Dann wäre also i intrinsisch nur etwas, worauf der Mensch und/oder die Umwelt keinerlei auslösenden Einfluss hatte?
Wie kann man denn aber mit/über etwas trainieren, worauf man keinerlei Einfluss nehmen darf?
1. Frage: Intrinsische Motivation bedeutet nicht, dass der Mensch oder die Umwelt gar keinen Einfluss haben dürfen. Vielmehr geht es darum, dass das Verhalten aus dem inneren Antrieb des Hundes entsteht – weil es für ihn selbst sinnvoll oder angenehm ist. Der Mensch kann dabei einen Rahmen schaffen, in dem der Hund die Möglichkeit hat, intrinsische Motivation zu entwickeln. Zum Beispiel:
Schnüffeln: Der Hund schnüffelt von sich aus, weil es ihm Spaß macht und seine Neugier befriedigt. Der Mensch unterstützt das, indem er ihm Zeit und Raum gibt, statt ihn davon abzulenken oder mit anderen Reizen zu überlagern.
Ruhiges Verhalten: Ein Hund, der lernt, dass ruhiges Beobachten ihm Sicherheit gibt, handelt aus intrinsischer Motivation – der Mensch trägt dazu bei, indem er stressfreie Bedingungen schafft, in denen der Hund diese Erfahrung machen kann.
Der Mensch kann die Umgebung gestalten, aber das Verhalten entsteht aus der Überzeugung oder Freude des Hundes, nicht durch äußere Belohnungen oder Zwang.
2. Frage: Man kann durchaus mit intrinsischer Motivation trainieren, indem man indirekten Einfluss nimmt. Das bedeutet, dass der Mensch nicht das Verhalten selbst auslöst, sondern die Bedingungen so gestaltet, dass der Hund es aus eigenem Antrieb zeigt. Das ist auch nichts weltbewegendes.
Ein paar Beispiele:
Raum für eigenes Ausprobieren schaffen: Anstatt den Hund mit Leckerlis oder Kommandos zu lenken, lässt man ihn die Situation selbst erkunden. Der Mensch bleibt ruhig und greift nur ein, wenn der Hund überfordert ist. So lernt der Hund durch eigene Erfahrungen, welche Verhaltensweisen für ihn sinnvoll sind.
Reize kontrollieren: Beim Aufbau von Selbstkontrolle lässt man den Hund mit einem Reiz in einer sicheren Distanz konfrontiert werden, bis er selbst entspannt bleibt, ohne korrigiert oder abgelenkt zu werden.