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Alicia
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 33
zuletzt 4. Mai

Leinenaggression

Hey☺️ Mein Hund ist aus dem Tierschutz und leinenaggressiv. Wir haben ihn seit fast 2 Jahren und sind immer wieder dabei, das in den Griff zu bekommen, doch wir mussten immer wieder Pausen machen, weil wir einfach überfordert mit seinen Diagnosen waren (Leishmaniose-> welche Leckerchen sind Purinarm?, Bauchspeicheldrüsenentzündung -> keine leckerchen, nur bisschen Nassfutter erlaubt gewesen) und jetzt haben wir ein gutes low fat Trockenfutter, was für beides gut ist und können endlich wieder supi trainieren. Meine Frage ist jetzt, wie habt ihr das in den Griff bekommen? Also Nano ist ein sehr unsicherer Hund und bellt vermutlich deshalb (wir waren in der Hundeschule, doch der Typ war so brutal, dass ich da wirklich nicht mehr hin möchte und ein Auto ist nicht vorhanden). Meine Trainingsmethode ist, dass jedes Mal, wenn mein Kleiner einen Hund sieht ich ihn belohne🥰 Das ist der 1. Schritt quasi und klappt super, mein Ziel ist es damit, dass wenn er einen Hund sieht er von sich aus zu mir kommt und dass er merkt Hund=Supi
 
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Andi
12. Jan. 11:12
Dazu habe ich eine schöne Geschichte. Bonnie kann auf „ihren“ Strecken ziemlich ausrasten, wenn sie einen fremden Hund sieht. Auf unserer Mittagsrunde ist es ganz schlimm, da wir die montags bis freitags immer gehen. Sie ist dann überhaupt nicht mehr ansprechbar und alles was ich noch mache ist Management. Einmal ging die Hündin eines Arbeitskollegen direkt neben ihr und fand das Gekläffe offensichtlich ziemlich nervig. Sie hat Bonnie nur einmal kurz angeschaut, die hat direkt die Klappe gehalten und ihre ganze Körperhaltung wurde weicher. Leider wollte der Arbeitskollege seine Hündin nicht abgeben 😅 Ich selber kriege diese Körperspannung „benimm dich oder es knallt gleich“ nämlich nicht in der Intensität hin und so eine Gouvernante wäre da schon praktisch…
Ein kurzer Nachtrag noch: es ist natürlich eine von vielen Methoden. Da muss jeder seinen eigene Weg der Kommunikation finden.
 
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Dogorama-Mitglied
12. Jan. 11:20
Oh das kann er leider noch nicht.. Wenn ein Hund relativ nah vor ihm ist, dann zieht er an der Leine und ist gestresst. Ich denke mal, dass das die „Königsdisziplin“ sein wird😅 Wir sind ja jetzt erstmal am Anfang, dass er weniger Stress empfindet, wenn er Hunde sieht. Er ist nämlich teilweise echt heftig am eskalieren und das ist doch kein schönes Leben…
Hm... Du hast den Hund jetzt 2 Jahre und sprichst von Eskalation und Königsdisziplin, Anfang und Stress. Ein Hund lernt täglich. Leine laufen sollte so selbstverständlich angegangen werden wie für dich Schuhe anziehen. Ich denke du blockierst dich durch die Tatsache Tierschutz, Krankheiten, armer Hund. 2 Jahre zusammenleben bedeutet ganz viele eingefahrene Rituale, Fehlverknüpfungen, Missverständnisse. Hilfe aus dem Forum wohl eher schlecht. Da bin ich ganz bei Jana X.
 
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Dogorama-Mitglied
12. Jan. 11:34
Die Hunde haben es halt einfacher, ein Blick reicht meist schon. Bei mir läuft das so, wenn Maja in Unruhe ist: Kontakt herstellen, um sie aus der Situation zu bekommen. Körperspannung, Schultern nach hinten, Oberkörper leicht nach vorne. Und dann gibt es ein „lass es“. Ich bin da auch noch in der Lernphase für mich selber, aber es klappt schon ganz gut. Was ich vor allem gelernt habe, ist die Ruhe des Hundes zu kontrollieren. Vorher habe ich oft nur den Raum von Maja kontrolliert. Dadurch war ich wahrscheinlich aus Ihrer Sicht weniger Führungsfigur, aber daran arbeite ich 🤗🐶
Für mich klingt das aber nicht, als würdest du Ruhe ausstrahlen 🙈 Deine Körperhaltung stelle ich mir einschüchternd vor und das "Lass es" hört sich jetzt auch nicht nach einer Unterstützung für den Hund an, sondern nach einer Art Drohung. Zumindest aus der Sicht eines Hundes. Sicher kommt es hier auf das Wie an und auch auf das vorherige Training. Das kann ich allein durch deine Worte schlecht einschätzen. Wenn ich Ruhe wünsche, dann strahle ich sie selbst aus. Mit deiner Methode kann ich mir nur schwer vorstellen, dass dies so möglich ist. Bei vielen Hunden würde es dadurch nur zu einer Deckelung des unerwünschten Verhaltens führen, die Emotionen würden bleiben oder evtl. durch das Einwirken seitens des Menschen verstärkt. Warum hast du dich für diese Methode entschieden und meinst du nicht, dass du damit nur die Symptome bei deinem Hund unterdrückst, anstatt an der Ursache zu arbeiten? Irgendwie klingt das für mich nach einer dieser 'schnellen Lösungen', die zwar nach außen hin gut funktionieren und schnell 'Fortschritte' erzielen, das eigentliche Problem aber übersehen. Auch Raum kontrollieren klingt nach unnötigem Stress, da der Hund dann ja von dir zurechtgewiesen wird, anstatt neue Strategien mit dir gemeinsam zu entwickeln. Natürlich ist das auch ohne viel Druck und Zurechtweisung möglich, meist verstehen die Leute darunter aber etwas anderes ^^ Ich denke bei dieser Beschreibung unweigerlich an Blocken und Drängen. Auch sehe ich in meiner Fantasie eine Person, die sich aufbaut, bedrohlich wirkt und damit eher Meideverhalten hervorruft... Weißt du, was ich meine?
 
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Dogorama-Mitglied
12. Jan. 16:21
Heute bin ich über ein Video zu Leinenbegegnungen gestolpert, ich finde es richtig gut! Da wird auch nochmal viel hündische Körpersprache sehr anschaulich erklärt! https://youtu.be/d6I3gyFKUeg
 
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Monika
12. Jan. 17:12
Mit einem unsicheren Hund würde ich nicht zu einer Hundeschule gehen, die mir brutal vorkommt. Hör da unbedingt auf Dein Bauchgefühl. Gerade ein unsicherer Hund muss geführt werden. Euer Job ist es, ihn so durchs Leben zu führen, dass er darauf vertrauen kann, dass ihm nichts passiert. Bei Hundebegegnungen (und auch in anderen Situationen, die für den Hund gruselig sind) müsst Ihr für ihn erkennbar die Situation beurteilen und entscheiden, was geschehen soll. Die Entscheidung kann Vermeidung sein, also einen Bogen laufen, oder gelassen durch die Situation durch gehen (am fremden Hund vorbei). Wichtig ist, dass Ihr dabei immer Euren Hund abschirmt, also zwischen dem fremden und Eurem Hund seid. Kommt ein Hund von vorne, nehmt Ihr Euren Hund hinter Euch und auf die von dem fremden Hund abgewandten Seite. Seid Ihr vorbei, sollte Euer Hund schräg vor Euch gehen. Oft wird das vergessen, und dann geht der eigene Hund hinter dem Menschen her doch noch Richtung Fremdhund. Zu Anfang kombiniert Ihr am besten das Bogen laufen und das Abschirmen. Es hängt von Eurem Hund ab, wie schnell Ihr wie nah ran könnt. Ganz wichtig ist, dass Ihr die ganze Zeit ruhig und souverän mit der Situation umgeht. Wenn Ihr nervös auf Hundebegegnungen zugeht, macht Ihr Euch als Entscheidungsträger und Rudelführer unglaubwürdig für Euren Hund. Es kann auch sehr hilfreich sein, wenn Ihr den anderen Hundehalter bittet, mal stehen zu bleiben, und ihm dann "erlaubt", weiter zu gehen. Benutzt dabei gut erkennbare Gesten, dann wirkt es für Euren Hund, als würdet Ihr die anderen dirigieren. Das stärkt sein Vertrauen, dass Ihr in der Lage seid, solche Situationen zu klären. Und dann überlässt er Euch die Führung und hat es nicht mehr nötig, selbst nach vorne zu gehen. Das Leckerli geben könnt Ihr ergänzend beibehalten, aber wie Heiner schon geschrieben hat, darf nur eine entspannte Haltung und volle Aufmerksamkeit Euch gegenüber belohnt werden. Da es dabei sehr auf den richtigen Augenblick ankommt, kann ein Klicker sehr hilfreich sein.
Das man dem entgegenkommen Hundehalter/halterin fragt, ob er/sie kurz stehen bleibt, in einem gewissen Abstand hat meiner Tierschutz Hündin oft schon gut getan. Simba habe ich ins Sitz gebracht, sie wurde ruhiger und ich habe sie beobachten lassen. Danach konnten wir gut aneinander vorbei gehen. Vor ein paar Tagen, kam uns ein recht unsicherer, aufgeregter Hund an der Leine entgegen. Habe dann angeboten, in einem gewissen Abstand stehen zu bleiben. Simba war ruhig. Das wurde kopfschüttelnd abgelehnt und der Hund wurde von den drei Menschen abgeschirmt und an uns regelrecht vorbeigezerrt.......ich hatte das Gefühl, dem Hund hätte beobachten und stehen bleiben auch gut getan. Alles Gute euch.
 
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Rebeca
12. Jan. 17:14
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Sonja
12. Jan. 19:06
Da meistens die Menschen die Fehler machen und nicht die Hunde, muss man schon mit Kritik rechnen, wenn man hier eine Frage stellt. Schön wäre es natürlich, wenn alle sachlich und beim Thema bleiben würden, und nicht so unnützes Zeugs schreiben, wie wir gerade. 😉
 
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Dogorama-Mitglied
12. Jan. 21:20
Für mich klingt das aber nicht, als würdest du Ruhe ausstrahlen 🙈 Deine Körperhaltung stelle ich mir einschüchternd vor und das "Lass es" hört sich jetzt auch nicht nach einer Unterstützung für den Hund an, sondern nach einer Art Drohung. Zumindest aus der Sicht eines Hundes. Sicher kommt es hier auf das Wie an und auch auf das vorherige Training. Das kann ich allein durch deine Worte schlecht einschätzen. Wenn ich Ruhe wünsche, dann strahle ich sie selbst aus. Mit deiner Methode kann ich mir nur schwer vorstellen, dass dies so möglich ist. Bei vielen Hunden würde es dadurch nur zu einer Deckelung des unerwünschten Verhaltens führen, die Emotionen würden bleiben oder evtl. durch das Einwirken seitens des Menschen verstärkt. Warum hast du dich für diese Methode entschieden und meinst du nicht, dass du damit nur die Symptome bei deinem Hund unterdrückst, anstatt an der Ursache zu arbeiten? Irgendwie klingt das für mich nach einer dieser 'schnellen Lösungen', die zwar nach außen hin gut funktionieren und schnell 'Fortschritte' erzielen, das eigentliche Problem aber übersehen. Auch Raum kontrollieren klingt nach unnötigem Stress, da der Hund dann ja von dir zurechtgewiesen wird, anstatt neue Strategien mit dir gemeinsam zu entwickeln. Natürlich ist das auch ohne viel Druck und Zurechtweisung möglich, meist verstehen die Leute darunter aber etwas anderes ^^ Ich denke bei dieser Beschreibung unweigerlich an Blocken und Drängen. Auch sehe ich in meiner Fantasie eine Person, die sich aufbaut, bedrohlich wirkt und damit eher Meideverhalten hervorruft... Weißt du, was ich meine?
Steffi, ich mag viele deiner Beiträge, aber akzeptier doch bitte, dass es auch andere Methoden gibt, die für andere Mensch-Hund-Teams besser passen als das „ausschliesslich“ positive Training. Nur weil ich auch mit Einschränkungen und körperlichem Begrenzen arbeite, möchte ich mir nicht sagen lassen müssen, dass ich nur Symptombekämpfung betreibe und meinen Hund unnötig stresse. (Ja, du hast nicht mir geantwortet , aber da ich einen ähnlichen Ansatz verfolge wie Andi, fühle ich mich dennoch angesprochen) Ich bin der Meinung, dass Hunde Führung brauchen und wollen. Mein Hund soll darauf vertrauen, dass ich kluge Entscheidungen treffe. Und dazu gehört auch, dass ich sie Hundebegegnungen nicht klären lasse und entsprechend einschränke. Andererseits ist sie in meinem Nahbereich aber auch sicher und wird nicht belästigt. Und glaub mir, ohne Ruhe kann man keine Souveränität ausstrahlen und dann nimmt kein Hund eine körperliche Begrenzung ernst. Es gibt verschiedene Arten Ruhe in Hundebegegnungen reinzubringen und ich würde mir wünschen, dass du andere als deine nicht als minderwertig, sondern als gleichwertig (aber halt nicht zu dir passend) betrachten könntest.
 
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Alicia
12. Jan. 21:42
Hm... Du hast den Hund jetzt 2 Jahre und sprichst von Eskalation und Königsdisziplin, Anfang und Stress. Ein Hund lernt täglich. Leine laufen sollte so selbstverständlich angegangen werden wie für dich Schuhe anziehen. Ich denke du blockierst dich durch die Tatsache Tierschutz, Krankheiten, armer Hund. 2 Jahre zusammenleben bedeutet ganz viele eingefahrene Rituale, Fehlverknüpfungen, Missverständnisse. Hilfe aus dem Forum wohl eher schlecht. Da bin ich ganz bei Jana X.
Natürlich lernt ein Hund täglich, er läuft ja auch gut an der Leine und alles, ich hab doch lediglich gefragt, wie Ihr das so angeht und ob mein Trainingsansatz gut ist☺️ Ich suche ja nicht direkt nach „Hilfe“ sondern mich interessiert es nur, wie andere das so schaffen. Nano hilft mein Training nämlich ganz gut bis jetzt und ich werde mir weiterhin mühe geben, damit er so stressfrei wie möglich draußen die Welt erkunden kann. Natürlich denkt man da oft an „oh der arme kleine“, ich habe schließlich die Wunden an den Ohren gesehen und weiß, wir er bei einer ganz bestimmten Hunderasse reagiert, er hat halt schlechte Erfahrungen gemacht auf der Strasse, aber ich versuche ihm zu zeigen, dass ich für ihn da bin und das kläre und es überhaupt nicht schlimm ist, wenn andere Hunde da sind. Es war halt nur blöd, dass wir eine längere Trainingspause einlegen mussten.
 
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Dogorama-Mitglied
12. Jan. 22:01
Natürlich lernt ein Hund täglich, er läuft ja auch gut an der Leine und alles, ich hab doch lediglich gefragt, wie Ihr das so angeht und ob mein Trainingsansatz gut ist☺️ Ich suche ja nicht direkt nach „Hilfe“ sondern mich interessiert es nur, wie andere das so schaffen. Nano hilft mein Training nämlich ganz gut bis jetzt und ich werde mir weiterhin mühe geben, damit er so stressfrei wie möglich draußen die Welt erkunden kann. Natürlich denkt man da oft an „oh der arme kleine“, ich habe schließlich die Wunden an den Ohren gesehen und weiß, wir er bei einer ganz bestimmten Hunderasse reagiert, er hat halt schlechte Erfahrungen gemacht auf der Strasse, aber ich versuche ihm zu zeigen, dass ich für ihn da bin und das kläre und es überhaupt nicht schlimm ist, wenn andere Hunde da sind. Es war halt nur blöd, dass wir eine längere Trainingspause einlegen mussten.
Zieh dir die Tipps raus die zu eurem Hundeteam passen und womit du dich am besten identifizieren kannst. Du kennst deinen Hund und arbeitest mit ihm. In einem Forum kann man dir nur oberflächliche Tipps gegeben werden und die Erfahrungswerte anderer. Um richtig einschätzen zu können was euch wirklich hilft müsste man vor Ort eure Struktur sich anschauen und gemeinsam mit euch einen Trainingsplan und Weg entwickeln. Deshalb finde ich es immer besser wenn jemand zur Einzelstunde vorbei kommt. Da du so wie ich positive Trainingsmethoden bevorzugst sollte es auch jemand mit solchen Methoden sein. Ich finde deine ersten Ansatz deinen Hund positiv mit nötigem Abstand zu belohnen wenn er einen Hund sieht einen guten Anfang. Lass dich nicht verunsichern. Es gibt viele Wege und Trainingsmethoden und du musst schauen womit du am besten klar kommst. Ich habe bei uns das Gefühl das ich mit positiven Methoden aber klaren Regeln für den Hund besser klar komme.