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Celine
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 104
zuletzt 20. Okt.

Kommunikation unter "Hundefreunden"

Guten Morgen ihr lieben, inwieweit lasst ihr eure Hunde mit Hundekumpels kommunizieren? Lasst ihr auch unangenehme Situationen bewusst zu? Wenn ja, welche? Ich habe nämlich das Gefühl, dass Hunde keine Konflikte mehr austragen dürfen und viele Hunde es schlichtweg nicht können. Ein Beispiel aus unserer täglichen Runde. Es gab Hundekekse für 7 Hunde, diese sehen sich täglich auf 1-2 Hunderunden. Meine Ronja wollte der ältesten Hündin (10 Jahre) das Futter wegmopsen. Ich habs wahrgenommen aber war der Meinung, dass sie mal eine Ansage von einem Hund bekommen muss. Jojo die Hündin hat es getan, natürlich ohne beißen, sonst hätte ich es nicht zugelassen. Ronja quiekte natürlich und Jojo bekam den Ärger. Ich fand das nicht gut, dass ein Hund dafür „bestraft“ wurde, weil dieser seine Ressource verteidigte. Dadurch kam erst das Thema auf. Ich lese auch immer wieder unter Videos von Sozialstunden, wo intakte Rüden mit Maulkorb ihren Konflikt austragen, dass viele Menschen gegen Konfliktsituationen sind und alles der Mensch regeln müsste. Aber verlernen Hunde dann nicht erst recht die feine Kommunikation? Die Kommunikation, wie Konflikte entschärft und geregelt werden? Meistens entsteht durch die Energie der Besitzer ein viel schlimmerer Konflikt. Wie seht ihr das?
 
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Dogorama-Mitglied
16. Okt. 19:17
Ja, das kann ich gut verstehen. Als ich noch mit Balou und Patch(18,16) unterwegs war, wurde ich im Alter der Hunde sehr restriktiv. Auch weil es mir zu anstrengend wurde, immer auf hab acht zu stehen um die Senioren uU zu schützen.
Das ist anstrengend...zum Glück sind es recht wenig Fremdhunde hier. Aber den ein oder anderen strifft man immer mal.
 
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Sigi
16. Okt. 20:31
Warum wird das immer vermenschlicht? Stell dir vor du wärst in deinem Leben aus jeder unangenehmen Situaton weggebracht worden, wie könntest Du dann heute entscheiden das sie unangenehm war und dementsprechend reagieren.
Hallo Steffi!
Meine aussage sollte nicht angreifend oder Beleidigend sein. Sollte es so gewirkt haben tut mir das Leid und sag sorry. Deine Antwort hast Du leider gelöscht bevor ich zum lesen kam.
 
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Franziska
16. Okt. 22:43
Das wichtigste ist die Körpersprache der Hunde zu lesen. Daran hapert es den meisten Menschen tatsächlich bereits.

Kann man die Körpersprache lesen weiß man auch wann man einschreiten muss und wann nicht.
Persönlich würde ich aber keine Leckerlis in der Gruppe verteilen, wenn nicht klar ist wie jeder Hund reagiert. Da ist ja ansonsten Stress vorprogrammiert. Ich sehe den Mehrwert darin nicht Hunde absichtlich solchen Situationen auszusetzen. 🤷‍♀️

Das Maulkorb-Beispiel finde ich schlecht. Soweit ich das immer gesehen habe sind diese Hunde nicht richtig sozialisiert.

Das nächste Problem ist dazu noch, dass viele Hundebesitzer die Bedürfnisse eines Hundes nicht kennen. Nicht mal ihres eigenen. Frontal aufeinander zu laufen wirkt bereits bedrohlich und würden Hunde niemals alleine tun. Hunde würden sich auch zB nicht gemeinsam auf einer Hundewiese verabreden und treffen.

Also ja man sollte Hunde sich ausdrücken lassen. Es sollte aber eben auch auf die Bedürfnisse des Hundes geachtet werden. Immerhin lebt der Hund in unserer Gesellschaft und wird daher zwangsläufig mit Situationen konfrontiert, die in der Wildnis so nie auftreten würden.
 
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Franziska
16. Okt. 22:44
Meine spielt mit Artgenossen und geht auch mal spielerisch an den Hals. Sie beißt nicht fest, sondern will so dem anderen Hund zeigen leg dich runter als Unterwerfung. Die Trainer in der Hundeschule sagen mir ich soll sie weg schicken und es ihr verbieten, weil an den Hals geht man nicht. Weiß ich auch nicht ob das so richtig ist?
Bist du dir sicher dass dein Hund spielt?
 
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Bettina
17. Okt. 04:32
Meine spielt mit Artgenossen und geht auch mal spielerisch an den Hals. Sie beißt nicht fest, sondern will so dem anderen Hund zeigen leg dich runter als Unterwerfung. Die Trainer in der Hundeschule sagen mir ich soll sie weg schicken und es ihr verbieten, weil an den Hals geht man nicht. Weiß ich auch nicht ob das so richtig ist?
Malis machen das oft...meine molly🌈 hat das bei "ihrem" rottweiler auch gemacht...bei anderen hunden aber nicht... die haben sie nicht gelassen...unterbunden haben wir das nicht...ist immer ne ermessens.sache🙏
 
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Dogorama-Mitglied
17. Okt. 06:19
Ich finde es kommt etwas auf die Situation und die Hunde an.
Ich persönlich lasse viel zu. Man merkt ja anhand der Körpersprache der Hunde, wann es wirklich ernst wird. Jedenfalls sollte man es sehen können, wenn man ein Hund hat😅. Meiner Meinung nach.
Habe ich aber einen unsicheren Hund würde ich ihm eher helfen.

Würde soetwas aber auch niemals provozieren.
 
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Dogorama-Mitglied
17. Okt. 07:16
IHNAG (Ich hab nicht alles gelesen 😉), aber ich mach das auch eher "freizügig".

Wenn Guinness für Lästigkeiten Rüffel bekommt, lass ich das absolut zu, sag auch den Haltern der korrigierenden Hunde das passt schon. Dadurch hat er sehr gut gelernt, sowas zu verstehen und ernst zu nehmen.

Was ich versuche zu unterbinden, sind Stänkereien an der Leine und territoriales Gehabe wie "unsere" Bank verteidigen oder zum Zaun einer Huzo rennen wenn wenn jemand vorbeikommt (hat Guinness sich leider inzwischenauch ein bisschen angewöhnt bzw von den vielen völlig unmoderrierten Tölen im Hundepark abgeguckt. Da muss schnellstens dagegentrainiert werden).

Ausserdem versuch ich alles zu splitten oder abzubrechen, was nach steifem Gedrohe aussieht und bei beginnenden Raufereien geh ich natürlich dazwischen, weil ich nicht abschätzen kann, wie sich das entwickelt. Da hau ich im Notfall auch mal dem anderen Hund mal eine, damit der ablässt (zB der Pitbull, der Guinness mal am Badesee in der Mangel hatte. Ich hatte das Glück, dass der einerseits offenbar [noch] keine ernsthafte Verletzungsabsicht hatte, und andererseits so verdutzt von dem "Rohrstock" am Hintern war, dass er sofort aufgehört hat und auf mein Anschreien und Wegweisen zurückgewichen ist).
Aber brauchen tu ich solche Situationen echt nicht, es soll ja vor allem auch aus Guinness kein Raufer werden.
 
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Dogorama-Mitglied
17. Okt. 07:26
Da freue ich mich. Man trifft doch oft Hundehalter, die das so ganz anders sehen. Auch hier werden vielfach die kleinen Hunde auf den Arm hochgenommen und bekommen keine Chance mit ihresgleichen zu kommunizieren. Ich denke, Hunde können von anderen Hunden viel lernen. Natürlich immer abhängig von der jeweiligen Situation. Als Heli noch im richtigen Rüpelalter war, hat ein Anpfiff von einem älteren Labrador Wunder gewirkt und sie war gleich viel umgänglicher und höflicher. Aber wie geschrieben, einigen Hunden wird diese Möglichkeit nicht mal gegeben. Da gibt es hier auch etliche. Die sind dann bei Hundebegegnungen völlig überfordert und mutieren zum Angstbeißer. Dabei spielt die Größe des Hundes nicht mal eine Rolle und auch die kleine Fellnase kann die Souveränere sein. Gruß aus Unseburg 🐶🤗
Souveräne Kleine kenn ich kaum. Die Meisten hier sind leider sehr ekelhafte Kläffer und Stänkerer, dank derer Guinness inzwischen auch zunehmend unentspannt bei Begegnungen reagiert.

Ich versuche natürlich, da dagegenzusteuern, was aber meist garnicht nötig wäre, wenn die anderen Hunde Manieren gelernt hätten.
 
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Dogorama-Mitglied
17. Okt. 07:27
Hallo Steffi! Meine aussage sollte nicht angreifend oder Beleidigend sein. Sollte es so gewirkt haben tut mir das Leid und sag sorry. Deine Antwort hast Du leider gelöscht bevor ich zum lesen kam.
Meine Antwort war zu persönlich für ein solches Forum. Das habe ich erst nach dem Abschicken so richtig realisiert.

Was ich aber sagen wollte war, dass es mir gut getan hätte, wenn mir jemand geholfen hätte, vernünftige Strategien in einem sicheren Rahmen zu erlernen und auszuprobieren.
Und nun sehe ich mich in der Rolle der Mediatorin und helfe den Hunden, angenehme Konfliktlösungswege zu finden und auszutesten. Dafür bedarf es keiner Eskalation im roten Bereich ;-) Ein Hund, der lernt, sich einer unangenehmen Lage zu entziehen, statt draufzuhauen, ist bedeutend besser dran. Genauso ist ein klar knurrender Hund gut zu verstehen und Scheinangriffe sind durch derlei Verhaltensweisen überflüssig.
 
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Dogorama-Mitglied
17. Okt. 07:32
Mein Hund soll keinen Konflikt austragen. Wenn mein Hund einen Konflikt austrägt, trifft mein Hund die Entscheidungen. Auch wenn mein Hund gut trainiert und sozialisiert ist, ist es natürlich, dass mein Hund in einer Situation, wo er ohne meine Beihilfe instinktiv handeln muss, im Auge des Menschen immer die falsche Entscheidung treffen wird. 2 Hunde die ggf. beide ein dominanteres Wesen besitzen können sich auch 10 Jahre streitfrei super vertragen haben, das macht sie aber nicht zu einem Rudel und das macht die Futterstreitigkeit die sie "unter sich" klären sollen auch nicht ungefährlich. Gibt keiner nach gibt der schwächere durch Versagens der Kräfte nach und das endet i.d.R in der Tierklinik oder auf der Regenbogenbrücke. Intakte Rüden mit Maulkorb einen Streit austragen lassen ist ebenso sinnlos. Der Hund mit Maulkorb versteht vorerst nicht, dass er gar nicht richtig "zubeißt" wenn er den Maulkorb nicht schon länger kennt. Außerdem bedeutet Konfliktfähigkeit nicht viele Streitigkeiten ausgetragen zu haben, sondern vor allem seine Grenzen zu kennen, die wir festlegen um schlimmeres zu vermeiden im Ernstfall. Ein Wesensfester und selbstbewusster Hund wird dem gegenüberstehendem Hund natürlich durch entsprechende Korrektur des Verhaltens klar machen wo seine Grenzen sind und hat auch einen langen Atem. Das ganze kann ein Hund einem Hund auch besser beibringen als ein Mensch einem Hund, jedoch erwarte nicht, dass irgendwer auf der Hundewiese so einen Hund hat, der das korrekt an deinem Hund ausführen kann, ohne eine Eskalation.
Also auf den paar Hundewiesen, die wie frequentierten, wird fast immer ohne Eskalation (sofern man nicht schon ein Knurren oder Abschnappen dazuzählt) korrigiert.

Selten kommt es auch mal zu Rangeleien, aber das sind Ausnahmen und ich hab -Gott sei Dank- noch keine ernst gemeinte erlebt oder davon gehört.