Nicht ganz, weil ich bei der Konditionierung mit Futter arbeite und darüberhinaus Jagdersatzhandlungen anbiete.Ich stille in diesem Fall konkrete Bedürfnisse, die das hündische Handeln antreibt .
Das Stillen des Bedürfnisses ist nicht die Methode an sich, sondern nur ein Werkzeug innerhalb der Methode. Die Zeit, die ein Hund braucht, um Bedürfnisse wie Jagdverhalten neu zu priorisieren oder Sicherheit und Orientierung zu wählen, hängt meiner Meinung nach primär von den individuellen Erfahrungen des Hundes ab, nicht davon, ob mit Futter oder einer anderen Technik gearbeitet wird.
Auch bei einer Lernmethode, die auf intrinsische Motivation setzt, bleibt der Prozess methodenunabhängig: Es geht darum, dem Hund durch neue Erfahrungen zu zeigen, dass andere Verhaltensweisen oder Ziele für ihn sinnvoller und lohnender sind. Ob ich Futter, Umwelterfahrungen oder situative Orientierung als „Werkzeug“ einsetze, verändert zwar die Herangehensweise, aber nicht die grundlegende Zeit, die es braucht, bis der Hund die Priorisierung seiner Bedürfnisse verändert.
Der Unterschied liegt also darin, wie die neue Priorisierung hergestellt wird – ob durch Konditionierung mit Futter (extrinsisch) oder durch die Möglichkeit, eigene Entscheidungen zu treffen und Sicherheit in der Orientierung zu erleben (intrinsisch). Der individuelle Lernprozess und die benötigte Zeit bleiben letztlich unabhängig davon, welches Werkzeug innerhalb der Methode eingesetzt wird.