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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 21. Dez.

Intrinsische Motivation - Leinenführigkeit?

Hallo liebe Hundemenschen, Ich bin durch einen anderen Thread darauf gestoßen, dass man Leinenführigkeit mittels intrinsischer Motivation beibringen kann. Intrinsische Motivation bedeutet das es der Hund von sich aus macht, es macht ihm Spaß und führt es für sich bzw. sein Wohlbefinden aus. Also zum Beispiel ist bei meinem Münsterländer das Jagen eine intrinsische Motivation, die ich mir für die Arbeit zunutze mache. Ich trainiere viel mit meinen Hunden und natürlich auch die Leinenführigkeit. In aller Regel machen das meine Hunde aber nicht aus eigener intrinsische Motivation. Jetzt frage ich mich natürlich, was ich die Jahre falsch gemacht habe, dass meine Hunde anscheinend nicht aus intrinsischer Motivation neben mir her spazieren. Habt ihr eine Idee wie man das aufbaut, dass er Hund das aus intrinsischer Motivation macht? Ist dies überhaupt möglich?
 
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Dogorama-Mitglied
14. Dez. 10:57
Natürlich gibt es rein intrinsische Lern- oder Handlungselemente. Es geht nicht darum, den Hund in ein Vakuum zu stecken und Laborbedingungen zu schaffen. Es geht um die Einflussnahme durch den Menschen, die in vielen Situationen wegfallen kann. Beispiel Angsthündin Ella, findet irgendetwas gruselig. Es ist aber nicht nötig, dass ich ihr zeige, dass es harmlos ist, helfe, sich anzunähern oder sie hinterher belohne. Sie erkundet gruselige Dinge auch selbständig, und es ist selbstbelohnend, weil sie merkt, es ist harmlos, und weil ihr Selbstbewusstsein wächst - viel mehr, als wenn ich ihr geholfen hätte. Nur, weil Du Dir nicht vorstellen kannst, Deinen Einfluss wegzulassen, heißt das nicht, dass rein intrinsische Motivation unmöglich anzuwenden ist. Das ständig bei jemandem anzuzweifeln, der es offensichtlich erfolgreich anwendet - und da ist Maike nicht die Einzige - finde ich ziemlich respektlos.
Das ist doch aber genau das, was ich gesagt habe - es ist die Frage, auf welchen Moment des Interaktionsablaufes der inteinsische Zugang angewendet wird. In dem Augenblick kann die Entscheidung natürlich vorwiegend oder vielleicht auch ausschließlich selbständig erfolgen.
Das Vorher und Nachher kann man aber nicht ausklammern, das hat ja sowohl kurz- wie langfristig auch nennenswerten Einfluss.

Ich weiß nicht, was respektlos daran ist, eine Methodik zu hinterfragen.
Auch du interpretierst hier Sachinhalte auf der persönlichen Ebene.

Und wenn wir schon bei respektlos sind, dann frag ich dich, wie du Maikes ständige tatsächlich persönliche Anschuldigungen mir gegenüber beurteilst.
 
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Sonja
14. Dez. 11:00
Versteh das nicht als Angriff, aber wie ich bereits geschrieben habe schaffst du ja beim Welpen erst mal die Basis, um die intrinsisch motivierte Entscheidung, nämlich ruhig in deiner Nähe zu sein. Und das tust du, indem du den Welpen mittels Futter, Wärme, Spiel, Sicherheit etc. belohnst und ihn positiv daran gewöhnst, dass die Interaktion mit dir als seinem Menschen gut ist. Rein intrinsisch verstehe ich, was durchaus vorkommt und ich daher die Wirksamkeit der Methode nicht abstreite, wenn sich ein Wildtier von sich aus ohne Hunger, Verletzung etc. und ohne aktiv gelockt zu werden, dem Menschen anschließt. DAS wäre für mich intrinsisch motiviert. Und wenn dieses Tier dann noch von sich aus entscheidet, diese Nähe einer genetisch veranlagten Verhaltensweise vorzuziehen, dann ist das intrinsisch motiviert. An der wie von dir vorgestellten und wohl von einigen von uns gelebten Trainingsmethode mag die situative Entscheidung des Hundes intrinsisch motiviert sein, der Weg dorthin ist es aber nie.
Bei Welpen mag das stimmen. Bei einem Tierschutz nicht.
Ella ist eine ausgemusterte Jagdhündin, vom Jäger geprügelt. Sie hatte zu Anfang gar kein Vertrauen zu mir. Dass sie inzwischen Vertrauen gefasst hat, habe ich dadurch erreicht, dass ich sie in Ruhe gelassen habe, soweit das möglich war. Wenn es nicht möglich war, habe ich sie mit körperlicher Gewalt aus ihrer Box geholt, was sicher keine vertrauensfördernde Aktion war. Trotzdem ist sie irgendwann neugierig auf mich zu gekommen, und auch da konnte ich sie mit Lob (Ansprechen) und Belohnung (Leckerli) höchstens wieder vertreiben. Ich musste es komplett ihr überlassen, zu mir zu kommen und bei mir zu bleiben. Rein intrinsisch.
 
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Dogorama-Mitglied
14. Dez. 11:00
Dass ein Hund den sicheren Rahmen in bestimmten Momenten auch als Beschränkung empfinden kann, ist eine Möglichkeit – und genau deshalb ist es wichtig, ihn in die Lage zu versetzen, sich selbstständig in diesem Rahmen zu regulieren. Der Rahmen ist kein starrer Käfig, sondern eine Orientierungshilfe, die dem Hund erlaubt, eigene Entscheidungen zu treffen, ohne dass ich aktiv lenkend eingreife. Es geht nicht darum, den Hund zu kontrollieren, sondern ihm Freiheiten zu geben, die er sicher nutzen kann. Und was meine Gruppe betrifft: Es ist keine Frage von “Zentrum” oder “Lehre verbreiten”. Es geht darum, mit Menschen in den Austausch zu treten, die wirklich Interesse an einem konstruktiven Dialog haben. Deine Art, jede Diskussion ins Persönliche zu ziehen, hat in diesem Thread leider dazu geführt, dass ein sachlicher Austausch kaum noch möglich ist. Das ist bedauerlich, denn eigentlich hätte diese Diskussion ein viel größeres Potenzial gehabt. Widerworte stören mich nicht - eine unhöfliche Art und Weise die andere verhöhnt schon.
Pardon???????

Bez ins Persönliche ziehen hast du mich meilenweit überholt.

Unzählige Male hast du mir direkt niedere Absichten unterstellt, gerade eben erst wieder.

Glashaus - Felsen!

Inhaltlich ziemlich genau das, was ich sage - ein Rahmen ist per definitionem eine Beschränkung, innerhalb der man eingeschränkte Eigenständigkeit erlaubt.

Quasi punktuelle (oder beschränktflächige) intrinsische Eigenständigkeit eingebettet in extrinsischer Einflussnahme.
 
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Dogorama-Mitglied
14. Dez. 11:04
Das ist doch aber genau das, was ich gesagt habe - es ist die Frage, auf welchen Moment des Interaktionsablaufes der inteinsische Zugang angewendet wird. In dem Augenblick kann die Entscheidung natürlich vorwiegend oder vielleicht auch ausschließlich selbständig erfolgen. Das Vorher und Nachher kann man aber nicht ausklammern, das hat ja sowohl kurz- wie langfristig auch nennenswerten Einfluss. Ich weiß nicht, was respektlos daran ist, eine Methodik zu hinterfragen. Auch du interpretierst hier Sachinhalte auf der persönlichen Ebene. Und wenn wir schon bei respektlos sind, dann frag ich dich, wie du Maikes ständige tatsächlich persönliche Anschuldigungen mir gegenüber beurteilst.
Mein Name und mein Ansatz wird ständig in deinen Kommentaren erwähnt – und das nicht neutral, sondern häufig abwertend, ich würde etwas falsch verstehen oder missinterpretieren. Du kannst nicht erwarten, dass ich das einfach schweigend hinnehme. Wenn jemand mein Vorgehen ständig schlechtredet, mich ins Zentrum der Diskussion stellt und dabei behauptet, ich wolle nur Aufmerksamkeit, ist es selbstverständlich, dass ich mich irgendwann wehre.
 
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Dogorama-Mitglied
14. Dez. 11:06
Natürlich gibt es rein intrinsische Lern- oder Handlungselemente. Es geht nicht darum, den Hund in ein Vakuum zu stecken und Laborbedingungen zu schaffen. Es geht um die Einflussnahme durch den Menschen, die in vielen Situationen wegfallen kann. Beispiel Angsthündin Ella, findet irgendetwas gruselig. Es ist aber nicht nötig, dass ich ihr zeige, dass es harmlos ist, helfe, sich anzunähern oder sie hinterher belohne. Sie erkundet gruselige Dinge auch selbständig, und es ist selbstbelohnend, weil sie merkt, es ist harmlos, und weil ihr Selbstbewusstsein wächst - viel mehr, als wenn ich ihr geholfen hätte. Nur, weil Du Dir nicht vorstellen kannst, Deinen Einfluss wegzulassen, heißt das nicht, dass rein intrinsische Motivation unmöglich anzuwenden ist. Das ständig bei jemandem anzuzweifeln, der es offensichtlich erfolgreich anwendet - und da ist Maike nicht die Einzige - finde ich ziemlich respektlos.
Ich persönlich glaube nicht, dass Joe Cool weniger diese Methode nutzt, nur weil sie Aussagen dazu anzweifelt oder kritisch hinterfragt. Ich glaube eher, es gibt hier einige, die sich nicht vorstellen können dass diese Art dem Hund selbstständiges Lernen zu ermöglichen, bereits seit Jahrzehnten intuitiv von Ausbildern und Hundeführern eingesetzt wird, die es aber nicht als Methode sehen.
 
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Dogorama-Mitglied
14. Dez. 11:08
Pardon??????? Bez ins Persönliche ziehen hast du mich meilenweit überholt. Unzählige Male hast du mir direkt niedere Absichten unterstellt, gerade eben erst wieder. Glashaus - Felsen! Inhaltlich ziemlich genau das, was ich sage - ein Rahmen ist per definitionem eine Beschränkung, innerhalb der man eingeschränkte Eigenständigkeit erlaubt. Quasi punktuelle (oder beschränktflächige) intrinsische Eigenständigkeit eingebettet in extrinsischer Einflussnahme.
Ein Rahmen ist nicht zwingend eine Beschränkung im negativen Sinne, sondern eine Orientierungshilfe, die es einem Hund ermöglicht, eigenständig innerhalb eines sicheren Bereichs Entscheidungen zu treffen. Dass du das immer wieder auf eine angeblich extrinsische Einflussnahme reduzierst, ist einfach nicht richtig.
 
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Steffi
14. Dez. 11:09
Pardon??????? Bez ins Persönliche ziehen hast du mich meilenweit überholt. Unzählige Male hast du mir direkt niedere Absichten unterstellt, gerade eben erst wieder. Glashaus - Felsen! Inhaltlich ziemlich genau das, was ich sage - ein Rahmen ist per definitionem eine Beschränkung, innerhalb der man eingeschränkte Eigenständigkeit erlaubt. Quasi punktuelle (oder beschränktflächige) intrinsische Eigenständigkeit eingebettet in extrinsischer Einflussnahme.
Was ist daran denn so wichtig..
 
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Dogorama-Mitglied
14. Dez. 11:11
Ich persönlich glaube nicht, dass Joe Cool weniger diese Methode nutzt, nur weil sie Aussagen dazu anzweifelt oder kritisch hinterfragt. Ich glaube eher, es gibt hier einige, die sich nicht vorstellen können dass diese Art dem Hund selbstständiges Lernen zu ermöglichen, bereits seit Jahrzehnten intuitiv von Ausbildern und Hundeführern eingesetzt wird, die es aber nicht als Methode sehen.
Das mag durchaus sein, dass es intuitiv von manchen eingesetzt wird, ohne es als explizite Methode zu erkennen. Das hat auch nie jemand bestritten.

Kritik sollte dabei sachlich bleiben und nicht in persönliche Diskussionen abdriften, was leider oft passiert ist.
 
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Ino
14. Dez. 11:15
Ich persönlich glaube nicht, dass Joe Cool weniger diese Methode nutzt, nur weil sie Aussagen dazu anzweifelt oder kritisch hinterfragt. Ich glaube eher, es gibt hier einige, die sich nicht vorstellen können dass diese Art dem Hund selbstständiges Lernen zu ermöglichen, bereits seit Jahrzehnten intuitiv von Ausbildern und Hundeführern eingesetzt wird, die es aber nicht als Methode sehen.
Klar wird das auch intuitiv überall genutzt, stand das denn zur Debatte?

Es wird im Training immer von verschiedenen Werkzeugen geredet. Ich denke, alle haben die gleichen Werkzeuge, aber sie werden unterschiedlich eingesetzt. Da wird auch vieles verschieden interpretiert und angewendet, das von außen gleich aussieht und das ist doch okay.

Tatsache ist, eine intrinsische Motivation im Training zu haben, ist fantastisch! Und wenn es funktioniert, noch besser. Ich denke nach wie vor, dass es möglich ist, das Laufen an lockerer Leine intrinsisch motiviert zu erarbeiten, aber wir sind auch biased
 
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Sonja
14. Dez. 11:16
Das ist doch aber genau das, was ich gesagt habe - es ist die Frage, auf welchen Moment des Interaktionsablaufes der inteinsische Zugang angewendet wird. In dem Augenblick kann die Entscheidung natürlich vorwiegend oder vielleicht auch ausschließlich selbständig erfolgen. Das Vorher und Nachher kann man aber nicht ausklammern, das hat ja sowohl kurz- wie langfristig auch nennenswerten Einfluss. Ich weiß nicht, was respektlos daran ist, eine Methodik zu hinterfragen. Auch du interpretierst hier Sachinhalte auf der persönlichen Ebene. Und wenn wir schon bei respektlos sind, dann frag ich dich, wie du Maikes ständige tatsächlich persönliche Anschuldigungen mir gegenüber beurteilst.
Das ist mir viel zu allgemein und theoretisch. Was ist denn in meinem Beispiel das Vorher und Nachher, das man mit berücksichtigen müsste?