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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 21. Dez.

Intrinsische Motivation - Leinenführigkeit?

Hallo liebe Hundemenschen, Ich bin durch einen anderen Thread darauf gestoßen, dass man Leinenführigkeit mittels intrinsischer Motivation beibringen kann. Intrinsische Motivation bedeutet das es der Hund von sich aus macht, es macht ihm Spaß und führt es für sich bzw. sein Wohlbefinden aus. Also zum Beispiel ist bei meinem Münsterländer das Jagen eine intrinsische Motivation, die ich mir für die Arbeit zunutze mache. Ich trainiere viel mit meinen Hunden und natürlich auch die Leinenführigkeit. In aller Regel machen das meine Hunde aber nicht aus eigener intrinsische Motivation. Jetzt frage ich mich natürlich, was ich die Jahre falsch gemacht habe, dass meine Hunde anscheinend nicht aus intrinsischer Motivation neben mir her spazieren. Habt ihr eine Idee wie man das aufbaut, dass er Hund das aus intrinsischer Motivation macht? Ist dies überhaupt möglich?
 
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Dogorama-Mitglied
7. Dez. 00:26
Zum Thema Reize kontrollieren: Mein Hund sieht einen Hasen und rennt hinterher. Intrinsisch motiviert. Mein Hund wird doch nie intrinsisch so einen Reiz aushalten. Wenn ich meinen Hund in sicherer Distanz den Hasen beobachten lasse, gebe ich durch die Leine oder eine Korrektur den Rahmen vor. Der Hund merkt dann zwar, wenn er zieht, zappelt, fiept oder sonstiges, geht es nicht weiter, denkt aber nicht irgendwann nach etlichen Wiederholungen "Ah, Hase. Mir egal. Ich bleib lieber ruhig, weil wir dann weiter gehen" (wobei weitergehen auch eine Belohnung oder Motivation, also extrinsisch ist), sondern er denkt "Oh, Hase. Ich würde gerne hinterher, aber ich darf oder kann nicht oder wenn ich bleibe, macht mein Mensch etwas richtig tolles". Kein Hund würde aus rein intrinsischer Motivation aufs Jagen verzichten und stattdessen lieber bei seinem Menschen bleiben, sobald die Leine ab ist, wenn es nicht vom Menschen irgendeine Bestätigung für das Verhalten gibt, sei es Lob, ein Spiel, ein Superleckerli oder sonst was cooles.
“Weitergehen” kann tatsächlich als Motivation gelten, aber es ist ein natürlicher und situativer Anreiz – kein extrinsisches Verstärkersystem wie Lob oder Leckerlis, das den Hund abhängig macht. Der Unterschied liegt darin, dass der Hund nicht für ein Verhalten belohnt wird, sondern lernt, sich von selbst auf eine neue Strategie einzulassen.

Du musst meinen Ansatz nicht mögen oder übernehmen. Aber für mich und auch für andere funktioniert er, und ich sehe, dass mein Hund ruhig bleibt und selbstständig gute Entscheidungen trifft – auch ohne ständige Belohnungen. Vielleicht ist es einfach an der Zeit zu akzeptieren, dass es mehr als nur eine Möglichkeit gibt, einen Hund zu trainieren.
 
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Mary-Lou
7. Dez. 00:32
“Weitergehen” kann tatsächlich als Motivation gelten, aber es ist ein natürlicher und situativer Anreiz – kein extrinsisches Verstärkersystem wie Lob oder Leckerlis, das den Hund abhängig macht. Der Unterschied liegt darin, dass der Hund nicht für ein Verhalten belohnt wird, sondern lernt, sich von selbst auf eine neue Strategie einzulassen. Du musst meinen Ansatz nicht mögen oder übernehmen. Aber für mich und auch für andere funktioniert er, und ich sehe, dass mein Hund ruhig bleibt und selbstständig gute Entscheidungen trifft – auch ohne ständige Belohnungen. Vielleicht ist es einfach an der Zeit zu akzeptieren, dass es mehr als nur eine Möglichkeit gibt, einen Hund zu trainieren.
Es geht nicht um mögen oder nicht mögen, sondern darum, deinen Ansatz besser zu verstehen, um dazulernen zu können.
Joe hatte dich vorhin um eine Erklärung zu konkreten Situationen gebeten. Vielleicht kannst du darauf nochmal eingehen, damit deine Methode verständlicher wird.

Wie geht die Methode für Kommandos oder Handlungen? Stop? Lieg? Rückruf? Nach links oder rechts gehen?
Wie macht man damit Maulkorbtraining?
 
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Sonja
7. Dez. 00:36
Ich denke, dass man die Beziehung zum Hund so gestalten kann, dass der Hund aus eigener Motivation leinenführig läuft. Dazu müssen sich Mensch und Hund als Team sehen, dass gemeinsam Spazieren geht.
Will man nicht ständig auf den Hund achten, kann man nur Gehorsam trainieren, dann funktioniert die intrinsische Motivation nicht. Warum sollte der Hund denn auch dem Menschen folgen, der ihm gerade deutlich zeigt, dass er ihm egal ist?
Wenn man den Spaziergang als gemeinsames Erlebnis gestaltet, orientiert sich der Hund am Menschen, so wie es auch umgekehrt der Fall ist. Das hat nichts mit Dauerbespaßung zu tun, sondern mit einem Wir-Gefühl.
In einem Rudel oder einer Hundegruppe, die zusammen gehört, entfernt sich kein Hund allzu weit von der Gruppe. Dieses tief verankerte Verhalten liefert die intrinsische Motivation, in der Nähe zu bleiben.
Der Führer der Gruppe, egal, ob Mensch oder Hund, bestimmt für jeden Hund der Gruppe den Radius, in dem dieser sich bewegen kann. Dieser Führungsaufgabe kommen wir Menschen nur sehr oft nicht nach.

In unserer Nachbarschaft wohnt ein Rentner mit seinem Hovawart.
Von klein auf hat er den Hund frei laufen lassen, ihm aber einen engen Radius zugewiesen. Bei Begegnungen wurde der Hund abgelenkt, nie mit Leckerli, sondern durch gemeinsame Aktionen. Inzwischen ist der Hovawart ausgewachsen. Er weicht seinem Herrn nicht von der Seite. Andere Hunde oder Menschen oder auch Wild - interessieren ihn nicht. Bei unserer letzten Begegnung kam er ziemlich plötzlich um die Ecke, was bei uns leider für Aufregung gesorgt hat. Die 2 gingen ruhig und uninteressiert an unseren bellenden Hunden vorbei.
Bei dem Hovawart ist es völlig egal, ob eine Leine dran ist oder nicht, er bleibt dicht bei seinem Herrn.

Wenn ich mit den Hunden einzeln Spazieren gehe, machen wir 5-6 x in 1 h kleine Spielereien. Benny ist dann an mir orientiert, denn es könnte ja jederzeit wieder ein Spiel starten.

Am Fahrrad läuft Benny frei, aber er bleibt von sich aus an meiner rechten Seite. Ich denke, dass er auch dabei intrinsisch motiviert ist.

Ich denke aber nicht, dass man Leinenführigkeit aus intrinsischer Motivation trainieren bzw. aufbauen kann. Man kann lediglich an dem Mensch-Hund-Team und der Bindung arbeiten. Durch Training erlerntes Verhalten wäre nicht intrinsisch motiviert.
 
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Dogorama-Mitglied
7. Dez. 00:41
Es geht nicht um mögen oder nicht mögen, sondern darum, deinen Ansatz besser zu verstehen, um dazulernen zu können. Joe hatte dich vorhin um eine Erklärung zu konkreten Situationen gebeten. Vielleicht kannst du darauf nochmal eingehen, damit deine Methode verständlicher wird. Wie geht die Methode für Kommandos oder Handlungen? Stop? Lieg? Rückruf? Nach links oder rechts gehen? Wie macht man damit Maulkorbtraining?
Ich habe den Eindruck, dass es hier weniger darum geht, meinen Ansatz wirklich zu verstehen, sondern eher darum, ihn immer wieder mit den gleichen Argumenten infrage zu stellen. Ich habe bereits einiges erklärt, doch die Diskussion driftet oft in andere Richtungen ab, statt sich auf die eigentlichen Antworten zu konzentrieren.

Die genannten Themen waren ja auch nicht so klein oder trivial, dass sie sich in einem Satz zufriedenstellend erklären ließen. Solche Erklärungen erfordern Zeit und Ausführlichkeit, und es ist frustrierend, wenn daraufhin nur kurze Antworten kommen, die weder auf den Inhalt eingehen noch den Austausch wirklich voranbringen.

Wenn echtes Interesse in freundlichem Ton besteht, bin ich gerne bereit zu erklären.
 
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Mary-Lou
7. Dez. 01:34
Ich habe den Eindruck, dass es hier weniger darum geht, meinen Ansatz wirklich zu verstehen, sondern eher darum, ihn immer wieder mit den gleichen Argumenten infrage zu stellen. Ich habe bereits einiges erklärt, doch die Diskussion driftet oft in andere Richtungen ab, statt sich auf die eigentlichen Antworten zu konzentrieren. Die genannten Themen waren ja auch nicht so klein oder trivial, dass sie sich in einem Satz zufriedenstellend erklären ließen. Solche Erklärungen erfordern Zeit und Ausführlichkeit, und es ist frustrierend, wenn daraufhin nur kurze Antworten kommen, die weder auf den Inhalt eingehen noch den Austausch wirklich voranbringen. Wenn echtes Interesse in freundlichem Ton besteht, bin ich gerne bereit zu erklären.
Schade, dass dein Eindruck dich hier täuscht. Ich versuche ernsthaft, deine Gedanken nachzuvollziehen und lerne tatsächlich gerne neue Sichtweisen kennen. Wenn ich etwas vollkommen verstehen möchte, gehört für mich allerdings nunmal Hinterfragen dazu, um alle Seiten und Aspekte zu beleuchten.
Ich lasse meinen Hund übrigens selbst oft ausprobieren und eigene Lösungswege finden und freue mich mit ihm (= Bestätigung/Lob = extr. Motivation), wenn er eine Lösung gefunden hat.
Ich verstehe deine Abneigung gegen Belohnung aber auch nicht wirklich. Nur weil man andere Verstärker nutzt, erzeugt man doch nicht automatisch eine Abhängigkeit. Mein Hund steht total auf Umweltbelohnung, also klettern, buddeln, rennen, schnüffeln. Er erwartet aber nicht, dass wir jedes Mal klettern, buddeln, rennen oder schnüffeln, wenn er etwas gut macht. Ebensowenig erwartet er jedes Mal ein Leckerli, wenn er an lockerer Leine läuft. Man schleicht die Verstärker ja wieder aus. Für Leinenführigkeit gibt es bei uns schon längst keine Bestätigung mehr und trotzdem läuft er an lockerer Leine.

Um nochmal auf deinen gesteckten Rahmen zurückzukommen: du gibst ein Handlungsfeld vor, der Hund probiert sich in diesem aus. Beispiel Hasensichtung: Bleibt er ruhig, gehst du ohne Bestätigung weiter. Bleibt er nicht ruhig, wartest du so lange bis er sich beruhigt und gehst dann erst weiter? Oder gehst du auch weiter, obwohl er unruhig ist? Aber dann fehlt ja der Anreiz ein neues Verhalten wie Ruhe auszuprobieren, weil das alte Verhalten für ihn funktioniert.

Und die Geschichte mit dem intrinsischen Maulkorbtraining würde mich tatsächlich interessieren. Da habe ich so gar keine Vorstellung wie das funktionieren kann.
 
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Dogorama-Mitglied
7. Dez. 03:16
Ah ok - das sind doch aber alles ohnehin Standardsachen aus den Grundlagen des Umgangs.
Ein bisschen Zeit für "Hund sein" lassen, ein bisschen Positionieren (wobei da schon wieder die Frage ist, wie das in der Handlungsinterpunktion tatsächlich steht und ob es nicht eher unter Consequence auf Interesse fällt), ein bisschen Management.

Ich würd mich immer noch über Beispiele für Trainingsaufbau für konkrete Handlungen freuen.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
7. Dez. 03:32
Ich habe den Eindruck, dass es hier weniger darum geht, meinen Ansatz wirklich zu verstehen, sondern eher darum, ihn immer wieder mit den gleichen Argumenten infrage zu stellen. Ich habe bereits einiges erklärt, doch die Diskussion driftet oft in andere Richtungen ab, statt sich auf die eigentlichen Antworten zu konzentrieren. Die genannten Themen waren ja auch nicht so klein oder trivial, dass sie sich in einem Satz zufriedenstellend erklären ließen. Solche Erklärungen erfordern Zeit und Ausführlichkeit, und es ist frustrierend, wenn daraufhin nur kurze Antworten kommen, die weder auf den Inhalt eingehen noch den Austausch wirklich voranbringen. Wenn echtes Interesse in freundlichem Ton besteht, bin ich gerne bereit zu erklären.
Ich hab jetzt mindestens drei Mal mit echtem Interesse und definitiv nicht unfreundlich um eine Erklärung der Methode für zielgerichtetes, konkretes Training gebeten und leider keinerlei Antwort dazu erhalten.

Was du bisher beschrieben hast, ist in meinem Verständnis unterstützende Enteicklungsbegleitung a la Montessori oder Waldorf.
Nur dass dem beim Hund halt deutlich engere Grenze gesetzt sind, weil die Möglichkeit der Erklärung komplexer Zusammenhänge wegfällt.

Und wenn die Reaktion auf Verhalten als extrinsischer Motivator ebenfalls wegfallen muss, ist die Kommunikationsleitung, über die üblicherweise "erwünscht, bitte öfter so machen" oder "unerwünscht, bitte künftig unterlassen" kommuniziert wird, ja quasi stillgelegt.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
7. Dez. 03:46
Ich denke, dass man die Beziehung zum Hund so gestalten kann, dass der Hund aus eigener Motivation leinenführig läuft. Dazu müssen sich Mensch und Hund als Team sehen, dass gemeinsam Spazieren geht. Will man nicht ständig auf den Hund achten, kann man nur Gehorsam trainieren, dann funktioniert die intrinsische Motivation nicht. Warum sollte der Hund denn auch dem Menschen folgen, der ihm gerade deutlich zeigt, dass er ihm egal ist? Wenn man den Spaziergang als gemeinsames Erlebnis gestaltet, orientiert sich der Hund am Menschen, so wie es auch umgekehrt der Fall ist. Das hat nichts mit Dauerbespaßung zu tun, sondern mit einem Wir-Gefühl. In einem Rudel oder einer Hundegruppe, die zusammen gehört, entfernt sich kein Hund allzu weit von der Gruppe. Dieses tief verankerte Verhalten liefert die intrinsische Motivation, in der Nähe zu bleiben. Der Führer der Gruppe, egal, ob Mensch oder Hund, bestimmt für jeden Hund der Gruppe den Radius, in dem dieser sich bewegen kann. Dieser Führungsaufgabe kommen wir Menschen nur sehr oft nicht nach. In unserer Nachbarschaft wohnt ein Rentner mit seinem Hovawart. Von klein auf hat er den Hund frei laufen lassen, ihm aber einen engen Radius zugewiesen. Bei Begegnungen wurde der Hund abgelenkt, nie mit Leckerli, sondern durch gemeinsame Aktionen. Inzwischen ist der Hovawart ausgewachsen. Er weicht seinem Herrn nicht von der Seite. Andere Hunde oder Menschen oder auch Wild - interessieren ihn nicht. Bei unserer letzten Begegnung kam er ziemlich plötzlich um die Ecke, was bei uns leider für Aufregung gesorgt hat. Die 2 gingen ruhig und uninteressiert an unseren bellenden Hunden vorbei. Bei dem Hovawart ist es völlig egal, ob eine Leine dran ist oder nicht, er bleibt dicht bei seinem Herrn. Wenn ich mit den Hunden einzeln Spazieren gehe, machen wir 5-6 x in 1 h kleine Spielereien. Benny ist dann an mir orientiert, denn es könnte ja jederzeit wieder ein Spiel starten. Am Fahrrad läuft Benny frei, aber er bleibt von sich aus an meiner rechten Seite. Ich denke, dass er auch dabei intrinsisch motiviert ist. Ich denke aber nicht, dass man Leinenführigkeit aus intrinsischer Motivation trainieren bzw. aufbauen kann. Man kann lediglich an dem Mensch-Hund-Team und der Bindung arbeiten. Durch Training erlerntes Verhalten wäre nicht intrinsisch motiviert.
Fällt nicht aber Ablenkung bei Begegnungen auch schon unter extrinsische Einflussnahme?

Es ist keine antezendente Gestaltung der Umwelt ohne weitere Einflussnahme auf das Verhalten, sondern eine aktive Manipulation des hündischen Verhaltens nach Auftreten des Auslösers.

Da hab ich quasi die Begegnung als Antezendenten, das Interesse des Hundes als Behaviour und die noch interessantere Ablenkung/Interaktion mit dem Halter als Consequence bzw quasi als Belohnung für das (noch) zurückhaltende Verhalten.

Ist das wirklich so, dass ein Hund als Führer einer Gruppe (gibt's das so überhaupt?) den anderen Hundenveinen definieren Bewegungsradius zuordnet oder zugesteht?
Bitte dazu um genauere Erklärung.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
7. Dez. 04:00
Schade, dass dein Eindruck dich hier täuscht. Ich versuche ernsthaft, deine Gedanken nachzuvollziehen und lerne tatsächlich gerne neue Sichtweisen kennen. Wenn ich etwas vollkommen verstehen möchte, gehört für mich allerdings nunmal Hinterfragen dazu, um alle Seiten und Aspekte zu beleuchten. Ich lasse meinen Hund übrigens selbst oft ausprobieren und eigene Lösungswege finden und freue mich mit ihm (= Bestätigung/Lob = extr. Motivation), wenn er eine Lösung gefunden hat. Ich verstehe deine Abneigung gegen Belohnung aber auch nicht wirklich. Nur weil man andere Verstärker nutzt, erzeugt man doch nicht automatisch eine Abhängigkeit. Mein Hund steht total auf Umweltbelohnung, also klettern, buddeln, rennen, schnüffeln. Er erwartet aber nicht, dass wir jedes Mal klettern, buddeln, rennen oder schnüffeln, wenn er etwas gut macht. Ebensowenig erwartet er jedes Mal ein Leckerli, wenn er an lockerer Leine läuft. Man schleicht die Verstärker ja wieder aus. Für Leinenführigkeit gibt es bei uns schon längst keine Bestätigung mehr und trotzdem läuft er an lockerer Leine. Um nochmal auf deinen gesteckten Rahmen zurückzukommen: du gibst ein Handlungsfeld vor, der Hund probiert sich in diesem aus. Beispiel Hasensichtung: Bleibt er ruhig, gehst du ohne Bestätigung weiter. Bleibt er nicht ruhig, wartest du so lange bis er sich beruhigt und gehst dann erst weiter? Oder gehst du auch weiter, obwohl er unruhig ist? Aber dann fehlt ja der Anreiz ein neues Verhalten wie Ruhe auszuprobieren, weil das alte Verhalten für ihn funktioniert. Und die Geschichte mit dem intrinsischen Maulkorbtraining würde mich tatsächlich interessieren. Da habe ich so gar keine Vorstellung wie das funktionieren kann.
Auch Umweltverstärker sind ja Belohnung und damit extrinsische Motivation.
In meinem Verständnis fällt da auch jegliche Reaktion auf ein Verhalten darunter, weil die ja fast zwangsläufig entweder einen zustimmenden oder ablehnende Anklang hat.

Ich verstehe Maike aber so, dass eben genau das zu unterbleiben hätte und damit dem Hund kein Feedback gegeben werden kann. Der Mensch soll da wohl keine Meinung zum hündischen Tun äussern.

In einem gewißen Radius um den Menschen bleiben ist für mich übrigens noch keine Leinenführigkeit.
Wie ich es dem Hund intrinsisch machen soll, dass er sich zB an der Leine lieber nicht zum läufigen Pipi streckt, seh ich zB auch nicht klar.
 
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Steffi
7. Dez. 07:16
Mein Hund schwimmt gerne...und das Element Wasser habe ich sie als Welpe ganz allein für sich entdecken und erobern lassen. Irgendwann hat sie gemerkt ..oh, icv kann schwimmen..Dieser Prozess war m.E. intrinsisch.