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Marita
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Anzahl der Antworten 60
zuletzt 29. März

Komsequentes Durchsetzten vs. Kompromisse eingehen

Aufgrund eines anderen Threads hat sich mir folgende Frage gestellt: Wie handhabt ihr die Konsequente Durchsetzung von euch gegebenen Signalen und wo "lässt ihr vielleicht mit euch reden" und geht Kompromisse ein? Als Beispiel: - sage ich Platz und der Hund setzt sich nur ist das in Ordnung - Rückruf ist verbindlich und der Hund muss ohne sofort und ohne Umwege zu einem zurück kommen Bin gespannt auf eure Handhabungen😊
 
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Babs
24. März 21:52
Bei uns muss das Abbruchsignal und das STOP im Alltag sitzen. Das sind die 2 wichtigsten Kommandos, mit denen ich fast jede Situation regeln kann. Danach entscheide ich, wie es weitergeht. Da beide Kommandos so auftrainiert sind, dass mein Hund sich an mir orientiert und mir seine Aufmerksamkeit gibt, führt er eh jedes Kommando aus, weil es Spaß macht.

Ich habe allerdings immer sein Alter (mittlerweile ist er 5 und erwachsen) berücksichtigt sowie seinen Leistungsstand. Was er nicht kennt oder nicht leisten kann, erwarte ich auch nicht. Auch achte ich darauf, dass keine Brennessel o. ä. beim Sitz unter dem Popo ist. Aber wie gesagt, mir war und ist wichtig, dass jedes Kommando mit Freude ausgeführt wird. In der Pubertät war ich allerdings konsequent, da mein Rüde mir sonst auf der Nase herumgetanzt wäre 🤣, aber ich habe immer darauf geachtet, dass das Kommando nicht negativ verknüpft wurde. Wenn ich merkte, dass das "Sitz" gerade im Hirn nicht greifbar war, dann habe ich es einfach nicht mehr gesagt und 2 Tage später noch mal versucht.

Ich mache aber auch vieles über Handzeichen und führe mit der Hand oder Blicke in die Positionen wie z.B. ein Seitenwechsel.
 
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Lena
24. März 22:01
Bei uns muss das Abbruchsignal und das STOP im Alltag sitzen. Das sind die 2 wichtigsten Kommandos, mit denen ich fast jede Situation regeln kann. Danach entscheide ich, wie es weitergeht. Da beide Kommandos so auftrainiert sind, dass mein Hund sich an mir orientiert und mir seine Aufmerksamkeit gibt, führt er eh jedes Kommando aus, weil es Spaß macht. Ich habe allerdings immer sein Alter (mittlerweile ist er 5 und erwachsen) berücksichtigt sowie seinen Leistungsstand. Was er nicht kennt oder nicht leisten kann, erwarte ich auch nicht. Auch achte ich darauf, dass keine Brennessel o. ä. beim Sitz unter dem Popo ist. Aber wie gesagt, mir war und ist wichtig, dass jedes Kommando mit Freude ausgeführt wird. In der Pubertät war ich allerdings konsequent, da mein Rüde mir sonst auf der Nase herumgetanzt wäre 🤣, aber ich habe immer darauf geachtet, dass das Kommando nicht negativ verknüpft wurde. Wenn ich merkte, dass das "Sitz" gerade im Hirn nicht greifbar war, dann habe ich es einfach nicht mehr gesagt und 2 Tage später noch mal versucht. Ich mache aber auch vieles über Handzeichen und führe mit der Hand oder Blicke in die Positionen wie z.B. ein Seitenwechsel.
Um zu merken, dass das sitz grad im Hirn nicht greifbar ist, musst du es ja erstmal sagen. Und wie hast du das da dann gemacht? Durchgesetzt oder nicht? Wenn ja, wie?

Und auch mit Handzeichen oder Blicken.. was machst du, wenn darauf nicht wie gewünscht reagiert wird? Durchsetzen oder Kompromisse eingehen?
 
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Nad
24. März 22:06
Da bei uns die ein oder andere Prüfung anstehen wird, wo Sitz bei Platz, oder umgekehrt nicht in Ordnung wäre, kann ich da auch keine Kompromisse eingehen. Wäre der Hund ausschließlich Familienhund, wäre es mir wahrscheinlich auch egal, bzw. Würde ich einfach das sagen was der Hund bevorzugt. Ich muss den Hund im nassen Gras nicht zum Platz zwingen, ich kann einfach direkt Sitz oder Steh verlangen. Dann brauche ich auch keinen Kompromiss eingehen. Dafür muss man seinen Hund aber ein bisschen kennen. Grundsätzlich ist Konsequenz aber sehr wichtig und Kompromisse müssen eine Ausnahme sein und bleiben. Wenn ich etwas nicht durch ziehen möchte, sag ich es am besten auch nicht.
 
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Babs
24. März 22:12
Um zu merken, dass das sitz grad im Hirn nicht greifbar ist, musst du es ja erstmal sagen. Und wie hast du das da dann gemacht? Durchgesetzt oder nicht? Wenn ja, wie? Und auch mit Handzeichen oder Blicken.. was machst du, wenn darauf nicht wie gewünscht reagiert wird? Durchsetzen oder Kompromisse eingehen?
Wenn es im Hirn gerade nicht verfügbar ist (passiert in der Pubertät), dann habe ich abgebrochen und es nicht eingefordert. Nur, weil man einmal was nicht konsequent einfordert, bedeutet das nicht, dass er es künftig nicht mehr macht.

Zur körpersprachlichen Umsetzung. Wir betreiben eine Sportart, die auf körpersprachliche Führung basiert (auch auf Distanz) und Kommandos nicht erlaubt sind. Das kann ich wunderbar im Alltag einbringen. Für meinen Hund ist es kein Kommando im klassischen Sinne, sondern es macht Spaß. Da muss ich nicht betteln und bitten ... Aber das Wichtigste ist, immer darauf zu achten, was mein Hund tatsächlich leisten kann. Und wenn was nicht richtig klappt, üben wir eben noch mal und gehen einen Schritt zurück.
 
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Lena
25. März 08:09
Wenn es im Hirn gerade nicht verfügbar ist (passiert in der Pubertät), dann habe ich abgebrochen und es nicht eingefordert. Nur, weil man einmal was nicht konsequent einfordert, bedeutet das nicht, dass er es künftig nicht mehr macht. Zur körpersprachlichen Umsetzung. Wir betreiben eine Sportart, die auf körpersprachliche Führung basiert (auch auf Distanz) und Kommandos nicht erlaubt sind. Das kann ich wunderbar im Alltag einbringen. Für meinen Hund ist es kein Kommando im klassischen Sinne, sondern es macht Spaß. Da muss ich nicht betteln und bitten ... Aber das Wichtigste ist, immer darauf zu achten, was mein Hund tatsächlich leisten kann. Und wenn was nicht richtig klappt, üben wir eben noch mal und gehen einen Schritt zurück.
Danke dir.
Die Antworten hab ich auch erwartet von dir 😉 und finde es gut, wie du das siehst und machst! 👍🏻
Nur damit es keine Missverständnisse gibt, wollte ich trotzdem lieber nachfragen und nix in deinen Text rein interpretieren, was du gar nicht geschrieben und vielleicht doch nicht so gemeint hast. 😅
 
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Babs
25. März 15:38
Danke dir. Die Antworten hab ich auch erwartet von dir 😉 und finde es gut, wie du das siehst und machst! 👍🏻 Nur damit es keine Missverständnisse gibt, wollte ich trotzdem lieber nachfragen und nix in deinen Text rein interpretieren, was du gar nicht geschrieben und vielleicht doch nicht so gemeint hast. 😅
Dankeschön und alles gut 😉. Ich finde es gut, wenn man nachfragt 👍
 
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Sebbi
25. März 19:55
Ich habe keine Kommandos, wie viele andere hier schreiben. Ich bin keine Befehlshaberin oder so. Stattdessen kommuniziere ich mit meinem Hund und natürlich gehe ich da Kompromisse ein. Das tut sie ausserdem auch, wenn auch nicht „überlegt“. Aber wenn es mir nicht gut geht, dann mache ich vielleicht eine kürzere Runde und sie läuft an der Leine (sie ist sensibel auf meinen Zustand). Da muss sie den Kompromiss eingehen. Wenn sie einen schlechten Tag hat, gehe ich den Kompromiss ein. Es gibt fast nichts, was ich „perfekt“ möchte. Rückruf heisst, komm zu mir. Tempo ist mir egal, solange sie innerhalb kurzer Zeit kommt und nicht noch grosse Umwege macht. Wenn sie aber lieber zuerst zurück auf den Weg will, anstatt durch die Wiese zu laufen, ist mit der Umweg egal. Alles andere machen wir spielerisch. Ob sie nun etwas vor oder hinter mir läuft, ist mir egal. Ob sie die Seite vor oder hinter mir wechselt, ist mir egal. Ob sie sich hinsetzt oder nicht beim Anleinen, ist mir egal. Ob sie nun eine Pfote aus dem Bettchen hängen hat oder nicht, ist mir egal. Und so weiter. Sie ist kein Sklave, sie ist mein Familienmitglied. Wir sind auch froh, nicht alles immer korrekt machen zu müssen. Wenn mir dann mal was wichtig ist, dann zeige ich ihr das und schon ist es gelöst. Also Beispiel: Sie soll die Seite vorne durch wechseln, weil ich einen Rucksack anhabe und die Leine nicht gut hinten durchnehmen kann. Dann zeige ich eben mit der Hand, wo sie bitte durchlaufen soll. Ich kommuniziere. Und ja, sie versteht es. Sie ist eigenwillig und tut nichts, was sie unsinnig findet. Wir haben viel gemeinsam gearbeitet und so klappt es. Sie muss keine perfekten Kommandos ausführen und wir sind beide entspannt. Und ja, sie hört sehr gut. Gerade kürzlich lief ein Reh über die Wiese, hat sie angeschaut, ich habe sie schauen lassen und sie hat sich umgedreht danach. Vor zwei Jahren undenkbar gewesen. Ich habe aber auch Fragen (magst du…?) und da weiss sie, dass sie vollkommen entscheidet. Bei allem anderen weiss sie, dass ich es gerne möchte, aber mir ist eben egal, wie genau sie es ausführt. Ausnahme: Physioübungen werden korrekt durchgeführt, da geht es aber eben auch um die Gesundheit. Aber auch da zeige ich es ihr dann eben sehr genau.
Wenn das für dich in Ordnung ist, dann würde ich an deiner Stelle auch dabei bleiben. Egal was dir andere erzählen.
Nur du bist für deinen Hund verantwortlich. Wenn dein Hund mit deiner Art der Erziehung glücklich ist und du auch. Dann ist das toll👍🏼

Ich habe oft zwei oder drei Kommandos für ursprünglich eine gewünschte Aktion.

Beispiel Rückruf:
Hier = Direkt, ohne Umwege,so schnell wie möglich zu mir, an meine linke Seite im Fuß mit Blick in meine Augen.
Zu mir = Direkt, ohne Umwege, so schnell wie möglich zu mir, direkt vor mir auf Kontakt und den angelegten Kopf mit Blick in meine Augen.
Na komm = seh mal zu dass du fertig wirst, ich möchte gerne weiter.
Bei den ersten beiden Kommandos gibt es keine Kompromisse und Diskussionen. Allerdings verwende ich diese auch nicht willkürlich. Außer beim Training, zum Auffrischen oder bei Prüfungen.
Beim dritten Kommando bin ich ziemlich geschmeidig.
Wenn er dann nicht kommen mag, geh ich einfach weiter. Irgendwann kommt er dann sowieso.
Bei STOPP gibt es keine Kompromisse. Da MUSS er sofort stehenbleiben!

Eben bei der letzten Runde.
Am meisten verwendet - Stopp!
Weil er mir zu weit voraus war
Er bleibt stehen, wenn ich stehen bleibe. Aber wenn ich weiterlaufe, geht er auch weiter.
Ein Stopp oder Sitz reicht. Bin ich wieder na genug löse ich auf und gebe frei.
Das wiederholt sich mehrmals.
Habe ich keine Lust auf Kommandos, mach ich kehrt, dann kommt er unmittelbar zu mir.
Dann kam uns eine Dame mit einem Hund entgegen. Die Dame hat ihren Hund angeleint.
Als wir uns bis auf 40-50 Meter angenähert haben, kam von mir Stop. Dann habe ich ihn angeleint.
Dann durften die beiden Spielen. Als es wieder weiterging, gab es noch ein paar Trainingsroutinen. Heute das akkurate Platz aus dem Lauf. Dann das bleib. Hat alles zu 100% gesessen.
Dann hab ich ihn machen lassen was er will und mit ihm geblödelt.

Es gibt nun mal Kommandos die müssen sitzen, weil das für Prüfungen erforderlich ist. Es gibt auch Kommandos, die sitzen müssen, damit ich ihm den Freilauf gewähren kann.
Vorwiegend zu seiner eigenen Sicherheit. Wenn die nicht sitzen, gibt es keine Freilauf.
Als Befehlshaber sehe ich mich aber nicht. Eher als verantwortlicher Anführer☝🏽😉
 
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Lena
25. März 20:00
Dankeschön und alles gut 😉. Ich finde es gut, wenn man nachfragt 👍
Ja, ich frag lieber nach, anstatt mir irgendwas zu denken, was am Ende vielleicht gar nicht so gemeint war 😉
 
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Helene
29. März 15:11
Grundsätzlich konsequent. Außer es gibt einen Grund dafür, dass ein Signal nicht ausgeführt wird.
 
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Sophia
29. März 22:02
Ich frage mich selbst regelmäßig was ist mir denn besonders wichtig, was MUSS sitzen und warum damit unser Alltag und Zusammenleben gut funktioniert und alle glücklich sind (mit uns leben noch 2 Katzen und 1 Kind dazu ist Nala ein Bürohund). Und das sind auch fast die einzigen Kommandos die ich jeden Tag mit ihr übe und wo es keine Kompromisse gibt.
Zb „nein, stopp, Abruf, Platz, Beifuß“
Wenn ich sie auf ihren Platz schicke, steht sie oft nochmal auf und legt sich wo anders hin 😂 das lasse ich durchgehen weil das was ich mit „Platz“ erreichen will, ist dass jetzt Ruhe ist und nicht mehr versucht wird mit den Katzen zu spielen oder irgendein anderer Mist angestellt wird.
Ich möchte mich nicht aus Prinzip durchsetzen, das ist nicht meine Art und mein hund will keine Maschine sein.
Man sollte sich im klaren darüber sein was man wirklich im Alltag benötigt und warum man welche Ziele hat, die muss man sich immer vor Augen halten und da dann wirklich 100% konsequent sein.
Dann vermittelt man dem Hund auch Klarheit und Ordnung und er nimmt einen ernst.
Alles andere, wie Pfote geben etc. Sind eher Beschäftigung und nice to haves, muss aber nicht 100 pro sitzen :)