Wir leben in einer Gesellschaft, in der Tiere zu Dingen degradiert werden. Wenn jemand meinen Hund tötet, muss er mir Schadensersatz wegen Sachbeschädigung zahlen.
In dieser Welt zählt der Tierschutz recht wenig. Jeder Artenregulierung ohne Jagd wäre möglich, aber zu teuer, solange es genug Menschen gibt, die dieses "Hobby" gerne machen. Dafür füttert man Rehe im Winter, die man dann im Sommer abschießen kann, weil der "Bestand" zu hoch ist und ja reguliert werden muss. Die Wölfe will man ja auch nicht, dann müssten ja die Herdentiere teuer geschützt werden... Die Wölfe müssen also weg, damit sie die armen Tierchen nicht reißen, die ja für das Schlachthaus bestimmt sind. (Im besten Fall für etwas anderes, solange sie gesund sind). Verletzte Haustiere haben das Glück, dass man sie zum Tierarzt bringt, dort werden sie gepflegt, wenn es aber zu schlimm ist, eingeschläfert. Das kostet Geld. Eine Menge sogar. Ein angefahrenes Wildtier hat weniger Glück. Es wird nicht mit einer Spritze erlöst.
Jeder hier glaubt, Recht zu haben, denn jeder redet sich ein, dass das, was er tut, gut und richtig ist. Es ist schwer, sich selbst Fehler einzugestehen. Jäger sagen, Jagdhunde führen ein tolles Leben, denn sie werden artgerecht gehalten. Ich kenne viele Züchter, die nicht an Jäger verkaufen, denn sie sehen darin eine Gefahr für ihre Hunde und berichten, dass Hunde, die für Jagden eingesetzt werden, viel früher Gelenkschäden haben und eine geringere Lebenserwartung.
Ihr müsst euch alle selbst fragen, ob das, was ihr hier sagt, wirklich so ist oder nur eine Ausrede, um zu verstecken, dass ihr bestimmte Dinge und Vorstellungen nicht aufgeben wollt. Ich habe mich mit dem Thema Jagd leider sehr intensiv auseinander müssen und bin froh, dass es inzwischen auch in Deutschland mehr und mehr Gebiete gibt, die befriedet sind und am denen demnach keine Jagd ausgeführt werden darf. Natürlich ist das teurer. Natürlich ist das arbeitsintensiver, aber ich unterstütze solche Projekte sehr gerne, denn sie funktionieren trotz heftigen Widerstands einiger Jäger und Städte. Dieser Widerstand wundert mich allerdings auch immer wieder. Ich habe den Eindruck, dass keine Seite dazu bereit ist, über Alternativen zu diskutieren. Es gelingt ja nicht mal das total umweltumfreundliche Schrot abzuschaffen. Solange Tiere als Dinge gelten und Geld wichtiger ist als Leben, wird sich das auch nicht ändern. Ich persönlich bin jedem Vegetarier und Veganer, jedem, der sein Tier liebt und gut behandelt und jedem, der etwas ehrlich für Tiere in Not tut, unendlich dankbar.