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Susa
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zuletzt 28. März

Jagdtrieb erkennen/testen

Hallo liebe Community, ich bin Anfängerin und habe gerade meinen ersten eigenen Hund. Uns beschäftigt zur Zeit das Thema Freilauf und da würde ich euch gern nochmal um euren Rat bzw. eure Erfahrungen bitten. Woran erkannt man einen stark ausgeprägten Jagdtrieb beim Hund bzw woran habt ihr es bei eurem Hunde erkannt? Kann man das irgendwie vorab testen oder merke ich das erst, wenn der Hase da und der Hund weg ist? Wenn euer Hund nicht jagt bzw minimal wie hat sich das geäußert? Bei uns ist es so: Wenn mein Hund irgendwelche Tiere sieht, reagiert er eigentlich immer gleich egal obs Katzen, Schafe oder Rehe sind. Solange die Tiere ruhig irgendwo sitzen/liegen/grasen sind die ihm komplett egal. Wenn die Tiere sich bewegen bellt er die an. Manchmal bleibt er stehen und bellt, manchmal zieht er an der Leine. Einmal ist uns leider bei einer Katze die Leine aus der Hand gefallen, da ist er hingerannt, kurz vor der Katze stehen geblieben und hat sie angebellt. Vögel, Enten, Gänse usw sind ihm komplett egal, da können wir im Park dicht dran vorbei. Eichhörnchen sind bisher wohl die spannendsten Tierchen, aber die bewegen sich auch am meisten/schnellsten. Ist das Jagdtrieb oder verbellt er die Tiere um sie zu verscheuchen?
 
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Katrin
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26. März 14:29
Jagen ist ein instinktives Verhalten und genetisch fest in jedem Hund verankert.

Die Ausprägung schwankt jedoch enorm durch züchterische Einflüsse und durch die Erziehung bzw durch Erlebnisse.

Jagen ist so viel mehr wie durchstarten und fangen. Es ist eine ganze Handlungskette.

Suchen, orten/wittern,fixieren/verharren, hetzen/verfolgen, packen, töten, zerreißen, wegtragen, fressen.

Je nach Rasse ist ein Hund spezialisierter in einem der Bereiche was aber nicht bedeutet das er nicht auch andere Teile der Verhaltenskette zeigen kann.

Als Hundehalter tragen wir aber manchmal unbewusst dazu bei das der Fiffi Lust aufs jagen bekommt. Deswegen sollte sich jeder HF mit dem Thema Jagen beschäftigen. Auch wenn die meisten Anzeichen für auf zutreffen hat doch jeder Hund seine Besonderheiten und Vorlieben.
 
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Katrin
26. März 14:29
Jagen ist ein instinktives Verhalten und genetisch fest in jedem Hund verankert.

Die Ausprägung schwankt jedoch enorm durch züchterische Einflüsse und durch die Erziehung bzw durch Erlebnisse.

Jagen ist so viel mehr wie durchstarten und fangen. Es ist eine ganze Handlungskette.

Suchen, orten/wittern,fixieren/verharren, hetzen/verfolgen, packen, töten, zerreißen, wegtragen, fressen.

Je nach Rasse ist ein Hund spezialisierter in einem der Bereiche was aber nicht bedeutet das er nicht auch andere Teile der Verhaltenskette zeigen kann.

Als Hundehalter tragen wir aber manchmal unbewusst dazu bei das der Fiffi Lust aufs jagen bekommt. Deswegen sollte sich jeder HF mit dem Thema Jagen beschäftigen. Auch wenn die meisten Anzeichen für auf zutreffen hat doch jeder Hund seine Besonderheiten und Vorlieben.
 
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Susa
26. März 14:38
Jagen ist ein instinktives Verhalten und genetisch fest in jedem Hund verankert. Die Ausprägung schwankt jedoch enorm durch züchterische Einflüsse und durch die Erziehung bzw durch Erlebnisse. Jagen ist so viel mehr wie durchstarten und fangen. Es ist eine ganze Handlungskette. Suchen, orten/wittern,fixieren/verharren, hetzen/verfolgen, packen, töten, zerreißen, wegtragen, fressen. Je nach Rasse ist ein Hund spezialisierter in einem der Bereiche was aber nicht bedeutet das er nicht auch andere Teile der Verhaltenskette zeigen kann. Als Hundehalter tragen wir aber manchmal unbewusst dazu bei das der Fiffi Lust aufs jagen bekommt. Deswegen sollte sich jeder HF mit dem Thema Jagen beschäftigen. Auch wenn die meisten Anzeichen für auf zutreffen hat doch jeder Hund seine Besonderheiten und Vorlieben.
Das es in jedem Hund verankert ist, ist mir bewusst. Aber woran merke ich wie stark der Jagdtrieb ausgeprägt ist?
Weil dann weiß ich vielleicht besser woran ich arbeiten muss/kann.
 
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Karin
26. März 14:51
Hallo Susa, unsere Hündin hat eindeutig Spaß am hetzen. Erst geht die Nase nach oben, dann in den Boden, sie läuft immer schneller und dann seh ich noch nur ihre Rute. So wäre der Ablauf wenn sie dürfte.
Darf sie natürlich nicht. Besser geworden ist es dadurch indem ich mich aus der Entfernung heraus mit ihr irgendwo hingesetzt habe und Tiere beobachtete. Bleibt der Hund ruhig wird gelobt, schaut der Hund dich an, gibt es leckerlis, bellt der Hund und wirkt nervös, so bist du zu nah dran und musst weiter vom Reiz weg. Klappt das kannst du näher ran. Am besten trainiert man auch ein Abbruchsignal, bei uns ein "Heyhey" auf, für den Fall das der Hund doch mal nach vorne geht. Das klappt bei uns super, wir haben auch freilaufende Ziegen in der Nähe . Die haben sich zum üben hervorragend geeignet 😂, wir können da mittlerweile ohne Leine durchlaufen. Läuft Roxy zu schnell auf ne Ziege zu, ein heyhey und sie ordnet sich wieder bei mir ein. Ja, Eichhörnchen sind ne besondere Herausforderung, das ist noch ne Schippe schwerer. Da muss ich zwar aufpassen, bin aber auch ziemlich gelassen weil Roxy die nie erwischen würde. 🤣
 
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Karin
26. März 14:56
Das es in jedem Hund verankert ist, ist mir bewusst. Aber woran merke ich wie stark der Jagdtrieb ausgeprägt ist? Weil dann weiß ich vielleicht besser woran ich arbeiten muss/kann.
Nun denn, da musst du deinen Hund gut beobachten. Reagiert er sehr stark auf andere Tiere und ihre Bewegungen so hast du einen Hund der jagen möchte. Wie stark dieser Drang ist, sei jetzt mal dahin gestellt. Für das Wild ist ein bellender, hetzender Hund nicht förderlich und muss von dir unterbunden werden. Hört er nicht im Freilauf so muss er an der Leine bleiben bis das funktioniert.
 
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Susa
26. März 15:09
Nun denn, da musst du deinen Hund gut beobachten. Reagiert er sehr stark auf andere Tiere und ihre Bewegungen so hast du einen Hund der jagen möchte. Wie stark dieser Drang ist, sei jetzt mal dahin gestellt. Für das Wild ist ein bellender, hetzender Hund nicht förderlich und muss von dir unterbunden werden. Hört er nicht im Freilauf so muss er an der Leine bleiben bis das funktioniert.
Bisher war er immer nur an der Leine/Schleppleine und hat nie einem Tier geschadet.

Das Bellen ist also eher ein Zeichen für den Jagdtrieb und nicht dagegen?
Mir schien das irgendwie unlogisch...wenn ich was jagen wöllte, würde ich mich doch ranschleichen und mich nicht hinstellen und erstmal anbellen 😅aber vielleicht macht er das auch nur weil er an der Leine ist nicht hin kann.

Und ja die Rehe waren da schon dicht dran als er reagiert hat. Wenn Tiere weiter weg sind wirkt es immer so als ob er die gar nicht wahrnimmt, auch wenn sie sich bewegen...
Da er aber am Anfang Hunde angepöbelt hat die super weit weg waren, gehe ich davon aus, dass seine Augen in Ordnung sind und er die Rehe sehr wohl sehen kann
 
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Katrin
26. März 15:20
Für mich klingt das beschrieben eher nach Hütehundverhalten was allerdings auch Jagdverhalten beinhaltet.

Das zur Katze rennen und stoppen und bellen ist wie ein stellen.

Mischmaschverhalten passend zum Mischling würde ich mal sagen.

Also ja, Jagtrieb ist da. Empfehlung, Impulskontrolltraining, Abbruchsignal und Rückruf bombenfest trainieren.
 
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Susa
26. März 15:34
Für mich klingt das beschrieben eher nach Hütehundverhalten was allerdings auch Jagdverhalten beinhaltet. Das zur Katze rennen und stoppen und bellen ist wie ein stellen. Mischmaschverhalten passend zum Mischling würde ich mal sagen. Also ja, Jagtrieb ist da. Empfehlung, Impulskontrolltraining, Abbruchsignal und Rückruf bombenfest trainieren.
Danke dir, dass sind Sachen die wir ja sowieso schon üben und da machen wir auch Fortschritte.

Hab auch gehört dem Hund ne Alternative jagdähnliche Beschäftigung geben kann helfen?

Ich versuche gerade meinem Hund das apportieren beizubringen, aber mindestens einer von uns beiden stellt sich dabei wohl ziemlich dumm an 😅das wird also noch dauern...
 
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Karin
26. März 15:45
Danke dir, dass sind Sachen die wir ja sowieso schon üben und da machen wir auch Fortschritte. Hab auch gehört dem Hund ne Alternative jagdähnliche Beschäftigung geben kann helfen? Ich versuche gerade meinem Hund das apportieren beizubringen, aber mindestens einer von uns beiden stellt sich dabei wohl ziemlich dumm an 😅das wird also noch dauern...
Prima, einfach dran bleiben!
 
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Katrin
26. März 16:06
Danke dir, dass sind Sachen die wir ja sowieso schon üben und da machen wir auch Fortschritte. Hab auch gehört dem Hund ne Alternative jagdähnliche Beschäftigung geben kann helfen? Ich versuche gerade meinem Hund das apportieren beizubringen, aber mindestens einer von uns beiden stellt sich dabei wohl ziemlich dumm an 😅das wird also noch dauern...
Apportieren ist gut das es ein mit dir jagen ist. Dein Mix ist eher nicht der typische Apportierhund, da kann das etwas dauern😅
 
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Mirja
26. März 16:07
Wie ausgeprägt der Jagdtrieb vom deinem Hund ist kann natürlich niemand vorhersehen. Bei Mila ist er sehr ausgeprägt und das hat sich so mit ca. 1 Jahr immer mehr rausgestellt. Sie hat entweder ständig die Nase am Boden oder beobachtet die Umgebung sehr intensiv. Es gibt verschiedene Abstufungen bei ihr, ruhig stehende Rehe sind erstmal okay, laufen diese los, verfällt sie in hohes Jagdgebell. Katzen sind immer spannend, egal ob ruhig oder in Bewegung, Mäuse würde sie mir ständig aus der Wiese holen, bei Eichhörnchen im Baum macht sie das Erdmännchen. Ich habe sie mittlerweile zu 90 Prozent an der Schleppe. Und ich bin der Meinung, dass man da nicht so extrem viel machen kann. Ich kann sie gut lesen und merke, wenn sie was sieht. Und ich kann sie auch bis zu einem bestimmten Zeitpunkt noch abrufen, aber eben nicht zu 100 Prozent, deshalb Schleppe. Ich mache unterwegs viele Suchspiele, ich spreche sie oft an und habe ihr das „Kommando“ : Guck mal beigebracht. Ich rufe: guck mal und Leckerlie fliegt. Damit kann ich sie oft noch umlenken. Aber eben nicht immer. Ich würde mal mit einem erfahrenen Trainer auf eingezäuntem Gelände den „Ernstfall“ ausprobieren und dann sehen, ob bzw. wie ihr arbeiten könnt.