Warum sollte man den Hund bei kaltem Wetter zum rausgehen zwingen, wenn er schon zeigt dass er nicht will? Ich gehe im Winter auch weniger, da sie extrem kalte Pfoten hat und nur rumhumpelt, dass zeigt mir dass es eigentlich schon zuviel war.
Körperlich machen wir einige Tricks und Parcour in der Wohnung.
Liebe Grüße
Den Hund zwingen muss man ja gar nicht und sollte man auch nicht. Aber nicht jeder hat einen Garten wo der Hund mal kurz raus kann zum Pipi machen um dann gleich wieder in die warme Bude zu können. Manche müssen Gassi gehen, auch wenn der Hund nicht will, denn der Hund muss sich nun mal lösen.
Man kann es ihm aber angenehmer machen damit er dann freiwillig raus geht.
Jetzt eben: es schneit richtig gut. Bilbo und Gasthund Buddy spielen so schön draußen im Garten, gerade auch weil es schneit. Kola sitzt draußen vor der Tür unterm Vordach und mault und schimpft vor sich hin. Nicht weil er nicht rein darf, er kann jederzeit die Hundeklappe nutzen und rein kommen. Will er aber eigentlich gar nicht. Er ist stinkig weil er gerne mit spielen möchte, ihm aber kalte Schneefüße und die Nässe, die entsteht wenn der Schnee auf dem Fell taut, stören bzw. sehr unangenehm ist. Er ist Rheumatiker.
Kurz den Regenmantel zum Schutz vor der Nässe angezogen, warme gefütterte wasserdichte Booties, die er auch beim Zugsport bei Schnee trägt, und schon rast er mit den anderen draußen rum und freut sich wie ein Irrer.
Mir persönlich geht es genau darum. Ihm zu ermöglichen trotz unangenehmen Wetters draußen Spaß zu haben, wenn ihm danach ist. Das ist ja kein Zwang.
Und ich habe schon oft beobachtet, dass auch andere Hunde, die normalerweise Schietwetter ablehnen, gerne raus gehen wenn man die unangenehmen Dinge ausschaltet oder reduziert, wie z.B. nasse kalte Pfoten.
Gasthund Buddy, Rhodesian Ridgeback und zertifizierte Frostbeule. Geht normalerweise NIE im Schneefall freiwillig raus. Er friert sehr leicht, habe öfters schon seinem Halter gegenüber erwähnt, dass er eigentlich einen Pulli oder Mantel benötigt.
Dieses Mal ist er das erste mal mit Pulli hier aufgetaucht. Und wie oben schon geschrieben rast der gerade im Schneefall mit Bilbo durch den Garten, ist total eingeschneit und es interessiert ihn nicht. Ist noch nie passiert. Das hier gerade ist eine echte Prämiere.
Das ist in meinen Augen dann kein Zwang, sondern man ermöglicht dem Hund etwas zu tun, was er ja eigentlich gerne macht, nur nicht unter den Schietwetter Umständen.
Ich denke es kommt daher auf den Hund an. Möchte Hundi eigentlich gerne raus, scheut sich vor den Einflüssen, dann sollte man vielleicht gucken ob man es dem Hund ermöglichen kann.
Hat Hund überhaupt kein Interesse oder zeigt sogar gesundheitliche Probleme, dann lässt man den Hund drin.
Kola hat früher bei kalten Pfoten auch gehumpelt. So sind wir seinem Rheuma auf die Schliche gekommen. Ein damals dreijähriger Hund der bei kalt-nass humpelt erschien mir als nicht ganz normal. Tierärztlich abgeklärt, Diagnose war eine sehr seltene Rheumaform. Hierbei wird nicht der Gelenkknorpel durch einen Autoimmunprozess zerstört, sondern es betrifft die Knochenhaut. Daher seine Abneigung gegen kalte nasse Pfoten. Mit den entsprechenden Vorkehrungen, Pfoten warm und trocken halten, hörte das humpeln auf und er darf sogar Sport machen, auch bei Schietwetter. Von der Praxis und der Klinik abgesegnet.
So mache ich das halt. Ich richte mich nach dem Hund und gucke ob es Möglichkeiten gibt das was unangenehm, schmerzhaft oder einfach nur Igit ist abzuschalten.