Mit einem unsicheren Hund würde ich nicht zu einer Hundeschule gehen, die mir brutal vorkommt. Hör da unbedingt auf Dein Bauchgefühl.
Gerade ein unsicherer Hund muss geführt werden. Euer Job ist es, ihn so durchs Leben zu führen, dass er darauf vertrauen kann, dass ihm nichts passiert.
Bei Hundebegegnungen (und auch in anderen Situationen, die für den Hund gruselig sind) müsst Ihr für ihn erkennbar die Situation beurteilen und entscheiden, was geschehen soll. Die Entscheidung kann Vermeidung sein, also einen Bogen laufen, oder gelassen durch die Situation durch gehen (am fremden Hund vorbei). Wichtig ist, dass Ihr dabei immer Euren Hund abschirmt, also zwischen dem fremden und Eurem Hund seid. Kommt ein Hund von vorne, nehmt Ihr Euren Hund hinter Euch und auf die von dem fremden Hund abgewandten Seite. Seid Ihr vorbei, sollte Euer Hund schräg vor Euch gehen. Oft wird das vergessen, und dann geht der eigene Hund hinter dem Menschen her doch noch Richtung Fremdhund.
Zu Anfang kombiniert Ihr am besten das Bogen laufen und das Abschirmen. Es hängt von Eurem Hund ab, wie schnell Ihr wie nah ran könnt.
Ganz wichtig ist, dass Ihr die ganze Zeit ruhig und souverän mit der Situation umgeht. Wenn Ihr nervös auf Hundebegegnungen zugeht, macht Ihr Euch als Entscheidungsträger und Rudelführer unglaubwürdig für Euren Hund.
Es kann auch sehr hilfreich sein, wenn Ihr den anderen Hundehalter bittet, mal stehen zu bleiben, und ihm dann "erlaubt", weiter zu gehen. Benutzt dabei gut erkennbare Gesten, dann wirkt es für Euren Hund, als würdet Ihr die anderen dirigieren. Das stärkt sein Vertrauen, dass Ihr in der Lage seid, solche Situationen zu klären. Und dann überlässt er Euch die Führung und hat es nicht mehr nötig, selbst nach vorne zu gehen.
Das Leckerli geben könnt Ihr ergänzend beibehalten, aber wie Heiner schon geschrieben hat, darf nur eine entspannte Haltung und volle Aufmerksamkeit Euch gegenüber belohnt werden. Da es dabei sehr auf den richtigen Augenblick ankommt, kann ein Klicker sehr hilfreich sein.