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Alicia
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Anzahl der Antworten 33
zuletzt 4. Mai

Leinenaggression

Hey☺️ Mein Hund ist aus dem Tierschutz und leinenaggressiv. Wir haben ihn seit fast 2 Jahren und sind immer wieder dabei, das in den Griff zu bekommen, doch wir mussten immer wieder Pausen machen, weil wir einfach überfordert mit seinen Diagnosen waren (Leishmaniose-> welche Leckerchen sind Purinarm?, Bauchspeicheldrüsenentzündung -> keine leckerchen, nur bisschen Nassfutter erlaubt gewesen) und jetzt haben wir ein gutes low fat Trockenfutter, was für beides gut ist und können endlich wieder supi trainieren. Meine Frage ist jetzt, wie habt ihr das in den Griff bekommen? Also Nano ist ein sehr unsicherer Hund und bellt vermutlich deshalb (wir waren in der Hundeschule, doch der Typ war so brutal, dass ich da wirklich nicht mehr hin möchte und ein Auto ist nicht vorhanden). Meine Trainingsmethode ist, dass jedes Mal, wenn mein Kleiner einen Hund sieht ich ihn belohne🥰 Das ist der 1. Schritt quasi und klappt super, mein Ziel ist es damit, dass wenn er einen Hund sieht er von sich aus zu mir kommt und dass er merkt Hund=Supi
 
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Dogorama-Mitglied
12. Jan. 22:40
Natürlich lernt ein Hund täglich, er läuft ja auch gut an der Leine und alles, ich hab doch lediglich gefragt, wie Ihr das so angeht und ob mein Trainingsansatz gut ist☺️ Ich suche ja nicht direkt nach „Hilfe“ sondern mich interessiert es nur, wie andere das so schaffen. Nano hilft mein Training nämlich ganz gut bis jetzt und ich werde mir weiterhin mühe geben, damit er so stressfrei wie möglich draußen die Welt erkunden kann. Natürlich denkt man da oft an „oh der arme kleine“, ich habe schließlich die Wunden an den Ohren gesehen und weiß, wir er bei einer ganz bestimmten Hunderasse reagiert, er hat halt schlechte Erfahrungen gemacht auf der Strasse, aber ich versuche ihm zu zeigen, dass ich für ihn da bin und das kläre und es überhaupt nicht schlimm ist, wenn andere Hunde da sind. Es war halt nur blöd, dass wir eine längere Trainingspause einlegen mussten.
Ob dein Ansatz richtig oder gut ist, lässt sich nur vor Ort bzw wenigstens mit einem Film klären. Wenn du damit bis jetzt zufrieden bist ... Dann mach weiter ... So wie du es bisher gemacht hast Bei Zweifel/Unsicherheit, wird's wohl nicht passen. Wenn "Leinenaggression" so einfach zu lösen wäre, hätten nicht so viel Hundehalter damit ein Problem, wäre das Netz nicht mit Ratschläge und Erziehungsansätze voll und wir bräuchten nicht so viele Trainer. Was bei dem einen Mensch/Hunde Team super klappt, kann bei anderen zur Katastrophe führen. Du hast selbst das Wort "Aggression" benutzt. Wie stark ist diese, wo ist die Ursache, Angst, Unsicherheit, Erlebtes, Dominanz? Und wie entsteht die Aggression? Bereits auf Distanz? Wenn der andere Hund fixiert? Oder ist das egal? Gleichermaßen kleine/große Hunde? Nur gleichgeschlechtliche Probleme oder egal? Wenn diese Fragen beantwortet sind, könnte ein Trainer dir maßgeschneidert zusammen mit dir das Problem lösen. Dann ist noch ein sehr großer Unterschied, ob beim pubertierenden Hund die ersten Anfänge vom Problem angegangen werden, oder der Hund in einem negativ Verhalten bereits gefestigt ist. Dann ist die Lösung deutlich schwieriger Am Ende der Leine steht der Mensch, der durch seine Haltung, seine Körpersprache seine Reaktionsschnelligkeit viel richtig macht oder falsch. Ich bin der Meinung, bevor nach irgendwelchen Lösungen gesucht wird, sollte verstanden werden was der Ursprung des Verhaltens ist. Man sollte dann auch sich selbst kritisch betrachten. Ob es also richtig ist, in der von dir beschriebenen Situation, deinem Hund zu zeigen das du da bist, bzw du das klärst, das weiß ich nicht. Dazu müsste ein Film her. Ich muss bei meinem Rudel nichts zeigen. Sie wissen es. Und wenn der Vierbeiner klären will, dann regle ich meinen Hund. Ein deutliches hey, abwenden vom anderen Hund und über Markerwort den Blickkontakt verlangen. Das wird dann gelobt, mit Stimme und Futter. Zu Beginn auch mit clicker. Das erfordert bei einem selbstbewussten Hund sehr viel Konsequenz. Bei meinem Teddy würde nach deiner Beschreibung gar nichts gehen. Der würde wie ein wildgewordener Matcho jeden platt machen, der ihm länger als 1 sec. anschaut. Den habe ich als erfolgreichen Kämpfer übernommen. 8 von 10 Rüden Begegnungen liefen bereits nach 6 Wochen friedlich. Beim Vorbesitzer würde 8 Jahre lang ausgewichen und angeblich geregelt mit null Erfolg. Vielleicht helfen dir aber diverse Filme. Ob das André Vogt mit den trouble teenes ist, oder Ohligschäger und wenn es da noch alles gibt. Da siehst du die Teams und die Ratschläge dazu. Ich wünsche dir viel Glück
 
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Dogorama-Mitglied
13. Jan. 07:58
Hallo Alicia, ich hab jetzt erst gesehen dass du ja einen Mini Hund hast. Aus eigener Vielhundeerfahrung kann ich sagen, dass große Hunde in der Leinenaggression wesentlich besser zu handeln sind als Minis. Die Kleinen sind die verdammt hartnäckig, schnell und sehr gut im austricksen Hat dein Kleiner noch Terrieranteil, wird es noch interessanter. Oft genug fehlen schon Zuhause Regeln, was das Verhalten draußen verstärkt. Die Minis nehmen sich sehr viel Rechte heraus. Anspringen, Futter einfordern, streicheln, auch in der Wohnung vermehrt bellen. Bei kleinen Hunden sind viele Besitzer nicht so konsequent. Überlege den Alltag, was wäre wenn dein Hund alles was er tut, mit 70 cm und 50 kg anstellt. Wie gesagt anspringen, einfach aufs Sofa usw. Und dann überlege ob das alles so richtig ist was er macht Werden Zuhause Regeln durchgesetzt, auch auf die Decke schicken usw, verbessert sich das Verhältnis. Dann solltest du Zuhause Impulskontrolle üben. Er darf nicht an den Ball, nicht ans Futter, er muss zum anleinen warten, er muss ruhig an der Leine laufen, er muss am Straßenrand warten usw. Etabliere bei der Impulskontrolle ein Stopp Signal und Signal "schau" Es sind sooooo viele Dinge die wir oft akzeptieren. Wenn das alles klappt kannst du das bei Hundebegnungen anwenden. Meine Emmy hat im Tierschutz auch mit Artgenossen schreckliches erlebt. Bei ihr ist es Angst Aggression. Am Anfang half nur auf den Arm nehmen, dann war sie ruhig. Sie ist ein Hund der nur mit Regeln, immer und überall, sicher leben kann. Das empfinde ich als sehr anstrengend, muss aber sein. Wenn ich es konsequent mache habe ich einen Traumhund der zu 99% ohne Leine läuft. Bin ich unkonzentriert nutzt sie das sofort aus und wird eigenständig.
 
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Alexa
13. Jan. 08:04
Lustig dazu hatte ich vorgestern einen Beitrag verfasst und gestern ein aktuelles Video hochgeladen 😅
 
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Dogorama-Mitglied
13. Jan. 08:15
Lustig dazu hatte ich vorgestern einen Beitrag verfasst und gestern ein aktuelles Video hochgeladen 😅
Magst du es hier verlinken? Wenn es zum Thema passt?
 
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Alexa
13. Jan. 10:50
Ich hatte 2 Videos vorher und nachher hochgeladen gehabt das eine Video ist noch vom Sommer das 2te von gestern
 
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Alexa
13. Jan. 10:51
Ich habe herausgefunden warum sie dies tut und dem entsprechend vieles verändert.
 
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Dogorama-Mitglied
13. Jan. 10:53
Ich habe herausgefunden warum sie dies tut und dem entsprechend vieles verändert.
Warum tat sie es denn und was hast du verändert? :)
 
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Alexa
13. Jan. 10:57
Warum tat sie es denn und was hast du verändert? :)
Amara ist ein sehr unsicher Hund von Natur aus. Sie braucht klare Strukturen und Regeln.Sonst übernimmt sie und ist überfordert. Das Abfragen was sie macht war ein langer Weg. Im Video sieht man ja auch wie sie mir eben einen Blick zuwirft. Ich habe viele Sachen geändert es fangt ja schon damit an, wer zuerst die Türe verlässt. Tust du es übernimmst du die Führung z.b.
 
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Lena
13. Jan. 10:58
Ich habe so ein Seminar besucht… Man darf von seinem Hund „Ruhe“ einfordern. Das wird der Hund nicht nur verstehen, sondern er wird sich geführt und wohl fühlen. Wäre in einem Rudel auch kaum anders. Macht einer zuviel Wind, wird er eingebremst.
Darf ich fragen wie genau du in dem Moment einer Hundebegegnung bei deinem Hund Ruhe einforderst?? 🙃
 
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Alicia
19. Jan. 21:31
Hallo Alicia, ich hab jetzt erst gesehen dass du ja einen Mini Hund hast. Aus eigener Vielhundeerfahrung kann ich sagen, dass große Hunde in der Leinenaggression wesentlich besser zu handeln sind als Minis. Die Kleinen sind die verdammt hartnäckig, schnell und sehr gut im austricksen Hat dein Kleiner noch Terrieranteil, wird es noch interessanter. Oft genug fehlen schon Zuhause Regeln, was das Verhalten draußen verstärkt. Die Minis nehmen sich sehr viel Rechte heraus. Anspringen, Futter einfordern, streicheln, auch in der Wohnung vermehrt bellen. Bei kleinen Hunden sind viele Besitzer nicht so konsequent. Überlege den Alltag, was wäre wenn dein Hund alles was er tut, mit 70 cm und 50 kg anstellt. Wie gesagt anspringen, einfach aufs Sofa usw. Und dann überlege ob das alles so richtig ist was er macht Werden Zuhause Regeln durchgesetzt, auch auf die Decke schicken usw, verbessert sich das Verhältnis. Dann solltest du Zuhause Impulskontrolle üben. Er darf nicht an den Ball, nicht ans Futter, er muss zum anleinen warten, er muss ruhig an der Leine laufen, er muss am Straßenrand warten usw. Etabliere bei der Impulskontrolle ein Stopp Signal und Signal "schau" Es sind sooooo viele Dinge die wir oft akzeptieren. Wenn das alles klappt kannst du das bei Hundebegnungen anwenden. Meine Emmy hat im Tierschutz auch mit Artgenossen schreckliches erlebt. Bei ihr ist es Angst Aggression. Am Anfang half nur auf den Arm nehmen, dann war sie ruhig. Sie ist ein Hund der nur mit Regeln, immer und überall, sicher leben kann. Das empfinde ich als sehr anstrengend, muss aber sein. Wenn ich es konsequent mache habe ich einen Traumhund der zu 99% ohne Leine läuft. Bin ich unkonzentriert nutzt sie das sofort aus und wird eigenständig.
Ja, das stimmt. Nano ist halb Chihuahua und halb Jack-Russel-Terrier und ich gebe mir auch zuhause mühe, Regeln durchzusetzen. Er weiß, dass er auf sein ok warten muss beim essen, ich gehe zuerst durch die Tür und wenn er aufgedreht ist und sich nicht beruhigt, dann geht es erstmal in Körbchen. Auf die Couch darf er aber natürlich, das weiß er auch. Vor den Straßen muss er auch warten, bis ich „rüber“ sage, also ich habe viel geändert, seit wir ihn haben, weil zuerst waren da viel weniger Regeln. Ich muss sagen, dass dir kleinen Hunde wirklich viel schwieriger sind, weil beim blocken muss man zum Beispiel mega aufpassen, dass man den Hund nicht aus Versehen tritt oder zum Belohnen muss ich noch in die Knie gehen, weil er echt klein ist. Aber ja, ich nehme ihn auch öfter noch auf den Arm, weil manche Hundebesitzer bei uns finden das ja toll, wenn die Hunde sich „hallo sagen“ und kommen schnurstracks auf uns zu🙄 Das wäre zu stressig für ihn und dann wechsel ich schnell die Straßenseite und mache das Training mit dem Schauen oder setze ihn ab, wo es reizarm ist. Weil jeder Hund, der einfach auf uns zu rennt wirft uns so heftig im Training zurück, das ist schon schlimm😬