Home / Forum / Erziehung & Training / Leinenführigkeit

Verfasser-Bild
Antonia
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 5
zuletzt 1. Sept.

Leinenführigkeit

Hallo liebe Community, seit 2 Monaten wohnt mein 4 Monate alter Miniatur Bullterrier Welpe bei mir. Er ist ein sehr quirliges Kerlchen, also sehr Menschen und Hunde freundlich und würde am liebsten zu jedem hin. Das erste Problem was ich habe ist, dass sobald andere Menschen oder Hunde in Sichtweite kommen, er stehen bleibt oder sich hinsetzt und dann sobald sie näher kommen in ihre Richtung zieht. Ablenken funktioniert überhaupt nicht und auch weitergehen geht kaum, da ich ihn sonst mit voller Kraft hinter mir her ziehen müsste. Er jault dann auch wenn er nicht hin darf, gerade beim Tierarzt oder in der Hundeschule steigert er sich richtig rein. Das passiert eigentlich bei jedem Reiz, obwohl ich schon gezielt an Orte gehe wo er solche Reize im sitzen beobachten und verarbeiten soll (Stichwort Frustrationstoleranz). Daher frage ich mich wie ich da nun am besten vorgehen sollte - einfach auch stehen bleiben und die Reize vorbei ziehen lassen oder weitergehen (was aber nur durch immenses Ziehen möglich wäre, was ich überhaupt nicht gut fände). Man merkt das er keine Angst hat, sondern nur unglaublich gerne dahin wollen würde, dass ist gerade beim Tierarzt oder in der welpenstunde wahnsinnig anstrengend. Er schafft es dadurch auch jedes Mal mich auszubremsen weil er einfach sehr oft stehen bleibt. Die zweite Frage die ich noch habe ist, er läuft vornehmend rechts von mir einfach weil das für mich angenehmer ist. Gerade für die hundeschule oder an der Straße wäre es aber wichtig das er auch links laufen kann. Nur bockt er hier und läuft nicht weiter oder läuft um mich rum. Brauche ich dafür unbedingt direkt ein Fuß Kommando, oder kann er das auch anderweitig lernen einfach nur an lockerer Leine, sowohl links als auch rechts zu gehen. Das Seiten auf Kommando wechseln, wollte ich nämlich erst später etablieren da es ja momentan schon am links normal laufen scheitert.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Nadine
Beliebteste Antwort
31. Aug. 22:21
Ich würde an deiner Stelle versuchen, raus aus der Reaktion und rein in die Aktion kommen. Wenn er sich schon hingelegt hat, bist du zu spät. Stattdessen würde ich agieren, bevor das passiert - indem ich ihn zu mir rufen würde und ihn motivieren würde, mit mir weiter zu gehen. Gerne nicht frontal auf die andere Person zu, sondern im grooooßen Bogen vorbei, damit genug Abstand ist. Dabei immer motivierend und interessant bleiben und es feiern, wenn ihr vorbei gekommen seid. Oder, wenn das noch nicht klappt, selbst entscheiden dass ihr stehen bleibt und ihn zb Kekse suchen lassen, damit er nicht ins ablegen und fixieren kommt. Zu deinem anderen Problem, Wayne läuft auch deutlich lieber rechts. Uns hat anfangs tatsächlich das Wechsel kommando geholfen, ihn auf die andere Seite zu bringen. Anfangs hab ich da nur einen Schritt machen lassen, belohnt und wieder zurück gewechselt. Links wurde während dem Training mehr belohnt als rechts. Außerdem hab ich auch links Fuß laufen geübt. Ist in manchen Situationen sinnvoll, hat aber wenig mit dem normalen links laufen zu tun. Kann aber trotzdem sein, dass es uns da weiter gebracht hat, das kann ich so nicht isolieren. Mittlerweile kann ich Wayne sehr gut und dezent körpersprachlich lenken. Mit Übung läuft er mittlerweile auch gut links, auch wenn er rechts bevorzugt. Egal wie du vorgehen willst, ich würde es erst mal in der Wohnung aufbauen, dann im Garten und die Ablenkung nur langsam steigern.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Nadine
31. Aug. 22:21
Ich würde an deiner Stelle versuchen, raus aus der Reaktion und rein in die Aktion kommen. Wenn er sich schon hingelegt hat, bist du zu spät. Stattdessen würde ich agieren, bevor das passiert - indem ich ihn zu mir rufen würde und ihn motivieren würde, mit mir weiter zu gehen. Gerne nicht frontal auf die andere Person zu, sondern im grooooßen Bogen vorbei, damit genug Abstand ist. Dabei immer motivierend und interessant bleiben und es feiern, wenn ihr vorbei gekommen seid. Oder, wenn das noch nicht klappt, selbst entscheiden dass ihr stehen bleibt und ihn zb Kekse suchen lassen, damit er nicht ins ablegen und fixieren kommt. Zu deinem anderen Problem, Wayne läuft auch deutlich lieber rechts. Uns hat anfangs tatsächlich das Wechsel kommando geholfen, ihn auf die andere Seite zu bringen. Anfangs hab ich da nur einen Schritt machen lassen, belohnt und wieder zurück gewechselt. Links wurde während dem Training mehr belohnt als rechts. Außerdem hab ich auch links Fuß laufen geübt. Ist in manchen Situationen sinnvoll, hat aber wenig mit dem normalen links laufen zu tun. Kann aber trotzdem sein, dass es uns da weiter gebracht hat, das kann ich so nicht isolieren. Mittlerweile kann ich Wayne sehr gut und dezent körpersprachlich lenken. Mit Übung läuft er mittlerweile auch gut links, auch wenn er rechts bevorzugt. Egal wie du vorgehen willst, ich würde es erst mal in der Wohnung aufbauen, dann im Garten und die Ablenkung nur langsam steigern.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Antonia
31. Aug. 22:44
Ich würde an deiner Stelle versuchen, raus aus der Reaktion und rein in die Aktion kommen. Wenn er sich schon hingelegt hat, bist du zu spät. Stattdessen würde ich agieren, bevor das passiert - indem ich ihn zu mir rufen würde und ihn motivieren würde, mit mir weiter zu gehen. Gerne nicht frontal auf die andere Person zu, sondern im grooooßen Bogen vorbei, damit genug Abstand ist. Dabei immer motivierend und interessant bleiben und es feiern, wenn ihr vorbei gekommen seid. Oder, wenn das noch nicht klappt, selbst entscheiden dass ihr stehen bleibt und ihn zb Kekse suchen lassen, damit er nicht ins ablegen und fixieren kommt. Zu deinem anderen Problem, Wayne läuft auch deutlich lieber rechts. Uns hat anfangs tatsächlich das Wechsel kommando geholfen, ihn auf die andere Seite zu bringen. Anfangs hab ich da nur einen Schritt machen lassen, belohnt und wieder zurück gewechselt. Links wurde während dem Training mehr belohnt als rechts. Außerdem hab ich auch links Fuß laufen geübt. Ist in manchen Situationen sinnvoll, hat aber wenig mit dem normalen links laufen zu tun. Kann aber trotzdem sein, dass es uns da weiter gebracht hat, das kann ich so nicht isolieren. Mittlerweile kann ich Wayne sehr gut und dezent körpersprachlich lenken. Mit Übung läuft er mittlerweile auch gut links, auch wenn er rechts bevorzugt. Egal wie du vorgehen willst, ich würde es erst mal in der Wohnung aufbauen, dann im Garten und die Ablenkung nur langsam steigern.
Meinst du mit dem Wechsel quasi einmal in die linke Position gelockt, das Kommando gesagt und dann belohnt und dann Zack wieder rechts? Ab wann denkst du kann ich dann anfangen ein paar Schritte auch zu laufen und könnte es vielleicht auch helfen die Leine kürzer zu halten das er gar nicht rüber ziehen kann? :)
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Nadine
31. Aug. 22:52
Meinst du mit dem Wechsel quasi einmal in die linke Position gelockt, das Kommando gesagt und dann belohnt und dann Zack wieder rechts? Ab wann denkst du kann ich dann anfangen ein paar Schritte auch zu laufen und könnte es vielleicht auch helfen die Leine kürzer zu halten das er gar nicht rüber ziehen kann? :)
Ich hab den Wechsel körpersprachlich und im Stehen aufgebaut (das Wort trotzdem dazu gesagt). Und ohne Leine, da wir es daheim gemacht haben. Sobald das ohne Bewegung gut geklappt hat, hab ich es auch im Laufen gemacht - immer noch in der Wohnung. Ob die Leine hilfreich ist oder durch den Druck eher zu Gegendruck führt, musst du selbst wissen. Ich tu mich auch ohne Leine leichter, sauber in der Körpersprache zu sein, da ich nicht noch überlegen muss wie die Leine denn auf die andere Seite kommt 😉 Uns hat der handtouch anfangs geholfen, dass Wayne auf der rechten Seite geblieben ist.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Lisa-Eileen
1. Sept. 00:48
Wenn er locker neben dir laufen soll ist das das Kommando "Fuß". Ich hab Rocket von Anfang an beigebracht ihn nach links oder rechts zu schicken, das kann er im Fuß, aber auch frei und am Fahrrad. Beim Fuß laufen allerdings solltest du es erstmal auf einer Seite üben, links ist normalerweise die übliche Seite, aber ist ja Wurst, wenn ihm rechts leichter fällt kannst du auch erstmal damit arbeiten. Wenn er es versteht was er machen soll und es gut läuft kannst du es genauso auf die andere Seite übertragen. Generell, will er dich überholen oder an dir vorbeidrängeln oä blockst du ihn mit deinem Körper ab, Timing muss man anfangs erstmal rauskriegen. Dafür drehst du deinen Körper zu ihm ein. Achte drauf das du nicht zu lange Druck machst, sobald er zurückweicht nimmst du den Druck wieder raus. Grad bei Bully Rassen ist Druck vorsichtig einzusetzen, weil sie auf Druck gern mit noch mehr Gegendruck reagieren. Also, sobald er reagiert den Druck wieder rausnehmen. Hast du eine Begrüßung oder Hundebegegnungen nimmst du ihn auf die abgewandte Seite, geh langsam aber bestimmt weiter, block ihn ab wenn er drängelt oder überholt, dazu eventuell noch ein bestimmtes "nein" und lob ihn ganz dolle sobald die Leine locker ist, auch wenn er am glotzen ist, man muss da ganz kleinschrittig arbeiten, grad bei aufgeregten Hunden. Also kein aufgeregtes loben, das pusht sonst nur mehr, sondern ruhiges loben, da musst du rausfinden wie es für euch am besten passt, solang die Leine locker ist laberst du ihn mit Lobworten voll, was so deine Worte sind "super, prima, fein..." Das ist die sogenannte Lobdusche. Meistens merken sie dann so "boah ich werd gelobt" und gucken dann auch eher mal zu dir, grad sowas dann auch nochmal ganz doll feiern, damit er merkt das du viel toller und interessanter bist und sich auf dich zu konzentrieren sich ja viel mehr lohnt. Ein Clicker ist da von Vorteil, weil grad so ein Blick oder auch andere Dinge, da hast du nur Sekunden, da hilft der Clicker enorm. Grad auch in solchen stressigen Situationen dringt das meist auch besser zu dem Hund durch als unser Gefasel oder ein Leckerlie. Wegen dem Hinsetzen oder Stehenbleiben noch, wenn er das macht gibts das Kommando "weiter", wenn er daraufhin weitergeht lobst du ganz doll, falls er sich nicht bewegt gehst du trotzdem weiter und er muss dann eben folgen. Das kannst du auch einsetzen wenn er zb was fressen will oder sonst irgendwas macht was er nicht soll und abbrechen soll und weitergehen soll. Das mit dem Jaulen ist normal, ist halt einfach Gemecker weil er nicht seinen Willen kriegt, da muss man stark bleiben und es konsequent ignorieren. Ist der Reiz zu groß und er schafft es garnicht sich mal zu dir zu orientieren musst du mehr Abstand nehmen. Geh weg von dem Reiz, ein paar Schritte zurück und lobe für die lockere Leine oder dreh direkt um und geh in die andere Richtung, orientiert er sich an dir oder lässt die Leine zumindest locker fett loben, ansonsten eben weitergehen bis er vom Reiz weit genug weg ist um sich wieder an dir zu orientieren.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Lisa-Eileen
1. Sept. 00:53
Meinst du mit dem Wechsel quasi einmal in die linke Position gelockt, das Kommando gesagt und dann belohnt und dann Zack wieder rechts? Ab wann denkst du kann ich dann anfangen ein paar Schritte auch zu laufen und könnte es vielleicht auch helfen die Leine kürzer zu halten das er gar nicht rüber ziehen kann? :)
Da fällt mir auch grad noch ein, das kannst du gut auch in freier Fußfolge üben, was so klappt klappt dann auch mit Leine und du hast kein Gefummel oder Geziehe mit der Leine, so kann sie auch nicht negativ besetzt werden für den Hund. Außerdem lernt der Hund dadurch auch besser auf dich zu achten. Mach da aber am besten ne Schleppleine dran damit du ihn im Notfall noch begrenzen kannst und er nicht wegläuft und irgendwas macht was er nicht soll.