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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 15. März

Labrador/Beagle-Mix abgewöhnen, Katzen zu jagen

Hallo, ich habe einen 1½ Jahre alten Labrador/Beagle-Mix. Er ist ein Rüde, kastriert und aus dem Tierheim. Seit einem halben Jahr lebt er bei mir, hat viel gelernt (Kommandos und Verhaltensweisen) und ist auch sonst ein absoluter Traumhund. Wild und verspielt dem alter entsprechend, manchmal etwas rüpelhaft um seine (ggf. auch meine) Grenzen zu testen. Sämtliche Kommandos und Verhaltensweisen waren kein Problem für ihn. Er läuft auch ohne Leine nicht zu weit weg, schaut immer mal vorbei, läuft vor und wartet auch wenn ich ihm zu weit hinten bin. Jetzt das große aber... Ich bekomme trotz Frustrationstoleranz- und Anti-Jagdtraining nicht aus ihm raus, dass er Katzen hinterher rennen will bzw rennt. Ich wohne in einem Dorf, daher sind auch entsprechend viele Mietzen unterwegs. Er hört nicht zu, lässt sich nicht mehr abrufen und reagiert in keinster Weise auf irgendwas von meiner Seite. Sei es rufen, weg rennen, Spielzeug werfen oder sonst irgendwas. Kann mir da jemand helfen ? 🤐
 
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Kassandra
12. März 11:40
Hey, an alle die geantwortet und Tipps gegeben haben: natürlich haben wir eben wieder eine Katze getroffen. Habe mal ein Video dazu hochgeladen
Ich muss auch gestehen, das das Verhalten im Video mein Traum wäre. Er kommt ja sofort zurück und ist vor allem ansprechbar! Wenn Carl einen nah an uns vorbei laufenden Hasen sieht, dann steht er in einer straff gespannten Leine, zitternd vor Aufregung und ich lehne mich mit vollem Gewicht gegen seinen Zug, sofern ich ihn überhaupt halten kann wenn er durchstartet. Auf Distanz (>50m) geht es mittlerweile das die Leine locker ist und er nur schaut.
 
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Dogorama-Mitglied
12. März 11:45
Ich muss auch gestehen, das das Verhalten im Video mein Traum wäre. Er kommt ja sofort zurück und ist vor allem ansprechbar! Wenn Carl einen nah an uns vorbei laufenden Hasen sieht, dann steht er in einer straff gespannten Leine, zitternd vor Aufregung und ich lehne mich mit vollem Gewicht gegen seinen Zug, sofern ich ihn überhaupt halten kann wenn er durchstartet. Auf Distanz (>50m) geht es mittlerweile das die Leine locker ist und er nur schaut.
Ich lade bei Gelegenheit mal noch ein Video aus der Nähe hoch. Da war er nur so "entspannt", weil wir vorher schon joggen waren und die Katze auf der anderen Seite des Flusses war. Dass auf die Distanz von ca 50m die Leine schonmal locker bleibt und nur schaut, hört sich doch erstmal gut an 😁 wir trainieren wirklich täglich, damit wir das vielleicht irgendwann mal in den Griff bekommen. Heute war ich sehr zufrieden mit ihm, mal sehen wie viele Katzen der Tag noch bringt 😅
 
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Dogorama-Mitglied
12. März 11:45
Also, das in dem Video sieht doch auf Distanz super aus! Er orientiert sich ja zu Dir hin! Er macht in dem Video auch keinen übertrieben motivierten Eindruck. Das würde ich noch deutlicher lohnen und dann in die andere Richtung loslaufen und ein Spielzeug oder Leckerlies jagen lassen. Das würde ich erstmal weiter auf Distanz so üben,da ist er ja gut erreichbar.
Dankeschön 😁
 
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Dogorama-Mitglied
12. März 11:47
Hi, ehrlich gesagt, finde ich es in dem Video jetzt nicht gaaanz so schlimm. Ich sehe da: Er sieht die Katze, zeigt auch Interesse, du rufst ihn erst spät zurück, er kommt brav und setzt sich ab, du belohnst sehr spät. Mein Tipp; Je früher du ihn abrufst, umso besser kann er es umsetzen. Je schneller du belohnst umso besser ist die Verknüpfung. Der Reiz, in eurem Fall Katze, soll vom Hund gesehen werden allerdings in dem Abstand so das er noch ruhig bleiben kann. Dieses ruhig bleiben wird dann großzügig belohnt. Klappt das gut so habe ich immer noch etwas anderes mit einfließen lassen, z.b. Platz, dreh dich, mitte...und belohnt, danach dann das weiter. Bei uns sind Eichhörnchen das was bei euch wahrscheinlich Katzen sind. Da muß ich verdammt schnell sein, lasse Roxy sitzen und belohne großzügig. Bei langsameren, ruhigeren Tieren wie Rehe, Füchse klappt es wesentlich besser. Bei uns ist der Reiz sehr groß sobald hektische Bewegung ins Spiel kommt. Aber es ist wesentlich besser geworden.
Dass er so "entspannt" war lag vor allem daran, dass wir vorher joggen waren und die Katze auf der anderen Seite des Flusses war. Habe schon bei einem anderen User geschrieben, dass ich bei Gelegenheit noch ein Video mache, wo man sieht wie es auf eine Distanz von ein paar Metern und ohne "Hürde" aussieht. Ich danke dir für deine Tipps und werde das so umsetzen. Vielleicht kriege ich den kleinen ja irgendwann so hin, wie es für uns beide angenehm ist :)
 
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Karin
12. März 12:06
Dass er so "entspannt" war lag vor allem daran, dass wir vorher joggen waren und die Katze auf der anderen Seite des Flusses war. Habe schon bei einem anderen User geschrieben, dass ich bei Gelegenheit noch ein Video mache, wo man sieht wie es auf eine Distanz von ein paar Metern und ohne "Hürde" aussieht. Ich danke dir für deine Tipps und werde das so umsetzen. Vielleicht kriege ich den kleinen ja irgendwann so hin, wie es für uns beide angenehm ist :)
Dieser Trieb ist für Hunde wirklich nicht zu unterschätzen und bei vielen eine große Baustelle. Es muß ja auch nicht immer alles perfekt sein. Persönlich finde ich immer erstmal alles gut was machbar und händelbar ist. So würde ich die ganze "Jagd " in Teile zerlegen und erstmal daran trainieren was für den Hund am einfachsten geht. Z.b. könnte man es hin bekommen das er das " Wild " anzeigt aber ruhig bleibt. Er wird es immer noch spannend finden und wenn du zu langsam bist auch hinterher jagen aber er wäre so gut zu halten und umzulenken. Mit Übung wird das sicher immer besser. Wichtig wäre auch darauf zu achten das er keinen Erfolg hat. Auch das hetzen gehört bereits dazu. Viele berichten auch positives über das Arbeiten mit einer Reizangel. So wird das Jagen spielerisch vom Wild auf die Angel umgeleitet. LG und viel Erfolg beim nichtjagen.
 
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Dogorama-Mitglied
12. März 12:29
Dieser Trieb ist für Hunde wirklich nicht zu unterschätzen und bei vielen eine große Baustelle. Es muß ja auch nicht immer alles perfekt sein. Persönlich finde ich immer erstmal alles gut was machbar und händelbar ist. So würde ich die ganze "Jagd " in Teile zerlegen und erstmal daran trainieren was für den Hund am einfachsten geht. Z.b. könnte man es hin bekommen das er das " Wild " anzeigt aber ruhig bleibt. Er wird es immer noch spannend finden und wenn du zu langsam bist auch hinterher jagen aber er wäre so gut zu halten und umzulenken. Mit Übung wird das sicher immer besser. Wichtig wäre auch darauf zu achten das er keinen Erfolg hat. Auch das hetzen gehört bereits dazu. Viele berichten auch positives über das Arbeiten mit einer Reizangel. So wird das Jagen spielerisch vom Wild auf die Angel umgeleitet. LG und viel Erfolg beim nichtjagen.
Reizangel wäre eine super Sache, vielen Dank 🙏
 
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Mary-Lou
12. März 16:57
Es ist nur wichtig, dass man die Reizangel richtig benutzt und den Hund nicht wild hinterherrennen lässt.
 
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Judith
14. März 21:57
Eine ehrliche Meinung zu Hunden und fremden Katzen. Katzen sind Kryptonit. Selbst Hunde, die sonst nicht jagen, stehen auf Katzen. Und trainieren kann man mit Katzen meist halt auch nicht gut. Weil die kommen aus dem Nichts. Die typische Anzeichen wie schnüffeln, vorstehen, erstarren fallen weg. Es sind ja auch keine Beutetiere, sondern Konkurrenten. Da geht es von 0 auf 100. Es endet tatsächlich erst, wenn der Hund auf eine wehrfähige Katze trifft und daraus die richtigen Schlüsse zieht. Das ist allerdings gefährlich. Es gibt aber keine wirkliche Lösung für das Problem. Meist ist es auch der Bewegungsreiz plus eine Territorialgeschichte. D.h. Katzen, die sich im Bereich dessen befinden, was der Hund durch Spaziergänge als sein Territorium ansieht, werden eher gejagt als Katzen, die in einem fremden Gebiet sind. Katzen, die sich nicht bewegen, werden oft gar nicht beachtet. Da kann man so dran herlaufen. Was positiv ist: Bei Katzen geht es meist gar nicht ums Jagen, sondern ums Verjagen. Überwiegend ist die Katze auch dem Hund überlegen. Vielleicht gibt es bei euch im Dorf eine souveräne, aber freundliche Katze, die mit Hunden klarkommt. Mit der könnte man ev. üben. Oder halt ne Aggrokatze mit ungewissem Ausgang...ohne Katze kann man das aber nicht trainieren, wenn man ohnehin den ganzen Tag mit Katzen konfrontiert ist. Wie gesagt, es ist kein Beutetier, wo man ev. mit Gehorsam weiterkommt.
 
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Kassandra
14. März 22:03
Eine ehrliche Meinung zu Hunden und fremden Katzen. Katzen sind Kryptonit. Selbst Hunde, die sonst nicht jagen, stehen auf Katzen. Und trainieren kann man mit Katzen meist halt auch nicht gut. Weil die kommen aus dem Nichts. Die typische Anzeichen wie schnüffeln, vorstehen, erstarren fallen weg. Es sind ja auch keine Beutetiere, sondern Konkurrenten. Da geht es von 0 auf 100. Es endet tatsächlich erst, wenn der Hund auf eine wehrfähige Katze trifft und daraus die richtigen Schlüsse zieht. Das ist allerdings gefährlich. Es gibt aber keine wirkliche Lösung für das Problem. Meist ist es auch der Bewegungsreiz plus eine Territorialgeschichte. D.h. Katzen, die sich im Bereich dessen befinden, was der Hund durch Spaziergänge als sein Territorium ansieht, werden eher gejagt als Katzen, die in einem fremden Gebiet sind. Katzen, die sich nicht bewegen, werden oft gar nicht beachtet. Da kann man so dran herlaufen. Was positiv ist: Bei Katzen geht es meist gar nicht ums Jagen, sondern ums Verjagen. Überwiegend ist die Katze auch dem Hund überlegen. Vielleicht gibt es bei euch im Dorf eine souveräne, aber freundliche Katze, die mit Hunden klarkommt. Mit der könnte man ev. üben. Oder halt ne Aggrokatze mit ungewissem Ausgang...ohne Katze kann man das aber nicht trainieren, wenn man ohnehin den ganzen Tag mit Katzen konfrontiert ist. Wie gesagt, es ist kein Beutetier, wo man ev. mit Gehorsam weiterkommt.
Kleine Anekdote. Wir sind neulich einer Katze begegnet die nach dem Prinzip stand your ground gehandelt hat. Ist sthen geblieben hat einen Buckel gemacht und dann gab es ein schönes stand Off. Hab 50kg Ridgeback noch nie so verunsichert gesehen. Wäre die Katze geflüchtet hatte er sie wahrscheinlich gejagt aber das die stehen geblieben ist und später auch noch auf uns zu geschlichen ist war so gruselig für Carl.🤣
 
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Maike
15. März 06:42
Ich hatte mal bei einer Rütter Folge im Fernsehen gesehen, wie sie es abtrainiert haben, mit einem Katzen Stofftier. Auch würden Grenzen gesetzt, das der Hund nicht vom Bürgersteig ohne Erlaubnis durfte. Vielleicht solltest du dir die Folge mal anschauen und bekommst neue Ansätze zum Training. Viel Erfolg, meine ist zwar ein Bichon Frise aber auch sie hat einen Großen Jagdtrieb...