Wenn sich solche Muster gefestigt haben kann es durchaus sehr zeitintensiv werden, bis diese wieder korrigiert sind.
Zunächst sollte man alleine, ohne Ablenkungen durch andere Familienmitglieder, Freunde und Hunde spazieren gehen und sich keine weiteren Termine vornehmen.
Häufig sehe ich, dass zu Beginn des Spaziergangs penibel und konsequent mit dem Hund gearbeitet wird. Sobald man die Uhrzeit bemerkt, wird auf die Konsequenz verzichtet und man geht einfach schnell zurück.
Bei diesem einfach schnell zurück gehen, fällt dann Halter und Hund schon wieder ins alte Muster zurück.
Man muss sich selbst angewöhnen, dass man unter jedem Streß und jeder Ablenkung oder Störung auf den Hund fokussiert ist, ruhig und bestimmt bleibt.
Dann wendet man die Grundsätze der Leinenführigkeit an. (Zug unterbinden, Fuß durchsetzen, korrektes Verhalten Bestätigen etc.) Methoden diesbezüglich gibt es viele.
Wenn der Hund in der Grundstellung Fuß sitzt, geht man erst weiter, nachdem er Blickkontakt aufgebaut hat. Er muss also nicht nur ordentlich und ruhig sitzen, sondern auch noch schauen.
Somit lernt er sich nach dem Halter zu orientieren und begreift, dass es nicht weiter geht, ehe man nach dem Halter geschaut hat.
Wenn dieses Prinzip beim Spaziergang allein funktioniert, kann man langsam die Ablenkungen trainieren und nach dem gleichen Prinzip arbeiten.
Ruhe, Konsequenz, Orientierung (Blickkontakt).
Immer ohne jeglichen zeitlichen Druck. Das muss allen Beteiligten klar sein.
Das Ziel ist nicht die Absolvierung der Strecke in einer bestimmten Zeit.
Das Ziel ist, dass der Hund sich nach dem Halter orientiert und nicht seinen Willen bekommt.
Man kann den Hund durchaus zwischen der Übung mal im Freilauf auslasten und sich abreagieren lassen.
Aber sobald er an der Leine im Fuß gehen soll, greifen wieder die Grundsätze.
Somit kann man durchaus Stunden mit einem Spaziergang verbringen und hat überhaupt nichts von seiner Umgebung wahrgenommen, weil man ständig auf den Hund geschaut hat, diesen korrigiert und für gewünschtes Verhalten lobt.
Das ist anstrengend und wird deshalb häufig nicht konsequent umgesetzt.
Erst wenn der Hund beim Halter vernünftig im Fuß läuft, dürfen mal andere Menschen mit ihm gehen.
Diese Menschen müssen sich auch an die konsequente Führung halten, aber haben es deutlich einfacher, weil man ja bereits Vorarbeit geleistet hat.
Wenn man einen Hund hat, der bereits häufig seinen Willen bekommen hat und dann entsprechend sturr ist, kann es sehr ermüdend sein, bis das Gehorsam gefestigt ist.
Leider wird häufig erst mit dem Training begonnen, wenn sich ein Fehlverhalten gefestigt hat. Da muss man sich bewußt sein, dass es die Umsetzung zusätzlich erschwert.
Sie darf erst weiter wenn sie ruhig sitzen geblieben ist ohne jaulen und ohne Anspannung dann gibts den Blick Kontakt und auf gehts. 2 Schritte weiter beginnt das gleiche Spiel wieder von vorne. Umdrehen,stehen bleiben alles hilft nichts. Sobald es weiter geht zieht sie wie Bolle. Aber ich muss sagen es war auch nicht die ganze Zeit so. Oder aber ich hab warscheinlich diese Kleinigkeit übersehen was sie zu ihrem jetzigen Verhalten geführt hat. Jetzt grad kam ich von unserem Feld. Hazel im Freilauf Kinder mit ihr am spielen. Auf dem Weg zurück hab ich dann kurz vor unserem Haus die Leine dran gemacht (mache ich immer) Kinder sind vorgegangen damit hatte sie aber keine Probleme. Ich hab da jetzt natürlich noch viel intensiver drauf geachtet. Vllt weil wir uns quasi bei uns im Revier befunden haben ? Und sie weiß „ok da sind die Kinder sicher. ?“ danke für deine ausführliche Antwort 😊