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Lars
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zuletzt 21. Dez.

Intrinsische Motivation - Leinenführigkeit?

Hallo liebe Hundemenschen, Ich bin durch einen anderen Thread darauf gestoßen, dass man Leinenführigkeit mittels intrinsischer Motivation beibringen kann. Intrinsische Motivation bedeutet das es der Hund von sich aus macht, es macht ihm Spaß und führt es für sich bzw. sein Wohlbefinden aus. Also zum Beispiel ist bei meinem Münsterländer das Jagen eine intrinsische Motivation, die ich mir für die Arbeit zunutze mache. Ich trainiere viel mit meinen Hunden und natürlich auch die Leinenführigkeit. In aller Regel machen das meine Hunde aber nicht aus eigener intrinsische Motivation. Jetzt frage ich mich natürlich, was ich die Jahre falsch gemacht habe, dass meine Hunde anscheinend nicht aus intrinsischer Motivation neben mir her spazieren. Habt ihr eine Idee wie man das aufbaut, dass er Hund das aus intrinsischer Motivation macht? Ist dies überhaupt möglich?
 
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Katrin
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6. Dez. 14:50
Ich denke nicht das du was falsch gemacht hast. Ich wüsste jetzt auch nicht warum ein Hund gerne von sich aus neben dem Menschen an der Leine laufen sollte. Was unnatürlicheres gibt es meiner Meinung nach für Hunde nicht als angeleint neben einem zu laufen ohne hundetypische Dinge tun zu können oder ohne eine Erwartungshaltung zu haben. Gerade eigenständige Rassen ohne will to please sehen da denke ich wenig Sinn drinnen es freiwillig von sich aus zu machen.
 
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Katrin
6. Dez. 14:50
Ich denke nicht das du was falsch gemacht hast. Ich wüsste jetzt auch nicht warum ein Hund gerne von sich aus neben dem Menschen an der Leine laufen sollte. Was unnatürlicheres gibt es meiner Meinung nach für Hunde nicht als angeleint neben einem zu laufen ohne hundetypische Dinge tun zu können oder ohne eine Erwartungshaltung zu haben. Gerade eigenständige Rassen ohne will to please sehen da denke ich wenig Sinn drinnen es freiwillig von sich aus zu machen.
 
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Sabine
6. Dez. 15:40
Du kannst nichts " intrinsisch beibringen", alles was über Motivation z.b. Leckerlie stattfindet ist extrinsisch. Wenn Jagdtrieb vorhanden kannst du das intrinische Interesse dann nutzen.
 
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Nadine
6. Dez. 15:47
Ich bin mir nicht sicher, ob das darunter fällt. Und ich hab Leinenführigkeit auch nicht AUSSCHLIEßLICH so aufgebaut, sondern arbeite generell gerne mit einer Mischung aus mehreren Methoden, die sich für mich gut anfühlen und zu uns passen. Aber gerade Leinenführigkeit ist meiner Meinung nach etwas, was der Hund auch ohne externe Motivation "lernen" kann. Meiner Meinung nach der größte Teil beim Training der Leinenführigkeit ist Entspannung. Aufregung minimieren. Dann hat der Hund überhaupt keinen Grund, an der Leine zu ziehen - das ist für ihn ja auch nicht angenehm und in den meisten Fällen macht er es aus Überforderung. Jedenfalls, wenn es stark ist. Darüber hinaus kann es für den Hund auch ein Vorteil sein, sich am Halter zu orientieren, ohne dass es dafür Leckerli und Lob regnet. Wenn der Halter gute Entscheidungen trifft, ihn souverän führt, Halt gibt. Mit Entspannung und guter Orientierung hat man dann meiner Meinung nach schon die Halbe Miete für die Leinenführigkeit und der Hund hat - abgesehen von Reizen, mit denen er noch nicht entspannt umgehen kann - wenig Grund, an der Leine zu ziehen. Vorausgesetzt natürlich die Leine ist lang genug und der Mensch rücksichtsvoll genug, dass er trotzdem seinen Interessen nachgehen kann 😊 Das klappt so vermutlich nicht bei jedem Hund und in jedem Umfeld. Aber ein Stück weit kann es denke ich schon gehen.
 
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Katrin
6. Dez. 16:17
Ich bin mir nicht sicher, ob das darunter fällt. Und ich hab Leinenführigkeit auch nicht AUSSCHLIEßLICH so aufgebaut, sondern arbeite generell gerne mit einer Mischung aus mehreren Methoden, die sich für mich gut anfühlen und zu uns passen. Aber gerade Leinenführigkeit ist meiner Meinung nach etwas, was der Hund auch ohne externe Motivation "lernen" kann. Meiner Meinung nach der größte Teil beim Training der Leinenführigkeit ist Entspannung. Aufregung minimieren. Dann hat der Hund überhaupt keinen Grund, an der Leine zu ziehen - das ist für ihn ja auch nicht angenehm und in den meisten Fällen macht er es aus Überforderung. Jedenfalls, wenn es stark ist. Darüber hinaus kann es für den Hund auch ein Vorteil sein, sich am Halter zu orientieren, ohne dass es dafür Leckerli und Lob regnet. Wenn der Halter gute Entscheidungen trifft, ihn souverän führt, Halt gibt. Mit Entspannung und guter Orientierung hat man dann meiner Meinung nach schon die Halbe Miete für die Leinenführigkeit und der Hund hat - abgesehen von Reizen, mit denen er noch nicht entspannt umgehen kann - wenig Grund, an der Leine zu ziehen. Vorausgesetzt natürlich die Leine ist lang genug und der Mensch rücksichtsvoll genug, dass er trotzdem seinen Interessen nachgehen kann 😊 Das klappt so vermutlich nicht bei jedem Hund und in jedem Umfeld. Aber ein Stück weit kann es denke ich schon gehen.
Ich denke ob es rein über das intrinsische funktionieren kann hängt vom Wesen des Hundes ab. Ein Hund der sich warum auch immer von sich aus stark an seinen Menschen orientiert und weniger neugierig auf sein Umfeld ist lernt über Motivation und verbales Lob (was ja genau genommen ja schon wieder extrinsich ist) sicher auch gut die Leinenführigkeit. Meine ist zB extrem neugierig was ihr Umfeld angeht und will alles untersuchen. In der Welpen/Junghundphase oder während der Läufigkeit waren ihre Prioritäten definitiv andere als leinenführig neben mir her zu watscheln. Wenn die in der Standhitze ist und einen coolen Rüden entdeckt ist auch heute noch eine Erinnerung nötig. Freiwillig folgt sie mir dann jedenfalls nicht sondern würde lieber andere Dinge machen. Sie kommt mit weil sie weiß das sie das nicht zu entscheiden hat. Ich selber finde es aber auch nicht schlimm wenn im Training mit Belohnungen gearbeitet wird und der Hund nicht alles aus intrinsischer Motivation raus macht sondern weil wir es schlicht und einfach verlangen, trainieren, konditionieren.
 
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Nadine
6. Dez. 16:22
Ich denke ob es rein über das intrinsische funktionieren kann hängt vom Wesen des Hundes ab. Ein Hund der sich warum auch immer von sich aus stark an seinen Menschen orientiert und weniger neugierig auf sein Umfeld ist lernt über Motivation und verbales Lob (was ja genau genommen ja schon wieder extrinsich ist) sicher auch gut die Leinenführigkeit. Meine ist zB extrem neugierig was ihr Umfeld angeht und will alles untersuchen. In der Welpen/Junghundphase oder während der Läufigkeit waren ihre Prioritäten definitiv andere als leinenführig neben mir her zu watscheln. Wenn die in der Standhitze ist und einen coolen Rüden entdeckt ist auch heute noch eine Erinnerung nötig. Freiwillig folgt sie mir dann jedenfalls nicht sondern würde lieber andere Dinge machen. Sie kommt mit weil sie weiß das sie das nicht zu entscheiden hat. Ich selber finde es aber auch nicht schlimm wenn im Training mit Belohnungen gearbeitet wird und der Hund nicht alles aus intrinsischer Motivation raus macht sondern weil wir es schlicht und einfach verlangen, trainieren, konditionieren.
Ich finde es auch alles andere als schlimm, mit Belohnung zu arbeiten! Mach ich ja selbst sehr viel. Bei der Leinenführigkeit war für uns aber definitiv der größte Teil die Entspannung und dem Hund den Grund zu nehmen, an der Leine zu ziehen, indem man ihm die Aufregung nimmt. Und eine ausreichend lange Leine (auf normalen Runden hat er meistens 3m, wenn er nicht im Freilauf ist). Ich bilde mir ein, das hat in dem Kontext deutlich mehr gebracht als jede externe Motivation (inkl. Lob). Aber da ich kombiniert habe, ist das natürlich nur mein Gefühl. In schwierigen Situationen sitzt die Leinenführigkeit bis heute nicht und das ist ok, wir arbeiten weiter dran. Ich hab hier leider auch nen Hund, der generell seeehr schnell in hohe Erregung rutscht und viele Dinge gruselig findet. Wenn ich da in so Situationen nicht die Möglichkeit hätte, mit zb nem Aufmerksamkeitssignal einzugreifen (das über Belohnung aufgebaut wurde), hätte ich in den Situationen wenig Chancen auf Leinenführigkeit. Vielleicht ändert sich das ja auch irgendwann.
 
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Mary-Lou
6. Dez. 16:34
Ich finde es auch alles andere als schlimm, mit Belohnung zu arbeiten! Mach ich ja selbst sehr viel. Bei der Leinenführigkeit war für uns aber definitiv der größte Teil die Entspannung und dem Hund den Grund zu nehmen, an der Leine zu ziehen, indem man ihm die Aufregung nimmt. Und eine ausreichend lange Leine (auf normalen Runden hat er meistens 3m, wenn er nicht im Freilauf ist). Ich bilde mir ein, das hat in dem Kontext deutlich mehr gebracht als jede externe Motivation (inkl. Lob). Aber da ich kombiniert habe, ist das natürlich nur mein Gefühl. In schwierigen Situationen sitzt die Leinenführigkeit bis heute nicht und das ist ok, wir arbeiten weiter dran. Ich hab hier leider auch nen Hund, der generell seeehr schnell in hohe Erregung rutscht und viele Dinge gruselig findet. Wenn ich da in so Situationen nicht die Möglichkeit hätte, mit zb nem Aufmerksamkeitssignal einzugreifen (das über Belohnung aufgebaut wurde), hätte ich in den Situationen wenig Chancen auf Leinenführigkeit. Vielleicht ändert sich das ja auch irgendwann.
Läuft dein Hund auch an einer kurzen Leine "intrinsisch motiviert" an lockerer Leine? 3m finde ich schon arg viel um es noch Leinenführigkeit zu nennen. Ich hätte jetzt an eine normale Führleine, also 1,20m oder so gedacht. Leinenführigkeit bedeutet ja, dass der Hund über längere Zeit an lockerer Leine läuft. Das aus eigenem Antrieb ohne es beibringen zu müssen kann ich mir nur bei Begleithunderassen mit seeeehr sehr hohem will to please und sehr starker Orientierung am Menschen vorstellen. (Nicht kleine) Hunde haben von Natur aus eine schnellere Gangart als Menschen und bleiben gerne mal stehen und schnüffeln. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Hund freiwillig über einen längeren Zeitraum auf der selben Höhe (+- 1-2m) wie der Mensch bleibt. Super ängstliche Hunde ausgenommen. Edit: du schreibst, wenn ein Hund entspannt ist, hat er keinen Grund an der Leine zu ziehen. Das ist für ihn ja auch unangenehm. Dazu kommen mir 2 Gedanken. Einem entspannten Hund fällt es sicherlich leichter, an lockerer Leine zu laufen, aber wenn mein Hund entspannt ist, ist seine Grundgangart immer noch schneller als meine und wenn die Leine dann zuende ist, ist sie nunmal zuende und er würde ziehen. Und zu deinem zweiten Satz, dass das Ziehen unangenehm ist. Ja, ist es, aber das ist ja eine Reiz-Reaktions-Kette, also einfache Konditionierung. Der Hund lernt, wenn er zieht, ist es unangenehm. Er läuft also nicht langsamer, um beim Menschen zu sein, sondern um das Unangenehme zu verhindern. Man könnte genauso gut fragen, ob ein Hund aus intrisischer Motivation über einen längeren Zeitraum immer in unmittelbarer Nähe zum Menschen bleibt ohne vorzulaufen (oder zur Seite weg) oder stehenzubleiben.
 
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Katrin
6. Dez. 16:39
@Nadine Wie ich schon schrieb, ich halte leinenführiges laufen aus Hundesicht für alles andere als normal und wüsste keinen Grund warum ein Hund das von sich aus über einen längeren Zeitraum machen sollte außer um eine Belohnung dafür zu erhalten. Die Belohnung kann zB Aufmerksamkeit vom Menschen sein. Einigen Hunden reicht da sogar Blickkontakt aus, andere bevorzugen ein Leckerli. Einige Hunde die eher unsicher sind bleiben auch Schutzgründen beim Menschen, andere aus anderen Gründen wie zB zum kontrollieren/bewachen was ich persönlich weniger wünschenswert finde. Ich trainiere ja selber ohne Trainer und nutze alles was mich im Training vorwärtsbringt solange es fair und tierschutzgerecht ist. Idealerweise wähle ich eine Methode die mich möglichst schnell ans Ziel bringt wobei das individuell am Hund angepasst wird. Leinenführig= Position haltend im gleichmäßigen Tempo am Menschen orientiert. Rein intrinsisch arbeiten bei der Leinenführigkeit kann ich mir da einfach nicht vorstellen. Unterstützend und in Kombi mit extrinsicher Motivation schon eher.
 
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Nadine
6. Dez. 16:53
Läuft dein Hund auch an einer kurzen Leine "intrinsisch motiviert" an lockerer Leine? 3m finde ich schon arg viel um es noch Leinenführigkeit zu nennen. Ich hätte jetzt an eine normale Führleine, also 1,20m oder so gedacht. Leinenführigkeit bedeutet ja, dass der Hund über längere Zeit an lockerer Leine läuft. Das aus eigenem Antrieb ohne es beibringen zu müssen kann ich mir nur bei Begleithunderassen mit seeeehr sehr hohem will to please und sehr starker Orientierung am Menschen vorstellen. (Nicht kleine) Hunde haben von Natur aus eine schnellere Gangart als Menschen und bleiben gerne mal stehen und schnüffeln. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Hund freiwillig über einen längeren Zeitraum auf der selben Höhe (+- 1-2m) wie der Mensch bleibt. Super ängstliche Hunde ausgenommen. Edit: du schreibst, wenn ein Hund entspannt ist, hat er keinen Grund an der Leine zu ziehen. Das ist für ihn ja auch unangenehm. Dazu kommen mir 2 Gedanken. Einem entspannten Hund fällt es sicherlich leichter, an lockerer Leine zu laufen, aber wenn mein Hund entspannt ist, ist seine Grundgangart immer noch schneller als meine und wenn die Leine dann zuende ist, ist sie nunmal zuende und er würde ziehen. Und zu deinem zweiten Satz, dass das Ziehen unangenehm ist. Ja, ist es, aber das ist ja eine Reiz-Reaktions-Kette, also einfache Konditionierung. Der Hund lernt, wenn er zieht, ist es unangenehm. Er läuft also nicht langsamer, um beim Menschen zu sein, sondern um das Unangenehme zu verhindern. Man könnte genauso gut fragen, ob ein Hund aus intrisischer Motivation über einen längeren Zeitraum immer in unmittelbarer Nähe zum Menschen bleibt ohne vorzulaufen (oder zur Seite weg) oder stehenzubleiben.
Da ich ihn selten an einer kürzeren Leine habe, kann ich dir das nicht sagen. Kurze Leine für längere Strecken ist hier angesagt, wenn - wir in der Stadt unterwegs sind: hier geht er von sich aus nah am Menschen, weil ihm das alles nicht geheuer ist. Hat nicht viel mit Leinenführigkeit zu tun. - ich alleine 2 hunde an der Leine führe. Da ist besonders am Anfang die Aufregung zu hoch, um ordentlich zu laufen ohne Erinnerung. Aber nachdem er dann mal Freilauf hatte und wir uns auf den Rückweg machen, macht er das dann schon gut. Und da geht außer in Begegnungen meine Aufmerksamkeit deutlich mehr auf den anderen Hund, weil der natürlich deutlich schlechter an mir orientiert ist. Video ein kurzer Ausschnitt von gestern, ich habe ihn nicht angesprochen. (Meiner ist der schwarz weiße und ist die komplette letzte Strecke, ca 5-10 Minuten, so gelaufen.) Ein Problem in der Diskussion hier könnte sein, dass es keine klare Definition von Leinenführigkeit gibt. Für mich heißt Leinenführigkeit, der Hund zieht nicht an der Leine und achtet auf mich. Zum schnüffeln gelegentlich stehen bleiben, überall im radius laufen etc darf er trotzdem. Wenn ich mehr möchte, nämlich ordentliches Alltagsfuß, dann gibt es dafür ein extra kommando. Genauso wenn er nicht schnüffeln soll. Auch wenn ich die Richtung wechsele, kündige ich das an. Also er muss nicht 100% der Zeit voll auf mich achten, nur eben nicht ziehen. Seinen Interessen nachgehen darf er innerhalb des Leinen Radiuses trotzdem.
 
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Jochen
6. Dez. 17:07
Das geht sicher mit einigen Hunden in vielen Situationen. Mit Sicherheit aber auch mit einigen Hunden nicht. Drei meiner Hunde liefen/laufen gerne weite Strecken freiwillig ohne Leine und Ansage bei mir. Und der Freilauf zeigt ja, ob es funktionieren kann, denn die Leine sollte bei Leinenführigkeit (das bedeutet in meiner Definition, dass die Leine unabhängig von der Länge nicht stramm ist) ja auch nur zur Sicherheit nötig sein. Dazu ist eine gute Bindung (wie das Wort eigentlich schon sagt) und ein sensibler Hund nötig. Und überdies -wie Nadine schon schrieb- eine für den individuellen Hund stressorenfreie Umgebung. Deshalb denke ich, es sollte immer eine situationsangepasste Motivation greifen.
 
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Mary-Lou
6. Dez. 17:09
Da ich ihn selten an einer kürzeren Leine habe, kann ich dir das nicht sagen. Kurze Leine für längere Strecken ist hier angesagt, wenn - wir in der Stadt unterwegs sind: hier geht er von sich aus nah am Menschen, weil ihm das alles nicht geheuer ist. Hat nicht viel mit Leinenführigkeit zu tun. - ich alleine 2 hunde an der Leine führe. Da ist besonders am Anfang die Aufregung zu hoch, um ordentlich zu laufen ohne Erinnerung. Aber nachdem er dann mal Freilauf hatte und wir uns auf den Rückweg machen, macht er das dann schon gut. Und da geht außer in Begegnungen meine Aufmerksamkeit deutlich mehr auf den anderen Hund, weil der natürlich deutlich schlechter an mir orientiert ist. Video ein kurzer Ausschnitt von gestern, ich habe ihn nicht angesprochen. (Meiner ist der schwarz weiße und ist die komplette letzte Strecke, ca 5-10 Minuten, so gelaufen.) Ein Problem in der Diskussion hier könnte sein, dass es keine klare Definition von Leinenführigkeit gibt. Für mich heißt Leinenführigkeit, der Hund zieht nicht an der Leine und achtet auf mich. Zum schnüffeln gelegentlich stehen bleiben, überall im radius laufen etc darf er trotzdem. Wenn ich mehr möchte, nämlich ordentliches Alltagsfuß, dann gibt es dafür ein extra kommando. Genauso wenn er nicht schnüffeln soll. Auch wenn ich die Richtung wechsele, kündige ich das an. Also er muss nicht 100% der Zeit voll auf mich achten, nur eben nicht ziehen. Seinen Interessen nachgehen darf er innerhalb des Leinen Radiuses trotzdem.
Wenn wir auf dem Rückweg sind, dümpelt meine Hündin auch gerne neben mir her, auch ohne Leine. Das ist dann tatsächlich intrinsisch. Aber vor allem am Anfang der Gassirunde ist ohne Kommando oder Zeichen (z. B. Leine) nicht daran zu denken 😄 vor allem, wenn die Blase drückt. Aber auch wenn die Blase drückt, möchte ich nicht, dass sie zieht, sondern gesittet bei mir läuft, solange die Leine dran ist. Wenn ich nach Hause möchte, aber Madame meint, dass wir noch nicht lange genug unterwegs waren, möchte ich auch nicht, dass sie trödelt und dauernd stehen bleibt, sondern bei mir läuft. Oder wenn ein spannender Hund hinter uns läuft, bleibt sie oft stehen und tut so als ob sie schnüffelt, aber in wirklichkeit beibt sie stehen, um den anderen Hund aus dem Augenwinkel zu beobachten. Dann darf sie auch nicht an der Leine schnüffeln. Das ist für mich Leinenführigeit. Du hast recht, Lars sollte vielleicht erst einmal definieren, was genau mit Leinenführigeit gemeint ist. Erst dann macht eine Diskussion Sinn.