Die Art und Weise dorthin zu kommen ist halt nicht immer gleich. Ihr habt beide Retriever, also etwas robustere Typen. Du hast es vermutlich von Anfang an richtig gemacht und deiner ist ja auch noch jünger. Bei Carinas Hund hat sich das Fehlverhalten ja schon sehr verfestigt. Da muss man unter Umständen schon etwas energischer und deutlicher werden. Das ist der viel schwierigere Weg.
Leider habe ich Leinenführigkeit auch sehr lange schleifen lassen und muss es jetzt ausbaden :/
Ich denke auch, dass man bei Carinas Hund "bei Fuß/am Halsband/ohne Privilegien" üben sollte, ich weiß nur aus eigener Erfahrung, dass das halt nicht die primäre Bewegungsart ist, in der man unterwegs ist und der Rest vom Spaziergang dann trotzdem total frustig und stressig ist. Deswegen würde ich den Fokus eben auf lockere Leine legen, weil das einfach alltagstauglicher ist und nicht auf Bei Fuß. Es kann auch sinnvoll sein, 1-2 Wochen Pause von Führleine zu machen, wenn das bei euch geht, und nur frei/Schleppleine raus und in der Zeit das Bei Fuß ganz kleinschrittig aufbauen. So nimmst du dir etwas Frust raus und kannst mit einer positiveren Gefühlslage neu starten.
Parallel kann man das ja trotzdem üben. Uns hat zB auch sehr geholfen, sie in ihren Kennel zu schicken, Tür offen und dann körpersprachlich ruhig begrenzen und wenn sie doch entwischt ist, konsequent an Hausleine/Kurzführer wieder zurück schicken. Sie achtet dadurch auch draußen viel mehr auf unsere Körpersprache. Genauso Impulskontrolle wie Bleib üben oder Frustrationstoleranz wie anleinen und weggehen oder an einer Bank anleinen und Buch lesen / Serie auf Handy schauen und das Bellen ignorieren (natürlich aufpassen dass währenddessen kein anderer Hund/Mensch zu meinem geht und eher eine Metallbank als eine Holzbank wählen).
Aber generell bleibt mein. Rat auch: neuen Trainer fragen, Methode 2-4 Wochen konsequent probieren, und wenn dann wieder gar kein Fortschritt ist (man kann natürlich nicht erwarten, dass es dann gut funktioniert, ich meine wirklich keinen Fortschritt), nochmal gleichen oder neuen Trainer fragen. Zur Not halt Einzelstunden, die sind häufig effektiver als man vorher denkt.