einem anderen Thema erlebt.
 
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Jörg
17. Nov. 09:18
Das ist mein Training für Freilauf man kann aber auch diese Kommandos nutzen und an der Leine wird es durchgesetzte und im Freilauf wird es belohnt. Bei den ganzen Trainings ansetzen wurde bisher eins noch nicht erwähnt. Und damit meine ich um so mehr Spaß ein Hund an den Kommandos hat um so höher wird die Wahrscheinlichkeit sein das der Hund sie umsetzt. Klar sollte so viel wie möglich belohnt werden entweder durch Spiel oder Leckerchin aber alles wird man nicht darüber erreichen. Daher Schleppleine und so oft es geht über positive Verstärkung und wenn es mal nicht funktioniert zum Beispiel beim sitz den Hund wortlos an den Punkt zurück führen wo das Kommando gegeben worden ist und das sitz durchsetzen. Wer das hinbekommt wird auch kaum Probleme an der Führleine haben.
 
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Dogorama-Mitglied
17. Nov. 09:21
Ich möchte die Frage konkretisieren: Michael und Philipp, was genau habt ihr in den 5 bzw. 10 Minuten gemacht? Wie hat euer erstes Training genau begonnen, was dann den Schalter umgelegt hat? Wie habt ihr dieses „der Hund ist hinter mir und atmet“ begonnen und erreicht? Ihr beschreibt zu sehr das Ergebnis, aber nicht den Weg dahin. Und ich meine diese Frage freundlich interessiert und ich glaube euch die Sache mit den 5 und 10 Minuten (und danach dann na klar üben, üben, üben und Konsequenz), hab es selbst bei einem anderen Thema erlebt.
Weiter unten habe ich den Ansatz gegeben und auch die berechtigte Kritik geerntet dass man das lieber im Gegenwart mit einem Trainer machen sollte. Dem stimme ich zu.
Die Grundidee ist den Hund Körper-sprachlich einen Raum zuzuweisen. Du läufst auf den Hund zu und drängst ihn zurück.
Du brauchst aber einen der dabei drüber schaut. Wie ist deine Haltung, ist die Intensität angemessen, hat der Hund ausreichend Leine zum zurückweichen und wenig genug um nicht zu den Seiten weg zu können, erkennst du wann die Korrektur angekommen ist etc... Das geht nicht per Ferndiagnose. https://hundezentrum-deutschland.com/ ist eine sehr gute Adresse... Mit Geld zurück Garantie.
 
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Dogorama-Mitglied
17. Nov. 09:23
Weiter unten habe ich den Ansatz gegeben und auch die berechtigte Kritik geerntet dass man das lieber im Gegenwart mit einem Trainer machen sollte. Dem stimme ich zu. Die Grundidee ist den Hund Körper-sprachlich einen Raum zuzuweisen. Du läufst auf den Hund zu und drängst ihn zurück. Du brauchst aber einen der dabei drüber schaut. Wie ist deine Haltung, ist die Intensität angemessen, hat der Hund ausreichend Leine zum zurückweichen und wenig genug um nicht zu den Seiten weg zu können, erkennst du wann die Korrektur angekommen ist etc... Das geht nicht per Ferndiagnose. https://hundezentrum-deutschland.com/ ist eine sehr gute Adresse... Mit Geld zurück Garantie.
Also so wie ich das jetzt verstehe, trainierst du die Leinenführigkeit einfach über Raumverwaltung? Raum vorne und zur Seite zu und hinten offen?