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Dogorama
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zuletzt 4. März

Jagdhundeausbildung an lebenden Enten – notwendig oder unethisch? 🐾

In Niedersachsen wird über die Ausbildung von Jagdhunden mit lebenden Enten diskutiert. Während einige Instanzen, wie Jägerverbände, der Meinung, es gäbe keine Alternative, sehen Tierschutzorganisationen darin unnötiges Leid für die Tiere. Sollten wir Traditionen in der Hundeausbildung ändern, um Tiere zu schützen? Oder sind solche Trainingsmethoden gerechtfertigt, um Hunde optimal vorzubereiten? 🦆🐕 👉 Was denkt ihr? Ist diese Methode heute noch zeitgemäß? Welche Alternativen könnten genauso effektiv sein? Teilt eure Meinungen und Erfahrungen! Hier geht's zum Blogartikel: https://dogorama.app/de-de/blog/jagdhundeausbildung-an-lebenden-enten-eine-ethische-und-rechtliche-debatte/
 
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Christine
3. Dez. 10:45
,,Bis dahin aber ist in der Vereinbarung festgehalten, dass geeignete Hunde für die Jagd auf Wasserwild nach der „überwiegenden Meinung in Wissenschaft und Praxis“ nur durch die Ausbildung an einer lebenden, kurzfristig flugunfähig gemachten Ente zu gewinnen seien. Die Reihe der Vereinbarungen ist lang. Unter anderem muss derjenige, der eine solche Prüfung plant, sie acht Tage vor Beginn beim zuständigen Veterinäramt ankündigen. Ein Vertreter des Amts sei dann, so berichtet Markus Wierich, der Veterinär des Esslinger Landratsamts, vor Ort und prüfe, ob die Vorschriften von den Jägern auch eingehalten würden. Die Hunde, für die Ausbildungsbücher zu führen sind, dürfen insgesamt nur zwei Mal an einer solchen Prüfung teilnehmen. Pro Prüfung dürfen maximal drei Enten – zwei für die Übung, eine für die Prüfungsabnahme – eingesetzt werden. Bei den Enten selber soll es sich um flugfähige, gut ernährte und konditionsstarke Stockenten handeln, die an Wasser und Deckung gewöhnt sind und ein „normales Feindvermeidungsverhalten“ zeigen. Ihnen müsse bis kurz vor der Übung oder Prüfung die Gelegenheit gegeben werden, ihre Gefieder zu fetten. Die „Ausbildungszeit“ an einer Ente darf 15 Minuten nicht übersteigen. Eine vom Hund lebend gebrachte Ente muss „sofort tierschutzkonform“ getötet werden. Tote und lebende Enten müssen getrennt untergebracht werden. Der VDD, so betont der Veterinär Markus Wierich, sei dabei ein zuverlässiger Partner, der sich bis jetzt stets an die Vorgaben gehalten habe." Den Teil aus dem Stuttgarter Zeitung finde ich interessant.
Habe ich gelesen, sieht aber in der Praxis ganz anders aus.
 
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Kassandra
3. Dez. 10:45
Habe ich gelesen, sieht aber in der Praxis ganz anders aus.
Darf ich fragen woher du weißt wie das in der Praxis gehandhabt wird?
 
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Christine
3. Dez. 10:53
Darf ich fragen woher du weißt wie das in der Praxis gehandhabt wird?
Einfach mal zum Thema Hobbyjagd und deren Folgen recherchieren.

https://wildbeimwild.com/die-auswirkungen-der-hobbyjagd-auf-wildtiere-und-oekosysteme-in-deutschland/


https://www.tierrechte-bw.de/index.php/auswirkungen-der-jagd.html#:~:text=Jagd%20macht%20Tiere%20scheu%20und%20erh%C3%B6ht%20Wildsch%C3%A4den&text=H%C3%A4ufige%20Fluchten%20erh%C3%B6hen%20den%20Energiebedarf,nachtaktives%20und%2Foder%20fl%C3%BCchtendes%20Wild.
 
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Jens
3. Dez. 11:08
Ich bin grundsätzlich pro-Jagd, aber diese Praxis ist zu extrem. Ich wusste gar nicht, dass sowas gemacht wird. Es widerspricht doch der Hege und Pflege. Tote Enten reichen völlig.
 
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Katrin
3. Dez. 11:18
Ich bin grundsätzlich pro-Jagd, aber diese Praxis ist zu extrem. Ich wusste gar nicht, dass sowas gemacht wird. Es widerspricht doch der Hege und Pflege. Tote Enten reichen völlig.
Tote Enten flüchten und bewegen sich nicht.
 
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Jens
3. Dez. 11:24
Tote Enten flüchten und bewegen sich nicht.
Müssen sie auch nicht. Der Hund soll die im Idealfall tote Ente aus dem Wasser holen. Ein entsprechend gezüchteter Jagdhund hat genug Instinkt das Tier zu packen wenn es noch zappelt.

Wie gesagt, habe noch nie mitbekommen dass das jemand macht. Wir haben tote Tiere benutzt.
 
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Katrin
3. Dez. 11:31
Müssen sie auch nicht. Der Hund soll die im Idealfall tote Ente aus dem Wasser holen. Ein entsprechend gezüchteter Jagdhund hat genug Instinkt das Tier zu packen wenn es noch zappelt. Wie gesagt, habe noch nie mitbekommen dass das jemand macht. Wir haben tote Tiere benutzt.
Da mit Schrot geschossen wird kann es durchaus passieren das der Treffer eben nicht sofort tödlich war.

Die Tiere können also noch in Deckung verschwinden. Die Kunst des apportieren ist es ein noch lebendes Tier so zu apportieren das der Hund mit den Zähnen null Schaden anrichtet. Dies wird zuvor an Dummy und Co trainiert und an der Müllerente in der Prüfungen demonstriert. Niemand will den Entenbraten mit Zahnabdrücken oder gut durchgeknautscht auf dem Teller liegen haben🙈 und nein, die Hunde können das nicht vom Instinkt her. Deren Instinkt sagt nämlich schnappen, schütteln, fressen.
 
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Kassandra
3. Dez. 12:21
Einfach mal zum Thema Hobbyjagd und deren Folgen recherchieren. https://wildbeimwild.com/die-auswirkungen-der-hobbyjagd-auf-wildtiere-und-oekosysteme-in-deutschland/ https://www.tierrechte-bw.de/index.php/auswirkungen-der-jagd.html#:~:text=Jagd%20macht%20Tiere%20scheu%20und%20erh%C3%B6ht%20Wildsch%C3%A4den&text=H%C3%A4ufige%20Fluchten%20erh%C3%B6hen%20den%20Energiebedarf,nachtaktives%20und%2Foder%20fl%C3%BCchtendes%20Wild.
Naja hier geht es ja primär darum ob die Jagd generell sinnvoll ist oder nicht. Darüber kann man sicher generell diskutieren. Ist hier aber nicht Thema.
Ich finde es nur immer ein Unding wenn sämtliche Jäger in PETA Artikeln als Mord-lustige, saufende, Tierquäler dargestellt werden. Das entspricht nicht der Realität. Woher ich das weiß: mein Mann hat seinen Jagdschein vor 2 Wochen gemacht. Er ist also ein sogenannter Hobbyjäger. Er sagt auch in dem Kurs gab es zwar durchaus einige gestalten mit denen er nicht auf die Jagd gehen würde, aber das trifft nicht auf alle pauschal zu. Aus meiner Sicht ist Jagd notwendig. Wir wohnen sehr ländlich und die Wildschäden in den Feldern insbesondere Wildschwein und Rehwild wären ohne Jagd wesentlich massiver
Selbst im vielzitierten Kanton Genf wo es offiziell ein Jagdverbot gibt müssen die Wildschweine durch jagdliche Maßnahmen dezimiert werden, weil die Landwirte protestiert haben.
Ich wohne übrigens in NRW. Hier ist die Hundeausbildung an der lebenden Ente verboten.
Wenn mein Mann irgendwann einen Jagdhund ausbildet, ist das Fach Wasserarbeit für uns aber kaum relevant, da die Reviere bei uns wenig Wasser und Federwild haben.
Wäre das allerdings sehr relevant für uns würde ich nicht ausschließen, das auch wir Ausbildungstourismus machen würden um den Hund bestmöglich auf das vorzubereiten was er ab dann können muss.
Ein Satz noch zum Hobbyjäger. Berufsjäger alleine können die Reviere alle gar nicht abdecken und bejagen. Deshalb ist es essentiell das es auch engagierte Leute gibt die ihre Freizeit dafür opfern, oft gemeinsam mit den Förstern.
 
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Katrin
3. Dez. 12:24
Naja hier geht es ja primär darum ob die Jagd generell sinnvoll ist oder nicht. Darüber kann man sicher generell diskutieren. Ist hier aber nicht Thema. Ich finde es nur immer ein Unding wenn sämtliche Jäger in PETA Artikeln als Mord-lustige, saufende, Tierquäler dargestellt werden. Das entspricht nicht der Realität. Woher ich das weiß: mein Mann hat seinen Jagdschein vor 2 Wochen gemacht. Er ist also ein sogenannter Hobbyjäger. Er sagt auch in dem Kurs gab es zwar durchaus einige gestalten mit denen er nicht auf die Jagd gehen würde, aber das trifft nicht auf alle pauschal zu. Aus meiner Sicht ist Jagd notwendig. Wir wohnen sehr ländlich und die Wildschäden in den Feldern insbesondere Wildschwein und Rehwild wären ohne Jagd wesentlich massiver Selbst im vielzitierten Kanton Genf wo es offiziell ein Jagdverbot gibt müssen die Wildschweine durch jagdliche Maßnahmen dezimiert werden, weil die Landwirte protestiert haben. Ich wohne übrigens in NRW. Hier ist die Hundeausbildung an der lebenden Ente verboten. Wenn mein Mann irgendwann einen Jagdhund ausbildet, ist das Fach Wasserarbeit für uns aber kaum relevant, da die Reviere bei uns wenig Wasser und Federwild haben. Wäre das allerdings sehr relevant für uns würde ich nicht ausschließen, das auch wir Ausbildungstourismus machen würden um den Hund bestmöglich auf das vorzubereiten was er ab dann können muss. Ein Satz noch zum Hobbyjäger. Berufsjäger alleine können die Reviere alle gar nicht abdecken und bejagen. Deshalb ist es essentiell das es auch engagierte Leute gibt die ihre Freizeit dafür opfern, oft gemeinsam mit den Förstern.
Gratulation an deinen Mann zum bestandenen Jagdschein.
 
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Jens
3. Dez. 13:08
Da mit Schrot geschossen wird kann es durchaus passieren das der Treffer eben nicht sofort tödlich war. Die Tiere können also noch in Deckung verschwinden. Die Kunst des apportieren ist es ein noch lebendes Tier so zu apportieren das der Hund mit den Zähnen null Schaden anrichtet. Dies wird zuvor an Dummy und Co trainiert und an der Müllerente in der Prüfungen demonstriert. Niemand will den Entenbraten mit Zahnabdrücken oder gut durchgeknautscht auf dem Teller liegen haben🙈 und nein, die Hunde können das nicht vom Instinkt her. Deren Instinkt sagt nämlich schnappen, schütteln, fressen.
Ich habe ein paar Bekannte gefragt die Jäger sind, weil mir die Sache doch komisch vorkam. Die sagen aber auch, dass sowas heute nicht mehr üblich ist. Es wundert mich wenn die Jagdverbände jetzt auf Tradition pochen.

Was die Leute letztendlich im Revier mit ihren Hunden machen ist eine andere Sache, aber dann ist auch die Durchsetzung eines Verbots nicht realistisch.