Vielleicht möchte ja jemand konkrete Beispiel aus dem Alltag liefern, sodass man beleuchten kann, was daran intrinsisch und extrinsisch ist. Was sinnvoll ist, oder eher nicht 😊
Meine Hündin lasse ich sehr gerne auf Plattformen hüpfen, um von dort aus die Umgebung zu beobachten. Zum Beispiel große Steine am Wegrand, gefällte Bäume,…
Von dort aus kann sie sich gerne ausgiebig die Umgebung anschauen. Sie dürfte den Ort auch selbstständig verlassen, aber ich habe durch Zufall festgestellt, dass es ihr viel leichter fällt, von solchen Orten aus zu Observieren, ohne zu handeln, als vom Boden aus.
Irgendwann schaut sie sich nach mir um und fragt, ob wir weiter gehen, so erscheint es mir jedenfalls.
Das funktioniert für uns sowohl bei Fremdhunden als auch bei wildreichen Strecken.
Gerade wenn ich merke, dass sie aufgeregter wird tut uns beiden eine solche aufmerksame Pause sehr gut ☺️
Das ist doch mal eine gute Idee 😁
Ich hätte da noch eine Geschichte, die mir eingefallen ist:
Mein Rüde war als Junghund vor allem draußen ständig auf Futtersuche (was bei seiner Vorgeschichte und seinem gesundheitlichen Zustand völlig klar war).
Er frass wirklich alles mögliche, aber vor allem Kot. Pferdekot, Hundekot, Hasenköttel, Menschenkot 🤢usw.
Ist natürlich etwas, das man so nicht braucht und was ja auch bekanntlich nicht ungefährlich ist. Das Verhalten hatte sich auch nach der Beseitigung der gesundheitlichen Ursachen nicht wirklich verändert. Ich habe ihm dann über Konditionierung beigebracht vor Kothaufen stehen zu bleiben. Dann bekam er seinen Keks und wir zogen weiter. Klassisches Vorgehen, würd ich sagen. Klappte super. Wir konnten das Verhalten auf alle möglichen Fundstücke ausweiten. Er fing dann auch an, regelrecht nach Kackhaufen zu suchen, um sie anzuzeigen. Hat das ganze sogar auf Maulwurfshügel ausgeweitet😂. Obwohl er die nie gefressen hat, aber versuchen kann man es ja…zumindest eine optische Ähnlichkeit zu Pferdehaufen ist ja gegeben.
Dann habe ich irgendwann seine Erwartungshaltung nicht mehr erfüllt; sprich sein Anzeigeverhalten bei Fundstücken nicht mehr belohnt sondern ignoriert. Nach und nach hat er aufgehört danach zu suchen und anzuzeigen - lohnte sich ja nicht mehr. Seitdem hat er draußen nichts mehr aufgenommen. Er ignoriert alles essbare, das draußen rumliegt, klaut seitdem auch nichts vom Tisch (oder von der Couch, wenn Sohnemann mal wieder sein angebissenes Brot liegen lässt).
Ich würde jetzt mal interpretieren, dass das intrinsisch motivierte Verhalten meines Rüden, die (von mir unerwünschte) Futtersuche, durch die Verknüpfung mit positiver Verstärkung korrumpiert wurde. Für mich auf jeden Fall eine Bestätigung, dass Belohnung mit Bedacht eingesetzt werden muss, da sie eine vermindernde Auswirkung auf intrinsische Motivation haben kann.
(In meinem Fall war es nun allerdings eine erfreuliche und erwünschte Auswirkung 😅)