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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 21. Dez.

Intrinsische Motivation - Leinenführigkeit?

Hallo liebe Hundemenschen, Ich bin durch einen anderen Thread darauf gestoßen, dass man Leinenführigkeit mittels intrinsischer Motivation beibringen kann. Intrinsische Motivation bedeutet das es der Hund von sich aus macht, es macht ihm Spaß und führt es für sich bzw. sein Wohlbefinden aus. Also zum Beispiel ist bei meinem Münsterländer das Jagen eine intrinsische Motivation, die ich mir für die Arbeit zunutze mache. Ich trainiere viel mit meinen Hunden und natürlich auch die Leinenführigkeit. In aller Regel machen das meine Hunde aber nicht aus eigener intrinsische Motivation. Jetzt frage ich mich natürlich, was ich die Jahre falsch gemacht habe, dass meine Hunde anscheinend nicht aus intrinsischer Motivation neben mir her spazieren. Habt ihr eine Idee wie man das aufbaut, dass er Hund das aus intrinsischer Motivation macht? Ist dies überhaupt möglich?
 
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Dogorama-Mitglied
19. Dez. 10:26
Und dies ist die Beschreibung von Ino N., die ich sehr gut erklärt finde:

Beitrag von Ino N. von vor 8 Tagen:
Ich hab so ein Training gemacht, aber bin mir nicht sicher, ob die Erklärung jetzt fachlich 100% richtig ist. 😅

Also mein Hund läuft jetzt schon intrinsisch motiviert bei mir, würde ich sagen. Ich habe im Aufbau keine Leckerlis benutzt, ihm nicht vorgegeben, was er tun soll und auch nichts verboten.

Der darf auch jederzeit alles machen! Er muss nicht neben mir herwackeln, darf schnüffeln, pinkeln, glotzen etc. Er hat nur gelernt, dass es sinnvoll ist, mich im Lauffluss nicht zu überholen.

Im Training haben wir seine Motivation quasi in diese Richtung geformt. Über verschiedene Schritte über mehrere Wochen hat er dann gelernt, dass es einerseits total sinnlos ist, mich zu überholen und andererseits, dass er neben/hinter mir eh mehr Vorteile hat.

Er hat sich im Laufe des Trainings mit der Zeit echt selbst dazu entschieden, dass er sich so verhalten will. Ich habe eher eine Anleitung bekommen, wie ich mich verhalten muss, damit er auf diese Ideen kommt. Und jetzt ist das für uns fast ein Dauerzustand. Also sobald ich die Leine ranmache, reiht er sich einfach neben mir ein und dann ist alles gut 🥰

Weitere Antwort von Ino N.:
Wir haben anfangs ganz klassisch zwischen einem Trainings- und Freizeitmodus unterschieden. Der Unterschied ist quasi, dass ich mich im Trainingsmodus immer auf eine bestimmte Art verhalten habe und sonst nicht. Wenn da was kam oder ich einfach keinen Nerv für Training hatte, hab ich ihn in den Freizeitmodus geschnallt und dann „überlebt“ 😅

Im Trainingsmodus haben wir dann sauber alles aufgebaut und Reize verarbeiten (und nicht reinbrettern) gelernt. Inzwischen ist der ja richtig in den Alltag überführt und läuft ganz selbstverständlich. Witzigerweise wurde es mit der Zeit dann auch im Freizeitmodus besser, aber ist jetzt auch nicht mehr wirklich relevant 😄

Und zum Thema ohne Vorgaben: Inzwischen nutzen wir für alles Ankündigungen und dann mache ich halt einfach was. Also ich kündige mein Verhalten an, ziehe das durch und mein Hund passt sich dann an. Das sieht von außen oft ähnlich aus wie Kommandos und der Aufbau kann auch ähnlich sein, aber der Gedanke dahinter ist immer ein anderer. Und ich finde, das macht schon einen riesigen Unterschied bei mir und auch beim Hund. Wir sind einfach beide weniger frustriert 😅

Ein Beispiel wäre „ich bleibe stehen / wir warten“. Da bleib ich dann halt stehen. Mein Hund kann auch ein bisschen rumdümpeln, weiterschnüffeln etc. Mit der Zeit hat er aber selbst einfach entschieden, dass er sich zu mir setzt/stellt, wenn ich das sage

Weitere Antwort von Ino N.:
Spannend! 😄
Für mich ist Leinenführigkeit „mein Hund läuft auf einer für mich angenehmen Höhe und wir KÖNNEN in meinem Tempo gehen, wenn ich das brauche“ und das ist hier gegeben. Ich habe eine Ankündigung „weiter“, mit der ich ihm sage, dass ich weitergehen werde. Das weiß er auch und versteht es schnell, wenn ich mal wirklich zackig von A nach B kommen will. Und wenn ich gerade Zeit hab und schlendern mag, dann bleib ich mit ihm stehen, wenn er gucken will. Der versteht das halt einfach 😅. Und wenn ich merke, dass er dringend muss, dann warte ich halt. Geht schon alles.

Wie du dich mit der Position deines Hundes am wohlsten fühlst, mag ich dir gar nicht absprechen! Ich hab meine Hunde persönlich gerne neben oder hinter mir. Weil sie dann besser mitbekommen, was ich tue. Er muss ja trotzdem nur mit einem halben Ohr bei mir sein.

Laufen deine Hunde denn in deinem Tempo deinen Weg, wenn sie vor dir laufen? 😅 Das versteh ich nicht ganz. Wie erkennen sie denn dein Tempo, wenn du hinter ihnen gehst? Und ich gucke auch nicht 24/7 starr geradeaus, wenn wir gehen. Ich schaue schaue natürlich auch nach ihm :D tatsächlich ist er meistens sehr entspannt inzwischen.

Zur ersten Frage: Er kommt halt nirgends an, wenn er vor mich geht. Das wird über mehrere Schritte im Laufe des Trainings aufgebaut, ist schwer zusammenzufassen. Im ersten Schritt bin ich wild unabhängig von ihm auf und ab gelaufen, bis er überhaupt keinen Bock mehr hatte, sich zu bewegen. Also er fand es einfach bescheuert, was ich tue. Und sich gar nicht bewegen ist immerhin schonmal ein Teil von „nach vorne gehen bringt eh nichts“. Darauf haben wir dann in vielen kleinen Schritten aufgebaut.

Im Laufe des Trainings sind wir auch das Erzfeind-Thema bzw. Reaktivität angegangen. Also das kann man (in meinem Fall) nicht unabhängig voneinander betrachten. Er bleibt u.a. bei mir, WEIL er nicht mehr auslösen muss

Weitere Antwort von Ino N.:
Da gibt es ganz viele Komponenten.
Eine wichtige: Wenn was gefährliches kommt, werde ich zuerst gefressen 🤪. Also es ist wirklich klassisch „du musst dich nicht kümmern, ich mach das schon“.

Ansonsten bringt es ihm halt einfach nichts, wenn er vorläuft. Wir haben das über eine abgewandelte Form vom Umdrehen aufgebaut, aber es war anders als „wenn du vorläufst, drehe ich um“. Ich bin unabhängig von ihm gelaufen, da hatte er schnell keinen Bock mehr, mit mir zu kommen 😆. Das wurde später so erweitert, dass wieder mehr Bewegung reinkam und die Strecken länger wurden.

Ich hab das Gefühl, meine einzelnen Puzzleteile bringen nicht so viel, aber das ist wirklich ein ganzes „System“ (klingt so komisch), das ineinander greift
 
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Dogorama-Mitglied
19. Dez. 10:30
Ein Beispiel ich hoffe ich bin nicht am Thema vorbei: Am Wochenende war ich mit Levi zu Gast und dort war ein sehr aufdringliches Kind. Ich habe ihn dann eine Decke hingelegt und machen lassen, davor habe ich ihn einige Male vor dem Kind geschützt und mit leckerli bestärkt, wenn er statt Kontakt zum Kind Kontakt zu mir aufgenommen hat. Er ist dann einen kurzen Moment durch den Raum gelaufen, hatte alles benschnuppert und als das Kind rumgerannt ist kam er freiwillig (also intrinsich??) zu mir zurück und hat sich auf seine Decke gelegt und Schutz gesucht. Der Weg dahin war aber ja nicht intrinsisch, wie hätte ich das denn sonst machen können?
Da hast du mMn eher etwas wie „Click für Blick“ angewandt.
 
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Elena
19. Dez. 10:34
So, ich hab mir nun die Mühe gemacht und Maikes detaillierte Beschreibung rausgesucht und füge sie hier nochmal an: Text von Maike von vor 12 Tagen: Ich kann dir sagen wie ich es bei meiner Hündin gemacht habe. Beim Training für den Freilauf habe ich gezielt mit Reizen wie Rehen, Raben oder Enten gearbeitet. Das kann man aber individuell machen. Auch mit anderen Hunden, wenn die ein Thema sind. Der erste Schritt war, diese Reize aus einer sicheren Distanz zu beobachten, die für meinen Hund noch gut auszuhalten war, ohne dass er Anzeichen von Stress, Überforderung zeigte oder die Tiere jagen wollte. Diese Distanz habe ich je nach Reaktion meines Hundes flexibel angepasst. Ziel war es, dass mein Hund den Reiz wahrnimmt, sich aber weiterhin auf mich und die Situation konzentrieren kann, ohne sofort zu reagieren. Im Verlauf des Trainings haben wir uns den Tieren schrittweise genähert, wobei der Hund immer die Möglichkeit hatte, den Reiz in seinem Tempo zu verarbeiten. Die Leine spielte dabei eine wichtige Rolle: Zunächst habe ich mit einer kürzeren Leine gearbeitet, um meinem Hund mehr Sicherheit zu geben. Mit fortschreitendem Training und wachsendem Vertrauen in die Selbstregulation meines Hundes wurde die Leine immer länger, bis hin zur Schleppleine. Wenn der Hund Anzeichen von Überforderung zeigt, wie Ziehen, Fiepen oder starke Anspannung, wird die Distanz wieder vergrößert, um ihn zu unterstützen. Der nächste Schritt ist der Freilauf. Sobald mein Hund zuverlässig gelernt hat, sich an mir zu orientieren und Impulse zu kontrollieren, löse ich die Schleppleine, um noch mehr Freiheit zu geben. Das Training bleibt dabei gleich: Der Hund lernt, dass ruhiges Verhalten nicht nur an der Leine, sondern auch ohne Leine die angenehmste Option ist. Es ist ja auch weniger Stress für sie. Sie ist nicht verantwortlich für die Reaktion auf einen Reiz. Wichtig ist, dass dieser Übergang schrittweise erfolgt, damit der Hund die gleichen Verhaltensweisen, die er mit der Schleppleine gezeigt hat, auch im Freilauf beibehält. Durch die vorherige Arbeit mit der Schleppleine hat sie die Fähigkeit entwickelt, Reize selbstständig zu bewältigen, ohne auf äußere Belohnungen oder Korrekturen angewiesen zu sein. So kann sie z.B. direkt an Enten und Raben vorbei laufen. Wenn sie sich unsicher ist, läuft sie hinter mich. Es ist ähnlich wie das Training was man oft mit Welpen macht, wenn die Schutz suchen beim Menschen. Nur das man es so aktiv fördert. Ich bediene mich damit quasi am natürlichen Bedürfnis von Sicherheit und Orientierung.
Ja okay. Das hab ich schon gelesen. Dann ist es also einfach beobachten und der Hund verändert sein Verhalten. Ich muss mich dann aber trotzdem vermutlich davon verabschieden, zu wünschen dass der Hund direkt neben mir läuft, denn das verlange ich an kurzer Leine, an langer darf er vorne, hinten und von mir aus im Handstand laufen.

Bei der Trainingsmethoden von Maike bestimmt der hund den Radius ja quasi selbst, weil er sich dann da sicher fühlt, richtig?

Also nehme ich mit, es klappt, aber nur wenn man nicht diese Typischen „strengen“ Sachen verlangt, wie Fuß gehen, sondern sich darauf beschränk das der Hund nicht zieht und wenn er sich dann doch entscheidet „Fuß“ zu gehen ist toll und wenn nicht ist es so.
 
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SandrA
19. Dez. 10:39
Wenn für dich beide Punkte relevant sond, wie sieht das in der Übersetzung ins praktische Training aus? Hast du vielleicht Beispiele für mich, die das verdeutlichen? Mit Punkt 2 mein ich, eine Ausgangssituation zu schaffen und den Hund dann ohne weiteren direkten Einfluss selbst darauf kommen zu lassen. ZB ein Leckerli in geschlossene Hand nehmen (Ausgangssituation) und so lange einfach nur so verbleiben, bis der Hund aufhört danach mit der Nase zu bohren, mit den Pfoten zu scharren, mit Winseln zu protestieren etc. Erst wenn er das lässt und stattdessen den Menschen anguckt, gibt's das Leckerli. Die Lösungsfindung läuft intrinsisch ohne äussere Anleitung oder Korrektur ab.
Ich versuche mal am Beispiel meiner Hündin zu veranschaulichen, wie ich intrinsisch motiviert über zunächst extrinsiche Motive verstehe.
Als die Dame bei uns ankam, war menschliche Nähe für sie nur schwer auszuhalten. Intrinsisch motiviert hat die zum Entspannen also lieber das Weite gesucht, um sich nicht weiter die Beine runterpinkeln zu müssen, ob menschlicher Nähe. Über Erfahrungen der Bedürfnisbefriedigung hat sich nach und nach Vertrauen entwickelt. Wobei sie zu Anfang unsere Nähe mit Sicherheit allein zur Deckung ihrer Bedürfnisse aufgesucht hat und nicht weil sie das bei uns sein so toll fand.
Das Verhalten wurde aber intrinsisch verstärkt, selbstbelohnt und nach und nach immer lustvoller erlebt. Irgendwann begann sie unsere Nähe gerne aufzusuchen, auch ohne Hunger, Durst oder ner Dorne im Fuß. Sie ist auch nicht in meiner Nähe, weil sie voller Angst vor allem und jedem ist. Sie zeigt das Verhalten seither gerne.
 
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Elena
19. Dez. 10:44
Da hast du mMn eher etwas wie „Click für Blick“ angewandt.
Genau das hab ich vorher gemacht. Als er dann aber zu mir kam als das Kind rumgerannt ist, habe ich gar nichts gemacht. Also er hat das ja selbst entschieden, nur der Weg dahin war auf jeden Fall mit Bestechung 😂
 
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Dogorama-Mitglied
19. Dez. 10:45
Ich versuche mal am Beispiel meiner Hündin zu veranschaulichen, wie ich intrinsisch motiviert über zunächst extrinsiche Motive verstehe. Als die Dame bei uns ankam, war menschliche Nähe für sie nur schwer auszuhalten. Intrinsisch motiviert hat die zum Entspannen also lieber das Weite gesucht, um sich nicht weiter die Beine runterpinkeln zu müssen, ob menschlicher Nähe. Über Erfahrungen der Bedürfnisbefriedigung hat sich nach und nach Vertrauen entwickelt. Wobei sie zu Anfang unsere Nähe mit Sicherheit allein zur Deckung ihrer Bedürfnisse aufgesucht hat und nicht weil sie das bei uns sein so toll fand. Das Verhalten wurde aber intrinsisch verstärkt, selbstbelohnt und nach und nach immer lustvoller erlebt. Irgendwann begann sie unsere Nähe gerne aufzusuchen, auch ohne Hunger, Durst oder ner Dorne im Fuß. Sie ist auch nicht in meiner Nähe, weil sie voller Angst vor allem und jedem ist. Sie zeigt das Verhalten seither gerne.
Verstehe, das ist aber soweit ich das sehe vor allem positive Verstärkung.
 
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SandrA
19. Dez. 10:46
Verstehe, das ist aber soweit ich das sehe vor allem positive Verstärkung.
Das war es zu Beginn.
 
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Dogorama-Mitglied
19. Dez. 10:47
Genau das hab ich vorher gemacht. Als er dann aber zu mir kam als das Kind rumgerannt ist, habe ich gar nichts gemacht. Also er hat das ja selbst entschieden, nur der Weg dahin war auf jeden Fall mit Bestechung 😂
Das ist ja das Ziel von Click für Blick, dass du den clicker oder das Markerwort nicht mehr brauchst, sobald der Hund es verinnerlicht hat, bei dem Reiz zu dir zu kommen.
 
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Dogorama-Mitglied
19. Dez. 10:48
Und dies ist die Beschreibung von Ino N., die ich sehr gut erklärt finde: Beitrag von Ino N. von vor 8 Tagen: Ich hab so ein Training gemacht, aber bin mir nicht sicher, ob die Erklärung jetzt fachlich 100% richtig ist. 😅 Also mein Hund läuft jetzt schon intrinsisch motiviert bei mir, würde ich sagen. Ich habe im Aufbau keine Leckerlis benutzt, ihm nicht vorgegeben, was er tun soll und auch nichts verboten. Der darf auch jederzeit alles machen! Er muss nicht neben mir herwackeln, darf schnüffeln, pinkeln, glotzen etc. Er hat nur gelernt, dass es sinnvoll ist, mich im Lauffluss nicht zu überholen. Im Training haben wir seine Motivation quasi in diese Richtung geformt. Über verschiedene Schritte über mehrere Wochen hat er dann gelernt, dass es einerseits total sinnlos ist, mich zu überholen und andererseits, dass er neben/hinter mir eh mehr Vorteile hat. Er hat sich im Laufe des Trainings mit der Zeit echt selbst dazu entschieden, dass er sich so verhalten will. Ich habe eher eine Anleitung bekommen, wie ich mich verhalten muss, damit er auf diese Ideen kommt. Und jetzt ist das für uns fast ein Dauerzustand. Also sobald ich die Leine ranmache, reiht er sich einfach neben mir ein und dann ist alles gut 🥰 Weitere Antwort von Ino N.: Wir haben anfangs ganz klassisch zwischen einem Trainings- und Freizeitmodus unterschieden. Der Unterschied ist quasi, dass ich mich im Trainingsmodus immer auf eine bestimmte Art verhalten habe und sonst nicht. Wenn da was kam oder ich einfach keinen Nerv für Training hatte, hab ich ihn in den Freizeitmodus geschnallt und dann „überlebt“ 😅 Im Trainingsmodus haben wir dann sauber alles aufgebaut und Reize verarbeiten (und nicht reinbrettern) gelernt. Inzwischen ist der ja richtig in den Alltag überführt und läuft ganz selbstverständlich. Witzigerweise wurde es mit der Zeit dann auch im Freizeitmodus besser, aber ist jetzt auch nicht mehr wirklich relevant 😄 Und zum Thema ohne Vorgaben: Inzwischen nutzen wir für alles Ankündigungen und dann mache ich halt einfach was. Also ich kündige mein Verhalten an, ziehe das durch und mein Hund passt sich dann an. Das sieht von außen oft ähnlich aus wie Kommandos und der Aufbau kann auch ähnlich sein, aber der Gedanke dahinter ist immer ein anderer. Und ich finde, das macht schon einen riesigen Unterschied bei mir und auch beim Hund. Wir sind einfach beide weniger frustriert 😅 Ein Beispiel wäre „ich bleibe stehen / wir warten“. Da bleib ich dann halt stehen. Mein Hund kann auch ein bisschen rumdümpeln, weiterschnüffeln etc. Mit der Zeit hat er aber selbst einfach entschieden, dass er sich zu mir setzt/stellt, wenn ich das sage Weitere Antwort von Ino N.: Spannend! 😄 Für mich ist Leinenführigkeit „mein Hund läuft auf einer für mich angenehmen Höhe und wir KÖNNEN in meinem Tempo gehen, wenn ich das brauche“ und das ist hier gegeben. Ich habe eine Ankündigung „weiter“, mit der ich ihm sage, dass ich weitergehen werde. Das weiß er auch und versteht es schnell, wenn ich mal wirklich zackig von A nach B kommen will. Und wenn ich gerade Zeit hab und schlendern mag, dann bleib ich mit ihm stehen, wenn er gucken will. Der versteht das halt einfach 😅. Und wenn ich merke, dass er dringend muss, dann warte ich halt. Geht schon alles. Wie du dich mit der Position deines Hundes am wohlsten fühlst, mag ich dir gar nicht absprechen! Ich hab meine Hunde persönlich gerne neben oder hinter mir. Weil sie dann besser mitbekommen, was ich tue. Er muss ja trotzdem nur mit einem halben Ohr bei mir sein. Laufen deine Hunde denn in deinem Tempo deinen Weg, wenn sie vor dir laufen? 😅 Das versteh ich nicht ganz. Wie erkennen sie denn dein Tempo, wenn du hinter ihnen gehst? Und ich gucke auch nicht 24/7 starr geradeaus, wenn wir gehen. Ich schaue schaue natürlich auch nach ihm :D tatsächlich ist er meistens sehr entspannt inzwischen. Zur ersten Frage: Er kommt halt nirgends an, wenn er vor mich geht. Das wird über mehrere Schritte im Laufe des Trainings aufgebaut, ist schwer zusammenzufassen. Im ersten Schritt bin ich wild unabhängig von ihm auf und ab gelaufen, bis er überhaupt keinen Bock mehr hatte, sich zu bewegen. Also er fand es einfach bescheuert, was ich tue. Und sich gar nicht bewegen ist immerhin schonmal ein Teil von „nach vorne gehen bringt eh nichts“. Darauf haben wir dann in vielen kleinen Schritten aufgebaut. Im Laufe des Trainings sind wir auch das Erzfeind-Thema bzw. Reaktivität angegangen. Also das kann man (in meinem Fall) nicht unabhängig voneinander betrachten. Er bleibt u.a. bei mir, WEIL er nicht mehr auslösen muss Weitere Antwort von Ino N.: Da gibt es ganz viele Komponenten. Eine wichtige: Wenn was gefährliches kommt, werde ich zuerst gefressen 🤪. Also es ist wirklich klassisch „du musst dich nicht kümmern, ich mach das schon“. Ansonsten bringt es ihm halt einfach nichts, wenn er vorläuft. Wir haben das über eine abgewandelte Form vom Umdrehen aufgebaut, aber es war anders als „wenn du vorläufst, drehe ich um“. Ich bin unabhängig von ihm gelaufen, da hatte er schnell keinen Bock mehr, mit mir zu kommen 😆. Das wurde später so erweitert, dass wieder mehr Bewegung reinkam und die Strecken länger wurden. Ich hab das Gefühl, meine einzelnen Puzzleteile bringen nicht so viel, aber das ist wirklich ein ganzes „System“ (klingt so komisch), das ineinander greift
Und wie wurde klar gemacht, dass es sinnlos ist, wenn der Hund überholt bzw dass er hinter oder neben mehr Vorteile hat?
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
19. Dez. 10:50
Das war es zu Beginn.
Ja alles hat auch intrinsische Aspekte und Auswirkungen. Aber als intrinsischen Trainingsweg würd ich das nicht einordnen.