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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 21. Dez.

Intrinsische Motivation - Leinenführigkeit?

Hallo liebe Hundemenschen, Ich bin durch einen anderen Thread darauf gestoßen, dass man Leinenführigkeit mittels intrinsischer Motivation beibringen kann. Intrinsische Motivation bedeutet das es der Hund von sich aus macht, es macht ihm Spaß und führt es für sich bzw. sein Wohlbefinden aus. Also zum Beispiel ist bei meinem Münsterländer das Jagen eine intrinsische Motivation, die ich mir für die Arbeit zunutze mache. Ich trainiere viel mit meinen Hunden und natürlich auch die Leinenführigkeit. In aller Regel machen das meine Hunde aber nicht aus eigener intrinsische Motivation. Jetzt frage ich mich natürlich, was ich die Jahre falsch gemacht habe, dass meine Hunde anscheinend nicht aus intrinsischer Motivation neben mir her spazieren. Habt ihr eine Idee wie man das aufbaut, dass er Hund das aus intrinsischer Motivation macht? Ist dies überhaupt möglich?
 
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Dogorama-Mitglied
8. Dez. 20:00
Dann hättest du ja deine Art der Umsetzung vorher schreiben können.
Ich sehe bei Leinenführigkeit keinen praxisnahen rein intrinsischen Zugang.
Zumindest nicht bei leicht erregbaren und zum Ziehen neigenden Hunden.
Da bliebe nur die Vermeidung jeglicher Erregung und das langsame Steigern der Stresstoleranz an der Leine. Und das kann sich je nach Veranlagung des Hundes als so gut wie unmöglich erweisen. Weil raus müssen sie.

In dem Moment, wo ein Hund zieht, hat man, auch wenn man ihn selbst draufkommen lässt, dass er so nicht zum Ziel kommt, immer zumindest den möglichen extrinsischen negativen Verstärker durch das Nachlassen des Einschneidens des Geschirres mit in der Gleichung.
Und wenn man dem Hund das Ziel nicht grundsätzlich verweigern, sondern nur die Art wie man hinkommt zivilisieren will, kommt der ebenfalls extrinsische positive Verstärker des Hingehens bei Nachlassen des Leinenzugs dazu.
 
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Katrin
8. Dez. 20:04
Ja bei Hunden gibt es kaum Studien - zu jegwelchen Ansätzen. Aber es ist doch schon sehr spannend, dass gerade die Inhalte sehr hinterfragt und als bald wiederlegt gelten, die nicht ins eigene Weltbild passen - Stichwort Confirmation Bias.
Natürlich hinterfrage ich Inhalte und das so manches das als gegeben galt irgendwann durchaus widerlegt wurde zeigt die Geschichte ja immer wieder.

Das hat weder was mit dem eigenen Weltbild zu tun noch mit dem Bestätigungsfehler.
 
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Michi
8. Dez. 20:11
Oh Mist, das habe ich überinterpretiert. Wenn die Begrenzung mit deinen Armen nicht aufgrund seiner Handlung erfolgt ist, ist es intrinsisch.
Also das heißt, wenn ich ihn umrahme, damit er ruhig bleibt, dann ist es intrinsisch.
Aber nur, wenn er von Beginn an ruhig war.
Wenn ich ihn umarme, weil er unruhig ist, dann ist es exintrisch? Richtig?
Und was wäre es , wenn ich ihn umrahme, wenn er ruhig ist, er dann aber irgendwann unruhig werden würde ?
So ähnlich wie beim Tiere beobachten.. wenn der Hund ruhig ist und die Leine nur sichert und er dann plötzlich doch beschließt loszustarten, er es aber durch die Leine nicht kann. Von in...zu ex...?
 
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Dogorama-Mitglied
8. Dez. 20:17
Natürlich hinterfrage ich Inhalte und das so manches das als gegeben galt irgendwann durchaus widerlegt wurde zeigt die Geschichte ja immer wieder. Das hat weder was mit dem eigenen Weltbild zu tun noch mit dem Bestätigungsfehler.
Deinen eigenen Ansatz auch auf diese Art und Weise?
Das hieße ja du denkst dein eigener Ansatz ist morgen eventuell wiederlegt.
 
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Dogorama-Mitglied
8. Dez. 20:19
Also das heißt, wenn ich ihn umrahme, damit er ruhig bleibt, dann ist es intrinsisch. Aber nur, wenn er von Beginn an ruhig war. Wenn ich ihn umarme, weil er unruhig ist, dann ist es exintrisch? Richtig? Und was wäre es , wenn ich ihn umrahme, wenn er ruhig ist, er dann aber irgendwann unruhig werden würde ? So ähnlich wie beim Tiere beobachten.. wenn der Hund ruhig ist und die Leine nur sichert und er dann plötzlich doch beschließt loszustarten, er es aber durch die Leine nicht kann. Von in...zu ex...?
Genau, ich würde jetzt aus meiner eigenen Erfahrung heraus sagen, davor gibt es Zeichen bevor es von Entspannt zu Explosion kommt. Und da würde ich dann entsprechend vorher die Distanz vergrößern. Zumindest kann ich das bei meiner Hündin sehr gut beobachten.
 
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Michi
8. Dez. 20:22
Genau, ich würde jetzt aus meiner eigenen Erfahrung heraus sagen, davor gibt es Zeichen bevor es von Entspannt zu Explosion kommt. Und da würde ich dann entsprechend vorher die Distanz vergrößern. Zumindest kann ich das bei meiner Hündin sehr gut beobachten.
Ich habe bei meinem Hund deutlich bemerkt, dass eine Veränderung der Situation ( also Distanz oder Positionswechsel ) nicht zielführend ist, da er dann genau dieses zum Anlass nimmt, aus genau dieser auszubrechen. Bei ihm hat es sich bewährt so lange Ruhe zu bewahren, bis sich die Spannung gelöst hat.
 
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Dogorama-Mitglied
8. Dez. 20:25
Ich habe bei meinem Hund deutlich bemerkt, dass eine Veränderung der Situation ( also Distanz oder Positionswechsel ) nicht zielführend ist, da er dann genau dieses zum Anlass nimmt, aus genau dieser auszubrechen. Bei ihm hat es sich bewährt so lange Ruhe zu bewahren, bis sich die Spannung gelöst hat.
Dann ist das euer individueller Weg würde ich sagen. ☺️
Hast du dann korrigieren? Oder bist du ruhig geblieben, auch wenn er nach vorne gesprungen ist (sofern er das gemacht hat)?
 
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Dogorama-Mitglied
8. Dez. 20:26
Genau, ich würde jetzt aus meiner eigenen Erfahrung heraus sagen, davor gibt es Zeichen bevor es von Entspannt zu Explosion kommt. Und da würde ich dann entsprechend vorher die Distanz vergrößern. Zumindest kann ich das bei meiner Hündin sehr gut beobachten.
Die Distanz zu vergrößern ist eine extrinsische Folge steigender Unruhe des Hundes.

Könnte schwierig sein, einwandfrei zu beurteilen, ob der Hund das rein als Erleichterung empfindet oder ob das auch Frust (mit)verursacht.
 
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Michi
8. Dez. 20:29
Ich bin ruhig geblieben und habe alles so weiter gemacht wie vorher. Dann wurde er wieder ruhig. Ist mit einem anderen Hund aber sicher ganz anders.
 
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Katrin
8. Dez. 20:43
Deinen eigenen Ansatz auch auf diese Art und Weise? Das hieße ja du denkst dein eigener Ansatz ist morgen eventuell wiederlegt.
Natürlich, auch das kann durchaus sein. Es reicht doch schon aus wenn eine neue Erkenntnis dazu kommt. Meine Ansichten oder Methoden sind nicht in Stein gemeißelt. Mein Weg war sicher auch nicht der einzig wirksame Weg. Er war aber für mich einer der fair und trotzdem sehr Effektiv bei Suki wirkte. Beim nächsten Hund kann der Weg ein ganz anderer sein, genauso wie mein Wissen und mein Gedankengang wie ich was am besten trainieren kann.