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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 21. Dez.

Intrinsische Motivation - Leinenführigkeit?

Hallo liebe Hundemenschen, Ich bin durch einen anderen Thread darauf gestoßen, dass man Leinenführigkeit mittels intrinsischer Motivation beibringen kann. Intrinsische Motivation bedeutet das es der Hund von sich aus macht, es macht ihm Spaß und führt es für sich bzw. sein Wohlbefinden aus. Also zum Beispiel ist bei meinem Münsterländer das Jagen eine intrinsische Motivation, die ich mir für die Arbeit zunutze mache. Ich trainiere viel mit meinen Hunden und natürlich auch die Leinenführigkeit. In aller Regel machen das meine Hunde aber nicht aus eigener intrinsische Motivation. Jetzt frage ich mich natürlich, was ich die Jahre falsch gemacht habe, dass meine Hunde anscheinend nicht aus intrinsischer Motivation neben mir her spazieren. Habt ihr eine Idee wie man das aufbaut, dass er Hund das aus intrinsischer Motivation macht? Ist dies überhaupt möglich?
 
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Dogorama-Mitglied
8. Dez. 20:46
Die Distanz zu vergrößern ist eine extrinsische Folge steigender Unruhe des Hundes. Könnte schwierig sein, einwandfrei zu beurteilen, ob der Hund das rein als Erleichterung empfindet oder ob das auch Frust (mit)verursacht.
Nein, das hatte ich schon mal erklärt. Es ist präventiv und unterstützend. Die Distanzvergrößerung ist eine Umweltanpassung, die darauf abzielt, dem Hund die Möglichkeit zu geben, die Situation zu bewältigen, bevor er reagiert. Es dient nicht dazu, Verhalten direkt zu formen, sondern schafft einen Rahmen, in dem der Hund selbstständig ruhig bleiben kann.
 
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Dogorama-Mitglied
8. Dez. 20:53
Nein, das hatte ich schon mal erklärt. Es ist präventiv und unterstützend. Die Distanzvergrößerung ist eine Umweltanpassung, die darauf abzielt, dem Hund die Möglichkeit zu geben, die Situation zu bewältigen, bevor er reagiert. Es dient nicht dazu, Verhalten direkt zu formen, sondern schafft einen Rahmen, in dem der Hund selbstständig ruhig bleiben kann.
Und ich habe schon mal erklärt, dass nicht der Manipulator definiert, was seine Manipulation ist, sondern der Manipulierte.

Die Distanzvergrösserung wird ja wohl nur vorgenommen, wenn zumindest eine leichte Reaktion auf Seiten des Hundes erkennbar ist - sonst würde sie ja garnicht nötig.

Und wenn der Hund die "Umweltanpassung" dann auch nur kurzfristig als unangenehm empfindet, wird sie zur Strafe.
 
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Dogorama-Mitglied
8. Dez. 20:58
Und ich habe schon mal erklärt, dass nicht der Manipulator definiert, was seine Manipulation ist, sondern der Manipulierte. Die Distanzvergrösserung wird ja wohl nur vorgenommen, wenn zumindest eine leichte Reaktion auf Seiten des Hundes erkennbar ist - sonst würde sie ja garnicht nötig. Und wenn der Hund die "Umweltanpassung" dann auch nur kurzfristig als unangenehm empfindet, wird sie zur Strafe.
Nein. Nach dieser Logik wäre jede menschliche Handlung gegenüber einem Hund Manipulation, weil der Hund sie irgendwie interpretiert – sei es Anleinen, Füttern oder schlicht das Spazierengehen.
 
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Michi
8. Dez. 21:05
Nein. Nach dieser Logik wäre jede menschliche Handlung gegenüber einem Hund Manipulation, weil der Hund sie irgendwie interpretiert – sei es Anleinen, Füttern oder schlicht das Spazierengehen.
Gibt es denn dann überhaupt die rein intrinsische Methode oder ist das eigentlich eher ein Mix, vor allem in der Anfangszeit.
Hinterher kann es sich ja zu rein intrinsisch entwickeln.
Oder ist es sogar immer Interpretionssache ?
 
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Dogorama-Mitglied
8. Dez. 21:16
Gibt es denn dann überhaupt die rein intrinsische Methode oder ist das eigentlich eher ein Mix, vor allem in der Anfangszeit. Hinterher kann es sich ja zu rein intrinsisch entwickeln. Oder ist es sogar immer Interpretionssache ?
Meinst du eine Mischung aus extrinsisch und intrinsisch oder eine Mischung aus Management und intrinsisch? Zweiteres würde ich bejahen, da die Raumgestaltung und das Management als neutral zu betrachten sind und in erster Linie dazu dienen, den Hund in eine Situation zu bringen, in der er sich sicher und eigenständig verhalten kann.
 
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Dogorama-Mitglied
8. Dez. 21:19
Nein. Nach dieser Logik wäre jede menschliche Handlung gegenüber einem Hund Manipulation, weil der Hund sie irgendwie interpretiert – sei es Anleinen, Füttern oder schlicht das Spazierengehen.
Doch. Jede Interaktion beinhaltet Manipulation im Sinne von Einflussnahme.

Auch Anleinen, Füttern und Spazierengehen können vom Hund als unangenehm empfunden werden.
 
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Dogorama-Mitglied
8. Dez. 21:22
Doch. Jede Interaktion beinhaltet Manipulation im Sinne von Einflussnahme. Auch Anleinen, Füttern und Spazierengehen können vom Hund als unangenehm empfunden werden.
Natürlich kann jede Interaktion eine Form von Einflussnahme sein, das steht außer Frage. Aber es gibt einen entscheidenden Unterschied zwischen Management und Manipulation im Sinne einer bewussten Steuerung. Anleinen, Füttern oder Spazierengehen sind keine Manipulationen im strafenden oder belohnenden Sinne, sondern grundsätzliche Handlungen, die Teil des Zusammenlebens mit einem Hund sind. Ob der Hund sie als unangenehm empfindet, hängt von der individuellen Situation und Wahrnehmung ab, macht sie aber nicht automatisch zu „Manipulation“ im verhaltenswissenschaftlichen Sinne.
 
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Dogorama-Mitglied
8. Dez. 21:24
Meinst du eine Mischung aus extrinsisch und intrinsisch oder eine Mischung aus Management und intrinsisch? Zweiteres würde ich bejahen, da die Raumgestaltung und das Management als neutral zu betrachten sind und in erster Linie dazu dienen, den Hund in eine Situation zu bringen, in der er sich sicher und eigenständig verhalten kann.
Auch hier wieder - ob die Raumgestaltung als neutral betrachtet wird, entscheidet nicht der Gestaltende, sondern der, für den gestaltet wird.
 
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Dogorama-Mitglied
8. Dez. 21:29
Auch hier wieder - ob die Raumgestaltung als neutral betrachtet wird, entscheidet nicht der Gestaltende, sondern der, für den gestaltet wird.
Darauf hatte ich weiter unten schon geantwortet – inklusive Studien. Leider drehen wir uns immer wieder im Kreis. Es scheint egal zu sein, was ich schreibe, solange es nicht einer bestimmten Meinung entspricht. Eigentlich wolltest du doch vor Langeweile aussteigen? Schade, dass du das nicht konsequent durchziehst, denn so wiederhole ich mich hier ständig wie eine kaputte Schallplatte.
 
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Sophie
8. Dez. 21:31
Natürlich kann jede Interaktion eine Form von Einflussnahme sein, das steht außer Frage. Aber es gibt einen entscheidenden Unterschied zwischen Management und Manipulation im Sinne einer bewussten Steuerung. Anleinen, Füttern oder Spazierengehen sind keine Manipulationen im strafenden oder belohnenden Sinne, sondern grundsätzliche Handlungen, die Teil des Zusammenlebens mit einem Hund sind. Ob der Hund sie als unangenehm empfindet, hängt von der individuellen Situation und Wahrnehmung ab, macht sie aber nicht automatisch zu „Manipulation“ im verhaltenswissenschaftlichen Sinne.
Was ist denn Manipulation im verhaltenswissenschaftlichen Sinne? Mir stellt sich außerdem die Frage, wer entscheidet was als Management durchgeht und was schon Manipulation ist. Könnte ich jetzt nicht auch sagen, ich werfe Leckerlis bei Hundebegegnungen auf den Boden und schaffe so den Rahmen, dass der Hund sich eigenständig entscheiden kann, ob er lieber Leckerlis suchen will oder zum anderen Hund läuft? Das Leckerli hat dann schließlich auch keine strafende oder belohnende Funktion, sondern ist irgendwo ja auch Management? So wie bei der Distanzvergrößerung gibt man dem Hund dann die Möglichkeit die Situation zu bewältigen, bevor er reagiert. Ich glaube ich stehe auf dem Schlauch 🙈