Home / Forum / Erziehung & Training / Jagd

Verfasser-Bild
Andrea
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 15
zuletzt 6. Mai

Jagd

Hallo , habe einen 11 Monate alten Pudel , er ist total friedlich und sehr kontaktfreudig, aber letztes ist er hinter Rehen hergelaufen ,und er hat sich nicht von mir ,oder meinem Mann zurückrufen lassen , es dauerte ca 15 min ,bis wir uns wiedergefunden haben , was kann ich tun , damit ich ihn wieder ohne Leine laufen lassen kann ,im Moment bin ich da echt etwas ängstlich und skeptisch geworden , was das angeht ? Danke schonmal für eure Antworten. LG Andrea und Sam .😊
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Charlie
5. Mai 17:58
Hallo Katja, Ich beschreibe nun mal, wie ich es getan habe. Ich habe auf dem Boden gesessen und den Hund mit einem Leckerlie unter meinen Beinen positioniert. In dem Moment wo er die von mir gewünschte Position hat, unmittelbar das Leckerlie frei gegeben und den Befehl genannt. Also: Wenn er unter meinen Knien lag, mit dem Kopf zwischen seinen Pfoten. Als der Befehl in Wort funktionierte hab ich Ihn mit dem Trillerpfiff ergänzt. Also: Wort, Pfiff, Leckerlie bei korrekter Ausführung. Irgendwann reichte auch nur der Pfiff. Dann ergänzte ich mit der nach oben gestreckten, linken Flachen Hand. Diese Übungen wiederholte ich zunächst in der Stubendressur, bis ich in der Wohnung auf allen drei Arten: Wort, Pfiff und Handzeichen, den Hund flach ablegen konnte. Dabei habe ich mich auch schon von Ihm außer Sicht entfernt und so das Gehorsam gefestigt. Lob gibt es immer nur für die korrekte Ausführung. Wenn er sich zwischendurch bewegt, sofort von Neuem beginnen. Wenn das in der Wohnungen funktioniert, dann kann man es in den Garten transportieren und dort üben. Als nächstes habe ich es aus dem Fuß heraus geübt und mit einer kurzen Leine unterstützt. Das wurde durch zunehmende Ablenkung notwendig. Durch Zug nach unten, in die gewünschte Position, wurde dem Hund klar, dass er das immer machen muss und es keine Ausnahme gibt. Das ist zwar aktiver Zwang, jedoch notwendig, um später in allen Situationen zu funktionieren. Nachdem es aus dem Fuß heraus gefestigt war, habe ich die Distanz mittels Schleppleine erhöht. Nachdem es an der kurzen Schleppleine gefestigt war, erhöhte ich auf die 50m Schleppleine. Eine zusätzliche Person, welche sich in der Nähe des Hundes aufhält, kann deinen Befehl dann auch auf große Distanz umsetzen, sofern er nicht gehorcht. Das habe ich dann im Alltag integriert und bei jedem Spaziergang geübt. An der langen Leine, habe ich dann auch Wildkontakt erlebt und diese Situationen genutzt, um den Befehl zu festigen. Das mag nun nach viel klingen, ist aber einfach gesagt, nur Konsequenz und schrittweises aufbauen der Distanz. Wichtig ist vor allem, dass man den Befehl in der Lernphase nur dann anwendet, wenn man ihn auch Durchsetzen kann. So hab ich es gemacht. Gibt sicher auch reichlich Videos diesbezüglich bei Youtube zu finden. Bei Interesse, kann ich auch ein paar Fotos aus einem Fachbuch in einer privaten Nachricht zukommen lassen. Liebe Grüße, Benni
Hallo Benni, ich übe ähnlich mit meinem Hund das unbedingte Platz. Danke das du deinen Aufbau so super beschrieben hast. Leider habe ich ein paar Schwierigkeiten mit meinem Riesen: 1. Er macht den Platz nicht zuverlässig an Ort und Stelle, sondern kommt zu mir gelaufen und legt sich ab. 2. Er bleibt nicht zuverlässig liegen. Wenn andere Hunde sich ihm nähern, springt er wieder auf. Zumal ich doch sehr stolz bin, weil es letzte Woche bei Hasenbegegnungen super klappte. Vielleicht hast du noch einen Tipp für die Feinheiten. Leider habe ich einen Wolfhundmischling, der gar nicht auf andere (auch heiß geliebte) Menschen hört und daher ist bei uns das Training ein Alleingang. Schleppleine geht also nicht, da sonst für mich ein hohes Verletzungsrisiko besteht wenn er doch losstürmt. Vielleicht fällt dir noch was dazu ein; oder jemand anderen :-) ich würde mich freuen!
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Katja
5. Mai 18:39
Hallo Katja, Ich beschreibe nun mal, wie ich es getan habe. Ich habe auf dem Boden gesessen und den Hund mit einem Leckerlie unter meinen Beinen positioniert. In dem Moment wo er die von mir gewünschte Position hat, unmittelbar das Leckerlie frei gegeben und den Befehl genannt. Also: Wenn er unter meinen Knien lag, mit dem Kopf zwischen seinen Pfoten. Als der Befehl in Wort funktionierte hab ich Ihn mit dem Trillerpfiff ergänzt. Also: Wort, Pfiff, Leckerlie bei korrekter Ausführung. Irgendwann reichte auch nur der Pfiff. Dann ergänzte ich mit der nach oben gestreckten, linken Flachen Hand. Diese Übungen wiederholte ich zunächst in der Stubendressur, bis ich in der Wohnung auf allen drei Arten: Wort, Pfiff und Handzeichen, den Hund flach ablegen konnte. Dabei habe ich mich auch schon von Ihm außer Sicht entfernt und so das Gehorsam gefestigt. Lob gibt es immer nur für die korrekte Ausführung. Wenn er sich zwischendurch bewegt, sofort von Neuem beginnen. Wenn das in der Wohnungen funktioniert, dann kann man es in den Garten transportieren und dort üben. Als nächstes habe ich es aus dem Fuß heraus geübt und mit einer kurzen Leine unterstützt. Das wurde durch zunehmende Ablenkung notwendig. Durch Zug nach unten, in die gewünschte Position, wurde dem Hund klar, dass er das immer machen muss und es keine Ausnahme gibt. Das ist zwar aktiver Zwang, jedoch notwendig, um später in allen Situationen zu funktionieren. Nachdem es aus dem Fuß heraus gefestigt war, habe ich die Distanz mittels Schleppleine erhöht. Nachdem es an der kurzen Schleppleine gefestigt war, erhöhte ich auf die 50m Schleppleine. Eine zusätzliche Person, welche sich in der Nähe des Hundes aufhält, kann deinen Befehl dann auch auf große Distanz umsetzen, sofern er nicht gehorcht. Das habe ich dann im Alltag integriert und bei jedem Spaziergang geübt. An der langen Leine, habe ich dann auch Wildkontakt erlebt und diese Situationen genutzt, um den Befehl zu festigen. Das mag nun nach viel klingen, ist aber einfach gesagt, nur Konsequenz und schrittweises aufbauen der Distanz. Wichtig ist vor allem, dass man den Befehl in der Lernphase nur dann anwendet, wenn man ihn auch Durchsetzen kann. So hab ich es gemacht. Gibt sicher auch reichlich Videos diesbezüglich bei Youtube zu finden. Bei Interesse, kann ich auch ein paar Fotos aus einem Fachbuch in einer privaten Nachricht zukommen lassen. Liebe Grüße, Benni
Hallo Benni, vielen Dank für die ausführliche Erklärung, da werde ich mich mal reinarbeiten und mich bei Bedarf einfach nochmal melden....
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
6. Mai 01:07
Hallo Benni, ich übe ähnlich mit meinem Hund das unbedingte Platz. Danke das du deinen Aufbau so super beschrieben hast. Leider habe ich ein paar Schwierigkeiten mit meinem Riesen: 1. Er macht den Platz nicht zuverlässig an Ort und Stelle, sondern kommt zu mir gelaufen und legt sich ab. 2. Er bleibt nicht zuverlässig liegen. Wenn andere Hunde sich ihm nähern, springt er wieder auf. Zumal ich doch sehr stolz bin, weil es letzte Woche bei Hasenbegegnungen super klappte. Vielleicht hast du noch einen Tipp für die Feinheiten. Leider habe ich einen Wolfhundmischling, der gar nicht auf andere (auch heiß geliebte) Menschen hört und daher ist bei uns das Training ein Alleingang. Schleppleine geht also nicht, da sonst für mich ein hohes Verletzungsrisiko besteht wenn er doch losstürmt. Vielleicht fällt dir noch was dazu ein; oder jemand anderen :-) ich würde mich freuen!
Hallo Charlie, Zu 1: Wenn er sich nicht an Ort und Stelle ablegt, habe ich meinen Hund immer aufgenommen und an dem ursprünglichen Ort ablegt. Dann habe ich mich wieder an den Ort begeben, an dem ich stand, als ich den Befehl gegeben habe. Sobald er selbstständig auflöst, wieder von vorne beginnen. Alternativ, falls das sofort an Ort und Stelle klappt: zunächst auf Distanz ins Sitz befehlen. Wenn das sauber stattfindet, im Anschluss ins Platz. Irgendwann einfach mal tauschen. Wobei ich den Hund aus dem Platz immer nur auflöse (ins Sitz befehle) , wenn ich direkt vor Ihm stehe. Zu 2. Sobald dein Hund den Befehl selbständig auflöst, musst Du ihn mit Zwang durchsetzen. An der Halsung ins Platz ziehen und ihn ausgiebig loben, wenn er im Platz ist. Da Du scheinbar deinem Hund körperlich unterlegen bist, kann das langfristig wirklich gefährlich werden. Auch musst Du aufpassen, dass er dabei keinerlei Aggression entwickelt, um sich zur Wehr zu setzen. Vielleicht nimmt er Dich nicht ernst und ist unsicher. Das gilt es herauszufinden. Ein Platz in Gegenwart anderer Hunde ist eine Art der Unterordnung, welche Ihm wohl sehr schwer fällt, wenn er sie nicht aushält. Ich würde mal einen Erdanker mit Ring besorgen (aus dem Gartenbau) und diesen im Boden einschrauben. Dann die Leine dort durchführen und mit dem Zug an der Leine das Platz unterstützen. Zunächst auf kurzer Distanz, direkt vor Ihm stehend ins Platz befehlen. Wenn das sauber klappt, die Distanz langsam erweitern. Durch den Ring am Boden, kannst Du den Hund dort leichter fixieren und bist Ihm auch so überlegen. Das kannst Du auch mit der Schleppleine üben, weil der Fixpunkt am Boden in seiner Nähe ist, kann er keinen Schwung holen. Bezüglich Wolfshundmischling: Das was ich diesbezüglich weiß, ist so allgemein, dass ich Dir keine Tipps geben kann oder will. Es gibt nicht ohne Grund für diverse Rassen, entsprechende Fachleute. Bei einem Freigeist, wie dem Wolfshund, solltest Du langfristig wirklich einen kompetenten Ansprechpartner in der Nähe haben, der Dir auch helfen kann. Selbst wenn es "nur" ein Mischling ist. Ich hoffe Du kannst was davon für deine Zwecke gebrauchen. Alles Gute und viel Erfolg :)
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Charlie
6. Mai 07:26
Hallo Charlie, Zu 1: Wenn er sich nicht an Ort und Stelle ablegt, habe ich meinen Hund immer aufgenommen und an dem ursprünglichen Ort ablegt. Dann habe ich mich wieder an den Ort begeben, an dem ich stand, als ich den Befehl gegeben habe. Sobald er selbstständig auflöst, wieder von vorne beginnen. Alternativ, falls das sofort an Ort und Stelle klappt: zunächst auf Distanz ins Sitz befehlen. Wenn das sauber stattfindet, im Anschluss ins Platz. Irgendwann einfach mal tauschen. Wobei ich den Hund aus dem Platz immer nur auflöse (ins Sitz befehle) , wenn ich direkt vor Ihm stehe. Zu 2. Sobald dein Hund den Befehl selbständig auflöst, musst Du ihn mit Zwang durchsetzen. An der Halsung ins Platz ziehen und ihn ausgiebig loben, wenn er im Platz ist. Da Du scheinbar deinem Hund körperlich unterlegen bist, kann das langfristig wirklich gefährlich werden. Auch musst Du aufpassen, dass er dabei keinerlei Aggression entwickelt, um sich zur Wehr zu setzen. Vielleicht nimmt er Dich nicht ernst und ist unsicher. Das gilt es herauszufinden. Ein Platz in Gegenwart anderer Hunde ist eine Art der Unterordnung, welche Ihm wohl sehr schwer fällt, wenn er sie nicht aushält. Ich würde mal einen Erdanker mit Ring besorgen (aus dem Gartenbau) und diesen im Boden einschrauben. Dann die Leine dort durchführen und mit dem Zug an der Leine das Platz unterstützen. Zunächst auf kurzer Distanz, direkt vor Ihm stehend ins Platz befehlen. Wenn das sauber klappt, die Distanz langsam erweitern. Durch den Ring am Boden, kannst Du den Hund dort leichter fixieren und bist Ihm auch so überlegen. Das kannst Du auch mit der Schleppleine üben, weil der Fixpunkt am Boden in seiner Nähe ist, kann er keinen Schwung holen. Bezüglich Wolfshundmischling: Das was ich diesbezüglich weiß, ist so allgemein, dass ich Dir keine Tipps geben kann oder will. Es gibt nicht ohne Grund für diverse Rassen, entsprechende Fachleute. Bei einem Freigeist, wie dem Wolfshund, solltest Du langfristig wirklich einen kompetenten Ansprechpartner in der Nähe haben, der Dir auch helfen kann. Selbst wenn es "nur" ein Mischling ist. Ich hoffe Du kannst was davon für deine Zwecke gebrauchen. Alles Gute und viel Erfolg :)
Ich danke dir! Wir werden fleißig üben! :-)
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
6. Mai 10:39
Pudel sind Jagdhunde! Das wird oft vergessen...
Richtig, meine Großpudelhündin gehört leider auch dazu