Ich glaube, das Thema kennt jeder HH und jeder muss den, für sich, besten Weg finden.
Ich denke allerdings, dass es da insgesamt nicht richtig rund läuft, auch wenn Dir das vllt selbst nicht bewusst ist. Bei uns war's jedenfalls so. Wir haben unsere Trainerin für ein Einzelcoaching Zuhause gebucht und ich kann Dir sagen, das war die Erleuchtung. Wir hatten immer gedacht, das wär unsere einzige Baustelle und das ansonsten alles gut is. Großer Irrtum! Nichts lief, ausser dass unser Hund uns erzogen hat und damit total überfordert war. Schon bei den Fragen der Trainerin, wurde mir klar, was alles in Argen liegt. Es war uns schlichtweg nicht bewusst, weil unser Hund sehr charmant und höflich ist. Ab da begann, mit 3 Jahren, die eigentliche Erziehung. Räumliche Grenzen setzen ist bei uns das A und O und auch das Ignorieren. Seit das Zuhause klappt, funktioniert es auch draussen.
Nimm Haltung an, gerader Rücken, Bauch rein, Brust raus. Die Körpersprache ist wichtiger, als Worte. Drücke mit Deinem Körper Selbstsicherheit aus und was Du möchtest. Denke immer, was Du willst, das passiert, nicht was passieren wird/könnte. Es liegt an Dir, Du hast es in der Hand. Probiers erstmal drin, um Dir ein Gefühl dafür zu geben und um Erfolg zu haben. Wenn Du einen Garten hast, dann geh mit Leine raus. Es sind wirklich nur Kleinigkeiten, an denen Du arbeiten musst. Begrenze ihn Zuhause. Das muss für Dich keinen Sinn ergeben und kann auch willkürlich sein. Beispiel ... er darf immer in die Küche oder auf die Couch, dann aber zwischendurch auch mal nicht. Begrenze mit Deinem Körper, schieb/dränge ihn zurück, langsam und freundlich, aber bestimmt. Schau ihm nicht in die Augen dabei, denn das wär, in dem Moment, irreführend, da es als Aufforderung zum Folgen gedeutet werden kann.
Ich spreche jetzt davon, wie es bei uns war und was geholfen hat. Natürlich kann es bei Dir auch anders sein.
Wir haben seitdem keine Probleme mehr an der Leine, aber mir ist es auch egal, ob mein Hund vor, seitlich oder hinter mir läuft. Ich denke, dass das ein Punkt ist, der von der Stellung in einem Rudel abhängig ist.
Ach ja, in der Anfangszeit habe ich das Schnüffeln und Markieren unterbunden. Schnüffeln war bei uns ein großes Thema, welches letztendlich zum Ziehen geführt hat. Es ging kreuz und quer und es war, als ob er sich darin verlieren würde, war nicht mehr erreichbar und Zuhause dann völlig gestresst. Hab anfangs die Leine kurz gehalten und ihm nur zeitweise die Möglichkeit für's Geschäft gegeben. Das war danach ein Unterschied wie Tag und Nacht. Jetzt ist es so, dass wenn er wieder in diesen Modus verfällt, ich das sofort wieder unterbinde. Natürlich haben wir auch Rückfälle, aber die zeigen uns eigentlich nur, dass wir zu nachlässig geworden sind.
Du schaffst das, denn Gefahr erkannt, ist fast gebannt.