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Carina
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zuletzt 19. Nov.

Leinenführigkeit - Hund ist es egal

Vielleicht hat hier jemand noch einen Tip. Oder ich bin immer noch zu ungeduldig. Wir haben es bei ihm versäumt Leinenführigkeit zu üben. Bei meinem Ersthund war es nicht nötig. Seit Mitte September haben wir in der Schule Einzeltraining, da er für die Unterordnung noch nicht so weit ist( aufgrund mangelnder Leinenführigkeit) Wir benutzen ein Halsband. Sobald er zieht, kehre ich in die andere Richtung. Seit zwei Wochen bleibe ich stehen sobald er zieht und laufe ein paar Schritte zurück. Er kommt dann auch, setzt sich zu mir hin , läuft 3 Schritte mit lockerer Leine und zieht dann wieder. Egal was ich mache, er zieht dann wieder. Ich bin dann auch nicht interessant für ihn. Dann zwischendurch merkt er es und läuft paar Schritte locker. Ich belohne ihn bei lockerer Leine. Er bekommt das Leckerchen und zieht danach weiter, so nach dem Motto: Leckerchen abgeholt und weiter geht es mit Ziehen. Ich weiß, dass ich es zugelassen habe, dass er zieht. Wie lange dauert es denn angelerntes Verhalten zu ändern?
 
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B
16. Nov. 22:49
Praktisch alle ist lustig 😄
Ja Praxis und Theorie 😄
Sind bekanntlich Welten.
 
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Dogorama-Mitglied
16. Nov. 22:57
Lernt euer Hund gerne neues? Dann baut ein neues Kommando auf...zB Mitte/Start (wo er sich zwischen die Füsse setzt) oder Hinten (wo er sich hinter dich stellt) wenn es sitzt, nutz es um ihn zurück zurufen.

Ich habe meine (aber von klein auf) an das Wort Langsam gewöhnt. Kurz bevor sie jeweils in der Leine hängt (also der Zug einsetz) rufe ich langsam. Meine hat schnell drauf reagiert und Geschwindigkeit rausbekommen, weil sie den Rück selbst nicht mochte.

Mein Vorschlag zu Ausprobieren: Bau das Kommando hinten auf, lass sie dann mit deinem Kommando für ein lockeres Leinen laufen loslaufen (bei mir ist das Komm). Sie wird unweigerlich wieder in die gewohnte Zugposition laufen. Kurz bevor die Leine sich strafft "langsam". Dann zurück mit "Hinten" und von vorne. Solang die Leine locker ist gehts weiter, sonst kommt das Kommando "langsam" - sie hängt in der leine... dann "hinten" ... und alles wieder von vorne. So sollte sie verstehen was gespielt wird. Mit jedem Schritt den du den ganzen Prozess in Schritte teilst machst du ihr/ihm es leichter zu verstehen was du jetzt anders willst.
Und: nehm ein Geschirr. Jeder Ruck in den Hals macht im Günstigsten Fall den Halsmuskel stärker und Training schüttet auch beim Hund Glückshormone aus im schlimmsten Fall gehts irgendwann auf die Wirbelsäule. Schöner Nebeneffekt, wenn der Hund nun zieht schaltest du ihn von allrad auf Zweirad und er hat weniger Kraft zum ziehen
 
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Dogorama-Mitglied
16. Nov. 23:01
Lernt euer Hund gerne neues? Dann baut ein neues Kommando auf...zB Mitte/Start (wo er sich zwischen die Füsse setzt) oder Hinten (wo er sich hinter dich stellt) wenn es sitzt, nutz es um ihn zurück zurufen. Ich habe meine (aber von klein auf) an das Wort Langsam gewöhnt. Kurz bevor sie jeweils in der Leine hängt (also der Zug einsetz) rufe ich langsam. Meine hat schnell drauf reagiert und Geschwindigkeit rausbekommen, weil sie den Rück selbst nicht mochte. Mein Vorschlag zu Ausprobieren: Bau das Kommando hinten auf, lass sie dann mit deinem Kommando für ein lockeres Leinen laufen loslaufen (bei mir ist das Komm). Sie wird unweigerlich wieder in die gewohnte Zugposition laufen. Kurz bevor die Leine sich strafft "langsam". Dann zurück mit "Hinten" und von vorne. Solang die Leine locker ist gehts weiter, sonst kommt das Kommando "langsam" - sie hängt in der leine... dann "hinten" ... und alles wieder von vorne. So sollte sie verstehen was gespielt wird. Mit jedem Schritt den du den ganzen Prozess in Schritte teilst machst du ihr/ihm es leichter zu verstehen was du jetzt anders willst. Und: nehm ein Geschirr. Jeder Ruck in den Hals macht im Günstigsten Fall den Halsmuskel stärker und Training schüttet auch beim Hund Glückshormone aus im schlimmsten Fall gehts irgendwann auf die Wirbelsäule. Schöner Nebeneffekt, wenn der Hund nun zieht schaltest du ihn von allrad auf Zweirad und er hat weniger Kraft zum ziehen
Also hast du einen Rückruf konditioniert?
 
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Andrea
16. Nov. 23:05
Aber wie kommst du dann mit einer normalen Leine aus dem Haus. Bzw Carina? Bei dir funktioniert es ja sicher, aber in Carinas Text steht geschrieben, dass er immer zieht . Und da braucht man halt immer konsequentes Training, sobald der Hund an der kurzen Leine ist. Sie kann es ja eben nicht durch ihre Position verändern , weil das dem Hund komplett egal ist.
Die Leine ist an der Brust befestigt und ich bin stärker als sie. Dadurch dass sie vorne ist, hat sie auch gar nicht groß die Möglichkeit zu ziehen. Sprich selbst wenn sie null auf mich achtet, weiß ich, dass ich immer noch die Kontrolle habe. In Situationen, wo ich weiß, dass sie sehr stark ziehen wird, ist die Leine an Brust und Rücken befestigt, so dass die meiste Kraft in den Rücken geht, aber ich trotzdem für sie nicht im konsequenten Modus bin. Da versuche ich natürlich trotzdem in eine richtige Richtung zu lenken, nehme aber für uns beide einfach Druck raus und kann meinen Fokus anders legen (zB bei Hundebegegnungen). Im konsequenten Modus ist sie am Rücken, unser langfristiges Ziel ist es, die Leine an der Brust komplett abzubauen. Man kann es alternativ auch über Geschirr und Halsband aufbauen, bin nur nicht so ein Fan von Halsband an meinem Hund. Schleppleine natürlich immer am Rücken am Geschirr. Mit einem Hund, der mir körperlich überlegen ist, geht das natürlich nicht. Je nachdem wie Carina gebaut ist, kann es also tatsächlich sein, dass sie das einfach nicht anwenden kann.

Übrigens bin ich auch sehr dafür, dass sie den Trainer oder zumindest die Methode wechselt, mehrere Monate ohne Fortschritt sollten Anzeichen genug sein, dass das bisherige nicht funktioniert, deswegen ist sie ja auch hier. Hundetrainer sind ja keine Lebenspartner, da ist "fremdgehen" ok
 
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Michi
16. Nov. 23:10
Die Leine ist an der Brust befestigt und ich bin stärker als sie. Dadurch dass sie vorne ist, hat sie auch gar nicht groß die Möglichkeit zu ziehen. Sprich selbst wenn sie null auf mich achtet, weiß ich, dass ich immer noch die Kontrolle habe. In Situationen, wo ich weiß, dass sie sehr stark ziehen wird, ist die Leine an Brust und Rücken befestigt, so dass die meiste Kraft in den Rücken geht, aber ich trotzdem für sie nicht im konsequenten Modus bin. Da versuche ich natürlich trotzdem in eine richtige Richtung zu lenken, nehme aber für uns beide einfach Druck raus und kann meinen Fokus anders legen (zB bei Hundebegegnungen). Im konsequenten Modus ist sie am Rücken, unser langfristiges Ziel ist es, die Leine an der Brust komplett abzubauen. Man kann es alternativ auch über Geschirr und Halsband aufbauen, bin nur nicht so ein Fan von Halsband an meinem Hund. Schleppleine natürlich immer am Rücken am Geschirr. Mit einem Hund, der mir körperlich überlegen ist, geht das natürlich nicht. Je nachdem wie Carina gebaut ist, kann es also tatsächlich sein, dass sie das einfach nicht anwenden kann. Übrigens bin ich auch sehr dafür, dass sie den Trainer oder zumindest die Methode wechselt, mehrere Monate ohne Fortschritt sollten Anzeichen genug sein, dass das bisherige nicht funktioniert, deswegen ist sie ja auch hier. Hundetrainer sind ja keine Lebenspartner, da ist "fremdgehen" ok
Mit dem letzten Absatz stimme ich vollkommen überein und bin froh, dass du es auch so siehst.
Dein Training kann ich nicht nachvollziehen.
Wenn ich das von meinem Job als Pferdetrainer ableite, dann ist das kontraproduktiv und für den Hund nicht zu verstehen.
Aber wenn das dein Weg ist und du damit voran kommst, dann ist es für euch halt so richtig.
 
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Dogorama-Mitglied
16. Nov. 23:10
Die Leine ist an der Brust befestigt und ich bin stärker als sie. Dadurch dass sie vorne ist, hat sie auch gar nicht groß die Möglichkeit zu ziehen. Sprich selbst wenn sie null auf mich achtet, weiß ich, dass ich immer noch die Kontrolle habe. In Situationen, wo ich weiß, dass sie sehr stark ziehen wird, ist die Leine an Brust und Rücken befestigt, so dass die meiste Kraft in den Rücken geht, aber ich trotzdem für sie nicht im konsequenten Modus bin. Da versuche ich natürlich trotzdem in eine richtige Richtung zu lenken, nehme aber für uns beide einfach Druck raus und kann meinen Fokus anders legen (zB bei Hundebegegnungen). Im konsequenten Modus ist sie am Rücken, unser langfristiges Ziel ist es, die Leine an der Brust komplett abzubauen. Man kann es alternativ auch über Geschirr und Halsband aufbauen, bin nur nicht so ein Fan von Halsband an meinem Hund. Schleppleine natürlich immer am Rücken am Geschirr. Mit einem Hund, der mir körperlich überlegen ist, geht das natürlich nicht. Je nachdem wie Carina gebaut ist, kann es also tatsächlich sein, dass sie das einfach nicht anwenden kann. Übrigens bin ich auch sehr dafür, dass sie den Trainer oder zumindest die Methode wechselt, mehrere Monate ohne Fortschritt sollten Anzeichen genug sein, dass das bisherige nicht funktioniert, deswegen ist sie ja auch hier. Hundetrainer sind ja keine Lebenspartner, da ist "fremdgehen" ok
Mich würde wirklich interessieren ob dein Hund damit leinenführig geworden ist.
Was ist leinenführig für dich?
Läuft dein Hund bei dir (es sei jetzt mal dahingestellt ob neben oder hinter dir)? Ignoriert dein Hund äußere Reize wenn du von ihm Leinenführigkeit erwartest (Hunde, Menschen, Katzen, Eichhörnchen er cetera)m
 
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Andrea
16. Nov. 23:11
Mal etwas zur Rasse. "Obwohl der Golden Retriever als leicht erziehbar gilt, braucht auch er schon als Welpe eine liebevolle und konsequente Erziehung. Werden dem Golden Retriever keine Grenzen gesetzt, kann der niedliche Welpe zum ungestümen Rabauken werden. Da er aber schnell lernt und seinem Besitzer gefallen möchte, eignet sich diese Rasse als Anfängerhund. Eine frühe Sozialisierung mit anderen Menschen und Artgenossen trägt zur Entwicklung eines sanften und freundlichen Hundes bei." https://www.wirliebenhunter.de/magazin/hunderassen/golden-retriever/ Ich hoffe liebe Andrea, dass dies nun auch dir nachvollziehbar ist, worauf hier praktisch alle aus möchten.
Niemand bestreitet, dass Goldies Erziehung und Regeln brauchen. Das hatte ich auch so geschrieben. Aber wie bei Kindern gibt es bei Hunden eben auch unterschiedliche Arten von Erziehung, die für verschiedene Hunde und Halter unterschiedlich gut funktionieren. Im Ergebnis sollte natürlich immer als Mindestmaß ein alltagstauglicher Hund stehen, auch das bezweifelt hier niemand.
 
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Dogorama-Mitglied
16. Nov. 23:11
Ja aber da darfst du sowas wie bleib erst gar nicht anfangen. Da heißt es sitz und der Hund muss sitzen bleiben und da ist es egal was passiert. Und erst nach Freigabe darf er das Kommando auflösen. Und das bei jedem Kommando. Das erreicht man nicht im den man das mal so neben Job und eventuell Kind und so macht. Sondern das muss man so gut wie immer Leben.
Das ist eine spannende Ansicht. Wie hälst du des aus dem Sitz aufstehen beim Fuss, dort bist du auch auch nicht am Kommando auflösen und trotzdem soll er auf den ersten Schritt das Sitz auflösen und mit dir Fuss gehen.
Kommt mir nicht ideal vor
 
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Dogorama-Mitglied
16. Nov. 23:12
Das ist eine spannende Ansicht. Wie hälst du des aus dem Sitz aufstehen beim Fuss, dort bist du auch auch nicht am Kommando auflösen und trotzdem soll er auf den ersten Schritt das Sitz auflösen und mit dir Fuss gehen. Kommt mir nicht ideal vor
Leinenzug.
 
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Andrea
16. Nov. 23:15
Mich würde wirklich interessieren ob dein Hund damit leinenführig geworden ist. Was ist leinenführig für dich? Läuft dein Hund bei dir (es sei jetzt mal dahingestellt ob neben oder hinter dir)? Ignoriert dein Hund äußere Reize wenn du von ihm Leinenführigkeit erwartest (Hunde, Menschen, Katzen, Eichhörnchen er cetera)m
Das was du beschreibst, ist für mich nicht Leinenführigkeit/Laufen an lockerer Leine, sondern Bei Fuß und eben ein anderes Thema.
Bei Laufen an lockerer Leine haben wir in der letzten Woche riesige Fortschritte gemacht mit einem Wechsel aus Richtungswechseln und Hund ignorieren, loben wenn sie sich gut benimmt sowie fliegende Leckerli manchmal wenn ihr Blick bei mir ist. Da darf sie dann auch schnuppern und auf äußere Reize eingehen im Rahmen ihrer Leine (sofern ich nicht einen bestimmten Reiz verbiete). Das funktioniert bei Katzen gut, bei Menschen häufig und bei Hunden manchmal. Davor hatten wir mit der Stehen bleiben Methode auch 1-2 Monate Stillstand, weswegen ich überhaupt erst in den Thread hier geschaut habe.

Bei Fuß haben wir aufgebaut, indem wir zunächst die Grundstellung geübt haben, als nächsten Schritt einen Schritt gelaufen sind, kurz angehalten, Leckerli, weiter und das langsam aufgebaut. Da sind wir jetzt ohne Ablenkung bei so 2-3 Minuten. Braucht seine Zeit, aber die habe ich und bei Fuß ist mir auch nicht so wichtig. Hier sind wir bei äußeren Reizen noch nicht so weit, läuft für mich aber unter Impulskontrolle und muss halt auch gezielt geübt werden. Unser Fokus ist aber gerade eher auf Dauer erhöhen, da ich es nutze, um sie mental auszupowern.

Wie unten geschrieben und von dir ja auch geraten, hat uns auch sehr geholfen Regeln im Haus wie Deckentraining oder "wer geht zuerst aus der Tür?" verstärkt zu üben und zwar körpersprachlich (manchmal unterstützt von Leckerlis wenn es gut läuft). Die Korrektur haben wir aber mit einem Trainer aufgebaut, als wir es alleine vor einigen Monaten versucht hatten war es eine Katastrophe. Deswegen auch mein Vorschlag, einen neuen Trainer dazu zu holen.

Bzgl inkonsequentem Verhalten: beim Mantrailing sollte die Leine zB immer unter Spannung stehen. Deswegen nehmen viele dafür ein extra Geschirr und bauen Rituale, damit dem Hund klar wird, dass er es in der Situation darf, in anderen Situationen aber nicht. Und das funktioniert. Warum sollte es in die andere Richtung nicht funktionieren?