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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 21. Dez.

Intrinsische Motivation - Leinenführigkeit?

Hallo liebe Hundemenschen, Ich bin durch einen anderen Thread darauf gestoßen, dass man Leinenführigkeit mittels intrinsischer Motivation beibringen kann. Intrinsische Motivation bedeutet das es der Hund von sich aus macht, es macht ihm Spaß und führt es für sich bzw. sein Wohlbefinden aus. Also zum Beispiel ist bei meinem Münsterländer das Jagen eine intrinsische Motivation, die ich mir für die Arbeit zunutze mache. Ich trainiere viel mit meinen Hunden und natürlich auch die Leinenführigkeit. In aller Regel machen das meine Hunde aber nicht aus eigener intrinsische Motivation. Jetzt frage ich mich natürlich, was ich die Jahre falsch gemacht habe, dass meine Hunde anscheinend nicht aus intrinsischer Motivation neben mir her spazieren. Habt ihr eine Idee wie man das aufbaut, dass er Hund das aus intrinsischer Motivation macht? Ist dies überhaupt möglich?
 
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Katrin
8. Dez. 18:48
Das ist natürlich auch Stress. Früher nannte man das Eustress. Überdies darf der Hund ja jagen in dem vereinbarten (ich finde das Wort Gewöhnung falsch in dem Kontext) Rahmen. Das Hetzen ist ja nur ein kleiner Teil vom Jagen. In dem Video, was ich am Anfang eingestellt habe, jagt Pepe. Beim extrinsischen Ansatz müsste man das schon abbrechen und umlenken.
Stress ist aber nicht unbedingt immer was negatives. Meine hat schlicht Spaß dran etwas zu jagen. Ein Hobbyrennfahrer steht während der Fahrt bei Tempo über 200 ebenfalls unter Stress. Empfindet diesen jedoch als was positives.

Ich sehe es zB beim Reizangeltraining. Wir trainieren so unterschiedliche Dinge wie Abruch aus der Hatz, Impulskontrolle usw. Auch hier ist neben den Glücksgefühl beim Zugriff oder beim Hetzen Stress mit im Spiel. Nach 10-15Minuten hab ich ein super glücklichen und zufriedenen Hund und das trotz verbalen Lob/ Belohnung am Ende der Trainingseinheit. Diese Verstärker haben nichts an ihrer intrinsischen Motivation die sie beim Reizangeltraining hat geändert.

Ich hab halt das Glück das neben den Freude am jagen meine ebenfalls sehr sozial motiviert ist und lieber mit mir zusammen arbeitet/jagt als alleine. Also war mein Weg alleine jagen ist nicht, zeig mir das Wild,komm zu mir und lass uns dann gemeinsam was machen (im Idealfall jagen). Ihre intrinsische Motivation darf also ausgelebt werden nur halt mit mir zusammen und um ihr das anfangs besser zu verdeutlichen wurden die einzelnen Schritte mit Belohnung/Lob verstärkt. Das geht durchaus ohne das die intrinsische Motivation darunter leidet.
 
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Rim
8. Dez. 18:48
Hm, schön langsam kann ich mir mehr darunter vorstellen... Ich frag mich nur nach wie vor, warum der Hund die Orientierung am Menschen intrinsisch attraktiver finden sollte, als zB Jagen oder Pimpern? Und wenn ich ihn erst durch Festbinden und Fernhalten davon "überzeugen" muss, dass er das zu bevorzugen hat, frag ich mich, ob das Ergebnis echt intrinsisch ist...?
Ich hatte da ein Beispiel aus unserem Alltag, der ggf. zu den Erklärungen von Maike passen könnte:
Ich habe Vicky anfangs gezeigt, wie sie sich bei vorbeirasenden Fahrradfahrern richtig verhält: Entweder stehen bleiben oder neben mir am Wegesrand langsam weiter laufen. Dafür habe ich Kommandos benutzt. Vicky findet Kommandos blöd 🤷 Ich musste also immer hinterher belohnen, damit sie diese weiterhin ausführt. Dann bin ich auf "Vorsicht, Fahrrad" umgestiegen. Sie wusste, dass "Vorsicht" eine Warnung ist und sie wusste was "Fahrrad" bedeutet. Wenn ich sie so warne, schaut sie sich um, sieht das Fahrrad und macht das, was wir vorher trainiert haben. Manchmal bleibt sie stehen, manchmal geht sie zum Wegesrand und läuft langsam weiter. Je nachdem, wo sie sich gerade befindet. Eine Belohnung braucht sie dafür nicht.
 
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* ᴀʟᴇxᴀꜱ ꜱᴄʜɴᴀᴜᴢᴇʀᴛʀᴜᴘᴘ
8. Dez. 18:50
Ich konnte mich nicht äußern, weil ich bis zur "Gewöhnung" nicht verstanden hatte, was du meinst. Fällt dir nicht auf, dass einige Leute deinen Ausführungen nicht recht folgen können?
Sorry aber Maike erklärt es immer und immer wieder.
Ich z.b. verstehe sie und diejenigen die es nicht verstehen Fragen nochmal oder Hinterfragen kritisch das ein oder andere du aber wirst herablassend und eklig das ist der grundlegende Unterschied.
 
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Dogorama-Mitglied
8. Dez. 18:50
Stress ist aber nicht unbedingt immer was negatives. Meine hat schlicht Spaß dran etwas zu jagen. Ein Hobbyrennfahrer steht während der Fahrt bei Tempo über 200 ebenfalls unter Stress. Empfindet diesen jedoch als was positives. Ich sehe es zB beim Reizangeltraining. Wir trainieren so unterschiedliche Dinge wie Abruch aus der Hatz, Impulskontrolle usw. Auch hier ist neben den Glücksgefühl beim Zugriff oder beim Hetzen Stress mit im Spiel. Nach 10-15Minuten hab ich ein super glücklichen und zufriedenen Hund und das trotz verbalen Lob/ Belohnung am Ende der Trainingseinheit. Diese Verstärker haben nichts an ihrer intrinsischen Motivation die sie beim Reizangeltraining hat geändert. Ich hab halt das Glück das neben den Freude am jagen meine ebenfalls sehr sozial motiviert ist und lieber mit mir zusammen arbeitet/jagt als alleine. Also war mein Weg alleine jagen ist nicht, zeig mir das Wild,komm zu mir und lass uns dann gemeinsam was machen (im Idealfall jagen). Ihre intrinsische Motivation darf also ausgelebt werden nur halt mit mir zusammen und um ihr das anfangs besser zu verdeutlichen wurden die einzelnen Schritte mit Belohnung/Lob verstärkt. Das geht durchaus ohne das die intrinsische Motivation darunter leidet.
Stress hat aber immer negative physische und psychische Auswirkungen. Von dem Gesichtspunkt her ist es egal, ob er positiv oder negativ vorher war.
 
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Dogorama-Mitglied
8. Dez. 18:51
Ich habe den Thread nicht erstellt. Du hättest schon vorher deine Gedanken äußern können. Dann wäre es nicht so furchtbar kompliziert geworden.
Der Thread bezieht sich auf deine Beiträge im Clicker-Thread.

Ich hatte schon dort nicht verstanden, was du meinst und wie diese Methode funktionieren soll und konnte deshalb auch keine sinnstiftenden Gedanken beitragen.
 
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Michi
8. Dez. 18:52
In solchen Fällen geht es nicht darum, die Begrenzung durch die Leine als primäre Lösung zu nutzen, sondern den Abstand und die Situation so anzupassen, dass der Hund überhaupt die Chance hat, ruhig zu bleiben. Natürlich bedeutet das, dass man im Training flexibel sein und Rückschritte in Kauf nehmen muss. Das Ziel bleibt aber, dem Hund langfristig die Möglichkeit zu geben, selbst zu lernen, ruhig zu bleiben, anstatt nur durch äußere Begrenzung reguliert zu werden. Wie würdest du es denn sonst machen? Also unabhängig von intrinsisch jetzt. ☺️
Mein Hund war nun kein Flummi, aber wollte sehr gerne zu jedem Hund.
Da er meistens frei läuft, habe ich " Warte" etabliert, weil ich gemerkt habe, dass Rückruf in dieser Situation anfangs nicht geklappt hat.
Also sozusagen ein Abbruchsignal.
Heutzutage läuft er nur nach Freigabe auf einen anderen Hund zu.
An der Leine bin ich, wenn möglich, immer wieder stehengeblieben und hab ihn den Hund nur anschauen lassen. Solange bis er vorbei war haben wir zusammen geguckt. Dann habe ich das immer weiter ausgebaut, so dass ich jetzt problemlos vorbei gehen kann. Ich merke, dass er gerne hingehen würde, aber er beherrscht sich und ich muss, wenn überhaupt, nur minimal einwirken.
 
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Dogorama-Mitglied
8. Dez. 18:53
Der Thread bezieht sich auf deine Beiträge im Clicker-Thread. Ich hatte schon dort nicht verstanden, was du meinst und wie diese Methode funktionieren soll und konnte deshalb auch keine sinnstiftenden Gedanken beitragen.
Das Wort intrinsische Motivation hätte man aber auch googeln können, wenn es wirklich von Interesse gewesen wäre etwas dazu beizutragen.
 
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Dogorama-Mitglied
8. Dez. 18:55
Mein Hund war nun kein Flummi, aber wollte sehr gerne zu jedem Hund. Da er meistens frei läuft, habe ich " Warte" etabliert, weil ich gemerkt habe, dass Rückruf in dieser Situation anfangs nicht geklappt hat. Also sozusagen ein Abbruchsignal. Heutzutage läuft er nur nach Freigabe auf einen anderen Hund zu. An der Leine bin ich, wenn möglich, immer wieder stehengeblieben und hab ihn den Hund nur anschauen lassen. Solange bis er vorbei war haben wir zusammen geguckt. Dann habe ich das immer weiter ausgebaut, so dass ich jetzt problemlos vorbei gehen kann. Ich merke, dass er gerne hingehen würde, aber er beherrscht sich und ich muss, wenn überhaupt, nur minimal einwirken.
Das mit dem Stehenbleiben und gucken würde ich genauso machen. Nur eben ohne Belohnung und in vorher gewähltem Abstand.
 
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Katrin
8. Dez. 18:58
Stress hat aber immer negative physische und psychische Auswirkungen. Von dem Gesichtspunkt her ist es egal, ob er positiv oder negativ vorher war.
Positiver Stress hat aber halt auch viele positive Auswirkungen die ja durchaus auch gewollt sind wie erhöhte Aufmerksamkeit aber auch ein gesteigertes Selbstvertrauen oder die Produktion von Glückshormonen.
 
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Dogorama-Mitglied
8. Dez. 19:00
Positiver Stress hat aber halt auch viele positive Auswirkungen die ja durchaus auch gewollt sind wie erhöhte Aufmerksamkeit aber auch ein gesteigertes Selbstvertrauen oder die Produktion von Glückshormonen.
Klar, mir ging es um die Langzeitfolgen. Dabei ist es egal ob es positiv oder negativ war.