Ich habe öfters mal Gasthunde hier, die sich aber alle sehr gut kennen und die ich sehr gut kennen gelernt habe und die sich in ungefähr der gleichen Kräftekategorie befinden.
Da setze ich zum einen auf Konfliktprävention. Ausreichend Ressourcen wie Betten, Spielzeug usw. Klare Regeln bei der Leckerlievergabe und beim füttern. Jeder hat seinen festen Fressplatz und wer fertig ist räumt das Gebiet bis alle anderen fertig und die Näpfe weg sind. Wer stunk auf der Couch macht muss die Couch verlassen. Sowas halt. Präventiv eben. Ich denke man muss es nicht drauf ankommen lassen.
Dennoch kommt es natürlicher Weise trotzdem mal zum Konflikt. Den lass ich die Plüschkids austragen sofern nichts dagegen spricht. Dagegen spricht z.B. ein zu enger Raum. Passiert es auf dem schmalen Flur wo keiner ausweichen kann bugsiere ich die nach draußen oder ins Wohnzimmer, was auch immer näher ist oder unterbreche. Im Auto unterbreche ich generell, ein deutliches „Ey“ und die gehen sofort auseinander.
Ansonsten lass ich sie machen so lange nichts eskaliert. Bisher zeigte keiner jemals Verletzungswillen, war immer nur eine dramatische Showdarstellung. Da sind beim harmlosen toben schon ganz andere Blessuren entstanden. Seit Bilbo aus der Pubertät raus ist passiert es unglaublich selten, dass hier jemand aneinander gerät und wenn ist es meist auf Bilbos kurze Zündschnur zurück zuführen. Er ist lange nicht mehr so launisch wie in der Pubertät, hat aber gelegentlich mal einen Hang dazu.
Ich habe den Eindruck, dass es denen durchaus mal gut tut Konflikte selbst zu regeln, den eigenen Standpunkt klar zu machen. Meist liegen die nur wenige Minuten später aneinander gekuschelt und verarbeiten das ganze beim gemeinsamen Nickerchen. Am Ende war es für deren Bindung untereinander bisher immer zum Vorteil.
Ich denke gerade Pubertiere profitieren davon auch mal vom Rudel eins auf den Deckel zu bekommen …. so lange alles im Rahmen, als Zurechtweisung, ohne Mobbing und ohne Verletzungswille abläuft.
Das alles gilt aber nur für Hunde die sich kennen, mögen und die ich kenne und einschätzen kann und die kräftetechnisch auf einem Level sind. Fremde Hunde, z.B. beim Spaziergang getroffen, erst gespielt und dann knallt es, dann gehe ich zum Schutz meiner grundsätzlich dazwischen. Ich kenne den fremden Hund nicht, die Hunde müssen sich nicht wiedersehen und müssen nicht miteinander klar kommen. Es gibt keinen Grund warum es für irgendwen zum Vorteil wäre den Konflikt auszutragen.
So handhaben wir das zumindest und bisher sind wir damit sehr zufrieden. Es ist bisher nie zu Verletzungen gekommen, es hat das Verhältnis zwischen den Hunden bisher nie beeinträchtigt, ganz im Gegenteil. Läuft 👍🏻