Genauso hatte ich mir Leinenführigkeit auch vorgestellt: Der Hund macht sein Ding, stört mich dabei nicht, aber würde hören, wenn ich was sage. Das ist tatsächlich im Freilauf irgendwann möglich. Die Realität an der Leine ist aber erstmal oft: "Schnell dahin, es riecht gut. Da kommt ein Hund, da muss ich gucken, geh mal schneller Mensch "....gleichzeitig kann der Hund (anders als im Freilauf) nicht wie er will. Blockiert wird mit dem Körper, nicht mit der Leine! Ich stehe vor dem Hund. Er kann nicht weiter. Das versteht er. Gegenzug eher nicht. Steht die Leine unter Zug und gehe ich direkt vor den Hund, findet eine Lockerung statt. Beim reinen Blocken mit der Hand kommt die Hand übrigens von hinten nach vorne, da muss man sich nicht vor den Hund stellen. Grundsätzlich muss man auch bedenken, dass ein Hund, der selbst zu Zielen zieht, sich dabei die Luft abschnürrt. Das kann auch nicht für den Hund gesund sein. U.a. deshalb muss man was machen. Und egal, welche Methode funktioniert hat. Am Ende haben Sie nen Hund, der (weniger!!) zieht bzw. wenn er zieht, ansprechbar ist, sodass er von selbst (!) das Ziehen unterbricht, indem der sich zum Menschen hin orientiert bzw. langsamer geht.
Ein Hund, der niemals zieht, ist nicht realistisch. Würden die Methoden alle nicht funktionieren, würde niemand sich die Mühe machen. Und alle Hunde draußen hingen permanent in der Leine. Das ist aber nicht so. Was anderes als Blockieren, positive Verstärkung und Aufmerksamkeitsübungen kenne ich nicht. Ziel ist ja auch bei allen Methoden, dass sie irgendwann durch Worte / Lautäußerungen ersetzt werden können. Niemand will den ganzen Spaziergang lang nen Hund blocken oder ihm permanet Leckerli geben müssen.
Damit der Hund ein Wort versteht, muss das aber zunächst mit einer Form der Handlung verknüpft weden. Und da nicht jeder Hund auf jede Methode gut reagiert, gibt es verschiedene Methoden. Jede/r hat andere Erfahrungen gemacht. Jede Erfahrung (gute und schlechte) ist für sich richtig, kann aber nicht verallgemeinert werden. Letztendlich entscheidet der jeweilige Hund, was klappt.