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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 21. Dez.

Intrinsische Motivation - Leinenführigkeit?

Hallo liebe Hundemenschen, Ich bin durch einen anderen Thread darauf gestoßen, dass man Leinenführigkeit mittels intrinsischer Motivation beibringen kann. Intrinsische Motivation bedeutet das es der Hund von sich aus macht, es macht ihm Spaß und führt es für sich bzw. sein Wohlbefinden aus. Also zum Beispiel ist bei meinem Münsterländer das Jagen eine intrinsische Motivation, die ich mir für die Arbeit zunutze mache. Ich trainiere viel mit meinen Hunden und natürlich auch die Leinenführigkeit. In aller Regel machen das meine Hunde aber nicht aus eigener intrinsische Motivation. Jetzt frage ich mich natürlich, was ich die Jahre falsch gemacht habe, dass meine Hunde anscheinend nicht aus intrinsischer Motivation neben mir her spazieren. Habt ihr eine Idee wie man das aufbaut, dass er Hund das aus intrinsischer Motivation macht? Ist dies überhaupt möglich?
 
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Katrin
6. Dez. 21:42
1. Frage: Intrinsische Motivation bedeutet nicht, dass der Mensch oder die Umwelt gar keinen Einfluss haben dürfen. Vielmehr geht es darum, dass das Verhalten aus dem inneren Antrieb des Hundes entsteht – weil es für ihn selbst sinnvoll oder angenehm ist. Der Mensch kann dabei einen Rahmen schaffen, in dem der Hund die Möglichkeit hat, intrinsische Motivation zu entwickeln. Zum Beispiel: Schnüffeln: Der Hund schnüffelt von sich aus, weil es ihm Spaß macht und seine Neugier befriedigt. Der Mensch unterstützt das, indem er ihm Zeit und Raum gibt, statt ihn davon abzulenken oder mit anderen Reizen zu überlagern. Ruhiges Verhalten: Ein Hund, der lernt, dass ruhiges Beobachten ihm Sicherheit gibt, handelt aus intrinsischer Motivation – der Mensch trägt dazu bei, indem er stressfreie Bedingungen schafft, in denen der Hund diese Erfahrung machen kann. Der Mensch kann die Umgebung gestalten, aber das Verhalten entsteht aus der Überzeugung oder Freude des Hundes, nicht durch äußere Belohnungen oder Zwang. 2. Frage: Man kann durchaus mit intrinsischer Motivation trainieren, indem man indirekten Einfluss nimmt. Das bedeutet, dass der Mensch nicht das Verhalten selbst auslöst, sondern die Bedingungen so gestaltet, dass der Hund es aus eigenem Antrieb zeigt. Das ist auch nichts weltbewegendes. Ein paar Beispiele: Raum für eigenes Ausprobieren schaffen: Anstatt den Hund mit Leckerlis oder Kommandos zu lenken, lässt man ihn die Situation selbst erkunden. Der Mensch bleibt ruhig und greift nur ein, wenn der Hund überfordert ist. So lernt der Hund durch eigene Erfahrungen, welche Verhaltensweisen für ihn sinnvoll sind. Reize kontrollieren: Beim Aufbau von Selbstkontrolle lässt man den Hund mit einem Reiz in einer sicheren Distanz konfrontiert werden, bis er selbst entspannt bleibt, ohne korrigiert oder abgelenkt zu werden.
Zu 2

Das erinnert mich an die Methode des free shaping wo positiv gezeigtes Verhalten vom Hund lediglich bestätigt aber nicht eingefordert wird.
 
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Dogorama-Mitglied
6. Dez. 21:52
Zu 2 Das erinnert mich an die Methode des free shaping wo positiv gezeigtes Verhalten vom Hund lediglich bestätigt aber nicht eingefordert wird.
Ich konnte mit dem Begriff gar nichts anfangen - habe es erstmal gegoogelt. 😃

Ich würde sagen es ist ähnlich nur, dass man die Belohnung weglässt und aber den Raum als Orientierung gibt. ☺️
Wobei ich mir bei Letzterem nicht sicher bin, ob man das beim free shaping nicht auch macht.
 
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Dogorama-Mitglied
6. Dez. 22:00
Ich konnte mit dem Begriff gar nichts anfangen - habe es erstmal gegoogelt. 😃 Ich würde sagen es ist ähnlich nur, dass man die Belohnung weglässt und aber den Raum als Orientierung gibt. ☺️ Wobei ich mir bei Letzterem nicht sicher bin, ob man das beim free shaping nicht auch macht.
Was bedeutet den Raum als Orientierung gibt? Das sagt mir grad nicht viel.
 
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Dogorama-Mitglied
6. Dez. 22:01
Zu 2 Das erinnert mich an die Methode des free shaping wo positiv gezeigtes Verhalten vom Hund lediglich bestätigt aber nicht eingefordert wird.
Daran hatte ich vorhin auch schon gedacht, Capturing, Shaping.
Aber durch die Bestätigung wird es extrinsisch.
 
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Katrin
6. Dez. 22:03
Ich konnte mit dem Begriff gar nichts anfangen - habe es erstmal gegoogelt. 😃 Ich würde sagen es ist ähnlich nur, dass man die Belohnung weglässt und aber den Raum als Orientierung gibt. ☺️ Wobei ich mir bei Letzterem nicht sicher bin, ob man das beim free shaping nicht auch macht.
Suki hab ich übers free shaping trainiert. Meistens durch verbale Bestätigung, manches durch Leckerli damit sie nicht zu sehr in eine Erwartungshaltung rutschte. Für mich war das eine sehr simple aber effektive Methode die sich super in den Alltag integrieren ließ.

Rein intrinsisch erziehen oder trainieren stelle ich mir im Alltag schwer vor da man ja nicht ständig das passende Szenario dafür schaffen kann.
 
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Dogorama-Mitglied
6. Dez. 22:07
Was bedeutet den Raum als Orientierung gibt? Das sagt mir grad nicht viel.
Ist relativ einfach, das machen viele Menschen schon ganz intuitiv bei Hundebegegnungen, sich zwischen Reiz und Hund positionieren. Also der Hund hat quasi den Raum immer hinter dir/seitlich von dir.
 
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Dogorama-Mitglied
6. Dez. 22:11
Suki hab ich übers free shaping trainiert. Meistens durch verbale Bestätigung, manches durch Leckerli damit sie nicht zu sehr in eine Erwartungshaltung rutschte. Für mich war das eine sehr simple aber effektive Methode die sich super in den Alltag integrieren ließ. Rein intrinsisch erziehen oder trainieren stelle ich mir im Alltag schwer vor da man ja nicht ständig das passende Szenario dafür schaffen kann.
Ich weiß nicht wie das bei free shaping ist, aber ich nutze Reize, die natürlich „passieren“ (Hunde) oder suche Orte in meiner Umgebung auf die zu unserem Thema passen. Bathilda stand früher mal unglaublich doll auf Raben - unser Ort war entsprechend die Wiese mit Raben.
 
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Dogorama-Mitglied
6. Dez. 22:21
Suki hab ich übers free shaping trainiert. Meistens durch verbale Bestätigung, manches durch Leckerli damit sie nicht zu sehr in eine Erwartungshaltung rutschte. Für mich war das eine sehr simple aber effektive Methode die sich super in den Alltag integrieren ließ. Rein intrinsisch erziehen oder trainieren stelle ich mir im Alltag schwer vor da man ja nicht ständig das passende Szenario dafür schaffen kann.
Rein intrinsisch müsste ja eigentlich auch heissen, dass man nie Reaktion oder Feedback geben dürfte.
Das scheint mir ziemlich luftleerer Raum zu sein und ich sehe nicht ganz, wie man damit über eine positiv gestimmte Basalentwicklung hinaus kommen kann.

Ja, der Hund mag entspannt sein, weil er weitgehend machen kann, was er will, und manch einer geht deshalb wahrscheinlich auch gerne im Dunstkreis des Menschen durch's Leben.
Aber was ist das wirklich "Orientierung" am Menschen, wenn von dem ausser antezendenter Manipulation der Umstände - von denen der Hund ja nix weiß - nix kommt?
 
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Dogorama-Mitglied
6. Dez. 22:34
Rein intrinsisch müsste ja eigentlich auch heissen, dass man nie Reaktion oder Feedback geben dürfte. Das scheint mir ziemlich luftleerer Raum zu sein und ich sehe nicht ganz, wie man damit über eine positiv gestimmte Basalentwicklung hinaus kommen kann. Ja, der Hund mag entspannt sein, weil er weitgehend machen kann, was er will, und manch einer geht deshalb wahrscheinlich auch gerne im Dunstkreis des Menschen durch's Leben. Aber was ist das wirklich "Orientierung" am Menschen, wenn von dem ausser antezendenter Manipulation der Umstände - von denen der Hund ja nix weiß - nix kommt?
Ja, das heißt auch, dass ich kein Lob einsetze – sonst wäre das Verhalten wieder an einen äußeren Verstärker geknüpft. Aber der Hund merkt trotzdem, wenn eine Situation für ihn angenehm ist.

Hunde bevorzugen ohnehin nonverbale und paraverbale Kommunikation, weil diese für sie klarer und natürlicher ist. Wenn ich mich ruhig bewege, die Distanz zu einem Reiz kontrolliere oder meine Position bewusst wähle, gebe ich meinem Hund Orientierung. Das ist für den Hund oft viel wertvoller als Worte oder äußere Verstärker.
 
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Katrin
6. Dez. 22:37
Ich weiß nicht wie das bei free shaping ist, aber ich nutze Reize, die natürlich „passieren“ (Hunde) oder suche Orte in meiner Umgebung auf die zu unserem Thema passen. Bathilda stand früher mal unglaublich doll auf Raben - unser Ort war entsprechend die Wiese mit Raben.
So ähnlich war das hier mit Rehen. Die hab ich auch gezielt gesucht als Sukis Jagdtrieb reinhaute. Trotzdem hab ich stets richtiges Verhalten positiv bestätigt. Einfach damit sie weiß das dieses Verhalten das von mir gewünschte ist.