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Stefanie
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Anzahl der Antworten 61
zuletzt 20. Jan.

Laufen an der Schleppleine

Da mein Hund Moritz den Abruf nicht beherrscht, will ich es jetzt mit der Schleppleine trainieren. Hat jemand Tipps auf was ich besonders achten sollte? Es ist das erste Mal, dass mich mit einer Schleppleine arbeite, denn ich habe damit noch keine Erfahrung. Mein Hund Moritz ist aus dem Tierschutz und so weiß ich nicht in wieweit er es gewohnt ist damit zu trainiere. Wir wären Euch allen sehr dankbar für Tipps und Anregungen. Vielen Dank! Alles Liebe Eure Steffi & Moritz
 
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Bernadette
13. Jan. 18:05
Ja, hast du 😉. Zitat: „Auf keinen Fall die Schlepp ganz lang lassen, wenn der Hund auf deiner Höhe oder hinter dir ist“.
Ja das war eher dazu da auf die Gefahr hinzuweisen dass man schon mal durch die Luft fliegen kann wenn man nicht aufpasst, anstatt ein Trainings-Tipp 😉
 
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Stefanie
13. Jan. 19:33
Auf jeden Fall eine superleichte Biothaneleine (da gibt es tatsächlich Unterschiede) nehmen und auf das Gewicht des Karabiners achten. Ich habe meine bei https://www.lennie24.de gekauft. Man muss nur entscheiden, ob mit oder ohne Handschlaufe. Wir haben beide Ausführungen. Ich habe oft gerne noch die Schlaufe in der Hand bei den vielen Metern. Und Hailey hat sich so an das Ende gewöhnt. Ich habe damals doppelt kaufen müssen, weil die erste Leine meiner Hailey iwie zu schwer war. Es war eine 10m-Leine, jetzt 8m, aber nur die Hälfte an Gewicht (ich glaube, vorher 400g, jetzt 200g, ca. jedenfalls). Bei ihr hat das viel ausgemacht. Sie selbst wiegt 10-11 kg. Jetzt merkt sie die Leine gar nicht mehr, scheint mir. Die Gewöhnung hat ca. 1 Woche gedauert, bis sie begriff, dass sie auch von mir weg darf. Sie kommt auch aus dem Tierschutz. Viel Erfolg Euch 🙂!
Vielen Dank Britta...
 
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Stefanie
13. Jan. 19:36
Eigentlich ist mein erster Rat: lass dir das Handling mit einer Schleppleine von einer Hundetrainerin in einer Einzelstunde zeigen. Es gibt so viele Möglichkeiten, sich mit einer Schleppleine selbst zu verletzen, das ist nicht ohne. Wenn du diesen Rat nicht annehmen willst dann dies als Tipps: Eine Schleppleine gehört ausschließlich an ein gut sitzendes Geschirr. Egal welche Schleppleine (biothane oder Gurte, auf keinen Fall Seil) ich würde sie nur mit Arbeitshandschuhen nutzen, ich nehme die einfachen von Rossmann mit der gummierten Unterseite. Nun die Frage zu deinem Hund - von der Größe her ist er auf jeden Fall so groß und schwer, dass er dich schwer verletzen kann im Handling mit der Schleppleine. Ist er ein ruhiger Vertreter, der nicht viel rennt, dann um so besser. Ist er ein Vollgas-Hund, der an der Schleppleine los rennen könnte, dann sei dir der Gefahr bewusst, was mehr als 10 kg Hund auf 8-20m für Schwung entwickeln kann- der reißt Dich um, und zwar mit Schmackes. Auch zu viel Rumgewusel um die Beine und dann losrennen ist arg gefährlich. Also: je ruhiger dein Hund, desto einfacher ist das Handling mit der Schleppleine, je hibbeliger und je schneller dein Hund umso mehr Obacht. Da muss die Leine immer geklärt werden, darf nie um Füße und Beine (deine eigenen oder von fremden Personen!) herum liegen und im Zweifel niemals den losgehenden Hund „mal so eben“ mit der Leine stoppen wollen. Immer lieber loslassen. Ein guter (!) Ruckdämpfer (aus dem canicross z.B.) zwischen Geschirr und Leine bietet sich ebenfalls an. Übe das Handling am besten erstmal auf einem leeren großen Parkplatz, sonntags z.B. auf einem Supermarkt Parkplatz. Übe dort, dass sich dein Hund an dir orientiert. Lass deinen Hund in eine Richtung laufen, du gehst aber rechts oder links rum in eine andere Richtung. Langsam, achte darauf, dass dein Hund deinen Richtungswechsel bemerkt hat und dir folgt. Damit meine ich, dass du hinten Augen haben musst, guck nicht zum Hund, das musst du aus dem Augenwinkel mitbekommen. In genau dem Moment, wo der Hund bemerkt, dass du woanders langgegangen bist und seine Richtung zu dir ändert clickerst du. Dein Hund wird zu dir kommen, Leckerlie rein. Dann gibst du ihn wieder frei und von vorne: er läuft in irgendeine Richtung, du gehst in eine leicht andere Richtung, sobald dein Hund deinen Richtungswechsel bemerkt hat und dir folgt: Click, Leckerlie. Wenn das auf einem Parkplatz gut funktioniert, dann kannst du dich ins Gelände wagen und das dort dann weiter ausbauen.
Liebe Daniela, vielen Dank für Dir tollen Tipps...
 
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Stefanie
13. Jan. 19:38
Bei mir berührt die Schleppleine so gut wie nie den Boden. Also abwickeln, aufwickeln usw. Und nur so viel m geben, wie du den Hund und die Schlepp noch Händeln kannst. Ansonsten hat Daniela schon gute tips gegeben.
Dankeschön!
 
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Claudia
13. Jan. 19:38
Mich hat Milla auch mal umgerissen. Da war ich noch dabei zu sortieren und aufzuwickeln und plötzlich laufen die Mufflons los. (In einem Freilaufgehege, also wir mit drinnen) Die Schlepp hat sich um meine Beine gewickelt und ich habe mich stehend gedreht und bin gefallen. Knie verdreht und 5 Wochen Arbeitsausfall. 1/2 Jahr keine Schlepp mehr benutzt. Jetzt haben wir eine 10m zusätzlich, die ist sehr gut zu Händeln und überall tauglich.

Wir haben noch eine 15m und eine 20m
 
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Stefanie
13. Jan. 19:39
Ich würde das Material nach Verwendung wählen. Eine Leine aus Stoff/Gurt wird, wenn sie auf dem Boden schleift, sehr schnell nass und unangenehm. Außerdem hat sie, besonders gummiert, ein höheres Verletzungsrisiko (um die Beine wickeln). Die würde ich nur dann nehmen, wenn du immer die ganze Leine in der Hand haben willst. Biothane weicht nicht auf und lässt sich gut reinigen, kann also gut über den Boden schleifen. Hier ist (bei guter, eher steifer Leine ) das Verletzungsrisiko auch geringer, da sie sich um Beine, Bäume, etc. rumziehen kann, ohne zu zu ziehen. Kann natürlich noch für schmerzhafte Brandings sorgen, aber ein umfallen/stürzen teilweise verhindern. Wir nutzen die Biothane Leine auch für den etwas kontrollierten „Freilauf“. Da wird die ganze Leine über den Boden gezogen und verhängt sich auch weniger an Wurzeln und Kanten.
Danke Johanna...
 
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Stefanie
13. Jan. 19:42
Besorge dir gute Handschuhe für Segler. Damit du dich nicht verletzt an den Händen, falls die SL mal durchsaust. Ich habe eine SL von bleckmann. Das ist eine gummierte Leine, liegt sehr gut in der Hand und ist nicht steif, wie die aus dem Zoohandel. Dann hab ich noch eine Biothane grip. Die flutscht nicht so leicht durch die Finger wie ne normale Biothane. Ich wickel die SL auf und ab. Das solltest du am Anfang nachen. So bekommt der Hund nur soviel Leine wie er braucht. Zum Üben geh damit erstmal in eine reizarme Gegend. Denn das Handling will gelernt sein. Wenn ich die Richtung wechsel, schnalze ich, so das Yuna das auch mit bekommt. Ansonsten gibt es von fiffi und Struppi ein schönes informstives Webinar zum Thema Sl und Freilauf. Da wird nochmal genau erklärt, wie man an der SL trainiert.
Danke Illona...
 
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Lisa-Eileen
14. Jan. 08:35
Bitte nicht den hinteren Ring am Sicherheitsgeschirr nutzen. Das reißt im Zweifelsfall immer am Bauch (Magen/Darm nicht Brustkorb) und tut dem Hund weh.
Der ist genau für die Schleppleine, außerdem hat mein Geschirr ohnehin ne Bauch und Rückenplatte wodurch nirgends was einschneidet oder so.
Der Druck kommt hauptsächlich vorn an, merkt man ja auch wenn man mal dran zieht.
 
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Lisa-Eileen
14. Jan. 08:39
Ich denke, dass das Handling der Schleppleine Vorrang hat. Schau mal, ob Du eine Hundeschule findest, die Schleppleinentraining anbietet. Eine andere Möglichkeit ist das übers Mantrailing zu lernen (hat mir extrem gut geholfen). Dort habe ich z. B. einen Griff gelernt, dass die Schleppleine nicht durch die Hand rutschen und man den Hund sofort stoppen kann. Muss man sich aber zeigen lassen 😳. Wie man die Leine aufwickelt ist beim Mantrailing das A und O. Eine andere Möglichkeit ist noch, ca. jeden Meter einen Knoten rein zu machen. Die helfen zum einen, dass die Leine nicht so weit durchrutschen kann und man selber hat einen Überblick, wieviel Meter dem Hund noch zur Verfügung stehen. Nachteil: Die Leine bleibt gerne eher mal irgendwo dran hängen. Ich habe übrigens eine Lederleine. Wie jede Leine hat diese Vor- und Nachteile. Liegt angenehm in der Hand, aber wenn sie nass wird, wird sie auch rutschig.
Apropos Griff fällt mir noch ein das ich vergessen hab, ich leg gern den Arm mit der Schlepp in der Hand hinter den Rücken, falls der Hund mal reinbrettert reißts einem net den Arm aus und man kann es viel besser halten.
 
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Dogorama-Mitglied
14. Jan. 08:46
Apropos Griff fällt mir noch ein das ich vergessen hab, ich leg gern den Arm mit der Schlepp in der Hand hinter den Rücken, falls der Hund mal reinbrettert reißts einem net den Arm aus und man kann es viel besser halten.
…. Und wenn der Hund da dann so richtig in die Leine „brettert“, dann bekommst du nicht nur den Ruck ab sondern durch den auf dem Rücken liegenden Arm/Hand mit der Leine noch eine schöne, schwungvolle Rotation dazu.

Ich bleibe bei meinem allerersten Rat: das Handling mit der Schleppleine sollte man sich live und in Farbe von einem Trainer zeigen lassen. Gepaart mit der Fragestellung, wofür ich die Schleppleine nutzen will
- zur Orientierung
- als eine sehr lange Leine, an der ich den Hund führe
- fürs mantrailing
- oder wofür auch immer