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Maike
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 34
zuletzt 19. März

Kommando "Platz"

Hey, ich habe einen mittlerweile 9 Monate alten Zwergpudel. Er ist sehr lernwillig und beherrscht Kommandos nach 10 Minuten üben. Allerdings nicht was das Kommando Platz bzw wie wir es nennen Down angeht. Ich habe ihn immer absetzen lassen und das Leckerchen dann vor ihn gehalten damit er sich quasi ablegt. Allerdings hat er sich dann immer wieder hingestellt und ist einfach nur mit dem Kopf runter. Kennt da jemand gute Tipps wie ich ihm das am besten beibringen kann? Schonmal vielen lieben Dank im voraus
 
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Daniela
14. Feb. 19:33
Au weia.. NEIN!!! Das ist zwar ne lustige Anspielung in diese Richtung, war aber so null und gar nicht esoterisch gemeint, sondern eher wissenschaftlich, nix mit Karma und Vibrations.. : Man sucht sich selbst SEINEN Hund aus, nimmt ihn zu sich, man kommuniziert, erzieht und wirkt darauf ein, macht das alles sinnvoll oder halt nicht so clever. Und was ganz am Ende für jemanden selbst für ein Hund dabei raus kommt, ist ein Produkt all dieser Entscheidungen ... Da war man als Halter selbst und an jeder Stelle überall dabei, hat die Entscheidungen getroffen und verschiedene Dinge entweder richtig gemacht oder halt nicht so clever... Verstehst du jetzt, was ich gemeint habe?
Da stimme ich dir voll und ganz zu
 
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Daniela
14. Feb. 19:35
Da sind wir dann Ruck-Zuck in so einer Freiheits Diskussion. Wenn ein Hund in der einen oder anderen Situation nicht Sitz oder Platz machen MÖCHTE oder zu mir zurück kommen, wenn es mal angesagt ist, dann muss ich als Halter ihm das ja nicht ständig und ggf. überflüssig zumuten. Es sollte nur klappen, wenn es notwendig ist und angesagt wird. Das gibt dem Hund eine Menge mehr Freiheiten, wenn er halbwegs gut erzogen und dadurch sozial kompatibel ist. Manche Halter predigen ja die große bunte Freiheit und dass der Hund ein freies Wesen ist und alles machen soll und darf, was er so tun möchte. Damit wird er quasi zur Zumutung für seine Umgebung und ich muss ihn entweder an der kurzen Leine führen oder die Umgebung wird eventuell belästigt, hat Angst oder sonstwas. Das könnte mir natürlich auch egal sein, dann sollen die halt woanders hin gehen,.... Argument: weil ich meinen Hund nicht erziehen kann oder möchte (das kann man ja tatsächlich auch aktiv so entscheiden, dass der halt alles darf, was er möchte ...). Aber da stehe ich zu dem schlauen Satz: "Freiheit ist IMMER AUCH die Freiheit des anderen" .
Also wenn der Hund mit ins cafe oder so geht und steht die ganze zeit da oder sitzt 😅🙈da sollte ein Platz funktionieren aber jeder wie er will
 
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Meri
14. Feb. 19:41
Da sind wir dann Ruck-Zuck in so einer Freiheits Diskussion. Wenn ein Hund in der einen oder anderen Situation nicht Sitz oder Platz machen MÖCHTE oder zu mir zurück kommen, wenn es mal angesagt ist, dann muss ich als Halter ihm das ja nicht ständig und ggf. überflüssig zumuten. Es sollte nur klappen, wenn es notwendig ist und angesagt wird. Das gibt dem Hund eine Menge mehr Freiheiten, wenn er halbwegs gut erzogen und dadurch sozial kompatibel ist. Manche Halter predigen ja die große bunte Freiheit und dass der Hund ein freies Wesen ist und alles machen soll und darf, was er so tun möchte. Damit wird er quasi zur Zumutung für seine Umgebung und ich muss ihn entweder an der kurzen Leine führen oder die Umgebung wird eventuell belästigt, hat Angst oder sonstwas. Das könnte mir natürlich auch egal sein, dann sollen die halt woanders hin gehen,.... Argument: weil ich meinen Hund nicht erziehen kann oder möchte (das kann man ja tatsächlich auch aktiv so entscheiden, dass der halt alles darf, was er möchte ...). Aber da stehe ich zu dem schlauen Satz: "Freiheit ist IMMER AUCH die Freiheit des anderen" .
Es geht doch nicht darum das der Hund machen kann was er will sondern darum wie wichtig ist mir als Halter dieses Kommando! Und es passiert nichts wenn ich meinem Hund die Freiheit gebe zu Sitzen wenn er z.b warten soll aber das ist nur meine Meinung und war nur so eine Anregung manchmal vielleicht zu überdenken wie wichtig einem das oder jenes Kommando wirklich ist mir ist es egal wie mein Hund wartet Hauptsache er wartet
 
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Judith
14. Feb. 19:46
Da sind wir dann Ruck-Zuck in so einer Freiheits Diskussion. Wenn ein Hund in der einen oder anderen Situation nicht Sitz oder Platz machen MÖCHTE oder zu mir zurück kommen, wenn es mal angesagt ist, dann muss ich als Halter ihm das ja nicht ständig und ggf. überflüssig zumuten. Es sollte nur klappen, wenn es notwendig ist und angesagt wird. Das gibt dem Hund eine Menge mehr Freiheiten, wenn er halbwegs gut erzogen und dadurch sozial kompatibel ist. Manche Halter predigen ja die große bunte Freiheit und dass der Hund ein freies Wesen ist und alles machen soll und darf, was er so tun möchte. Damit wird er quasi zur Zumutung für seine Umgebung und ich muss ihn entweder an der kurzen Leine führen oder die Umgebung wird eventuell belästigt, hat Angst oder sonstwas. Das könnte mir natürlich auch egal sein, dann sollen die halt woanders hin gehen,.... Argument: weil ich meinen Hund nicht erziehen kann oder möchte (das kann man ja tatsächlich auch aktiv so entscheiden, dass der halt alles darf, was er möchte ...). Aber da stehe ich zu dem schlauen Satz: "Freiheit ist IMMER AUCH die Freiheit des anderen" .
Damit hast du vollkommen Recht! Aber ich habe Meri gar nicht so verstanden, dass es grundsätzlich um die Frage nach Erziehung (ich würde hier Kontrolle sagen) geht, sondern nur darum, warum der Hund liegen muss, wenn er auch sitzen oder stehen kann. Ich finde die Frage völlig berechtigt. Denn das Liegen auf Befehl ist kein Muss für Gefuldigkeit. Trotzdem fällt das Warten vielen Hunden im Liegen leichter. Ich hätte nie Bauchschmerzen, wenn jemand für sich etwas anderes entscheidet. Warum ist das so ein heißes Thema? Viele Trainer kochen das heiß, weil sie es mal so gelernt haben. Da wird nicht hinterfragt. Da zählt das Argument der Tradition: "Das wird schon immer so gemacht." Tja, eine Mio. Fliegen würde in einer Umfrage auch angeben, Kot ist lecker. Deswegen muss ich die Einstellung noch nicht teilen... Und es geht ja noch weiter: Schaut mal in die Prüfungsrichtlinien für die Begleithundeprüfung. Wer sagt denn, dass ein Hund gesellschaftstauglich ist, weil ich ihn aus der Bewegung ablegen kann? Wieso gibt es beim Ablegen Punktabzug, wenn man in der falschen Reihenfolge ab- oder anleint? Und wieso gibt es mehr Punktabzug, wenn man statt Platz ein anderes Wort verwendet und der Hund danach sitzt, als wenn man ein anderes Wort nutzt und der Hund liegt? Es kommt alles noch aus dem Verständnis, dass Sitz und Platz Unterordnungskommandos sind. Das ist zeitlich nicht weit weg von Gehorsamkeit durch Schmerz und Züchtigung zu erzwingen, völliger Schwachsinn im Grunde. Warum aber ist es trotzdem sinnvoll, dem Hund diese Sachen beizubringen? Naja, es ist Grunderziehung und die legt die Basis für alles andere. Je kleinschrittiger ich einem Hund Zusammenhänge erkläre, desto genauer kann ich ihn später lenken, wenn die Aufgaben komplexer werden, also miteinander kombiniert. Außerdem will das Hundehirn gefordert werden. Hunde müssen das Lernen lernen, bevor sie komplexere Dinge begreifen können. 2 Grundkommandos sind da einfach sehr wenig für.
 
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Tom
14. Feb. 19:51
Es geht doch nicht darum das der Hund machen kann was er will sondern darum wie wichtig ist mir als Halter dieses Kommando! Und es passiert nichts wenn ich meinem Hund die Freiheit gebe zu Sitzen wenn er z.b warten soll aber das ist nur meine Meinung und war nur so eine Anregung manchmal vielleicht zu überdenken wie wichtig einem das oder jenes Kommando wirklich ist mir ist es egal wie mein Hund wartet Hauptsache er wartet
Das kann man schon alles so sehen wie du es sagst, oder auch anders. Is egal. Mir persönlich ist es wichtig, dass mein Hund ein paar Kommandos kann und auch ausführt, wenn ich das sage. Das verstehe ich unter guter Hunde-Erziehung. Muss ich ja nicht immer und ständig verlangen, wenn es nicht nötig ist. Aber wenn, dann sollte es funktionieren. Weil ich derjenige bin, der die Gesamtsituation einschätzt und den Hund führt. Oder wer führt bei euch und sagt wo es lang geht?
 
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Dogorama-Mitglied
14. Feb. 19:55
Es geht doch nicht darum das der Hund machen kann was er will sondern darum wie wichtig ist mir als Halter dieses Kommando! Und es passiert nichts wenn ich meinem Hund die Freiheit gebe zu Sitzen wenn er z.b warten soll aber das ist nur meine Meinung und war nur so eine Anregung manchmal vielleicht zu überdenken wie wichtig einem das oder jenes Kommando wirklich ist mir ist es egal wie mein Hund wartet Hauptsache er wartet
Das Kommando "Platz" ist mir seit Willy, der es ums Verrecken nicht machte, auch nicht so wichtig. @ Daniela und Tom: im Restaurant liegen die trotzdem ziemlich schnell, wäre auch sonst nervig.
 
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Meri
14. Feb. 20:03
Damit hast du vollkommen Recht! Aber ich habe Meri gar nicht so verstanden, dass es grundsätzlich um die Frage nach Erziehung (ich würde hier Kontrolle sagen) geht, sondern nur darum, warum der Hund liegen muss, wenn er auch sitzen oder stehen kann. Ich finde die Frage völlig berechtigt. Denn das Liegen auf Befehl ist kein Muss für Gefuldigkeit. Trotzdem fällt das Warten vielen Hunden im Liegen leichter. Ich hätte nie Bauchschmerzen, wenn jemand für sich etwas anderes entscheidet. Warum ist das so ein heißes Thema? Viele Trainer kochen das heiß, weil sie es mal so gelernt haben. Da wird nicht hinterfragt. Da zählt das Argument der Tradition: "Das wird schon immer so gemacht." Tja, eine Mio. Fliegen würde in einer Umfrage auch angeben, Kot ist lecker. Deswegen muss ich die Einstellung noch nicht teilen... Und es geht ja noch weiter: Schaut mal in die Prüfungsrichtlinien für die Begleithundeprüfung. Wer sagt denn, dass ein Hund gesellschaftstauglich ist, weil ich ihn aus der Bewegung ablegen kann? Wieso gibt es beim Ablegen Punktabzug, wenn man in der falschen Reihenfolge ab- oder anleint? Und wieso gibt es mehr Punktabzug, wenn man statt Platz ein anderes Wort verwendet und der Hund danach sitzt, als wenn man ein anderes Wort nutzt und der Hund liegt? Es kommt alles noch aus dem Verständnis, dass Sitz und Platz Unterordnungskommandos sind. Das ist zeitlich nicht weit weg von Gehorsamkeit durch Schmerz und Züchtigung zu erzwingen, völliger Schwachsinn im Grunde. Warum aber ist es trotzdem sinnvoll, dem Hund diese Sachen beizubringen? Naja, es ist Grunderziehung und die legt die Basis für alles andere. Je kleinschrittiger ich einem Hund Zusammenhänge erkläre, desto genauer kann ich ihn später lenken, wenn die Aufgaben komplexer werden, also miteinander kombiniert. Außerdem will das Hundehirn gefordert werden. Hunde müssen das Lernen lernen, bevor sie komplexere Dinge begreifen können. 2 Grundkommandos sind da einfach sehr wenig für.
Danke, ja es sollte nur ein Gedanke sein mal darüber nachzudenken wie wichtig einem ein Kommando ist und ja auch meinem (unwilligen) Hund habe ich Platz und noch viel mehr beigebracht aber irgendwann für mich beschlossen das mir das nicht so wichtig ist wenn mein Hund sich dabei nicht wohl fühlt und ich es auch mit einem anderen Kommando ersetzen kann
 
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Meri
14. Feb. 20:04
Das kann man schon alles so sehen wie du es sagst, oder auch anders. Is egal. Mir persönlich ist es wichtig, dass mein Hund ein paar Kommandos kann und auch ausführt, wenn ich das sage. Das verstehe ich unter guter Hunde-Erziehung. Muss ich ja nicht immer und ständig verlangen, wenn es nicht nötig ist. Aber wenn, dann sollte es funktionieren. Weil ich derjenige bin, der die Gesamtsituation einschätzt und den Hund führt. Oder wer führt bei euch und sagt wo es lang geht?
Ich führe aber im wohl meines Hundes und nicht irgendwelcher Kommandos
 
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Dogorama-Mitglied
14. Feb. 20:18
Ich führe aber im wohl meines Hundes und nicht irgendwelcher Kommandos
Kommandos sollten auch meist zum Wohl des Hundes ausgesprochen werden. Mein Hund ist beispielsweise sehr ›reaktiv‹, wie es so schön heißt, bei Fremden in der Wohnung. Steht sie, ist sie angespannt bis zur Schwanzsspitze. Sitzt sie, hechelt sie zumindest noch und ist auch verdammt schnell wieder knurrend auf den Beinen, wenn ihr was nicht passt. Liegt sie, döst sie sogar mal weg. Kommt sie deshalb von allein auf die Idee, sich hinzulegen? Im Traum nicht! Ich weiß aber, dass sie so deutlich weniger Stress hat und schicke sie dann ins Platz. Zu ihrem Wohl und auch meinen Nerven und denen meiner Gäste zuliebe. Da BRAUCHE ich das Kommando Platz halt wirklich mal. Wo mein Hund sich freiwillig ablegt, isses über. Bin auch lange ohne ausgekommen und es braucht bestimmt nicht jeder Hund, aber das Kommando ist nicht grundsätzlich überflüssig. Wenn ich ein Kommando ausspreche, dann will ich, dass es befolgt wird. Dafür hat mein Hund das Recht, dass ich mir zuvor Gedanken gemacht habe, ob dieser Befehl sinnvoll, angemessen und zumutbar ist. Nur wenn alles drei zutrifft, spreche ich einen Befehl aus – und setze ihn auch durch. Ansonsten degradiere ich jeden künftigen Befehl zu einer Art Handlungsvorschlag mit Diskussionsgrundlage. (Nicht jeder Hund nimmt das so genau, aber meiner schon und das wäre auf Dauer für beide Seiten unzumutbar.) Ausnahme ist nun mal das Training, da verlangt man eben mal Sitz oder Platz, um es zu festigen, nicht, weil es gerade wichtig wäre, aber Hunde lernen durch Wiederholung, da kommt man nicht drumherum, aber auch da gehört dazu, sich Gedanken zu machen. Mit einem Ridgeback übe ich Platz nicht draußen im Winter im Schneematsch und ich versuch es mit einem Jack Russle Terrier zum Einstieg auch nicht im Wildpark. Da sind Fehler ja vorprogrammiert und das wäre unfair. Da finde ich es dann auch verständlich, wenn das Tier keinen Bock hat oder eben echt Schwierigkeiten. Aber wenn ich das mal im Wohnzimmer oder einer trockenen Sommerwiese abrufe, dann mach ich das nicht zum Spaß, sondern mit einem Grund und dann erwarte ich ähnlich wie Tom, dass der Hund folgt und nicht rumdiskutiert. Was ist daran entgegen des Wohl des Hundes? Was die Begleithundeprüfung angeht, die auch angesprochen wurde. Da haben auch viele Hundesportvereine ihre Finger drin, wenn ich das richtig im Kopf habe. Für viele Wettbewerbe ist die Prüfung Voraussetzung. Und für die Alltagstauglichkeit muss ich einen Hund nicht aus der Bewegung ins Platz schicken können – aber es beweist dennoch eine gute, prompte Folgsamkeit des Hundes, was beim Agility zB ein wichtiger Grundstein ist. Schnell und Gezielt auf Vorgaben reagieren. Die Reihenfolge beim Anleinen sagt auch nix über den Hund aus, aber ob der Halter in der Lage ist, wirklich simple Abläufe zu memorieren und auch unter Stress abzurufen und dabei noch genug Ruhe ausstrahlt, um seinem Tier Sicherheit zu vermitteln. Auch aus so vermeindlich sinnlosen Aufgaben kann man immer etwas ableiten.
 
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Judith
14. Feb. 21:28
Kommandos sollten auch meist zum Wohl des Hundes ausgesprochen werden. Mein Hund ist beispielsweise sehr ›reaktiv‹, wie es so schön heißt, bei Fremden in der Wohnung. Steht sie, ist sie angespannt bis zur Schwanzsspitze. Sitzt sie, hechelt sie zumindest noch und ist auch verdammt schnell wieder knurrend auf den Beinen, wenn ihr was nicht passt. Liegt sie, döst sie sogar mal weg. Kommt sie deshalb von allein auf die Idee, sich hinzulegen? Im Traum nicht! Ich weiß aber, dass sie so deutlich weniger Stress hat und schicke sie dann ins Platz. Zu ihrem Wohl und auch meinen Nerven und denen meiner Gäste zuliebe. Da BRAUCHE ich das Kommando Platz halt wirklich mal. Wo mein Hund sich freiwillig ablegt, isses über. Bin auch lange ohne ausgekommen und es braucht bestimmt nicht jeder Hund, aber das Kommando ist nicht grundsätzlich überflüssig. Wenn ich ein Kommando ausspreche, dann will ich, dass es befolgt wird. Dafür hat mein Hund das Recht, dass ich mir zuvor Gedanken gemacht habe, ob dieser Befehl sinnvoll, angemessen und zumutbar ist. Nur wenn alles drei zutrifft, spreche ich einen Befehl aus – und setze ihn auch durch. Ansonsten degradiere ich jeden künftigen Befehl zu einer Art Handlungsvorschlag mit Diskussionsgrundlage. (Nicht jeder Hund nimmt das so genau, aber meiner schon und das wäre auf Dauer für beide Seiten unzumutbar.) Ausnahme ist nun mal das Training, da verlangt man eben mal Sitz oder Platz, um es zu festigen, nicht, weil es gerade wichtig wäre, aber Hunde lernen durch Wiederholung, da kommt man nicht drumherum, aber auch da gehört dazu, sich Gedanken zu machen. Mit einem Ridgeback übe ich Platz nicht draußen im Winter im Schneematsch und ich versuch es mit einem Jack Russle Terrier zum Einstieg auch nicht im Wildpark. Da sind Fehler ja vorprogrammiert und das wäre unfair. Da finde ich es dann auch verständlich, wenn das Tier keinen Bock hat oder eben echt Schwierigkeiten. Aber wenn ich das mal im Wohnzimmer oder einer trockenen Sommerwiese abrufe, dann mach ich das nicht zum Spaß, sondern mit einem Grund und dann erwarte ich ähnlich wie Tom, dass der Hund folgt und nicht rumdiskutiert. Was ist daran entgegen des Wohl des Hundes? Was die Begleithundeprüfung angeht, die auch angesprochen wurde. Da haben auch viele Hundesportvereine ihre Finger drin, wenn ich das richtig im Kopf habe. Für viele Wettbewerbe ist die Prüfung Voraussetzung. Und für die Alltagstauglichkeit muss ich einen Hund nicht aus der Bewegung ins Platz schicken können – aber es beweist dennoch eine gute, prompte Folgsamkeit des Hundes, was beim Agility zB ein wichtiger Grundstein ist. Schnell und Gezielt auf Vorgaben reagieren. Die Reihenfolge beim Anleinen sagt auch nix über den Hund aus, aber ob der Halter in der Lage ist, wirklich simple Abläufe zu memorieren und auch unter Stress abzurufen und dabei noch genug Ruhe ausstrahlt, um seinem Tier Sicherheit zu vermitteln. Auch aus so vermeindlich sinnlosen Aufgaben kann man immer etwas ableiten.
Man kann in allem einen Sinn sehen, wenn man nur will. 😉 Aber ich sehe das genau wie du. Meistens geht es weniger um die einzelnen Kommandos als um das große Ganze, dass der Hund nicht diskutiert. Allerdings habe ich ein Wort, dass eine Kann-Variante ist. Wenn Fina sich irgendwo festschnüffelt, sage ich Komm. Dabei ist mir egal, ob sie sich sofort auf den Weg macht oder zu Ende schnüffelt und dann nachsprintet. Aber trotzdem lasse ich meiner Hündin immer die Freiheit, noch ihre Füße zu sortieren. So viel Zeit muss sein. Es sind immerhin Lebewesen. Gestern war auch sehr schön. Fina stand auf einer Wiese und auf dem Weg kamen mir Radfahrer entgegen. Damit sie sehen, dass Fina kontrollierbar ist, rief ich sie ins Platz. Bevor sie sich hinlegte, schaute sie noch mit 2 Kopfdrehungen den Boden ab. Man könnte sich ja wieder versehentlich in eine Pfütze legen. Das Ablegen hatte danach auch weniger von "Jawohl Sir, habe Kommando ausgeführt." Es sah eher aus wie "Ach, herrlich weiches Gras. Hier mache ich es mir gemütlich." Das finde ich auch völlig in Ordnung. Bei der Prüfung habe ich für Finas fehlendes Unterordnungsinteresse keinen Punktabzug bekommen, aber der Prüfer erwähnte es zumindest negativ. 😆