Hi zusammen,
danke für euren Input!
Bevor ich auf antworte hätte ich ein paar Anmerkungen:
Das, was ich gerade tue ist ein Mix von verschiedenen Ansätzen/Trainern. Ich misshandele meinen Hund nicht und ich behandele ihn auch nicht schlecht. Wie so oft habe ich teilweise das Gefühl, dass nur das gelesen wird, was man lesen will. Auch betrachte ich meinen Hund nicht als Problem, sondern sein Verhalten als Projekt...Denn das ist es nun einmal. Ich bin auch kein Anfänger mit Hunden (früher einen Viszla-Dobermann Mix, dann einen Boxer-Rotti Mix), aber meine früheren Hunde hatten keine Probleme mit Artgenossen.
Und dann noch die folgende Sache: Seit dem Erstellen des Beitrages ist ein (!) Tag vergangen und es kommt schon eine blöde Bemerkung von der Seite weil ich nicht sofort geantwortet habe. Ich bin neu hier in der App und noch nicht so süchtig nach ihr wie es vlt. gewünscht ist. 😁
Also, nun zu den Antworten:
Das, was ich zu Hause tue tue ich nicht, um ihn zu bestrafen, absolut nicht. Und es handelt sich auch nicht um einen dauerhaften Zustand. Die Dinge habe ich am Anfang überhaupt nicht getan, sondern ich bin sehr "warm" und libertär mit ihm umgegangen. Warum tue ich also jetzt diese Dinge?
1. Ich übe so mit ihm die Frustrationstoleranz. (Lange auf dem Platz bleiben, keine Beschäftigung durch Spielzeug etc.)
2. Ich mache ihm die Hierarchie deutlich. (Ich bestimme und nicht du)
3. Orientierung an mir als "Geber"
Es geht als um Disziplin und Rangordnung. Und es wirkt. Er ist draußen fokussierter auf mich seit ich es so mache. Ein Cane Corso ist eben ein Hund, der wenig Fehler erlaubt und geführt werden muss, auch mit einer gewissen Dominanz.
Was heißt es, dass ich einen Zaun zugelegt hab? Das heißt schlicht und ergreifend, dass meine Kommandos zur Zeit schärfer und klarer artikuliert werden, dass ich äußerst genau darauf achte, was er wie tut und auch konsequent korrigiere. Bis zu der Beißerei war ich da lockerer. Auch übe ich mit ihm wesentlich intensiver an Begegnungen, gebe die Signale deutlicher an ihn weiter, lobe ihn ruhiger und nicht zu überschwenglich.
Für die, die meinen mir mit 20 Ausrufezeichen die positive Verstärkung unter die Nase zu reiben: Ich habe deutlich geschrieben, dass ich mit positiver Verstärkung arbeite. Es ist ein Mix aus Korrektur, Strenge, Liebe und Belohnung. Der Kerl ist seit einem Monat bei mir und wenn ihr nur sehen könntet, wie er sich an mir orientiert und an mir hängt, dann würde man verstehen, dass es keinen Grund für passive Aggression oder Empörung mir gegenüber gibt.
Es gibt da draußen 2948290402 Trainer und Philosophien wie man einen Hund erzieht und ich mixe eben das, was sinnvoll ist und sich aber vor allem auch nicht miteinander beißt. Kein Grund von der einen Ecke zu schreien und den Moralfinger zu heben...Diesen Kampf der Extremen, der zu nichts führt, haben wir schon in der aktuellen Politik.
Weiter mit den Antworten unten.
Trigger:
-Direkter Blickkontakt bei anderen Hunden, auch wenn das besser geworden ist.
-Hunde, die ihn anbellen
-Plötzliche Bewegungen des anderen Hundes/der anderen Hunde
Vorzeichen:
-Route hoch
-Kamm
-Groß machen/steif werden
-Knurren nur selten
Schmerzen hat er keine und körperlich ist er fit. Er hört und sieht gut.
Vorgeschichte: Teile davon habe ich im ursprünglichen Post beschrieben. Er hatte auch schon heim Vorbesitzer Probleme bei Hundebegegnungen, aber er hat noch nie gebissen. Das ist erst bei mir zum ersten Mal passiert. Traumata? Laut Vorbesitzer keine offensichtlichen, aber ich kann das natürlich alles nicht überprüfen. Was ich sagen kann ist, dass der Vorbesitzer ein erfahrener, interessierter und liebender Hundebesitzer ist.
1m Abstand vom Zaun mache ich erst, wenn ich ein paar Mal auf und ab gelaufen bin. Er muss mir die Gelegenheit geben belohnt, aber auch korrigiert zu werden. Und nochmal: Es klappt immer besser am Zaun
Ich verstehe aber euren Input, dass der Stress niedrig gehalten werden soll und meine Erwartungen/Herangehensweisen vlt. etwas zu ambitiös sind. Der Zwischenfall hat mich da einfach rigoroser werden lassen. Ich arbeite daran Tempo rauszunehmen. Das nehme ich mir definitiv mit. Die Strenge und Disziplin bleibt aber eine Komponente meiner Erziehung (neben der positiven Verstärkung!!!!!!!!!!!!!)
Social Walks versuche ich schon zu finden, aber noch ist keiner in meiner Umgebung stattgefunden. Ich treffe mich auch demnächst mit anderen CC Besitzern, um mich auszutauschen und eben mit deren Hunden an Sozialisierung und Begegnungen zu arbeiten.
Es gab hier ein paar Beiträge, die sehr freundlich und produktiv waren. Dafür möchte ich mich sehr bedanken. Und ich weiß, dass alle nur das Beste für die Vierbeiner wollen. Nur bitte ich die Kommunikation fair zu halten und nicht gleich mit Empörung, blöd formulierten fragen oder passiver Aggression zu reagieren.
Meine Devise ist und bleibt: Konfrontation mit dem Problem, und zwar intensiv...ähnlich wie Daniela es geschrieben hat.
Ich bin weiter sehr offen für eure Vorschläge und Ideen. Mit Trainern spreche ich bereits...Teile der Dinge, die ich tue, kommen von eben diesen Trainern, die Erfahrung mit solchen "Kalibern" haben.
Mir sind die Eigenheiten des CC sehr bewusst und er soll kein Labrador werden. Aber ich möchte, dass er diese Aggression los wird...denn wie schon erwähnt: Ansonsten ist Nacho in meinen Augen mehr als PERFEKT! ♥️