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Jens
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Anzahl der Antworten 33
zuletzt 28. Okt.

Kläffen vor Aufregung

Wie man hier sehr schön sieht kläfft Jule wie dumm wenn sie aufgeregt ist. Nicht nur beim spielen sondern auch wenn wir zB im Hausflur sind und es raus zum Gassi geht. Wie kann ich ihr effektiv beibringen dass sie still sein soll? Wegedrehen und so lange ignorieren bis sie ruhig ist klappt leider gar nicht.
 
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Nadine
10. Okt. 17:50
Das Ziel sollte nicht sein, dass der Hund nicht kläfft. Sondern dass er nicht so aufgeregt ist. Wenn der Ball sie so hochfährt, gäbe es bei mir keinen Ball mehr. (Gibt's hier eh nicht, aber dann erst recht.) In dem Modus ist daa auch für den Hund enormen Stress. Nach einer Weile kann man ihn dann wieder einsetzen, aber gezielt. Zum Beispiel nicht werfen, sondern verstecken und suchen lassen. Ruhige konzentriert Auslastung und nicht kopflos hetzen. Auch beim raus gehen zum Gassi: wo genau fährt sie hoch? Warum? Ist die Erwartungshaltung und Vorfreude so hoch oder ist es vielleicht sogar negativer Stress? Ich würde das so ruhig wie möglich gestalten. Und nicht in die Länge ziehen. Leckerli suchen lassen, während du dich fertig machst, kann helfen. Und/oder alles griffbereit haben, sodass man nicht groß was zusammen suchen muss. Alternativ kann man auch die Möglichkeit geben, die Energie anderweitig loszuwerden. Meiner rennt zum Beispiel morgens 2 Runden mit seinem Kuscheltier durch die Wohnung, während ich mich fertig mache. Er baut Stress über Bewegung ab und ist danach dann tatsächlich ruhiger und nicht noch mehr aufgedreht wie viele andere Hunde. Beim raus gehen selbst kann man auch Struktur rein bringen. Bei uns wird zum Beispiel zwischen Wohnungstür und Haustür hinter mir gelaufen (Treppe). Ab der Haustür bis zu einem gewissen Platz im Fuß, weil schmaler weg mit vielen Begegnungen. Natürlich geht das nicht von jetzt auf gleich, sondern die Anforderungen werden nach und nach gesteigert. Aber Erwartungssicherheit hilft. Leider neigt meiner auch heute noch in aufregenden Situationen, zb nach Autofahrten beim ankommen oder beim Treffen von Hundekumpels, zum kläffen. Idealerweise hole ich ihn hier schon gedanklich ab und helfe ihm, sich zu regulieren, bevor die Aufregung weiter steigt und sich im kläffen entlädt. Aber auch wenn es "zu spät" ist, bekommt er von mir idealerweise freundliche Unterstützung. Ob ich da jetzt leckerli suchen lasse, Tricks Abfrage oder wir möglichst bald gemeinsam los laufen und in Bewegung kommen zum Stressabbau, hängt von der jeweiligen Situation ab. Ne patentlösung gibt's da nicht.
 
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Ilona
10. Okt. 18:06
Ich nehme an du machst da ein Übung, wo sie warten soll bevor die Freigabe von dir kommt. Das ist Frustbellen. Gestalte die übungen immer so, das sie das gut schaffen kann. Also ins Sitz/ platz schicken mit Bleib. Ball auslegen 2 sekunnden warten und sie holen lassen. Lässt du sie zu lange warten das sie Frust bekommt, wird sich das Bellen nicht abstellen lassen. Schau dir nochmal deinen Alltag an und schau mal wo überall bei ihr Frust entsteht. Mit einem gefrusteten Hund ist es weder für den Hund schön noch für dich zu trainieren. Und das bringt keine Entspannung...
 
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Jens
10. Okt. 23:05
Das ist das seltsame. Still warten kann sie, aber wenn ich den Ball aufheben will bellt sie. Im Prinzip so: Sie bringt den Ball zurück und gibt ihm auch aus. (Mit dem Rückruf nachdem sie den Ball aufgesammelt hat ist es so eine Sache, das üben wir. Dackeltypisch ist sie da manchmal störrisch.) Das Gebelle geht los wenn ich den Ball aufhebe. Ich sage ihr "Bleib!", sie setzt sich und ist dann auch ruhig. Ich werfe, sie wartet bis ich "Hol!" sage und petzt los. Offenbar ist das Gekläffe ein Drängeln dass ich werfen soll. Im Garten ist das ein bisschen anders, da lasse ich sie nicht groß warten. Ich möchte, dass sie mal eine halbe Stunde ordentlich rennt zum körperlichen auslasten. Sie ist auch kein Nervenbündel das ständig laut ist, in der Wohnung ist sie völlig entspannt. Was das Bellen im Hausflur betrifft: Manchmal ist sie sehr aufgedreht, manchmal nicht. Ich mache es so, dass sie an der Leine die Treppe geht und wir nur weiterlaufen wenn sie nicht quietscht. (Ich würde sie eigentlich sowieso tragen aber Atze hat wegen seinem Alter Vorrang. Den Dicken auf einem Arm und die Leine in der Hand ist eh schon schwierig.) Ich habe versucht sie bevor wir aus der Wohnung gehen erstmal Sitz machen zu lassen bis sie ruhig wird aber das hat eher den gegenteiligen Effekt. Sie sitzt, aber schnauft vor Aufregung wie ein Blasebalg.
 
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Kirsten
11. Okt. 00:00
Ich gebe zu, ich bin kein großer Fan vom monotonen Ballwerfen. Aber wenn man das nun tut, um den Hund auszulasten, warum ist es überhaupt problematisch, dass der Hund dabei bellt? Gerade der Dackel ist für seine kommunikative Art bekannt, besonders in höheren Erregungslagen. Beim Ballwerfen steuerst du diese Erregungslage ja in diese Richtung bzw. gehst in Richtung jagen, wo „Laut sein“ und Penetranz ja gezielt in die Richtung züchterisch selektiert wurde. Wenn du deinen Hund auf dieser Erregungslage beschäftigen möchtest, warum darf er dabei nicht bellen? Im Alltag kommuniziere ich meiner Hündin, dass ich das Problem gesehen habe und so gut es mir möglich ist drauf eingehen werde. Dadurch fährt sie sich gar nicht erst so hoch. Mit der Zeit weiß man ja, worauf der eigene Hund reagiert. Gerade die dackelartigen haben ja meist eine sehr genaue Vorstellung davon, wie eine Situation abzulaufen hat und bleiben sehr hartnäckig dran. Ignorieren führt bei meiner Hündin meist nur dazu, dass sie denkt, man hätte ihr ihren Konflikt (oder den Auslöser der Aufregung) nicht bemerkt, was dazu führt, dass sie deutlicher wird.
 
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Jens
11. Okt. 00:15
Es ist gar nicht so leicht sie für andere Sachen zu begeistern. Sie liebt diesen Ball. Ist halt doof wenn es der ganze Wohnblock hört. Wenn Atze nicht wäre könnte ich mit ihr ganz normal große Runden laufen, aber der alte Kerl macht das nicht mehr mit.
 
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Katrin
11. Okt. 00:18
Es ist gar nicht so leicht sie für andere Sachen zu begeistern. Sie liebt diesen Ball. Ist halt doof wenn es der ganze Wohnblock hört. Wenn Atze nicht wäre könnte ich mit ihr ganz normal große Runden laufen, aber der alte Kerl macht das nicht mehr mit.
Buggy kaufen und los gehts oder halt nochmal eine längere Tour ohne den Opi.
 
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Joe
11. Okt. 03:19
Stimmt, der Ball ist sowieso eine Art Schnuller für sie, da ist sie viel ruhiger. Aber beim spielen ist das schon penetrant.
Das auf dem Video sieht für mich aus wie das Verhalten eines Balljunkies. Da solltest du glaub ich flugs damit aufhören, dem Hund Bällchen zu werfen und auf ruhige Spiele mit Hirneinsatz umstellen. Bei Hausflur wär theoretisch wahrscheinlich viel Geduld und Zeit gefragt - nur aus der Tür gehen, wenn sie halbwegs entspannt ist, im Flur tiefenentspannt warten, bis sie aufhört zu Bellen und erst weitergehen, wenn sie wirklich ruhiger wird... In der Praxis hält nicht immer umsetzbar...
 
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Joe
11. Okt. 03:29
Es ist gar nicht so leicht sie für andere Sachen zu begeistern. Sie liebt diesen Ball. Ist halt doof wenn es der ganze Wohnblock hört. Wenn Atze nicht wäre könnte ich mit ihr ganz normal große Runden laufen, aber der alte Kerl macht das nicht mehr mit.
Ich vermute stark, sie ist sogar sowas wie süchtig nach diesem Ball. Mit immer wieder einer halben Stunde einfach nur Eerfen und Hetzen wär das ziemlich wahrscheinlich. Das würd ich an deiner Stelle echt aufgeben und durch weniger hochschraubende Beschäftigungen ersetzen.
 
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Inga
11. Okt. 07:45
Ich würde für längere Ausflüge einen Bollerwagen oder eine andere Variante anschaffen.
 
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Ilona
11. Okt. 08:55
Das ist das seltsame. Still warten kann sie, aber wenn ich den Ball aufheben will bellt sie. Im Prinzip so: Sie bringt den Ball zurück und gibt ihm auch aus. (Mit dem Rückruf nachdem sie den Ball aufgesammelt hat ist es so eine Sache, das üben wir. Dackeltypisch ist sie da manchmal störrisch.) Das Gebelle geht los wenn ich den Ball aufhebe. Ich sage ihr "Bleib!", sie setzt sich und ist dann auch ruhig. Ich werfe, sie wartet bis ich "Hol!" sage und petzt los. Offenbar ist das Gekläffe ein Drängeln dass ich werfen soll. Im Garten ist das ein bisschen anders, da lasse ich sie nicht groß warten. Ich möchte, dass sie mal eine halbe Stunde ordentlich rennt zum körperlichen auslasten. Sie ist auch kein Nervenbündel das ständig laut ist, in der Wohnung ist sie völlig entspannt. Was das Bellen im Hausflur betrifft: Manchmal ist sie sehr aufgedreht, manchmal nicht. Ich mache es so, dass sie an der Leine die Treppe geht und wir nur weiterlaufen wenn sie nicht quietscht. (Ich würde sie eigentlich sowieso tragen aber Atze hat wegen seinem Alter Vorrang. Den Dicken auf einem Arm und die Leine in der Hand ist eh schon schwierig.) Ich habe versucht sie bevor wir aus der Wohnung gehen erstmal Sitz machen zu lassen bis sie ruhig wird aber das hat eher den gegenteiligen Effekt. Sie sitzt, aber schnauft vor Aufregung wie ein Blasebalg.
Na dann ist das Bellen am Ball selbst verschuldet. Das hast du zu verantworten😉 Dann würde ich wie folgt Machen: ball nicht mehr werfen sondern auslegen und verstecken. Dann nach Freigabe suchen lassen. Um es interessanter tu machen, kannst du ihn auch mal verbuddeln und sie darf ausgraben. Du kannst auch Wurfspiele machen, aber nicht sinnlos werfen und bringen lassen. Damit erziehst du deinem Hund zum Balljunkie. Das siehst du ja jetzt. Also auch hier Hund ins Sitz und Bleib, dann nur man ein Meter werfen dann holen lassen. Ich vermute wenn du den Ball gleich volle Kanone wirfst, wird sie gleich los rennen ohne abzuwarten. Du willst ja auch einen ruhigen entspannten Hund, also musst du ruhig und entspannt deine Übungen gestalten. Bevor ihr rausgeht biete ihr mal ein Schnüffelteppich an. Das kann schon helfen das die Erregung nicht so hoch fährt. Und achte auch hier mal drauf ob du sie vielleicht ungewollt hochpuschst, indem du sie aufgeregt fragst oder sagst: wollen wir Gassi gehen? Wollen wir Gassi gehen ? Nur als Beispiel. Dabei spielt deine Stimmlage ne grosse Rolle.