Ihr geht 3x am Tag 30min raus mit einem Arbeitshund in dem Rassen drinstecken die für eine spezielle Aufgabe gezielt gezüchtet wurde und wundert euch, dass er zieht? Und nennt ihn "dominant"?
Besucht eine gute Hundeschule die euch Basics vermittelt, gebt eurer Hündin Aufgaben für die sie gezüchtet wurde und lernt Bedürfnisse eines Hundes zu erkennen. Bringt sie mit exakt diesen Aufgaben in die Orientierung, genannt Kooperationstraining. Spielerisch, ohne Druck. Zeigt ihr, dass es schön ist, und Spaß macht, gemeinsam mit euch was zu unternehmen und kommt von dem "Mein Hund ist dominant" Gedanken weg,, weil er nicht auf mich hört.
Hört sich für Anfänger etwas drastisch an und setzt auch etwas Grundverständnis voraus.
Führung heißt die Richtung vorgeben.
Nehmt also Euren Hund und stellt Euch vor, wie Ihr die nächsten 30 Meter bewerkstelligt und wie das aussehen soll.
1. Aufmerksamkeitssignal (Schnalzer, Schenkel-Klopfer oder so was)
2. wir gehen los (einladende Geste)
Wenn der Hund hier schon aussteigt, die Aufmerksamkeit trainieren. Das Ziehen an der Leine kann damit unterbrochen werden, dass man sich frontal vor den Hund stellt und die Leine etwas nach oben nimmt (leichter Zug). So nimmt n man dem Hund vorne den Raum. Geht man einen Schritt nach vorn bzw. verlagert das Gewicht etwas nach vorne, geht der Hund ins Sitz.
Was der Hund lernt: Hoppla, das ging aber früher anders! Was kommt denn jetzt?
Ist der Hund stur und blendet so ziemlich alles aus, stehen bleiben und warten. Sobald der Hund schaut, ihn zu sich einladen. Mit Lob oder auch Futter motivieren. Die Entscheidung weg von der Lieblingsschüffelstelle fällt ggf. doch schwer.
Ist der Hund aufmerksam, Richtungswechsel, Langsamlaufen, schnelllaufen, Stopps Zickzack-Laufen einbauen und ihn zum Mitmachen motivieren mit dem, was er mag.
Das mag ich nicht:
Einen unaufmerksamen Hund hinter sich herziehen. Es muss immer sichergestellt werden, dass der Hund aufmerksam ist. Ihn zu überrumpeln, stört das Vertrauen. Die Leine bedeutet Sicherheit. Und wenn nicht, kommt es zu Leinen-Problemen.
Der Hund übernimmt. Das, was er tut hat weder Struktur noch Ziel noch Richtung.
Strukturierte Spaziergänge lasten aus und man braucht nicht stundenlang hinter seinem Hund herzulaufen.
Alte Muster müssen durchbrochen werden. Der Hund hat keinen Fehler gemacht und wusste es nicht anders.
Die neue Art des Spazierengehens üben, Pausen machen, dem Hund die Möglichkeit geben sich, sich in brenzligen Situationen zu beruhigen. Sich um nichts mehr kümmern zu müssen, das muss er erst einmal verinnerlichen.
Mensch managt Hunde, Menschen, Mauselöcher, Schnüffelstellen und alles, was den Hund interessiert.
Der Hund muss lernen, Alltagssituationen zu meistern. Und Hunde lernen viel. Auf seinen Menschen zu achten, ist sehr anstrengend und verlangt auch Vertrauen vom Hund.
Deshalb nicht unsicher sein, klein anfangen und selbst immer tief durchatmen. Die Ruhe überträgt sich auf den Hund.