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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 21. Dez.

Intrinsische Motivation - Leinenführigkeit?

Hallo liebe Hundemenschen, Ich bin durch einen anderen Thread darauf gestoßen, dass man Leinenführigkeit mittels intrinsischer Motivation beibringen kann. Intrinsische Motivation bedeutet das es der Hund von sich aus macht, es macht ihm Spaß und führt es für sich bzw. sein Wohlbefinden aus. Also zum Beispiel ist bei meinem Münsterländer das Jagen eine intrinsische Motivation, die ich mir für die Arbeit zunutze mache. Ich trainiere viel mit meinen Hunden und natürlich auch die Leinenführigkeit. In aller Regel machen das meine Hunde aber nicht aus eigener intrinsische Motivation. Jetzt frage ich mich natürlich, was ich die Jahre falsch gemacht habe, dass meine Hunde anscheinend nicht aus intrinsischer Motivation neben mir her spazieren. Habt ihr eine Idee wie man das aufbaut, dass er Hund das aus intrinsischer Motivation macht? Ist dies überhaupt möglich?
 
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Dogorama-Mitglied
10. Dez. 13:22
?...Ich hab nie gesagt, dass ich die Familientherapie auf Hunde übertragen will...??
Du sagtest, deine Aussagen stammen von den ganz großen wie Watzlawick und so weiter. Das bedeutet für mich, dass du diese Theorien in einem Kontext mit Hunden auf Hunde beziehst.
 
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Kirsten
10. Dez. 13:25
OT, was mir noch einfällt. Ich halte es für gefährlich, anhand der Reaktionen und des Verhaltens eines Hundes an der Schleppleine oder Flexi Schlussfolgerungen zu ziehen, wie der Hund ohne Leine reagiert. Meine Schlitten- und Windhunde wussten IMMER wann "was dran" ist und haben brav und gesittet verhalten. Weder sind sie in die Leine geprescht, noch sind sie auf Ansprache nicht zu mir gekommen. Ohne Leine jedoch die Jäger vor dem Herrn. Und das konnte ich leider auch schon bei vielen fremden Hunden beobachten. Insofern ist die lange Leine für viele Gespanne leider kein temporäres Hilfsmittel sondern eine dauerhafte Maßnahme.
Was ich bei einigen Hunden (meiner Hündin leider eingeschlossen) beobachte, ist das sie sich verstärkt dann zurücknehmen, wenn die Leine im Begriff ist auf Spannung zu gehen.

Meine Hündin zieht nicht, hängt sich nicht rein (ab und an pöbeln mal ausgenommen, aber auch da zieht sie eigentlich nicht richtig, sondern schießt ehr kurz rein).
Sobald sie das Leinenende erreicht wird sie automatisch langsamer bevor die Leine richtig auf Zug geht.

Ich habe das Problem erkannt und arbeite dran.
Bei Hunden die ähnliches Verhalten zeigen ist durchaus absehbar, warum es im Freilauf anders läuft, als an der Leine.
 
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Babs
10. Dez. 13:31
Ich weiß nicht, warum du dich jetzt so an der angewandten Familientherapie aufkabelst bzw warum du Minuchin und Watzlawick darauf reduzierst. Die haben die Therapieansätze ja nicht aus dem luftleeren Raum geboren, um sowas überhaupt (weiter)entwickeln zu können, bedarf es eines zugrundeliegenden Verständnisses darüber, was interagierende Systeme generell ausmacht und wie sich ihre Einzelteile wechselseitig beeinflussen. Watzlawick war ja vor allem auch Kommunikationstheoretiker, der ganz explizit die Bedeutung analoger Kommunikation für gruppensystemische Abläufe betont hat. Und wenn in Gruppen auch ohne digitale Kommunikation systemische Abläufe stattfinden, finden sie auch in Kinder- und Tiergruppen statt und können auch bei denen - mit angepasster Methodik - auf systemischer Ebene interveniert werden.
Joe, es reicht. Der Thread war wieder auf einem schönen Weg und jetzt fängst Du wieder damit an. Es nervt. Wenn Du Maike nicht verstehen möchtest, dann ist das Dein Problem, aber das Thema ist super interessant und hat es nicht verdient totgeschrieben zu werden.

Du hast Deine Ansicht, ok. Und Maike hat ihre. Und tatsächlich kann ich Maikes Ansicht viel besser nachvollziehen und ist viel näher am Thema Hund dran, als Deine erwähnten Psychologen (oder wer die auch immer sind).

Ständige Wiederholungen sind nicht überzeugender, als der Ursprungskommentar.
 
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Dogorama-Mitglied
10. Dez. 13:53
Joe, es reicht. Der Thread war wieder auf einem schönen Weg und jetzt fängst Du wieder damit an. Es nervt. Wenn Du Maike nicht verstehen möchtest, dann ist das Dein Problem, aber das Thema ist super interessant und hat es nicht verdient totgeschrieben zu werden. Du hast Deine Ansicht, ok. Und Maike hat ihre. Und tatsächlich kann ich Maikes Ansicht viel besser nachvollziehen und ist viel näher am Thema Hund dran, als Deine erwähnten Psychologen (oder wer die auch immer sind). Ständige Wiederholungen sind nicht überzeugender, als der Ursprungskommentar.
Dir fällt schon auf, dass Maike selbst das Thema ebenfalls aktiv weitertreibt?

Bzw dass du meine Beiträge auch einfach überblättern und nur die lesen kannst, die du für dich als relevant empfindest?
 
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Babs
10. Dez. 13:55
Dir fällt schon auf, dass Maike selbst das Thema ebenfalls aktiv weitertreibt? Bzw dass du meine Beiträge auch einfach überblättern und nur die lesen kannst, die du für dich als relevant empfindest?
Woran erkennst Du, was ich lese?
 
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Dogorama-Mitglied
10. Dez. 13:57
Woran erkennst Du, was ich lese?
Was stören die dich dann? Ich überblättere ja auch das, was für mich gerade nicht interessant ist.

Deshalb sag ich aber niemand Anderem er soll das Schreiben unterlassen.
 
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Dogorama-Mitglied
10. Dez. 21:52
Du sagtest, deine Aussagen stammen von den ganz großen wie Watzlawick und so weiter. Das bedeutet für mich, dass du diese Theorien in einem Kontext mit Hunden auf Hunde beziehst.
Warnung - wer sich für das Thema nicht interessiert, darf den Beitrag getrost ignorieren.

Meine Aussagen stammen von mir.

Watzlawick sagt, systemische Interaktion findet auch über analoge Kommunikation statt bzw braucht keine digitale Kommunikation.

Folglich passiert systemische wechselseitige Beeinflussung auch in und lässt sich systemische Intervention auch auf nicht sprachliche Gruppen anwenden, inkluvise solche, die Hunde beinhalten.
 
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Dogorama-Mitglied
10. Dez. 23:18
Warnung - wer sich für das Thema nicht interessiert, darf den Beitrag getrost ignorieren. Meine Aussagen stammen von mir. Watzlawick sagt, systemische Interaktion findet auch über analoge Kommunikation statt bzw braucht keine digitale Kommunikation. Folglich passiert systemische wechselseitige Beeinflussung auch in und lässt sich systemische Intervention auch auf nicht sprachliche Gruppen anwenden, inkluvise solche, die Hunde beinhalten.
Es scheint sich ja alles immer passend zu wenden - oder gewendet zu werden.
Wenn die Aussagen von dir stammen, dann verstehe ich nicht was die großen Geister damit zu tun haben.
Ich sage es aber gerne erneut: Die direkte Übertragung systemischer Interventionen auf Hunde ist eine Vereinfachung, die weder die ursprüngliche Theorie noch die Biologie des Hundes vollständig respektiert.
 
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Katja
10. Dez. 23:59
Gerade auf der Mitternachts-Klo-runde, Polli läuft immer frei.
Da stand so eine Tüte auf einer Resto-Terrasse, die hat sie schon heute Nachmittag interessiert (was zu Fressen drin…?). Kurz davor hat sie innegehalten und war klar im Zwiespalt: „Ich möcht’s ja gerne untersuchen… aber Frauchen findet das nicht gut…“. Unentschlossenheit pur.
Ich hab dann ein „ähäh“ den Raum geworfen, um die Entscheidungsfindung in die richtige Richtung zu lenken. Wie würde man das jetzt intrinsisch motiviert bearbeiten…?
Ich möchte da eigentlich ungern die Leine dran machen…

PS: Tolle Diskussion, ich hab durch die Fallbeispiele einige tiefschürfende Erkenntnisse zum Thema Hund & Selbstbestimmung gewonnen! Danke dafür!!!😀
 
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Mary-Lou
11. Dez. 02:02
OK, ich versuche es jetzt zum dritten Mal. Lerntherorie mag ja was Schönes sein und unbestritten glaube ich daran, dass die Nummer mit der intrinsischen Motivation funzt. Sollte man mehr Augenmerk drauf lenken, kann man was mit anfangen. Aber was zur Hölle mache ich wenn das Leben eben reinpfuscht, WEIL ES EBEN EINE THEORIE IST UND MEIN HUND UND ICH NICHT IN EINER BUBBLE LEBEN. Was mache ich, wenn ich ganz toll die Distanz manage und dann ein liebestolles Rehpaar aus dem Mais hopst? Was mache ich, wenn ich in der Stadt lebe und eine stresslose Distanz zu Autos nicht möglich ist? Was mache ich, wenn der traumatisierte Hund wochenlang unter dem Bett bleibt oder bereits knurrt und fletscht, wenn im Treppenhaus einer hustet? Da muss und werde ich persönlich andere Methoden anwenden, im Zweifel auch die bösen aversiven, wenns gar nicht anders geht. Es gibt nämlich keinen Stein der Weisen, es geht immer um zwei Individuen zweier Spezies, die irgendwie versuchen müssen unter ihren Umständen ihren Weg zu finden. Es sei denn, ich kriege jetzt hier mal eine Antwort die mich so erleuchtet, daß ich in den Staub falle und alles bisher Gesagte widerrufe.
Ich bekomme auch keine Antwort. Vielleicht sind ihr die Ideen ausgegangen. Oder die Methode hat doch Schwachstellen.