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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 21. Dez.

Intrinsische Motivation - Leinenführigkeit?

Hallo liebe Hundemenschen, Ich bin durch einen anderen Thread darauf gestoßen, dass man Leinenführigkeit mittels intrinsischer Motivation beibringen kann. Intrinsische Motivation bedeutet das es der Hund von sich aus macht, es macht ihm Spaß und führt es für sich bzw. sein Wohlbefinden aus. Also zum Beispiel ist bei meinem Münsterländer das Jagen eine intrinsische Motivation, die ich mir für die Arbeit zunutze mache. Ich trainiere viel mit meinen Hunden und natürlich auch die Leinenführigkeit. In aller Regel machen das meine Hunde aber nicht aus eigener intrinsische Motivation. Jetzt frage ich mich natürlich, was ich die Jahre falsch gemacht habe, dass meine Hunde anscheinend nicht aus intrinsischer Motivation neben mir her spazieren. Habt ihr eine Idee wie man das aufbaut, dass er Hund das aus intrinsischer Motivation macht? Ist dies überhaupt möglich?
 
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* ᴀʟᴇxᴀꜱ ꜱᴄʜɴᴀᴜᴢᴇʀᴛʀᴜᴘᴘ
7. Dez. 21:25
Für mich klingt das wie die typische Anleitung für Hunde mit Umweltunsicherheiten. Da macht das Vorgehen auch durchaus Sinn mit der Schrittweisen Gewöhnung auf Entfernung. Funktioniert aber halt nur wenn der Hund in dem Moment auch das Bedürfnis nach Schutz und Führung hat. Ist beides nicht gegeben und der Hund will jagen, ist genetisch eventuell sogar noch ein Solitäirjäger, stelle ich mir dieses vorgehen eher frustrierend für den Hund vor. Wir haben ebenfalls in Wildnähe trainiert. Meine unterscheidet aber ganz genau zwischen angeleint und unangeleint, sowie Wild in Freiheit und Wild hinter Zäunen. Wobei Kaninchen hinter Gittern spannender sind wie Fasane oder Rehe. Das frei vor uns laufende Haushuhn erweckt dagegen null Interesse. Also auch beim jagen gibt es riesige Unterschiede und Vorlieben bei Hunden und damit unterschiedliche intrinsische Motivation diese zu jagen. Gerade das selbstbelohnende jagen aus der intrinsischen Motivation raus ist ja für viele Hunde nicht Stress sondern eher das pure Glücksgefühl. Stress kommt doch erst dann auf wenn der Hund gehindert wird durch die Leine zB.
Ja deswegen aus der Ferne, damit der Hund erst gar nicht im die Frustration kommt.
Sich lernt zurück zunehmen.
Meine fing dann an wild zu sichten und hat mich dann angeschaut das hab ich dann belohnt indem ich es gefeiert habe. Praktisch Party wie beim pinkeln😂 so dass sie sich dann auch gefreut hat.
Das von selbst anfragen hat gedauert. Aber es hat funktioniert. Die Distanz zu finden in der es okay ist ist am Anfang schwierig zu finden.
 
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Michi
7. Dez. 21:29
Ja deswegen aus der Ferne, damit der Hund erst gar nicht im die Frustration kommt. Sich lernt zurück zunehmen. Meine fing dann an wild zu sichten und hat mich dann angeschaut das hab ich dann belohnt indem ich es gefeiert habe. Praktisch Party wie beim pinkeln😂 so dass sie sich dann auch gefreut hat. Das von selbst anfragen hat gedauert. Aber es hat funktioniert. Die Distanz zu finden in der es okay ist ist am Anfang schwierig zu finden.
Siehst du, genau das hätte bei meinem Hund so garnicht funktioniert. Erstens hätte er sich nicht umgeschaut ( am Anfang) und wenn er es getan hätte und ich hätte Party gemacht, dann wäre er sofort weg gewesen. Soetwas durfte ich garnicht machen, wäre total kontraproduktiv gewesen.
So sind sie halt alle verschieden....was für den Einen gut ist, ist es für den Anderen noch lange nicht....
 
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Katrin
7. Dez. 21:30
Ja deswegen aus der Ferne, damit der Hund erst gar nicht im die Frustration kommt. Sich lernt zurück zunehmen. Meine fing dann an wild zu sichten und hat mich dann angeschaut das hab ich dann belohnt indem ich es gefeiert habe. Praktisch Party wie beim pinkeln😂 so dass sie sich dann auch gefreut hat. Das von selbst anfragen hat gedauert. Aber es hat funktioniert. Die Distanz zu finden in der es okay ist ist am Anfang schwierig zu finden.
Angeleint kann ich mit meiner vor dem Reh stehen. Das interessiert sie null. Anders sah es aus wenn sie im Freilauf war und Rehe am rumrennen waren.
 
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* ᴀʟᴇxᴀꜱ ꜱᴄʜɴᴀᴜᴢᴇʀᴛʀᴜᴘᴘ
7. Dez. 21:34
Siehst du, genau das hätte bei meinem Hund so garnicht funktioniert. Erstens hätte er sich nicht umgeschaut ( am Anfang) und wenn er es getan hätte und ich hätte Party gemacht, dann wäre er sofort weg gewesen. Soetwas durfte ich garnicht machen, wäre total kontraproduktiv gewesen. So sind sie halt alle verschieden....was für den Einen gut ist, ist es für den Anderen noch lange nicht....
Hier geht es denke ich eher weniger darum wie man belohnt oder wie man dann agiert das ist dann von Hund zu unterschiedlichen. Was aber der Hund mit dieser Methode lernen soll ist sich selbst zurück zunehmen. Ein Abfrage hat auch bei ihr gedauert ca. ein halbes Jahr.
 
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Dogorama-Mitglied
7. Dez. 21:35
Für mich klingt das wie die typische Anleitung für Hunde mit Umweltunsicherheiten. Da macht das Vorgehen auch durchaus Sinn mit der Schrittweisen Gewöhnung auf Entfernung. Funktioniert aber halt nur wenn der Hund in dem Moment auch das Bedürfnis nach Schutz und Führung hat. Ist beides nicht gegeben und der Hund will jagen, ist genetisch eventuell sogar noch ein Solitäirjäger, stelle ich mir dieses vorgehen eher frustrierend für den Hund vor. Wir haben ebenfalls in Wildnähe trainiert. Meine unterscheidet aber ganz genau zwischen angeleint und unangeleint, sowie Wild in Freiheit und Wild hinter Zäunen. Wobei Kaninchen hinter Gittern spannender sind wie Fasane oder Rehe. Das frei vor uns laufende Haushuhn erweckt dagegen null Interesse. Also auch beim jagen gibt es riesige Unterschiede und Vorlieben bei Hunden und damit unterschiedliche intrinsische Motivation diese zu jagen. Gerade das selbstbelohnende jagen aus der intrinsischen Motivation raus ist ja für viele Hunde nicht Stress sondern eher das pure Glücksgefühl. Stress kommt doch erst dann auf wenn der Hund gehindert wird durch die Leine zB.
Selbstbelohnendes Verhalten wie Jagen ist intrinsisch motiviert, das stimmt. Der Hund braucht keinen äußeren Anreiz, um diesem Verhalten nachzugehen – das Jagen an sich erfüllt ihn bereits. Hier setzt die Methode an: Indem der Hund lernt, dass ruhiges Verhalten ebenfalls positive Konsequenzen hat (z. B. durch Entspannung, stressfreies Weitergehen), wird die intrinsische Motivation für das Jagen durch eine neue intrinsische Motivation ergänzt – nämlich ruhig zu bleiben und sich nicht vom Reiz überwältigen zu lassen.

Natürlich gibt es Unterschiede zwischen Rassen, Jagdtypen und individuellen Vorlieben, was das Jagen angeht. Ein Solitärjäger wie ein Windhund hat andere Motivationen und Arbeitsweisen als ein Retriever oder Vorstehhund. Das bedeutet aber nicht, dass die Methode bei diesen Hunden nicht funktionieren kann – sie muss nur entsprechend angepasst werden. Beispielsweise kann bei stark solitär jagenden Hunden die Distanz größer oder der Rahmen länger bestehen bleiben, bis der Hund lernt, seinen Impuls zu regulieren.

Das Ziel ist nicht, die Jagdmotivation zu „eliminieren“, sondern sie durch Selbstkontrolle zu ergänzen, sodass der Hund sich auch in schwierigen Situationen orientieren und regulieren kann.

Ich finde es schade, dass diese Methode oft so kritisch gesehen oder kaputtgeredet wird, ohne dass sie wirklich von vorne bis hinten ausprobiert oder verstanden wurde. Natürlich passt nicht jede Methode zu jedem Menschen, aber das macht sie nicht weniger wirksam.
Ich habe hier einen kleinen Auszug beschrieben und schon gibt es so viele Urteile dazu.
 
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Michi
7. Dez. 21:37
So war es bei bereits fortgeschrittenem Training.
Ganz am Anfang an der Schleppleine totale Eskalation.
Am Ende habe ich bewusst Tiere gesucht und sie zum Weglaufen gebracht. Ich habe ihm auch irgendwie Raum zur Entscheidung gegeben, aber in letzter Instanz genau kommuniziert, was mein Anliegen ist.
Bis dahin haben wir sehr viele Stunden nur mit Beobachtung der Tiere verbracht.
 
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* ᴀʟᴇxᴀꜱ ꜱᴄʜɴᴀᴜᴢᴇʀᴛʀᴜᴘᴘ
7. Dez. 21:38
Angeleint kann ich mit meiner vor dem Reh stehen. Das interessiert sie null. Anders sah es aus wenn sie im Freilauf war und Rehe am rumrennen waren.
Ich muss dazu sagen, dass einzige was ich nicht gemacht habe war eine Schlepplein.
Als ich wusste das sie von einer bestimmten Entfernung die Distanz gefunden habe in der es okay ist lief es ohne Leine ab.
Wir sind dann auch schonmal weiter zurück gelaufen weiter vor und der Reiz war weiter da. Wir haben auch interagiert untereinander. So haben wir dann step by step die Distanz verringern könnten. War mühselig und viel fingerspritzengefühl mit der Distanz. Ich habe ca. 1 Jahr Gebrauch das es fest saß.

Du darfst auch nicht vergessen bei laufenden Rehen ist nochmal Dynamik die hinterm Zaun bewegen sich ja auch nicht so schnell.
Deswegen habe ich interagiert mit ihr und auch die Distanzen vergrößert in dem Moment oder auch verkleinert. Das waren wir aber schon ein Schritt weiter mit Abfragen.
 
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Katrin
7. Dez. 21:38
Selbstbelohnendes Verhalten wie Jagen ist intrinsisch motiviert, das stimmt. Der Hund braucht keinen äußeren Anreiz, um diesem Verhalten nachzugehen – das Jagen an sich erfüllt ihn bereits. Hier setzt die Methode an: Indem der Hund lernt, dass ruhiges Verhalten ebenfalls positive Konsequenzen hat (z. B. durch Entspannung, stressfreies Weitergehen), wird die intrinsische Motivation für das Jagen durch eine neue intrinsische Motivation ergänzt – nämlich ruhig zu bleiben und sich nicht vom Reiz überwältigen zu lassen. Natürlich gibt es Unterschiede zwischen Rassen, Jagdtypen und individuellen Vorlieben, was das Jagen angeht. Ein Solitärjäger wie ein Windhund hat andere Motivationen und Arbeitsweisen als ein Retriever oder Vorstehhund. Das bedeutet aber nicht, dass die Methode bei diesen Hunden nicht funktionieren kann – sie muss nur entsprechend angepasst werden. Beispielsweise kann bei stark solitär jagenden Hunden die Distanz größer oder der Rahmen länger bestehen bleiben, bis der Hund lernt, seinen Impuls zu regulieren. Das Ziel ist nicht, die Jagdmotivation zu „eliminieren“, sondern sie durch Selbstkontrolle zu ergänzen, sodass der Hund sich auch in schwierigen Situationen orientieren und regulieren kann. Ich finde es schade, dass diese Methode oft so kritisch gesehen oder kaputtgeredet wird, ohne dass sie wirklich von vorne bis hinten ausprobiert oder verstanden wurde. Natürlich passt nicht jede Methode zu jedem Menschen, aber das macht sie nicht weniger wirksam. Ich habe hier einen kleinen Auszug beschrieben und schon gibt es so viele Urteile dazu.
Das liegt vielleicht darin das (ich zumindest) bezweifel das ein jagdlich motivierter Hund das Glücksgefühl des jagens freiwillig gegen das eher geringere gute Gefühl des beobachten tauscht.
 
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Dogorama-Mitglied
7. Dez. 21:44
Das liegt vielleicht darin das (ich zumindest) bezweifel das ein jagdlich motivierter Hund das Glücksgefühl des jagens freiwillig gegen das eher geringere gute Gefühl des beobachten tauscht.
Wenn man es so betrachtet, erscheint der Gedanke, dass ein Hund das Jagen für ein Leckerli aufgibt, genauso unrealistisch.
 
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Michi
7. Dez. 21:50
Wenn man es so betrachtet, erscheint der Gedanke, dass ein Hund das Jagen für ein Leckerli aufgibt, genauso unrealistisch.
Nicht für ein Leckerchen, aber vielleicht, weil er weiß dass das der Wunsch des Mensches ist...