Wir waren in der Welpenschule und haben ein zwei Hundefreunde mit denen wir ins regelmäßig treffen. Meine Mama und meine Schwester haben sich jeweils einen Hund, womit wir von Anfang an zusammen spazieren waren. Meine Schwester hat auch einen Australien Shepherd, also auch etwas größer. Dort hat er überhaupt keine Angst. Treffen wir beim spazieren gehen kleine Hunde, überhaupt kein Problem. Sind die Hunde größer, macht er einen großen Bogen. Kommt einer zu nahe, zeigt er Zähne. Merkt er, dass die Hunde lieb sind, wird er ganz friedlich und neugierig, schnuppert an ihnen. Bei Fahrrädern etc. hatte ich als Welpe Probleme. Mittlerweile interessiert es ihm garnicht mehr, rennende Kinder sind in manchen Situationen auch ein Problem. Skatet sind wiederum auf Feldwegen etc. interessant sonst uninteressant 🙈
Okay danke. Zwar ist seine Herkunft und Geschichte unbeantwortet, aber ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und sage:
Kecks ist nicht gut sozialisiert. Ein bisschen spazieren gehen mit ein bis zwei bekannten Hunden reicht nicht. Es klingt etwas nach einem Deprivationssyndrom. In der Jugend (Welpe, Junghund) zu wenig kennengelernt und nun kann er Situationen nicht generalisieren (also einmal richtig gelernt und als ungefährlich eingestuft, kann ein Hund das dann später abstrahieren und eine ähnliche Situation auch in anderer Umgebung ebenso einschätzen). Daher bewertet er jede Situation neu. Mal ist ein Fahrzeug gruselig und mal nicht (gelernt). Manche Konfrontationen bringen ihn aus der Ruhe, weil er sie nicht einordnen kann und nicht gelernt hat, auch bei Unbekanntem cool zu bleiben. Also fehlende Sozialisation rächt sich jetzt, insbesondere in der Pubertät, wo das Gehirn eh neu verdrahtet wird, neue Eindrücke neu verarbeitet werden müssen und das Hundeleben eh chaotisch ist...
Also am Schluß ist es Unsicherheit. Fehlende Erfahrungen. Ein Terrier geht dann gerne nach Vorne statt zurück. Er hat zwar Schiss, aber seine Genetik sagt: geh nach Vorne, Angriff ist die beste Verteidigung.
Ich würde mich mit Kecks auf ne Bank setzen an einer vielbefahrenen Strasse und ihn anleinen, Kopfhörer auf (wegen dem Gekläffe), ein Buch lesen und ihn ignorieren. Wenn er ruhig ist, belohnen. Vielleicht dauert das 5 Minuten oder 5 Monate... Du musst jedenfalls cool sein.
Ähnlich mit anderen Situationen, die ihn stressen. Bring ihn rein. Nicht meiden. Er muss das alles mit deiner souveränen Unterstützung meistern. Und abspeichern. Legt also immer mal nen Ruhetag ein. Ein Welpe lernt das schnell, ein semiadulter Hund in der Pubertät braucht länger und mehr Ruhe. Ein erwachsener Hund braucht noch länger oder er lernt es nie.
Da geht noch was, ihr braucht halt nur länger, mehr Geduld und mehr Empathie...