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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 15. März

Labrador/Beagle-Mix abgewöhnen, Katzen zu jagen

Hallo, ich habe einen 1½ Jahre alten Labrador/Beagle-Mix. Er ist ein Rüde, kastriert und aus dem Tierheim. Seit einem halben Jahr lebt er bei mir, hat viel gelernt (Kommandos und Verhaltensweisen) und ist auch sonst ein absoluter Traumhund. Wild und verspielt dem alter entsprechend, manchmal etwas rüpelhaft um seine (ggf. auch meine) Grenzen zu testen. Sämtliche Kommandos und Verhaltensweisen waren kein Problem für ihn. Er läuft auch ohne Leine nicht zu weit weg, schaut immer mal vorbei, läuft vor und wartet auch wenn ich ihm zu weit hinten bin. Jetzt das große aber... Ich bekomme trotz Frustrationstoleranz- und Anti-Jagdtraining nicht aus ihm raus, dass er Katzen hinterher rennen will bzw rennt. Ich wohne in einem Dorf, daher sind auch entsprechend viele Mietzen unterwegs. Er hört nicht zu, lässt sich nicht mehr abrufen und reagiert in keinster Weise auf irgendwas von meiner Seite. Sei es rufen, weg rennen, Spielzeug werfen oder sonst irgendwas. Kann mir da jemand helfen ? 🤐
 
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Kassandra
11. März 17:49
Er wird sofort stocksteif und ist angespannt als gäb's nichts besseres. Es ist unterschiedlich. Mal versucht er direkt los zu rennen, mal wird er immer kleiner und versucht sich anzupirschen. Sobald sich die ganze dann auch nur nen Zentimeter bewegt, geht's vorwärts. Wenn der Abstand groß genug ist, geht es. Letztens hatten wir eine Situation wo er ohne Leine lief. Wir waren auf einer großen Wiese mit Fluss und haben gespielt. Er hat eine Katze gerochen, ist der Fährte hinterher und saß am Ufer vom Fluss (ca 3m breit). Habe 2x versucht ihn zu mir zu rufen... Fehlanzeige. Bin ruhig und langsam zu ihm und habe "sitz" gesagt und ihn angeleint. Dann habe ich ihm ein Leckerchen gegeben, ihn beobachten lassen und auch dafür nochmal ein Leckerchen gegeben. Danach sind wir gegangen (mit oft umdrehen und versuchen, nochmal dort hin zu kommen)
Ich kenn das total. Neulich hatte er einen Hasen im Gebüsch im park gewittert und tatsächlich aufgescheucht. Als ich ihn dann an der Leine gestoppt hatte nach einigen Metern haben wir den immer kleiner werdenden Hasen ruhig an fast lockerer Leine hinterherschauen können. Carl war zwar gespannt wie ein Flitzebogen, aber als der Hase dann fast außer Sicht war konnte ich mit dem Aufmerksamkeitsignal den Fokus brechen und wir sind dann zusammen in die entgegen gesetzte Richtung weggerannt und er durfte noch einen Käsewürfel jagen den ich geworfen habe. Die Schwierigkeit ist den Fokus zu brechen . Dadurch daß jagen so tief verankert ist, kommt man überhaupt nicht mehr durch wenn einmal der Jagdmodus eingeschaltet ist. Deshalb gemeinsam "jagen". Jagen besteht ja aus verschiedenen Sequenzen: orientieren, fixieren, anpirschen, hetzen, packen, töten, fressen. Alles vor dem hetzen ist OK und kann durchaus auch gemeinsam gemacht werden. So kann der Hund sein jagd Bedürfnis ausleben, ohne den gefährlich Jagd Teil auszuführen. Ich würde mich davon verabschieden ihm das Katzenjagen komplett ab zu gewöhnen sondern eher gemeinsam schau Mal was ich da entdeckt habe lass uns das gemeinsam anschauen und wenn du genug am echten reiz geschaut hast dann machen wir den Rest der Jagd zusammen am Dummy, futterbeutel, reizangel etc......
 
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Kassandra
11. März 17:52
Wie gesagt das Aufmerksamkeitsignal hat nur eine einzige Funktion nämlich die ansprechbarkeit zu testen. Er soll sich nicht umdrehen, oder gar herkommen,. Der Sinn ist nur das information im richtigen Teil des Gehirns ankommen und erst wenn er bspw ein Ohr dreht ist er ansprechbar und das Aufmerksamkeit Signal hat funktioniert, dann kannst du ihn zurück rufen, ansprechen, etc... Wie gerne oder gut er das dann macht hängt dann davon ab wie gut die Belohnung bei dir ist. Futter, Jagdspiel, etc... Aber man muss ihn halt ansprechbar bekommen
 
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Ingrid
11. März 18:12
Wir haben hier das gleiche Katzenproblem. Unsere Airedaleterrier Hündin beißt knurrend in die Leine und will sie mir aus der Hand reißen, wenn sie eine Katze sieht. Auch nicht lustig 🤷🏼‍♀️
 
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Ilona
11. März 19:09
Wir hatten das Problem auch. Yuna ist an der SL, sodas sie erstmal nicht hinterher kann. Sichten wir eine Katze, Eichhörnchen etc. Belohne ich das ruhige schauen mit einem Markerwort und wenn sie sich undreht schmeisse ich ein hochwertiges Leckerli in die entgegengesetzte Richtung. Dadurch sind wir mittlerweile so weit, das sie bei Sichtung nicht nehr los stürmt sondern stehen bleibt und schaut. Und das ist genau das was sie tun soll. Mir Wild anzeigen. Dadurch kann ich sie loben ubd sie darf dann leckerlis hetzen. Am Anfang aber nur das ruhige schauen markern und belohnen. Wenn das sitzt, kann nan mal schauen ob der Hund sich von alleine abwenden kann ansonsten erstbal mit einem Umorientierungssignal nutzen.
 
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Sil
11. März 21:42
Du hast nur eine Möglichkeit: Leine dran und so erziehen, dass du ihn abrufen kannst ! Jegliche Versuche mit Keksen oder Spielzeug kannst du dir sparen. Wenn er die Wahl hat, nimmt er die Katze. Sprich: Er muss dein NEIN akzeptieren und das übst du in zig anderen Situationen bis es verlässlich sitzt. Wenn nie eine Konsequenz folgt, wenn er dein Kommando missachtet, warum sollte er hören !?
 
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Noelle
11. März 22:21
Du hast nur eine Möglichkeit: Leine dran und so erziehen, dass du ihn abrufen kannst ! Jegliche Versuche mit Keksen oder Spielzeug kannst du dir sparen. Wenn er die Wahl hat, nimmt er die Katze. Sprich: Er muss dein NEIN akzeptieren und das übst du in zig anderen Situationen bis es verlässlich sitzt. Wenn nie eine Konsequenz folgt, wenn er dein Kommando missachtet, warum sollte er hören !?
Ich denke auch das die beste Methode wirklich das "stumpfe Konditionieren" des Abbruchsignals ist. Da hilft kein Leckerchen, Spielzeug o.ä. das interessiert den jagenden Hund in der Situation einfach nicht. Ein Beagle ist aber auch echt ne Herausforderung. Der geht in der Meute los und braucht den Menschen nicht um zum Erfolg zu kommen- warum sollte er also hören? 😉
 
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Dogorama-Mitglied
12. März 10:30
Hey, an alle die geantwortet und Tipps gegeben haben: natürlich haben wir eben wieder eine Katze getroffen. Habe mal ein Video dazu hochgeladen
 
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Karin
12. März 11:31
Hi, ehrlich gesagt, finde ich es in dem Video jetzt nicht gaaanz so schlimm. Ich sehe da: Er sieht die Katze, zeigt auch Interesse, du rufst ihn erst spät zurück, er kommt brav und setzt sich ab, du belohnst sehr spät. Mein Tipp; Je früher du ihn abrufst, umso besser kann er es umsetzen. Je schneller du belohnst umso besser ist die Verknüpfung. Der Reiz, in eurem Fall Katze, soll vom Hund gesehen werden allerdings in dem Abstand so das er noch ruhig bleiben kann. Dieses ruhig bleiben wird dann großzügig belohnt. Klappt das gut so habe ich immer noch etwas anderes mit einfließen lassen, z.b. Platz, dreh dich, mitte...und belohnt, danach dann das weiter. Bei uns sind Eichhörnchen das was bei euch wahrscheinlich Katzen sind. Da muß ich verdammt schnell sein, lasse Roxy sitzen und belohne großzügig. Bei langsameren, ruhigeren Tieren wie Rehe, Füchse klappt es wesentlich besser. Bei uns ist der Reiz sehr groß sobald hektische Bewegung ins Spiel kommt. Aber es ist wesentlich besser geworden.
 
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Tatiana
12. März 11:33
Also, das in dem Video sieht doch auf Distanz super aus! Er orientiert sich ja zu Dir hin! Er macht in dem Video auch keinen übertrieben motivierten Eindruck. Das würde ich noch deutlicher lohnen und dann in die andere Richtung loslaufen und ein Spielzeug oder Leckerlies jagen lassen. Das würde ich erstmal weiter auf Distanz so üben,da ist er ja gut erreichbar.
 
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Tatiana
12. März 11:36
Meiner steht auf Enten, wenn ich sehe,dass er die Ohren hebt, rufe ich und laufe ich in die andere Richtung los und werfe kekse oder einen Ball. Das klappt ziemlich gut,wenn ich ihn vor dem loslaufen erwische.