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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 21. Dez.

Intrinsische Motivation - Leinenführigkeit?

Hallo liebe Hundemenschen, Ich bin durch einen anderen Thread darauf gestoßen, dass man Leinenführigkeit mittels intrinsischer Motivation beibringen kann. Intrinsische Motivation bedeutet das es der Hund von sich aus macht, es macht ihm Spaß und führt es für sich bzw. sein Wohlbefinden aus. Also zum Beispiel ist bei meinem Münsterländer das Jagen eine intrinsische Motivation, die ich mir für die Arbeit zunutze mache. Ich trainiere viel mit meinen Hunden und natürlich auch die Leinenführigkeit. In aller Regel machen das meine Hunde aber nicht aus eigener intrinsische Motivation. Jetzt frage ich mich natürlich, was ich die Jahre falsch gemacht habe, dass meine Hunde anscheinend nicht aus intrinsischer Motivation neben mir her spazieren. Habt ihr eine Idee wie man das aufbaut, dass er Hund das aus intrinsischer Motivation macht? Ist dies überhaupt möglich?
 
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Dogorama-Mitglied
14. Dez. 12:37
Es mag sein, dass du sagst, die blumige Wortwahl hätte sich nur auf die Methode bezogen, aber die Tatsache, dass du meinen Namen oft wieder direkt damit in Verbindung gebracht hast, zeigt doch, dass es für dich eben nicht losgelöst war.
Deine Beschreibung der Methode ist nicht von dir losgelöst, meine Beschreibung dessen, was ich als Methode verstanden habe, aber schon.

Ebenen, Metaebenen blabla
 
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Kirsten
14. Dez. 12:52
Kommunikation ≠ extrinsische Motivation. Nicht jede Form von Kommunikation ist automatisch extrinsisch. Extrinsische Motivation erfordert eine gezielte Einflussnahme, z. B. durch ein Kommando, eine Belohnung oder eine Strafe.
Oh wie spannend!

Ich hab eine Frage 🤓😆
Ich habe vor einigen Wochen diese seltene Situation einfangen können, in der meine Hündin sich skeptisch gegenüber Skulpturen am Wegesrand zeigt.

Ich ermuntere sie hier sich das Ganze anzuschauen. Da sie vom Naturell aber sowieso sehr neugierig und lösungsorientiert ist, hätte sie das so oder so getan.
(Ich wollte ihr hier also nur mitteilen, dass ich sie nicht dran hindern werde, was im Alltag leider manchmal notwendig ist, weil wir auch auf Befindlichkeiten anderer Rücksicht nehmen).
Wie würdet ihr das Ganze bewerten?
Kommunikation? Extrinsische Motivation?
Ich mache hier gar nichts mit Leckerchen oder ähnlichem. Ist ja auch gar nicht notwendig.


[Zum Rest des Videos:
Ich lotse sie anschließend recht schnell weg, weil ich die Skulpturen mit der Schleppleine nicht beschädigen möchte. Der Zug auf die Schleppleine ergibt sich versehentlich und ist kein beabsichtigter Leinenruck. Hätte man besser machen können, in dem man näher mitgeht, ist mir bewusst.]
 
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Steffi
14. Dez. 12:54
Ich hab das bisher vernachlässigt und finde es schön, darauf aufmerksam gemacht worden zu sein. Und ich glaub, dass Maikes Ablauf tatsächlich sehr sinnvoll und funktional ist. Mich hat von Anfang weg in Bezug auf die Wirkung auf den Hund eigentlich nur genau diese Reduktion auf die bewusste Absicht des Menschen und das Ausblenden von möglichen unabsichtlich erzeugten Auswirkungen gestört. Die bewussten Absichten des Menschen sind nicht das Maß aller Dinge, Einfluss definiert sich nicht über bewusste Absicht und gut gemeint ist keineswegs immer gut gemacht oder vom Gegenüber als gut empfunden. Dessen sollte man sich auch bei diesem Assatz bewusst sein.
Ich habe mich gestern mit Lumi auf ein weitläufiges Gelände gestellt. Sie war an einer langen Schlepp und hat gebuddelt und geschnüffelt. Es erschien in ca. 30 Meter Entfernung ein anderes Mensch-Hund Team. Lumi hat den Hund registriert, hat ihr Tun unterbrochen hat sich gesetzt, wieder aufgestanden, gesetzt, gegähnt, zu mir geschaut. Dann kam mehr Bewegung ins Spiel, da der andere Mensch einen Ball geworfen hat. Lumi stand dann sehr aufgeregt und hat kurz gebellt, ist aber nicht in die Leine gegangen. Dann hat sie sich wieder gesetzt und hat zugesehen, voll konzentriert. Sie hat sich in der Situation selber beruhigt, oder? Das andere Team hat uns gar nicht beachtet und ist nach einigen Minuten langsam weiter. Nicht in unsere Richtung.
Dann wäre sie laut geworden.
 
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Dogorama-Mitglied
14. Dez. 13:07
Ich habe mich gestern mit Lumi auf ein weitläufiges Gelände gestellt. Sie war an einer langen Schlepp und hat gebuddelt und geschnüffelt. Es erschien in ca. 30 Meter Entfernung ein anderes Mensch-Hund Team. Lumi hat den Hund registriert, hat ihr Tun unterbrochen hat sich gesetzt, wieder aufgestanden, gesetzt, gegähnt, zu mir geschaut. Dann kam mehr Bewegung ins Spiel, da der andere Mensch einen Ball geworfen hat. Lumi stand dann sehr aufgeregt und hat kurz gebellt, ist aber nicht in die Leine gegangen. Dann hat sie sich wieder gesetzt und hat zugesehen, voll konzentriert. Sie hat sich in der Situation selber beruhigt, oder? Das andere Team hat uns gar nicht beachtet und ist nach einigen Minuten langsam weiter. Nicht in unsere Richtung. Dann wäre sie laut geworden.
Das würd ich auch so interpretieren, dass in der Situation ein großer Anteil Eigenregulation dabei war, wobei eben wieder die Frage ist, wieviel einerseits deine Gegenwart, innere und äussere Einstellung, Emotionslage, Vorgeschichte im Training (weiß sie, was sie schon oder nicht tun soll?) und andererseits zB das Angeleintsein zur Entscheidungsfindung beigetragen haben.

Aber das ist ja auch per se nix Schlechtes, nur etwas, dessen man sich bewusst sein sollte.
 
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Katja
14. Dez. 13:17
Ihr dreht Euch im Kreis und werdet m.E. auch hinsichtlich der wissenschaftlichen Definitionen nicht mehr auf einen Nenner kommen. In der Sache und mittlerweile wohl auch wegen persönlicher Befindlichkeiten auf beiden Seiten. Ich würde mich trotzdem freuen, die Methode an sich näher zu beleuchten, unabhängig von Wortklaubereien.
Da kann ich mich nur anschließen: ich finde das Thema total interessant, habe aber keine Lust, immer wieder 10 Beiträge überspringen zu müssen… nur weil jetzt wieder unbedingt diskutiert werden muss, wer jetzt wen mit welcher Formulierung wie angegangen ist!
Echt Kindergarten.

Falls ihr unbedingt so weitermachen müsst: könnt ihr bitte aufhören, in die Beleidigungstexte, Beiträge zum Thema reinzumischen und das in zwei Beiträge aufteilen? Ich finde ja eure fachlichen Beiträge durchaus sehr interessant, aber wenn sie im allgemeinen „Stutenbeissen“ untergehen, hab ich echt keine Chance, die zu lesen. Würde ich aber gerne!😉
 
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Katja
14. Dez. 13:28
Oh wie spannend! Ich hab eine Frage 🤓😆 Ich habe vor einigen Wochen diese seltene Situation einfangen können, in der meine Hündin sich skeptisch gegenüber Skulpturen am Wegesrand zeigt. Ich ermuntere sie hier sich das Ganze anzuschauen. Da sie vom Naturell aber sowieso sehr neugierig und lösungsorientiert ist, hätte sie das so oder so getan. (Ich wollte ihr hier also nur mitteilen, dass ich sie nicht dran hindern werde, was im Alltag leider manchmal notwendig ist, weil wir auch auf Befindlichkeiten anderer Rücksicht nehmen). Wie würdet ihr das Ganze bewerten? Kommunikation? Extrinsische Motivation? Ich mache hier gar nichts mit Leckerchen oder ähnlichem. Ist ja auch gar nicht notwendig. [Zum Rest des Videos: Ich lotse sie anschließend recht schnell weg, weil ich die Skulpturen mit der Schleppleine nicht beschädigen möchte. Der Zug auf die Schleppleine ergibt sich versehentlich und ist kein beabsichtigter Leinenruck. Hätte man besser machen können, in dem man näher mitgeht, ist mir bewusst.]
Wenn ich das Ganze hier richtig verstanden habe, war die Aufforderung im Sinne der intrinsischen Motivation eher gegen das Konzept. Aber nur, weil Du weißt, dass sie so oder so gucken gegangen wäre. Da hätte ich den Moment gewartet und hätte sie machen lassen… und wäre eventuell etwas später hinterhergegangen: „Boah, was hast Du denn da Tolles gefunden?“ -> gemeinsames Erleben zur weiteren Stärkung der Bindung.

Anders, wenn der Hund, wie von Michi beschrieben, sich als nächstes versuchen wird, sich in Luft aufzulösen… dann darf man, wie auch in dem Video, auch nen „Rahmen vorgeben“, indem man erstmal die Flucht verhindert.
Hängt halt alles mal wieder vom Hund ab… oder?😀

Zumindest sehr spannende Interaktion… danke fürs Teilen!
 
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Katja
14. Dez. 13:37
Ich hab auch noch einen: heute über ne Straße, die lange Baustelle war und von daher der Fußweg recht „undefiniert“.

Polli weiß sehr genau, was eine Straße und ein Bordstein ist (internistisch motiviert, wir haben dazu nix getan… wahrscheinlich hat ihr ihr Strassenhundleben das extrinsisch beigebracht!😉). Trotzdem dackelte sie heute früh auf der Straße lang, während ich auf dem (neu freigemachten) Gehweg lief.
Ich rief dann ein kurzes „ey!“, quasi unser Abbruch-Kommando, und Polli wachte quasi auf (zumindest interpretier ich das jetzt mal so, sie schlumpft öfter mal so durch die Gegend 😬…) und wechselte zu mir auf den Gehweg.
Ganz klar extrinsisch getriggert… aber intrinsisch motiviert…? 🤔

Ich mach das übrigens gerne: Kurz stören und dann sehen, was sie dann macht…
 
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Sonja
14. Dez. 13:41
Ich hab das bisher vernachlässigt und finde es schön, darauf aufmerksam gemacht worden zu sein. Und ich glaub, dass Maikes Ablauf tatsächlich sehr sinnvoll und funktional ist. Mich hat von Anfang weg in Bezug auf die Wirkung auf den Hund eigentlich nur genau diese Reduktion auf die bewusste Absicht des Menschen und das Ausblenden von möglichen unabsichtlich erzeugten Auswirkungen gestört. Die bewussten Absichten des Menschen sind nicht das Maß aller Dinge, Einfluss definiert sich nicht über bewusste Absicht und gut gemeint ist keineswegs immer gut gemacht oder vom Gegenüber als gut empfunden. Dessen sollte man sich auch bei diesem Assatz bewusst sein.
Warum hast Du das dann nicht gleich zu Anfang so formuliert wie jetzt? Das hätte viel unsinnigen Schlagabtausch erspart.
 
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Sonja
14. Dez. 13:50
Wenn ich das Ganze hier richtig verstanden habe, war die Aufforderung im Sinne der intrinsischen Motivation eher gegen das Konzept. Aber nur, weil Du weißt, dass sie so oder so gucken gegangen wäre. Da hätte ich den Moment gewartet und hätte sie machen lassen… und wäre eventuell etwas später hinterhergegangen: „Boah, was hast Du denn da Tolles gefunden?“ -> gemeinsames Erleben zur weiteren Stärkung der Bindung. Anders, wenn der Hund, wie von Michi beschrieben, sich als nächstes versuchen wird, sich in Luft aufzulösen… dann darf man, wie auch in dem Video, auch nen „Rahmen vorgeben“, indem man erstmal die Flucht verhindert. Hängt halt alles mal wieder vom Hund ab… oder?😀 Zumindest sehr spannende Interaktion… danke fürs Teilen!
Ich würde sagen, intrinsisch motiviert wäre weder mit Aufforderung noch hinterher Begeisterung zu zeigen. Das stärkt mehr das Selbstbewusstsein des Hundes als die Bindung.

Für mich persönlich ist genau das der Grund, intrinsische Motivation in den Alltag einzubauen, auch mehr als bisher, aber trotzdem auch regelmäßig aktiv auf den Hund einzuwirken. Eben je nach dem, was ich erreichen möchte.
 
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Dogorama-Mitglied
14. Dez. 14:18
Da kann ich mich nur anschließen: ich finde das Thema total interessant, habe aber keine Lust, immer wieder 10 Beiträge überspringen zu müssen… nur weil jetzt wieder unbedingt diskutiert werden muss, wer jetzt wen mit welcher Formulierung wie angegangen ist! Echt Kindergarten. Falls ihr unbedingt so weitermachen müsst: könnt ihr bitte aufhören, in die Beleidigungstexte, Beiträge zum Thema reinzumischen und das in zwei Beiträge aufteilen? Ich finde ja eure fachlichen Beiträge durchaus sehr interessant, aber wenn sie im allgemeinen „Stutenbeissen“ untergehen, hab ich echt keine Chance, die zu lesen. Würde ich aber gerne!😉
Da gebe ich dir total recht und das tut mir auch leid.
Ich muss ehrlich zugeben, dass ich aus dem Grund selber auch keine Lust mehr habe fachlich was dazu beizutragen.